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Tod in Saint-Malo

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
334 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am29.02.20241. Aufl. 2024
Drei Frauen und ein Mord an der bretonischen Smaragdküste

Es ist Sommer in Saint-Malo, und ein großes Musikfestival steht bevor. Auch Maggie (69), Louise (44) und Enora (22), die als Dreigenerationenteam die hübsche Traditionspension Corrigan Inn führen, fiebern dem Event entgegen. Doch dann wird Paul Le Tohic, Star der wichtigsten Band, ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Heikel für die Corrigan-Frauen: Paul war ein Ex-Liebhaber von Maggie. Die Paul kurz vor seinem Tod noch in seinem Zimmer besucht hatte. Und dabei gesehen wurde. Um den Polizeiermittlungen unter Leitung eines frisch eingetroffenen neuen Kommissars zuvorzukommen, setzen die drei nun als Breizh Brigade alles daran, in der vom Meer umtosten Stadt einem perfiden Mörder auf die Spur zu kommen ...

TOD IN SAINT-MALO ist der Auftakt einer Krimiserie vor der traumhaften Sommerkulisse der Côte d'Emeraude - mit drei erfrischend eigenwilligen Heldinnen, die der französische Autor Mo Malo in einem raffinierten Fall zur Bestform auflaufen lässt.




Mo Malo, Jahrgang 1968, ist ein französischer Autor, der in seiner Heimat als Thrillerautor Erfolge feiert. Malos familiäre Wurzeln liegen in der bretonischen Küstenstadt Saint-Malo und haben ihn zu der humorvollen Cosy-Crime-Serie um die dort ansässige BREIZH BRIGADE inspiriert, ein dreiköpfiges Hobbyermittlerteam aus Frauen dreier Generationen einer Familie.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDrei Frauen und ein Mord an der bretonischen Smaragdküste

Es ist Sommer in Saint-Malo, und ein großes Musikfestival steht bevor. Auch Maggie (69), Louise (44) und Enora (22), die als Dreigenerationenteam die hübsche Traditionspension Corrigan Inn führen, fiebern dem Event entgegen. Doch dann wird Paul Le Tohic, Star der wichtigsten Band, ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Heikel für die Corrigan-Frauen: Paul war ein Ex-Liebhaber von Maggie. Die Paul kurz vor seinem Tod noch in seinem Zimmer besucht hatte. Und dabei gesehen wurde. Um den Polizeiermittlungen unter Leitung eines frisch eingetroffenen neuen Kommissars zuvorzukommen, setzen die drei nun als Breizh Brigade alles daran, in der vom Meer umtosten Stadt einem perfiden Mörder auf die Spur zu kommen ...

TOD IN SAINT-MALO ist der Auftakt einer Krimiserie vor der traumhaften Sommerkulisse der Côte d'Emeraude - mit drei erfrischend eigenwilligen Heldinnen, die der französische Autor Mo Malo in einem raffinierten Fall zur Bestform auflaufen lässt.




Mo Malo, Jahrgang 1968, ist ein französischer Autor, der in seiner Heimat als Thrillerautor Erfolge feiert. Malos familiäre Wurzeln liegen in der bretonischen Küstenstadt Saint-Malo und haben ihn zu der humorvollen Cosy-Crime-Serie um die dort ansässige BREIZH BRIGADE inspiriert, ein dreiköpfiges Hobbyermittlerteam aus Frauen dreier Generationen einer Familie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751756150
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum29.02.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.1
Seiten334 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1487 Kbytes
Artikel-Nr.12611518
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2
7. Juli, Saint-Malo, Manoir des Corrigan, Gemeinschaftsraum, 8:00 Uhr
Der Stock mit dem silbernen Knauf schwirrte durch die Luft wie der Taktstock eines von Wagner berauschten Dirigenten. Autoritär und energisch. Seit Maggies verstorbener Mann Constant ihr den Stock vor zwanzig Jahren kurz vor seinem Tod geschenkt hatte, legte sie ihn nicht mehr aus der Hand - ein Barometer ihrer Launen und Waffe bei ihren homerischen Zornausbrüchen.

Im Augenblick koordinierte sie damit die Arbeit der beiden Frauen, die im großen Gemeinschaftsraum des Herrenhauses mit dem Aufstellen der Frühstückstische beschäftigt waren.

»Wie viele sind es heute Morgen, Loulou? Haben alle Musiker des Bagad ihr Quartier bezogen?«

Loulou war ihre Tochter Louise, eine hübsche Frau in den Vierzigern, mit langen braunen Haaren, die sie zu einem Zopf geflochten hatte. Sie war damit beschäftigt, die Gedecke so sorgfältig aufzulegen, als käme der König von England höchstpersönlich zu Besuch.

»Alle sieben Zimmer sind belegt«, antwortete Loulou mit einem Augenaufschlag. »Insgesamt zehn Personen, davon drei Paare. Zumindest nehme ich an, dass es sich um Paare handelt ...«

Sie biss sich prüde auf die Lippen. Aus ihrem leicht rundlichen Bauch war ein lautes Gurgeln zu hören.

