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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
328 Seiten
Deutsch
Shadodex-Verlag der Schattenerschienen am31.10.2023
Verlassen liegen sie da. Niemand hat sie seit Jahren betreten. Es gibt sie überall auf der Welt: verlassene, verschüttete, vergessene Orte unter der Erde. Doch was ist geschehen, weil die Tunnel, Bunker oder Keller nicht mehr genutzt werden, die Höhlen gesperrt wurden - ihre Lage verschleiert, in den Unterlagen ausradiert, damit sie niemand finden kann? Warum wurde der Deckmantel des Schweigens über diese Orte geworfen? Was ist dort vorgefallen? Und wieso werden manche dieser Orte sogar gemieden? Neugierig geworden? Dann folgt uns einfach und betretet die besagten Höhlen, Bunker, Bergwerke und Keller. Lasst euch überraschen, welche Geheimnisse die Geschichten aufdecken werden.mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,49

Produkt

KlappentextVerlassen liegen sie da. Niemand hat sie seit Jahren betreten. Es gibt sie überall auf der Welt: verlassene, verschüttete, vergessene Orte unter der Erde. Doch was ist geschehen, weil die Tunnel, Bunker oder Keller nicht mehr genutzt werden, die Höhlen gesperrt wurden - ihre Lage verschleiert, in den Unterlagen ausradiert, damit sie niemand finden kann? Warum wurde der Deckmantel des Schweigens über diese Orte geworfen? Was ist dort vorgefallen? Und wieso werden manche dieser Orte sogar gemieden? Neugierig geworden? Dann folgt uns einfach und betretet die besagten Höhlen, Bunker, Bergwerke und Keller. Lasst euch überraschen, welche Geheimnisse die Geschichten aufdecken werden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783985280254
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum31.10.2023
Seiten328 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse10559 Kbytes
Artikel-Nr.12643317
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Mikey L. Theiß: Die Tropfsteinhöhle
Jörg Olbrich: Straßburger Skelettsammlung
Marcel Sander: Der Schrei aus dem Weltall
C.G. Bittner: Quod erat demonstrandum
Yann Krehl: Das Projekt
Nicola Hölderle: Kellergeister
Elena C.M. Tüx: Kellergänge
Kurt B. Wolf: Goldhort
Jannik Zurmühlen: Das Geheimnis der Zone
Sebastian Steffens: Ewigkeitslasten
W.C. Büttner: Der Berg
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Leseprobe

Mikey L. Theiß: Die Tropfsteinhöhle

 

 

Innerhalb von wenigen Wochen ist die Intelligenz meines Onkels Michael geschrumpft auf die Größe eines Sonnenblumenkernes. Dabei war er einer der klügsten Menschen in meinem Umfeld gewesen.

Mit 16 hat er das bayrische Abitur geschrieben, mit einem Schnitt von 1,0 wohlbemerkt. Er hat das Biologiestudium aufgenommen, seinen Doktor gemacht und ist bereits sehr früh Professor geworden.

Mein Onkel hatte gerade einmal das 38. Lebensjahr vollendet, da wurde er dumm wie Stroh und fing an, von Händen zu sprechen, welche nachts aus den Wänden kämen und nach ihm greifen wollten.

In unserer Familie gibt es niemanden, der mit der Krankheit Schizophrenie diagnostiziert worden war. Erblich bedingt waren seine Wahnvorstellungen, dass Trump die Erde sprengen würde, also nicht.

Ich hatte zwar bereits davor von dieser Krankheit gehört, doch wusste ich nicht, was diese für Auswirkungen mit sich bringen würde.

Es ist anzumerken, dass mein Onkel erst angefangen hatte, sich so zu verhalten, nachdem er von einem Sondereinsatzkommando gerettet worden war.

Vor einiger Zeit hatte er mit drei anderen Wissenschaftlern eine Expedition unter die Erde gestartet. Der Eingang sei verschüttet worden und sie steckten für etwas länger als drei Wochen in der Höhle fest. Durch den fehlenden Empfang war es ihnen nicht möglich gewesen, um Hilfe zu rufen. Zusätzlich erschwerte die Witterung es den Rettungskräften, die Wissenschaftler zu bergen.

