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Weltgeschichte(n) - Der Untergang der Azteken: Die Spanier erobern Amerika

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.05.2024
Weltgeschichte hautnah: Das Ende der alten amerikanischen Hochkulturen
Riesige Städte, gewaltige Pyramiden und die berühmten Goldschätze: Das Reich der Azteken gehörte zu den größten Zivilisationen der Weltgeschichte - voller Wunder und voller Grauen. Montezuma, der Gottkönig, herrschte über Millionen und opferte den Göttern das Blut seiner Gefangenen. Doch Montezuma wurde von düsteren Vorahnungen gepeinigt. Und als die fremden Heere aus dem fernen Spanien an der Küste des heutigen Mexico landeten, auf der Jagd nach Gold und Macht, war es nicht nur für Montezumas Reich der Anfang vom Ende.

Dominic Sandbrook ist Historiker, Autor, Kolumnist und Fernsehsprecher. Er hat Bücher über die politische Geschichte Amerikas geschrieben und steht kurz vor der Vollendung eines mehrbändigen Geschichtsbands über Großbritannien in der Nachkriegszeit. Sein jüngstes Buch »Who Dares Wins« wurde in den Medien wiederholt als Buch des Jahres bezeichnet. Sandbrook hat für zahlreiche BBC-Fernsehserien die Drehbücher geschrieben und als Sprecher fungiert. Er ist Gastprofessor am King's College London, hat eine monatliche Kolumne im BBC History Magazine und schreibt für The Daily Mail und The Sunday Times.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
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Produkt

KlappentextWeltgeschichte hautnah: Das Ende der alten amerikanischen Hochkulturen
Riesige Städte, gewaltige Pyramiden und die berühmten Goldschätze: Das Reich der Azteken gehörte zu den größten Zivilisationen der Weltgeschichte - voller Wunder und voller Grauen. Montezuma, der Gottkönig, herrschte über Millionen und opferte den Göttern das Blut seiner Gefangenen. Doch Montezuma wurde von düsteren Vorahnungen gepeinigt. Und als die fremden Heere aus dem fernen Spanien an der Küste des heutigen Mexico landeten, auf der Jagd nach Gold und Macht, war es nicht nur für Montezumas Reich der Anfang vom Ende.

Dominic Sandbrook ist Historiker, Autor, Kolumnist und Fernsehsprecher. Er hat Bücher über die politische Geschichte Amerikas geschrieben und steht kurz vor der Vollendung eines mehrbändigen Geschichtsbands über Großbritannien in der Nachkriegszeit. Sein jüngstes Buch »Who Dares Wins« wurde in den Medien wiederholt als Buch des Jahres bezeichnet. Sandbrook hat für zahlreiche BBC-Fernsehserien die Drehbücher geschrieben und als Sprecher fungiert. Er ist Gastprofessor am King's College London, hat eine monatliche Kolumne im BBC History Magazine und schreibt für The Daily Mail und The Sunday Times.

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Die Gefiederte Schlange

Am Anfang war Dunkelheit. Dann hauchten die Götter der Welt Leben ein und warfen sich selbst ins Feuer, um die Zeit und das Licht zu erschaffen.

Der erste Gott, der sich opferte, war Tezcatlipoca, Herr des Nordens und des Nachthimmels. Er sprang in die Flammen und wurde zur ersten Sonne. Während seiner Herrschaft wandelten Riesen im strahlenden Sonnenlicht. Doch eines Tages wurden sie alle von Jaguaren aufgefressen und die Dunkelheit kehrte zurück.

Die zweite Sonne war sein Bruder Quetzalcoatl, die Gefiederte Schlange und der Herr der Winde. Zu dieser Zeit wandelten die ersten Männer und Frauen auf der Erde. Doch Stürme und Fluten kamen über das Land, und die Menschen, die überlebten, wurden zu Affen.

Dann war Tlaloc, der Regengott, an der Reihe. Er warf sich in die Flammen und wurde zur dritten Sonne. Doch seine Frau verriet ihn, und während er trauerte, verwüstete eine schreckliche Dürre die Welt.

Die Menschen schrien um Hilfe, doch Tlaloc war wütend. Feuer fiel vom Himmel und die ganze Welt erstickte in Asche.

Die vierte Sonne war Chalchiuhtlicue, Herrin der Meere und Flüsse. Eine Zeit lang lebten die Menschen gut, es gab genug Mais zu essen für alle. Doch die Götter stritten sich und Chalchiuhtlicue weinte blutige Tränen. Die Wasser strömten über die Erde und alle Männer und Frauen wurden in Fische verwandelt.

Der letzte schwache Lichtschein erlosch und einmal mehr kam endlose Nacht über das Land. Das Zeitalter der vierten Sonne war vorüber, und die Götter wussten, dass ein fünftes Opfer vonnöten war.

In der dunklen, furchtbaren Finsternis versammelten sie sich in Teotihuacán, der riesigen, steinernen Stadt der Götter im Tal von Mexiko. Um sie herum drückten sich die wenigen Menschen und Tiere, die die Flut überlebt hatten, verängstigt in dunkle Winkel.

