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304 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am10.04.20242024
Ein Kunsthistoriker wird am Sonntagmorgen in einer Wallfahrtskirche im Rottal tot aufgefunden. Am Abend zuvor besuchte er ein feuchtfröhliches Klassentreffen in einem Gasthaus nahe der Kirche. Ein Motiv für die Tat lässt sich zunächst nicht erkennen. Doch als die Pfarrkirchner Kripobeamten Thomas Huber und Mandy Hanke die frühere Geliebte des Opfers ausfindig machen, stockt ihnen der Atem. Das Ermittlerpaar steht vor einem heiklen Fall, der auch ihre Liebesbeziehung auf eine harte Probe stellt.

Hans Weber, geboren 1961, und Armin Ruhland, geboren 1959, besuchten dieselbe Klasse am Gymnasium Dingolfing und waren eng befreundet. Nach dem gemeinsamen Abitur im Jahr 1980 trennten sich jedoch ihre Wege. Während Weber nach seinem BWL-Studium in verschiedenen Bereichen bei einem bayerischen Automobilhersteller lange Jahre nahe seiner Heimat beschäftigt war, zog es seinen Freund in die Ferne. Nach einem Kunstgeschichtsstudium belieferte Armin Ruhland vom spanischen Madrid aus wissenschaftliche Bibliotheken mit Fachliteratur. Nach knapp 40 Jahren kreuzten sich ihre Wege wieder und sie entdeckten ihre Liebe zum Schreiben von regionalen Krimigeschichten. Die beiden Autoren leben mit ihren Familien im Landkreis Dingolfing-Landau.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
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Produkt

KlappentextEin Kunsthistoriker wird am Sonntagmorgen in einer Wallfahrtskirche im Rottal tot aufgefunden. Am Abend zuvor besuchte er ein feuchtfröhliches Klassentreffen in einem Gasthaus nahe der Kirche. Ein Motiv für die Tat lässt sich zunächst nicht erkennen. Doch als die Pfarrkirchner Kripobeamten Thomas Huber und Mandy Hanke die frühere Geliebte des Opfers ausfindig machen, stockt ihnen der Atem. Das Ermittlerpaar steht vor einem heiklen Fall, der auch ihre Liebesbeziehung auf eine harte Probe stellt.

Hans Weber, geboren 1961, und Armin Ruhland, geboren 1959, besuchten dieselbe Klasse am Gymnasium Dingolfing und waren eng befreundet. Nach dem gemeinsamen Abitur im Jahr 1980 trennten sich jedoch ihre Wege. Während Weber nach seinem BWL-Studium in verschiedenen Bereichen bei einem bayerischen Automobilhersteller lange Jahre nahe seiner Heimat beschäftigt war, zog es seinen Freund in die Ferne. Nach einem Kunstgeschichtsstudium belieferte Armin Ruhland vom spanischen Madrid aus wissenschaftliche Bibliotheken mit Fachliteratur. Nach knapp 40 Jahren kreuzten sich ihre Wege wieder und sie entdeckten ihre Liebe zum Schreiben von regionalen Krimigeschichten. Die beiden Autoren leben mit ihren Familien im Landkreis Dingolfing-Landau.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839278963
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum10.04.2024
Auflage2024
Reihen-Nr.4
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1687 Kbytes
Artikel-Nr.12608373
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


EINS

Freitag

Gelangweilt fuhr er die Autobahn entlang. Anfangs hatte es noch geregnet, später hatten sich immer mehr silbrige, durchscheinende Flecken zwischen den dunklen, tief hängenden Wolkenballen gebildet und mittlerweile kamen am Horizont türkisfarbene Streifen zum Vorschein. Dennoch hellte sich seine Stimmung nicht auf. Das Wochenende stand bevor, und er hatte ursprünglich ganz andere Pläne verfolgt. Aber dann war dieser blödsinnige Auftrag gekommen, den er hatte annehmen müssen, denn seine finanzielle Situation ließ keine Ablehnung zu. Gerne hätte er dem Auftraggeber seine Meinung ins Gesicht geschrien. Der Tag, an dem dies möglich wäre, würde kommen, das stand für ihn fest. Im Moment blieb ihm nur, zu akzeptieren, was ihm angeboten wurde.