Als das Rettungskommando es endlich geschafft hatte, den Eingang freizulegen, war einzig und allein er lebendig aus der Höhle hervorgekommen. Auf Fragen, wo seine Kollegen seien und ob es ihnen gut gehe, hatte mein Onkel nicht geantwortet. Es war sehr seltsam gewesen. Doch die Sanitäter meinten, er stünde unter Schock und leide an Amnesie, daher hatte niemand sein Verhalten weiter untersucht. Zwei Tage später jedoch entdeckte die Polizei die leblosen Körper der anderen Wissenschaftler, woraufhin Michael vorläufig in Untersuchungshaft genommen wurde. Die Leichen befanden sich an den unterschiedlichsten Orten im Inneren des Höhlensystems, wiesen allerdings keinerlei Spuren von Gewalteinwirkung auf. Trotzdem war Michael nicht nur in den Augen der Polizei verdächtig.

»Professor verhaftet wegen Mordes an Kollegen«, hieß es in allen Schlagzeilen. Sowohl in den Zeitungen als auch in den Nachrichten und im Radio.

Mein Onkel schien über Nacht zum Zentrum der medialen Aufmerksamkeit geworden zu sein.

In den zwei Tagen, in denen er sich zu Hause befand, hatte er zudem angefangen, sich äußerst seltsam zu verhalten.

Angelika, seine Frau, hatte meine Eltern gebeten, ihre Kinder aufzunehmen, bis sie eine andere Wohnung gefunden hätte. Sie meinte, ihr Mann sei unberechenbar geworden und sie habe Angst um deren Sicherheit.

Bereits damals empfand ich das Ganze als sehr suspekt. Nachdem mein Onkel jedoch von der Polizei abgeholt worden war und in Untersuchungshaft kommen sollte, stellte sich recht schnell heraus, dass er offenbar an einer psychischen Krankheit litt und sich deswegen so seltsam verhielt.

»Normalerweise«, hatte der Psychologe im Fernsehen gesagt, »bricht die Krankheit nicht so plötzlich aus.«

Richtig viel hatte ich von der Unterhaltung zwischen meiner Mutter und Angelika, aufgrund der Lautstärke des Gerätes im Wohnzimmer, nicht mitbekommen. Ich hatte sie belauscht, da ich mich gefragt hatte, wie lange sie wohl noch bleiben würden. Allerdings sprachen sie nur über Michael. Daher bin ich gegangen, als Angelika angefangen hatte zu weinen, und im Nachhinein hätte ich sie erst gar nicht belauschen sollen.

Nachdem Michael in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen wurde, zog Angelika mit ihren Kindern wieder in ihr altes Haus zurück.

Ich dachte, dies sei es gewesen, und kümmerte mich nicht weiter darum. Stattdessen gab ich ausnahmsweise einmal mein Bestes, um nicht erneut sitzen zu bleiben, und widmete meine ungeteilte Aufmerksamkeit meinem Mathebuch.

Als ich aber heute Nachmittag mit meinem Kumpel in meinem Zimmer gemütlich eine Zigarette rauchte, klingelte mein Cousin an der Tür.

Carlos ist das krasse Gegenteil von mir. Er ist drei Jahre jünger als ich, viel zu neugierig und muss seine Nase in jeden Scheiß hineinstecken, der ihn absolut nichts angeht. Er kennt kein Nein als Antwort und nervt jedes Mal so lange, bis ich nachgebe, weil es mir zu blöd wird.

Jedenfalls stand Carlos vor meiner Tür mit einem dicken Buch in der Hand, in welchem ganz viele einzelne Zettel steckten.

»Nico, du musst dir das anschauen!«

Luke hatte natürlich sofort mitbekommen, was los war, und warf einen neugierigen Blick aus meinem Zimmer hinaus auf den Flur.

Ich wusste sofort, dass es kein Zurück mehr geben würde, als Carlos seitlich an mir vorbeischaute.

Mein Cousin hatte seit zwei Jahren einen Crush auf meinen Kumpel. Jetzt würde ich ihn erst recht nicht mehr loswerden. Resignierend atmete ich daher aus.

Einige Minuten später saßen wir allesamt auf meinem Bett und durchforsteten das Buch, welches Carlos mitgebracht hatte.

Auf den Seiten waren allerlei Notizen meines Onkels über die Höhle, in welcher sie für ein paar Wochen gefangen waren. Die letzte war nicht seine erste Expedition dorthin gewesen. Daher war das Buch randvoll gefüllt mit allerlei langweiligen Informationen über Gestrüpp und Kleintiere, wie man es nur in biologischen Enzyklopädien lesen konnte.

Auf Deutsch: Es war ätzend langweilig.

Doch Carlos Augen funkelten. »Sieh dir das an«, sagte er nun zum zwanzigsten Mal und hielt mir eine herausgerissene vergilbte Seite vor die Nase, auf welcher sich eine Zeichnung von einem Blatt befand.