»Wer wird diese Last tragen?«, fragten die Götter. »Wer wird es auf sich nehmen, die Sonne zu sein und die Morgendämmerung zu verkünden?«

Ihr Blick fiel auf Tecuciztecatl, den reichen und stolzen Sohn von Tlaloc. Sie überreichten ihm einen prächtigen Federkopfschmuck, und er begann, sich auf das Ritual vorzubereiten.

»Wer noch?«, fragten die Götter. Schweigen. Es schien, als wollte niemand sonst den Sprung wagen.

Doch dann bemerkten sie Nanahuatzin, den ärmsten und schwächsten von allen Göttern, der sich bescheiden im Hintergrund hielt. »Ja«, sagte er ruhig. Ja, er würde es machen.

Die Götter entzündeten ein riesiges Feuer und die beiden Freiwilligen bereiteten sich vor. Schließlich war alles so weit.

Die Flammen züngelten und prasselten. Hoch darüber, auf einer großen hölzernen Plattform, bereiteten sich Tecuciztecatl und Nanahuatzin auf den Schicksalsmoment vor.

Tecuciztecatl trat nach vorne. Die Flammen knisterten. Die Götter, die um das Feuer saßen, warteten und warteten ...

Viermal trat Tecuciztecatl nach vorne. Doch jedes Mal, wenn die Flammen in den Himmel züngelten und er die Hitze auf seinem Gesicht spürte, verließ ihn der Mut.

Nun sah Nanahuatzin seine Chance gekommen. Er schloss die Augen, rannte los und warf sich mitten ins Herz des Feuers. Und im Moment seiner größten Pein erhob sich der kleinste und schwächste der Götter glorreich gen Himmel und wurde die fünfte Sonne.

Jetzt fand auch Tecuciztecatl seinen Mut wieder. Er sprang seinem Kameraden hinterher und stieg als Mond in den Himmel. Zwei weitere Mutige folgten ihnen - ein Jaguar und ein Adler, die tapfersten aller Tiere.

Aber das Ritual war noch nicht zu Ende. Die Sonne ging zwar im Osten auf, bewegte sich aber nicht. Sie blieb feurig leuchtend hoch am Himmel stehen und verbrannte die Erde unter ihr.

Da wussten die anderen Götter, was sie zu tun hatten. Auch sie würden sich opfern müssen. Sie entblößten ihre Brust und boten sie dem heiligen Messer dar - sie gaben ihr Blut, auf dass die Sonne ihre Reise fortsetzen konnte.

Das Universum hatte eben seine Regeln. Es gab keine Belohnung ohne Pein und Leid, kein neues Leben ohne Blutvergießen. Nur mit dem Tod konnte man für das Leben bezahlen.

So wurde das Opfer gebracht und für die Menschheit begann das Zeitalter der fünften Sonne.

Jahr um Jahr zog ins Land, doch die Menschen wussten, dass das nicht ewig so bleiben würde. Eines Tages würde das Licht schwinden und Erdbeben würden die Welt entzweireißen.

Es gab nur eine Möglichkeit, diesen Moment hinauszuzögern: Um den Lauf der fünften Sonne nicht zu unterbrechen, um für das Leben auf der Erde zu bezahlen, musste die Schuld beglichen werden.

Das Opfermesser musste sich heben und senken, Blut musste die Tempelstufen hinabrinnen ...

Und so begann der Zeitenlauf von Neuem. Jeden Morgen erhob sich die Sonne aus den Schatten und Licht ließ das Gesicht der Erde erstrahlen. Auf den Zweigen glitzerte der Frost und in den Seen spiegelte sich der Schein der Dämmerung.

Die Welt der Mythen wurde zur Welt der Geschichte(n). Und eines Tages, vor etwa fünfzehntausend Jahren, machte sich eine Gruppe von Jägern auf eine Reise, die den Lauf des Lebens auf der Erde für immer verändern würde.

Sie waren der Mühseligkeit, die asiatische Tundra nach Essbarem zu durchkämmen, müde und hatten beschlossen, die Eisbrücke, die nach Osten führte, zu überqueren. In der leeren Wildnis jenseits davon wollten sie ein neues Leben beginnen. In dieser neuen Welt, so hatten einige ihrer Ältesten gesagt, würden sie Mammuts, Mastodons, Bieber und Bisons jagen können, ohne dass ihnen andere Jäger dabei in die Quere kommen würden.

Im Laufe der Jahrhunderte folgten ihnen viele andere nach.Nachdem sie die Eisbrücke von Russland nach Alaska überquert hatten, führte sie ihr Weg jagend und fischend weiter Richtung Süden, in ihren Kanus die Küste entlang.

Dann, vor etwa elftausend Jahren, begannen die Temperaturen zu steigen. Die Eiszeit war vorbei und die Gletscher schmolzen. Der Meeresspiegel stieg an, Wasser überspülte die Eisbrücke und die Verbindung zwischen den beiden Kontinenten war für immer verschwunden.