»Mama! Du hast doch sicher dein Frühstück wieder ausfallen lassen. Wie oft soll ich es dir noch sagen: Immer erst essen, dann die Gäste bedienen.«

Es war ihre Tochter Énora, die Loulou so zurechtwies. Mit einem riesigen Tablett betrat sie den mit Mahagoni getäfelten Raum. Sie hatte eine kupferrote Mähne, unzählige Sommersprossen, tief blaugrüne Augen und mehrere Tätowierungen am Hals und an den Armen und sah aus wie eine Art rebellische Elfe.

Die jüngste der Corrigan-Frauen schimpfte weiter mit ihrer Mutter, während sie die letzten Reste des Trinkgelages vom Vortag abräumte. An den Rändern der großen Biergläser klebte der getrocknete Schaum wie der des Meeres an den Felsen.

»Sag mal, findet das Konzert des BBB eigentlich heute statt?«, erkundigte sie sich bei ihrer Großmutter.

»Nein, erst morgen. Sonntagnachmittag. Warum?«

»Ich kann nur hoffen, dass sie sich nicht jeden Tag so gehen lassen wie gestern Abend im Pub.« Die rothaarige junge Frau deutete auf die Reihen leerer Biergläser. »Wenn sie genauso viele falsche Töne spielen, wie sie Pints kippen, steht uns einiges bevor!«

Der Pub, von dem sie sprach, war nichts anderes als der Gemeinschaftsraum, der sich jeden Tag ab dem frühen Abend heimlich in eine Kneipe verwandelte. Als reines Gästehaus hatte das Manoir des Corrigan nie die entsprechende Lizenz für den Ausschank alkoholischer Getränke erhalten. Doch Constant hatte von Anfang an »mit diesem Feuer gespielt«, wie er es nannte, um den Durst seiner Gäste und einer Handvoll Stammkunden aus der Umgebung zu stillen, die froh waren, nicht bis in die Altstadt mit ihren »Durstlöscherstraßen« laufen zu müssen. Und so flossen hier an manchen Tagen bis spät in die Nacht Bier und Schnaps, und das fröhlich und vollkommen illegal.

Inzwischen wachte Constant von seinem Grab aus über die Aufrechterhaltung dieser rebellischen Tradition.

»Granny? Können wir das Ding da nicht in den Keller bringen?« Énora deutete mit dem Kinn auf eine Wachsfigur, die auf einem Fass an der Theke lehnte. Ein aufmerksamer Beobachter hätte vermutlich die Ähnlichkeit des Gesichts mit dem eines in der Nähe hängenden Schwarz-Weiß-Porträts bemerkt, unter dem handschriftlich »Constant Corrigan am Strand von Bon-Secours, Sommer 1986« notiert war.

Der für dieses »Wachswerk« verantwortliche Künstler hieß Roland, war früher in einem Wachsfigurenkabinett in der Umgebung beschäftigt gewesen und zählte zu Maggies ehemaligen Liebhabern.

»Holy shit!«, schimpfte Maggie. »Im Ernst? Willst du meinen Mann zu den alten Flaschen und Spinnen entsorgen? Ist das deine Vorstellung von Treue und Familiensinn?«

Die Puppe mit Constants Gesicht zu verbannen käme nicht nur einer Beleidigung des Andenkens an den Patriarchen Corrigan gleich - in Maggies Augen hätte es nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als ihren verstorbenen Ehemann erneut vom Angesicht der Erde zu tilgen. Die Umstände seines Todes vor zwei Jahrzehnten waren nach wie vor völlig unklar. Und sie wollte keinesfalls weitere Schatten auf diese Nacht werfen.

»Ich dachte nur, wir sollten versuchen, Gäste nicht zu verschrecken ...«, entgegnete Énora. »Wir haben nicht jeden Tag ein Festival und sind ausgebucht.«

»Wenn dir wirklich daran liegt, Gäste nicht zu verschrecken, mein Schatz, dann fang doch bitte erst einmal damit an, diesen Geruch nach Stall loszuwerden. Der ist wirklich furchtbar!«

Ihre Enkelin steckte die Nase in die Ellenbeuge ihres dicken Pullovers und verzog zweifelnd den Mund. Sie war nicht in der Lage, ihren eigenen Duft zu beurteilen, denn sie liebte die Ausdünstungen von Schafen über alles. Nach ihrem Examen zur Tierärztin hatte sie beschlossen, sich zwei Monate Urlaub zu gönnen, ehe sie ein Praktikum in einer Praxis in der Nähe antrat. Neben ihrer freiwilligen Hilfe im Gästehaus blieb ihr genügend Zeit, befreundete Züchter in der Umgebung zu besuchen und den Duft ihrer Kleidung beständig aufrechtzuerhalten.

»Dürfen wir reinkommen? Servieren Sie schon?«

Ein Mann und eine Frau steckten ihre Köpfe durch die angelehnte Doppeltür. Etwas zerzaust - ja, die frische Landluft der Umgebung von Saint-Malo! - warteten sie offenbar darauf, dass man sie aufforderte, Platz zu nehmen. Bestimmt hatten sie großen Hunger. Ihr Auftauchen beendete das freundschaftliche Familiengeplänkel auf einen Schlag.