Ausgerechnet nach Niederbayern sollte es ihn verschlagen. In seiner Vorstellung gab es spannendere Ziele. Außerdem erschwerten ländliche Verhältnisse, in denen ein Auswärtiger schnell auffiel wie ein bunter Hund, seine Mission. Anonyme Großstadtszenerie war sein Ding, und dafür gab es gleich mehrere Gründe. Bestimmte Etablissements, die er bevorzugte und die man meist in Bahnhofsnähe größerer Metropolen antraf, fand er an seinem Zielort sicher nicht.

Mittels einer Fake-Adresse, die er sich im Darknet besorgt hatte, hatte er sich tags zuvor online im Parkhotel in Pfarrkirchen eingemietet. Die Auswahl an Hotels war nicht besonders groß, aber der Name sprach für einen gewissen Komfort. Wenn sein Auftrag schon nicht sauber war, sollte es wenigstens seine Unterkunft sein. Zumindest plagten ihn keine Skrupel. Vielleicht wurde er deshalb immer für schmutzige Arbeiten herangezogen.

Mit ziemlich weichen Knien betraten die beiden Kripobeamten Thomas Huber und Mandy Hanke das Büro des Pfarrkirchner Polizeichefs Josef Kiermeier. Sie fühlten sich fast so, als ob sie ihrem Vorgesetzten einen schweren dienstlichen Fehler beichten müssten. Doch es war kein amtliches Vergehen, welches sie ihm an diesem Freitagnachmittag Anfang Mai mitteilen wollten. Aber erfreut würde er nicht sein, dessen war sich das Ermittlerduo bewusst. Aus strategischen Gründen hatten die beiden das Ende der Arbeitswoche als passenden Termin für ihre Nachricht an den Polizeioberrat gewählt, damit er diese über das Wochenende verdauen konnte.

Josef Kiermeier bot Mandy und Thomas einen Platz an seinem ovalen Besprechungstisch an.

»Um Gottes willen«, entfuhr es dem 58-Jährigen, als Mandy ihm den Grund für das Treffen kundgetan hatte. Er starrte mit großen Augen auf den Bauch der 32 Jahre alten Beamtin, der sich bei genauerem Hinsehen schon etwas wölbte. »Na ja, das ist ja grundsätzlich eine sehr erfreuliche Nachricht«, relativierte der Polizeioberrat seine erste Reaktion. »Es freut mich für Sie, aber wie ich Ihnen bereits vor Monaten gesagt habe, kann ich Sie als offizielles Paar nicht mehr gemeinsam ermitteln lassen. Sie wissen, dass die Zeugnisfähigkeit vor Gericht dadurch aufgehoben ist. Mit einem Babybauch werden Sie bestimmt öfter nach dem Vater gefragt werden, und dann, so vermute ich, können Sie Ihre Beziehung nicht mehr länger geheim halten. Es sei denn, Sie lügen Ihre Kollegen und Freunde ständig an. Aber das trau ich Ihnen nicht zu, Frau Hanke. Dafür sind Sie zu ehrlich.«

Es war in der Tat so, dass Mandy das Versteckspiel satthatte. Seit einigen Monaten waren sie und Thomas ein Paar. Sie durften ihre Liebe jedoch nicht in der Öffentlichkeit zeigen, denn dann würden sie beruflich getrennt werden. Das hatte ihnen ihr Vorgesetzter nach dem letzten Mordfall Anfang September des vergangenen Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Ihr Chef war einer der Ersten gewesen, der über sie Bescheid wusste. Woher er das erfahren hatte, war ihnen bis dato schleierhaft.

