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Zeit der Schwestern

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.03.20241. Aufl. 2024
Drei Schwestern. Ein Familienfest. Eine überraschende Wendung.

Es ist Frühling am Bodensee, und ein großes Fest unter blühenden Apfelbäumen steht bevor: Anlässlich des 70. Geburtstags ihrer Mutter Lotte haben sich auch ihre Töchter Carolin, Romy und Veronika unter den Gästen eingefunden. Für die Naturfotografin Carolin, die nach dem Biologiestudium nach Neuseeland ausgewandert ist, liegt der letzte Besuch Jahre zurück. Nun freut sie sich auf ihre Schwestern und sieht erwartungsvoll zwei Wochen Heimatfeeling entgegen. Doch dann wirbelt eine überraschende Entdeckung das Familienleben durcheinander. Und als eine unerwartete Begegnung ihr bisheriges Leben infrage stellt, trifft Carolin eine folgenreiche Entscheidung ...

Apfelblütentage ist der Auftakt einer mitreißenden Trilogie übers Loslassen, über Neuanfänge und über die Dinge im Leben, die wirklich zählen.



Tanja Huthmacher, geboren in Karlsruhe, studierte Germanistik, Journalistik und Kunstgeschichte in Bamberg. Sie ist Autorin von Romanen, Kurz-geschichten, Hör- und Jugendbüchern, arbeitet fürs Fernsehen und gibt Schreibseminare. Sie liebt das Wasser und den Bodensee und ist froh, in ihrer Wahlheimat München einen der schönsten Badeseen gleich vor der Haustür zu haben.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
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Produkt

KlappentextDrei Schwestern. Ein Familienfest. Eine überraschende Wendung.

Es ist Frühling am Bodensee, und ein großes Fest unter blühenden Apfelbäumen steht bevor: Anlässlich des 70. Geburtstags ihrer Mutter Lotte haben sich auch ihre Töchter Carolin, Romy und Veronika unter den Gästen eingefunden. Für die Naturfotografin Carolin, die nach dem Biologiestudium nach Neuseeland ausgewandert ist, liegt der letzte Besuch Jahre zurück. Nun freut sie sich auf ihre Schwestern und sieht erwartungsvoll zwei Wochen Heimatfeeling entgegen. Doch dann wirbelt eine überraschende Entdeckung das Familienleben durcheinander. Und als eine unerwartete Begegnung ihr bisheriges Leben infrage stellt, trifft Carolin eine folgenreiche Entscheidung ...

Apfelblütentage ist der Auftakt einer mitreißenden Trilogie übers Loslassen, über Neuanfänge und über die Dinge im Leben, die wirklich zählen.



Tanja Huthmacher, geboren in Karlsruhe, studierte Germanistik, Journalistik und Kunstgeschichte in Bamberg. Sie ist Autorin von Romanen, Kurz-geschichten, Hör- und Jugendbüchern, arbeitet fürs Fernsehen und gibt Schreibseminare. Sie liebt das Wasser und den Bodensee und ist froh, in ihrer Wahlheimat München einen der schönsten Badeseen gleich vor der Haustür zu haben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751760263
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum28.03.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse1097 Kbytes
Artikel-Nr.12611457
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

»Nun komm schon, Romy, setz dich hin! Sieht doch alles ganz prächtig aus«, flüsterte ihre Mutter der jüngsten Tochter zu. »Wir wollen anfangen. Ich bin froh, wenn ich meine Rede hinter mir habe.«

Carolin stellte amüsiert fest, dass Romy wieder einmal erst in letzter Sekunde mit den Vorbereitungen fertig geworden war - aber das Ergebnis machte die Hektik wett: Das Büfett sah einfach überwältigend aus. Zumal Romy hier noch schnell ein paar Blüten auf die Salatschüsseln gestreut, dort noch einen Klecks Meerrettich auf die Platte mit dem geräucherten Lachs gegeben und etliche Erdbeeren neben den Käsestücken platziert hatte. Es waren diese liebevollen Details, die Romy zu einer wahren Künstlerin machten. Alles war so appetitlich angerichtet, als würde gleich das Fotoshooting für ein Gourmetmagazin starten.

Endlich setzte sich Romy neben Carolin, gegenüber von ihren Eltern. Und auch die letzten Gäste, die bis eben noch in Grüppchen zusammengestanden oder in den bequemen Liegestühlen gesessen hatten, die unter den Apfelbäumen aufgestellt worden waren, kamen zum Tisch. Besonders die Cousins und Cousinen, die sich alle schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatten, hatten bereits angeregt miteinander geplaudert und entspannt eine erste Tasse Kaffee getrunken.

Gudrun und Ingrid, die ältesten Freundinnen der Jubilarin, hatten sich begeistert über die Festtafel gebeugt und Puzzleteile gesucht, die ineinanderpassten. Dabei hatten sie gekichert und in Erinnerungen geschwelgt - genau so, wie es sich Carolin erhofft hatte. Über der Szenerie lag die Vorfreude darüber, dass man einen ganzen sonnigen Tag unter den Apfelbäumen miteinander verbringen würde, ohne Hektik, ohne Stress oder Zwang. So, wie Lotte es sich gewünscht hatte.