»Und was soll mir diese Seite jetzt genau sagen?«

Dass ich mehr Kaffee hätte trinken sollen?

»Mein Papa hat sich für all diese Sachen interessiert.«

Noch immer konnte ich ihm nicht ganz folgen. »Und?«

»Du kennst dich doch mit Substanzen aus. Ist da irgendetwas dabei, was diese Wahnvorstellungen in ihm ausgelöst haben könnte?«

Ach darum ging es ihm.

»Nur weil ich vor zwei Jahren Cannabis vertickt habe, heißt das nicht, dass ich weiß, wie sich irgendwelche Gewächse, die ich noch nie zuvor gesehen habe, auf die Psyche von Menschen auswirken.«

Entmutigt ließ Carlos das Papier sinken und starrte auf das geöffnete Buch hinab. »Aber⦫

»Ich wette, er ist verrückt geworden, weil er dort unten eingesperrt war. Du kennst doch deinen Vater.« Ich verschränkte meine Hände hinter dem Kopf und lehnte mich gegen die Wand.

»Nur weil er Angst davor hat, eingesperrt zu sein, verliert er doch nicht den Verstand und ermordet seine Freunde!«

»Würde mehr Sinn ergeben als deine Theorie.«

»Es ist ein Wunder, dass er überhaupt überlebt hat«, gab nun auch Luke seinen Senf dazu, der wie immer recht wenig zu sagen hatte und lieber seine fünfte Zigarette anzündete.

Luke war ein Jahr jünger als ich, hatte dafür aber schon um einiges mehr erlebt. Er hatte mit seinen 17 Jahren bereits fünf Entzugskliniken von innen gesehen, schaffte es aber dennoch immer wieder, von irgendetwas anderem abhängig zu werden.

Angefangen hatte es mit Alkohol. Inzwischen hatte er so gut wie alles durch. Das Schlimmste, seiner Meinung nach, waren Benzodiazepine. Xanax, um genau zu sein. Allerdings meinte er auch, dass Heroin garantiert schlimmer sei.

Hätte ich ihm nicht dabei zugesehen, wie er sein Leben mit den ganzen Drogen versaut hatte, wäre ich garantiert ebenfalls in dieses tiefe Loch gefallen.

»Ich werde mich in der Höhle umsehen«, sagte Carlos entschlossen, packte die losen Blätter zusammen und warf sie achtlos in das Notizbuch zurück.

»Bist du verrückt?« War mein Cousin wirklich so dumm? Der Eingang zur Höhle war nicht ohne Grund abgesperrt. Doch Carlos schien dies nicht abzuschrecken.

»Ich will herausfinden, was mit meinem Vater passiert ist. Das ist alles andere als verrückt.«

Ich ignorierte den Fakt, dass Carlos so gereizt klang wie der Busfahrer, der uns jeden Morgen zur Schule fuhr.

»Das ist dumm! Frag ihn halt einfach! Die Höhle ist einsturzgefährdet!«

Carlos verengte die Augen. »Und? Glaubst du, das hätte ich nicht versucht? Er bemerkt nicht einmal, dass ich da bin!«

Seine Augen wurden glasig, und augenblicklich fühlte ich mich beinahe schlecht, angenommen zu haben, dass dies so einfach sei.

»Sag doch was, Luke.«

Jener wollte mir allerdings nicht beistehen.

»Begleite ihn doch einfach, wenn du dich unwohl dabei fühlst, ihn alleine gehen zu lassen.«

»O nein, sicher nicht!«

Carlos, welcher eben begonnen hatte, wie ein Honigkuchenpferd zu strahlen, blickte nun wieder verbittert auf das Buch hinab. »Dann geh ich eben alleine.«

So kam es, aufgrund meines dummen Gewissens, dass wir uns zu zweit am nächsten Tag auf den Weg zu besagter Höhle machten.

 

Die Höhle lag in den Bergen und war nur sehr schwer zu Fuß zu erreichen. Weder ich noch Carlos hatten Erfahrung im Bergsteigen. Zugegeben, ich hatte es mir nicht im Ansatz so anstrengend vorgestellt, wie es am Ende wirklich war.

Der Boden war noch matschig, da es nachts geregnet hatte. Überall versperrten uns kleine und große Sträucher den Weg. Als ob dies alles nicht schon schlimm genug wäre, wurden wir auch noch von einem Schwarm hungriger Mücken verfolgt.

Das einzig Gute war, dass wir im Schatten der Bäume laufen konnten. Denn ich begann schon nach knappen zehn Minuten...
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