»Aber natürlich, treten Sie doch bitte ein!«, sagte Maggie und unterstrich ihr Angebot durch einen Wirbel mit ihrem Spazierstock.

Sie wies ihnen einen Platz in der Nähe der großen Sprossenfenster mit Blick auf den Park und den nächstgelegenen Springbrunnen zu. Nachdem das Paar sich gesetzt hatte und auf den bestellten Tee und das Gebäck wartete, bewunderte es die eher dunkle und etwas überladene Inneneinrichtung und deren Kontrast zu dem hellen bretonischen Julimorgen draußen. Constant hatte von Anfang an Wert darauf gelegt, dass das 1720 errichtete Herrenhaus seinen Charakter aus der Blütezeit der Reedereien von Saint-Malo beibehielt: zum Beispiel durch über die Ostindische Kompanie importierte Teppiche, Vorhänge und Geschirr, die sorgfältig restaurierte Holztäfelung nebst Türrahmen sowie Originalporträts der Familie Nouel de la Baronnie und ihrer Nachkommen. Im Lauf der Zeit hatte Maggie dem eine irische Note hinzugefügt. Neben einem Aquarell mit dem Titel General view of Baltimore Harbour, Cork County gab es mehrere kleine Bücherregale, in denen die unvergänglichen Meisterwerke der irischen Literatur aufbewahrt wurden: Swifts Gulliver, Oscar Wildes Dorian Gray, Joyce´ Ulysses und Becketts Godot. Ein mit dem Gemeinschaftsraum und mit Maggie Corrigan, geborene O´Connell, vertrauterer Beobachter hätte vielleicht bemerkt, dass die Regale geradezu überfüllt waren mit Büchern einer gewissen L. T. Meade, die auf dem Kontinent weitgehend unbekannt war, in Irland jedoch lange vor Agatha Christie als erste echte »Queen of Crime« gefeiert wurde. In den Regalen standen mehrere Erstausgaben ihrer Werke, darunter eine von der Autorin signierte Ausgabe von Eyes of Terror, eine echte Rarität.

Auch der Garten hatte einiges zu bieten: französische Blumenrabatten, Linden- und Kirschbaumalleen, einen Rosengarten, eine Kapelle, ein gläsernes Gewächshaus aus dem 19. Jahrhundert und sogar ein beeindruckendes Pferdeschwimmbad, einzigartig unter den mehr als hundert Herrenhäusern der Region um Saint-Malo. Das Herrenhaus Puits-Sauvage, das von Constant in »Manoir des Corrigan« umbenannt worden war, galt als unvergleichliches Schmuckstück der Erinnerung an gesegnete alte Zeiten.

»Hier kommt ein ordentliches Frühstück zur Stärkung!«, verkündete Énora, stellte das Tablett auf den Tisch und zwinkerte dem Paar zu.

Zusätzlich zu ihrer Bestellung servierte sie jedem einen Teller mit Potato Farl, einem Kartoffelbrot, das Maggies Lieblingsgericht und die Spezialität des Hauses Corrigan war. »Das geht aufs Haus«, sagte sie. Ja, Kartoffeln und Iren, diese jahrhundertealte Geschichte von Liebe und Hass ...

»Und hier kommt ein druckfrisches Exemplar des heutigen Pays malouin!«, warf der dunkelhaarige junge Mann ein, der hinter Énoras Rücken auftauchte.

»Grüß dich, Malo!«

»Hallo, Schönheit!«

Malo war seit seiner Kindheit mit Énora befreundet und schon ewig heimlich in sie verliebt. Seit dem Gymnasium übernahm er tausend kleine Jobs, um über die Runden zu kommen. Die dauerhafteste seiner Beschäftigungen war das Austragen der örtlichen Zeitung.

»Was steht heute Schönes auf der Titelseite?«

»Och, außer dem Festival Folklores du Monde nichts Besonderes ... Nur langweilige Sachen, wie Todesfälle.«

»Und sonst ...«

»Zu viele Wohnungen in der Altstadt werden über Airbnb vermietet ... Das Rathaus streicht das geplante Marinemuseum ... Das Wasserwerk erhöht den Chlorgehalt im Wasser der Stadt, um der nächsten Pandemie zuvorzukommen ... Die ganz großen Knaller, wie du siehst!«

»Darf ich mal sehen?«, fragte Louise, die gerade vorbeikam. Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern nahm ihm das Blatt aus den...

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Mo Malo, Jahrgang 1968, ist ein französischer Autor, der in seiner Heimat als Thrillerautor Erfolge feiert. Malos familiäre Wurzeln liegen in der bretonischen Küstenstadt Saint-Malo und haben ihn zu der humorvollen Cosy-Crime-Serie um die dort ansässige BREIZH BRIGADE inspiriert, ein dreiköpfiges Hobbyermittlerteam aus Frauen dreier Generationen einer Familie.
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