Doch Carolin merkte bei einem Blickwechsel mit ihrer Mutter, dass sich deren Nervosität erst legen würde, wenn sie ihre kleine Ansprache hinter sich hätte. Lotte war eine gewandte Rednerin, aber sie wurde auch schnell emotional und mochte es gar nicht, wenn ihr in aller Öffentlichkeit vor Rührung die Tränen kamen. Und dieser Tag war prädestiniert dafür.

Carolin nahm ihre Kamera aus der Tasche neben ihrem Stuhl, entfernte die Objektivabdeckung und machte ein Foto von ihren Eltern. Lotte stand bereits, und Georg sah erwartungsvoll von seinem Platz zu ihr hoch. Er war schon immer froh gewesen, wenn er das Reden seiner Frau überlassen konnte, und nun besonders erleichtert, weil niemand eine Ansprache von ihm erwartete und Lotte das selbst übernahm.

Carolin drückte noch ein paarmal auf den Auslöser. Den Tag fotografisch zu begleiten und aus dem Ergebnis ein Erinnerungsbuch zu gestalten, das würde ihr Geschenk an ihre Mutter sein. Plötzlich fragte sie sich, was sich wohl ihr Vater für seine Frau überlegt hatte. Vielleicht ein besonderes Schmuckstück wie zu den letzten runden Geburtstagen?

Romy hatte für Lotte ein Rezeptbuch mit den Lieblingsgerichten der Familie zusammengestellt. Und zu jedem Gericht hatte sie die Erinnerungen an die jeweiligen Anlässe aufgeschrieben, zu denen sie serviert worden waren.

Und Veri hatte ihren Schwestern verraten, dass sie bereits im vorletzten Herbst einige Kisten exklusiven Wein zu Ehren der Mutter gekeltert hatten, auf dessen Etikett »Lotte - Toujours jeune« - Für immer jung - stand. Wirklich ein passendes Motto für deren Leben! Carolin war gespannt, wie der Wein schmecken würde. Vielleicht könnte sie ein Foto ihrer Mutter mit einer der Flaschen in der Hand als Titelbild für das geplante Album verwenden.

Sie hatte bereits das Büfett von allen Seiten fotografiert, gerahmt von Apfelbäumen, mit Luna und Vince darum herumtollend, auch Nahaufnahmen der appetitlichen Speisen hatte sie gemacht. Dann war sie um die locker über den Garten verteilten Gäste geschlichen und hatte unauffällig Fotos gemacht. Sie liebte es, als Fotografin im Hintergrund zu bleiben, unbemerkt den Moment einzufangen. Etwa die lachenden Gesichter von Gudrun und Ingrid, deren schöne, vom Leben gezeichnete Hände sie beim Puzzeln ebenfalls aus der Nähe eingefangen hatte.

So wie sie es früher schon oft beobachtet hatte, hatten auch an diesem Morgen die Ehemänner der Freundinnen etwas abseits gestanden und mit ausholenden Gesten ernst diskutiert. Was für ein herrliches Motiv! Und natürlich kam die Jubilarin persönlich ebenfalls nicht zu kurz. Carolin hatte sie in einem Moment erwischt, als sie gerade Georgs Freund Rudolf, dem früheren zweiten Bürgermeister von Überlingen, eine Hand auf den Oberarm legte, während sie die andere kichernd vor ihren Mund hielt. Ihr sprühender Charme sprang einen regelrecht an, und sie wirkte auf dem entstandenen Foto wie ein junges Mädchen.

Um den richtigen Hintergrund für die Bilder musste sich Carolin nicht sorgen: See, Apfelbäume oder der große Garten waren mehr als nur Kulisse. Sie gehörten zu einem Leben, wie man es hier am Bodensee führen konnte.

Das der Familie Hohenhausen war schon seit drei Generationen mit diesem Ort verbunden, mit diesem weißen Haus inmitten eines Gartens, in dem die Hohenhausens ihr Geschäft führten. Und jede Generation hatte etwas verändert. Carolins Urgroßeltern väterlicherseits hatten mit unermüdlichem Fleiß und gegen viele Widerstände den Schifffahrtsbetrieb aufgebaut und einen Anleger für drei Schiffe errichtet. Als das Unternehmen dank des zunehmenden Tourismus endlich gut lief, hatten ihre Großeltern in den sechziger Jahren das Verwaltungsgebäude von »Hohenhausen-Schifffahrt« gebaut, im damals eher altmodisch wirkenden Stil der Gründerzeit. Und ihr Vater hatte dann sowohl den Anleger als auch das große Haus modernisiert. Aber ihre Mutter war es gewesen, die aus dem mehr oder weniger brachliegenden Seegrundstück ringsum einen blühenden Garten gezaubert hatte, der zur Hauptsaison an den Wochenenden sogar besichtigt werden konnte. Von den alten, in die Jahre gekommenen Schuppen, die willkürlich verteilt auf dem Gelände gestanden hatten, war nur das Bootshaus direkt am Steg übrig geblieben. Der Rest war im Laufe der Zeit verfallen, und das, was nicht abgerissen worden war, war unter Efeu, Immergrün und Clematisranken auf eine sehr pittoreske Weise verschwunden.