Einige Zeit später begannen die Menschen in der Alten Welt, als Bauern sesshaft zu werden. Sie bauten Weizen und Gerste an und sie begannen, Hunde als Haustiere zu halten und Schafe und Kühe für deren Milch und Fleisch.

Sie gründeten Dörfer und Märkte, erfanden das Rad und stellten Metallwerkzeuge her. In den Tälern Mesopotamiens und Ägyptens bauten sie schließlich die ersten Städte und Paläste und begannen, Gesetze und Geschichten aufzuschreiben.

In der Neuen Welt, jenseits des Meeres, gab es das alles lange nicht. Die Nachkommen der Jäger lebten noch viele Tausend Jahre als Nomaden und durchstreiften die Ebenen und Wälder auf der Suche nach Nahrung.

Um etwa 4000 vor Christus begannen die Menschen im heutigen Mexiko, Nutzpflanzen wie Mais, Bohnen und Pfefferschoten anzubauen. Sie hatten jedoch weder Pferde noch das Rad, also auch keine Fuhrwerke.

Die erste Hochkultur Nord- und Mittelamerikas entstand erst um 1500 vor Christus, der Zeit ägyptischer Pharaonen wie Hatschepsut, Echnaton und Tutanchamun. Es war das Reich der Olmeken, die an der Küste des Golfs von Mexiko lebten.

Aus heutiger Sicht erscheinen die Olmeken unergründlich und rätselhaft, da sie nur wenige Aufzeichnungen hinterlassen haben. Die bekanntesten Zeugnisse ihrer Existenz sind riesige Köpfe aus Stein - jeder so groß wie ein erwachsener Mann - mit wütenden Gesichtern.

Sie müssen jedoch außerordentlich klug und geschickt gewesen sein. Wir wissen, dass sie Felder mit Mais und Bohnen bepflanzten und Tempel und Städte bauten. Sie schnitzten Schmuck aus Holz und Jade, bemalten Tonteller und -schüsseln und tanzten zur Musik ihrer Flöten und Trommeln.

Zeit und Zahlen faszinierten die Olmeken. Sie verfolgten die Bahnen der Planeten, entwickelten einen Kalender mit 365 Tagen und erfanden mehrere verschiedene Schriftsysteme, alle mit einer Art Hieroglyphen.

Viele Geschichtswissenschaftler glauben, dass die Olmeken sogar die Zahl Null erfunden haben. Für uns ist es schwer vorstellbar, aber weder die Griechen noch die Römer hatten ein Symbol für die Darstellung der Zahl Null - wohl, weil sie nichts mit ihr anzufangen wussten.

Etwas, das die Olmeken auch heute noch sehr lebendig und sympathisch erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass sie das Spiel mit einem Ball auf einem abgegrenzten, ummauerten Feld erfunden haben - dabei benutzten die Spieler ihre Hüften, nicht ihre Hände, um einen Gummiball unter Kontrolle zu halten. Die Spielregeln sind leider nicht überliefert, aber wir wissen, dass es auf manchen der Spielfelder steinerne Ringe gab, die wahrscheinlich als Tore dienten.

Fast alle Olmekenstädte hatten ein solches Ballspielfeld auf dem zentralen Platz in der Stadtmitte, wo sich die Menschen versammelten, um die besten Spieler zu bewundern. Frauen und Kinder spielten ebenfalls, und manche Spiele endeten mit dem Tod - weil die Verlierer den Göttern geopfert wurden.

Niemand weiß, warum es mit der Kultur der Olmeken schließlich zu Ende ging. Doch um etwa 300 vor Christus - nicht lange nach dem Tod Alexanders des Großen - waren alle ihre Städte im Verfall begriffen. Ihr Kalender, die Zahl Null und das Ballspiel hatten sich jedoch unter ihren Nachbarn verbreitet und würden ihre Erfinder um Jahrhunderte überleben.

Die zweite frühe Hochkultur in der Neuen Welt war die der Maya, die in den Wäldern des heutigen Guatemala, Belize und südöstlichen Mexiko lebten. Das Goldene Zeitalter der Maya begann um etwa 300 nach...

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Autor

Dominic Sandbrook ist Historiker, Autor, Kolumnist und Fernsehsprecher. Er hat Bücher über die politische Geschichte Amerikas geschrieben und steht kurz vor der Vollendung eines mehrbändigen Geschichtsbands über Großbritannien in der Nachkriegszeit. Sein jüngstes Buch »Who Dares Wins« wurde in den Medien wiederholt als Buch des Jahres bezeichnet. Sandbrook hat für zahlreiche BBC-Fernsehserien die Drehbücher geschrieben und als Sprecher fungiert. Er ist Gastprofessor am King's College London, hat eine monatliche Kolumne im BBC History Magazine und schreibt für The Daily Mail und The Sunday Times.