Die beiden gaben sich große Mühe, ihre Beziehung geheim zu halten. Sie mieden es, außerhalb der Arbeit gemeinsam gesehen zu werden. Von und zur Arbeit kamen und gingen sie immer getrennt, um jegliche Gerüchte im Keim zu ersticken. Auch auf private Zärtlichkeiten im Dienst verzichteten sie gänzlich, obwohl Thomas dies oft schwerfiel. Sie genossen aber ihre Zweisamkeit im Stillen und hielten sich meist auf Thomas´ Sacherl auf, das ihnen aufgrund der Alleinlage genügend Schutz vor neugierigen Nachbarn bot. Da jetzt jedoch Nachwuchs im Anmarsch war, mussten sie das Versteckspiel aufgeben, dessen waren sie sich bewusst. Deswegen hatten sie den Weg zu Kiermeier gewählt, um ihn als Ersten über die neue Situation zu informieren.

Der Polizeioberrat war indirekt sogar dafür verantwortlich, dass die beiden ein Paar geworden waren. Denn er war es gewesen, der die junge Thüringerin vor ungefähr zweieinhalb Jahren an die Rott geholt hatte. Nach der Trennung von ihrem damaligen Freund hatte sie möglichst weit weg von ihrer Heimatstadt Gera gewollt. Am liebsten hätte sie auch von der Männerwelt Abstand genommen. Damals hatte also absolut keine Gefahr bestanden, dass sie mit ihrem neuen beruflichen Partner Thomas Huber ein Paar werden würde. Der Pfarrkirchner hatte die in seinen Augen vorlaute, emanzipierte und unerfahrene Frau anfangs als seine Kollegin nicht akzeptieren können und wollen. Und auch Mandy war zu Beginn ihrer Zeit in Niederbayern von Thomas alles andere als angetan gewesen. Während ihres ersten gemeinsamen Mordfalls hatten sie sich sogar gegenseitig als »ostdeutsche Zicke« beziehungsweise als »niederbayerischen Arsch« bezeichnet.

Doch im Leben kommt es oft anders, als man denkt. Bereits nach wenigen Wochen hatte Thomas Huber seine Kollegin respektiert, weil sie ihn durch ihren kriminalistischen Spürsinn und ihre Fachkenntnisse durchaus beeindruckt hatte. Und auch Mandy hatte mehr und mehr Vertrauen zu ihrem Kollegen gefunden. Damals hatte Thomas vor den Trümmern seiner Ehe gestanden, denn seine Frau hatte sich einem anderen Mann zugewandt und das gemeinsame Haus in Pfarrkirchen verlassen. Mandy war in dieser schweren Zeit als Gesprächspartnerin für ihn da gewesen und hatte ihm zusammen mit der Sekretärin der Polizeiinspektion, Hilde Bernauer, in ein selbstständiges Leben geholfen. Denn Thomas hatte bis dahin von Haus- und Gartenarbeit keinen blassen Schimmer gehabt. Er hatte das Haus in der Pfarrkirchner Stifterstraße verkauft und das Sacherl seines ehemaligen Kollegen im Pfarrkirchner Ortsteil Aign gemietet. Einige Wochen hatte der von sich, seiner Frau und der Welt enttäuschte Kripobeamte im Trübsalblasen verharrt. Dann hatten ihn seine fürsorglichen Kollegen und die nie abgebrochene Begeisterung für sportliche Aktivitäten, allem voran Fußball, wieder in die Spur zurückgebracht.

Im Sommer letzten Jahres war schon ein leises Knistern zwischen Thomas und Mandy zu spüren gewesen, welches allerdings während ihres zweiten gemeinsamen Mordfalls vorübergehend verstummt war. Denn Thomas war damals dem Charme einer sehr attraktiven Karrierefrau erlegen, die sich im Zuge ihrer Ermittlungen sogar als Hauptverdächtige herausgestellt hatte. Es war um den Mord am Direktor des hiesigen Gymnasiums gegangen.