Ein helles Klirren erklang, und Carolin richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenwart. Lotte hatte mittlerweile ein paar noch am Tisch fehlende Gäste herbeigewunken, und nun saßen alle an ihrem Platz und sahen die Gastgeberin erwartungsvoll an. In ihrem Kleid aus durchbrochener Spitze, genauso hellblau wie die Farbe ihrer Augen, mit der schlanken, hochgewachsenen Figur und den zwar grauen, aber kräftigen, schulterlangen Haaren hätte man meinen können, sie feiere ihren sechzigsten Geburtstag. Allerhöchstens. Carolin spürte etwas in sich aufsteigen, was sie nicht anders als Stolz nennen konnte. Stolz, eine solch großartige Mutter zu haben.

Noch einmal klopfte diese mit einem Messerrücken an den fein geschliffenen Sektkelch, der vor ihrem Teller stand. Ob das zarte, wie aus mehreren Silberfäden gesponnene Armband mit den kleinen Anhängern in Form von gefalteten Papierbötchen daran das Geburtstagsgeschenk ihres Vaters war? Carolin hatte es nie zuvor gesehen. Nun räusperte sich Lotte, sah kurz zu Georg neben sich und ihren Töchtern gegenüber.

»Meine lieben Freundinnen und Freunde«, Lotte nickte diesen über den Tisch hinweg zu, »liebe Verwandte, meine liebe Familie, ich freue mich, dass ihr alle heute hierhergekommen seid. Und was bin ich glücklich, dass alle meine drei Töchter mit mir feiern.« Sie griff nach ihrem Sektglas. »Romy, Veronika - und Linchen, die du so eine lange Reise auf dich genommen hast ...« Carolin bemerkte, dass die Stimme ihrer Mutter leicht zu zittern begann. Und sah sie da bereits Tränen in deren Augen aufsteigen?

»Was muss das Mädchen auch nach Neuseeland gehen? Als ob es hier nicht genug Wasser gäbe«, rief ihr Vater dazwischen. Die Gäste lachten, und Lotte schien froh über die kurze Unterbrechung. Sie hatte sich wieder gefangen.

»Na ja, Hauptsache, du bist jetzt hier - und ihr alle ebenso. Ich wünsche mir, dass wir heute alle zusammen einen fröhlichen, gemütlichen Tag haben. Mir wurde gesagt, dass es später eine Darbietung gibt, mehr weiß ich nicht, lassen wir uns einfach überraschen. Aber auch ich habe eine Kleinigkeit vorbereitet.« Sie zwinkerte verschmitzt in die Runde, und Veri erwiderte Carolins fragenden Blick mit einem Schulterzucken.

»Und ich bin schon sehr gespannt, wie das Puzzle aussieht, wenn es fertig ist. Helft bitte alle mit, damit wir es bald anschauen können. Was für eine wunderbare Idee von meinen wunderbaren Töchtern.« Sie warf ihnen über den Tisch Kusshände zu. »Lasst uns das Leben feiern, die Liebe ...« Lotte holte tief Luft, und ihre Wangen nahmen eine leicht rote Färbung an. Nun war es Veris verwunderter Ausdruck, auf den Carolin mit hochgezogenen Augenbrauen reagierte.

»... und dass wir überhaupt alle noch hier sind, auf dieser Welt, auf diesem wunderbaren Fleckchen Erde!«, beendete ihre Mutter den Satz. »Genießt den Sekt aus der Winzerei meiner Tochter Veronika«, sie nickte ihr freundlich zu und setzte etwas verzögert »und meines Schwiegersohns Stefan« hinzu. »Zum Wohl!«

Alle hoben ihre Gläser und erwiderten den Trinkspruch. »Auf Lotte!«, war zu hören, und während die Anwesenden tranken, hörte man für einen kurzen Moment nur Vögel zwitschern und die Wellen des Sees ans Ufer schlagen. Lotte setzte ihr Glas energisch ab.

»Ich weiß nicht, wie es euch geht - aber mein Magen knurrt geradezu bedrohlich, und ich bin sicher, dass sich Romy mit ihren Kochkünsten...
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Tanja Huthmacher, geboren in Karlsruhe, studierte Germanistik, Journalistik und Kunstgeschichte in Bamberg. Sie ist Autorin von Romanen, Kurz-geschichten, Hör- und Jugendbüchern, arbeitet fürs Fernsehen und gibt Schreibseminare. Sie liebt das Wasser und den Bodensee und ist froh, in ihrer Wahlheimat München einen der schönsten Badeseen gleich vor der Haustür zu haben.
Zeit der Schwestern