Doch nach wenigen Wochen, während ihres dritten gemeinsamen Mordfalls, hatten sich die Schmetterlinge im Bauch sowohl bei Thomas als auch bei Mandy zurückgemeldet. Die 32-Jährige hatte sich anfangs gegen die Beziehung mit ihrem Kollegen gewehrt, da sie mit einer privaten Liaison berufliche Probleme auf sich zukommen sah. Letztlich hatte aber das Herz gegen den Verstand gesiegt.

»Wie machen wir jetzt weiter, Chef?«, fragte Mandy mit zitternder Stimme. Sie war über ihre berufliche Zukunft sehr besorgt.

Der Polizeioberrat lehnte sich auf seinem schwarzen Ledersessel zurück und blickte an die Decke. »So einen Fall hatte ich auch noch nie. Wann ist der voraussichtliche Geburtstermin?«

»Ende Oktober«, entgegnete die werdende Mutter.

»Aufgrund der angespannten personellen Situation bleibt bis zum Mutterschutz alles beim Alten. Ich habe so kurzfristig keine Alternative. Sie müssen es uns nur sagen, falls der Außendienst für Sie zu beschwerlich wird. Ich hoffe, dass wir bis dahin kein Kapitalverbrechen mehr haben.«

Mandy war sichtlich erleichtert, dass sie die Dienststelle vor der Geburt nicht mehr wechseln musste und weiterhin an der Seite ihres Liebsten arbeiten konnte.

Doch Thomas genügte diese Antwort nicht. »Und wie soll´s danach weitergehen, Chef?«

»Bis dahin fließt noch viel Wasser die Rott hinunter. Wir werden schon eine einvernehmliche Lösung finden. Meine Unterstützung haben Sie«, versprach der Leiter der Pfarrkirchner Polizeiinspektion.

Thomas und Mandy nickten sich zufrieden zu. Sie hatten gehofft, dass sie auf ihren Vorgesetzten bauen konnten, denn das Verhältnis zu ihm war in letzter Zeit besser geworden. Bei den ersten beiden Mordfällen war er noch sehr nervös und ungeduldig gewesen. Der Druck durch seine Dienstherren und durch die Öffentlichkeit, die schnelle Ergebnisse erwarteten, hatten ihm damals gehörig zu schaffen gemacht. Doch je näher er sich in Richtung seines Ruhestands bewegte, desto entspannter wurde er auch in kritischen Situationen. Beim letzten Mordfall war er kaum noch hektisch gewesen, denn er wusste mittlerweile, dass er sich auf seine Mitarbeiter verlassen konnte. Sein Ermittlerduo hatte die drei Mordfälle in den letzten zwei Jahren schließlich jeweils zeitnah gelöst. Die Anerkennung dafür war nicht ausgeblieben. Vor wenigen Monaten waren Thomas und Mandy durch die Unterstützung ihres Vorgesetzten zum Polizeioberkommissar beziehungsweise zur Polizeioberkommissarin befördert worden.

»Chef, Sie sind der Erste, dem wir das g´sagt haben«, stammelte Thomas, der damit das Vertrauen zu Kiermeier unterstreichen wollte.

»Das freut mich, dass Sie mir...

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Hans Weber, geboren 1961, und Armin Ruhland, geboren 1959, besuchten dieselbe Klasse am Gymnasium Dingolfing und waren eng befreundet. Nach dem gemeinsamen Abitur im Jahr 1980 trennten sich jedoch ihre Wege. Während Weber nach seinem BWL-Studium in verschiedenen Bereichen bei einem bayerischen Automobilhersteller lange Jahre nahe seiner Heimat beschäftigt war, zog es seinen Freund in die Ferne. Nach einem Kunstgeschichtsstudium belieferte Armin Ruhland vom spanischen Madrid aus wissenschaftliche Bibliotheken mit Fachliteratur. Nach knapp 40 Jahren kreuzten sich ihre Wege wieder und sie entdeckten ihre Liebe zum Schreiben von regionalen Krimigeschichten. Die beiden Autoren leben mit ihren Familien im Landkreis Dingolfing-Landau.