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Because of You I Want to Dream

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am17.07.2024
Seit Liv und Jacob sich auf Martha's Vineyard das erste Mal über den Weg gelaufen sind, sind die beiden wie Feuer und Wasser. Jacob, Spross der alteingesessenen Sullivans und Mitbesitzer des Jachtklubs, ist ein unverschämt gutaussehender Bad Boy, und seine unbedachte Sprüche gehen Liv ziemlich auf die Nerven. Dumm nur, dass ihre besten Freundinnen Josie und Hannah eng mit ihm und seinen beiden Brüdern befreundet sind und Liv deshalb mehr Zeit in Jacobs Nähe verbringen muss, als ihr lieb ist. Schlimmer noch: Liv, die in der Seehundauffangstation jobbt, soll Jacob beraten, wie er mit der neuen Jetski-Flotte des Segelklubs umweltverträgliche Touren anbieten kann. Doch während ihrer Zusammenarbeit bemerkt Liv, dass Jacob durchaus eine einfühlsame Seite hat - und auf einmal löst jede Begegnung mit ihm ein Kribbeln in ihr aus ...
Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne farbigem Buchschnitt. Es wird je nach Verfügbarkeit geliefert.

Nadine Kerger wurde in Kalifornien geboren und lebt nach Stationen in Paris, Schottland und Mainz mit ihrer Familie in Frankfurt am Main. Wenn sie nicht gerade in einem Café sitzt und Geschichten schreibt, findet man sie an der Côte-D'Azur, wo sie insgeheim Ausschau nach Chris Hemsworth hält.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSeit Liv und Jacob sich auf Martha's Vineyard das erste Mal über den Weg gelaufen sind, sind die beiden wie Feuer und Wasser. Jacob, Spross der alteingesessenen Sullivans und Mitbesitzer des Jachtklubs, ist ein unverschämt gutaussehender Bad Boy, und seine unbedachte Sprüche gehen Liv ziemlich auf die Nerven. Dumm nur, dass ihre besten Freundinnen Josie und Hannah eng mit ihm und seinen beiden Brüdern befreundet sind und Liv deshalb mehr Zeit in Jacobs Nähe verbringen muss, als ihr lieb ist. Schlimmer noch: Liv, die in der Seehundauffangstation jobbt, soll Jacob beraten, wie er mit der neuen Jetski-Flotte des Segelklubs umweltverträgliche Touren anbieten kann. Doch während ihrer Zusammenarbeit bemerkt Liv, dass Jacob durchaus eine einfühlsame Seite hat - und auf einmal löst jede Begegnung mit ihm ein Kribbeln in ihr aus ...
Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne farbigem Buchschnitt. Es wird je nach Verfügbarkeit geliefert.

Nadine Kerger wurde in Kalifornien geboren und lebt nach Stationen in Paris, Schottland und Mainz mit ihrer Familie in Frankfurt am Main. Wenn sie nicht gerade in einem Café sitzt und Geschichten schreibt, findet man sie an der Côte-D'Azur, wo sie insgeheim Ausschau nach Chris Hemsworth hält.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641313920
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum17.07.2024
Reihen-Nr.2
SpracheDeutsch
Dateigrösse4142 Kbytes
Artikel-Nr.12747822
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

»Wusstest du, dass beim Schach schon nach nur einem Zug vierhundert verschiedene Stellungen möglich sind?« Ethan beugt sich vor Begeisterung über den Tisch und kommt dabei seinem Longdrink-Glas gefährlich nah. »Bereits nach nur drei Zügen sind es schon unfassbare neun Millionen Möglichkeiten. Neun Millionen, Liv! Das geht immer so weiter, was in schier unendlichen Positionierungsvarianten resultiert!«

Ich ringe mir ein Lächeln ab und versuche gleichzeitig, ein Gähnen zu unterdrücken, was schwieriger ist, als man meinen könnte. Sehnsüchtig blicke ich aus dem Fenster nach draußen. Wir sind die Einzigen, die im Gastraum des Lobsterville Grill sitzen, das eigentlich mein absolutes Lieblingsrestaurant auf ­Martha´s Vineyard ist. Alle anderen Gäste - Touristen wie Einheimische - haben sich einen Platz an den Tischen vor dem Restaurant gesucht und beobachten die Menschen, die auf der Harbor Street in Richtung Strand flanieren, oder die Boote, die in den Hafen einfahren. Natürlich würde auch ich lieber draußen sitzen und die wärmenden Strahlen der langsam untergehenden Sonne genießen, aber Ethan hat darauf bestanden, drinnen zu sitzen wegen seines Heuschnupfens, der ihn im Frühsommer offenbar besonders quält.

»Nein, das wusste ich nicht«, erwidere ich und stelle sicherheitshalber sein Glas ein Stück zur Seite, so wie ich es früher immer bei meiner kleinen Schwester Amy gemacht habe.

Sie ist jetzt dreizehn und gestikuliert immer noch sehr temperamentvoll, wenn sie Geschichten erzählt. Amys Erzählungen sind allerdings deutlich interessanter als Ethans. Sie will Astronautin werden und weiß verrückte Dinge, zum Beispiel, dass das Weltall einen ganz eigenen Geruch hat - leicht verbrannt und metallisch, ein bisschen wie Wunderkerzen. Unglaublich, oder? Wer weiß denn so was mit dreizehn? Ich wusste es nicht, zumindest nicht, bevor sie es mir gesagt hat, und ich bin sechsundzwanzig.

Leider scheint Ethan durch mein höflich gemeintes Lächeln weiter angespornt zu werden, denn er fährt fort: »Und wusstest du, dass im Jahr 1125 das klappbare Schachbrett erfunden wurde?«

Ich schüttele den Kopf und schiele unauffällig auf meine Armbanduhr. O Gott. Erst eine halbe Stunde dieses Date-from-Hell ist um, und wir haben nicht mal das Essen bestellt, weil Ethan mit einem Aperitif starten wollte! Wie soll ich das nur den Rest des Abends ertragen?

Ethan und ich haben uns im letzten Jahr zufällig im St. Francis Seal Rescue Center kennengelernt. Damals war ich Doktorandin der Meeresbiologie an der Boston University und habe in den Semesterferien in der Seehundauffangstation gearbeitet. Ethan ist Grundschullehrer in Edgartown, der größten Stadt der Insel, und hat uns damals mit seiner Klasse besucht, um sich mit den Kindern unsere Robben und Seehunde anzusehen.

Ich bin erst seit einer Woche zurück auf der Insel, um für vier weitere Monate in der Station zu arbeiten, und Ethan und ich sind uns vor ein paar Tagen zufällig im Supermarkt über den Weg gelaufen. Erst habe ich ihn gar nicht erkannt, aber er hat sich an mich erinnert und mich angesprochen. Wir kamen ins Gespräch, und ich habe zugestimmt, als er fragte, ob ich mit ihm zum Dinner in den Lobsterville Grill gehen würde.

»Wusstest du ...«, beginnt Ethan wieder, und ich unterdrücke nur mit Mühe ein Stöhnen »... dass der Begriff Schachmatt aus dem Persischen kommt und Der König ist hilflos bedeutet?«

»Nein, das wusste ich nicht«, sage ich und fühle mich plötzlich auch sehr hilflos. »Hast du vielleicht ...«

... noch irgendwelche anderen Interessen außer Schach?, will ich fragen, aber da fährt Ethan schon fort: »Und wusstest du ...«

Kurz habe ich das Gefühl, Sternchen zu sehen. Wenn ich noch einmal die Worte »Wusstest du ...« höre, läuft mir ganz sicher das Blut aus den Ohren. Das ist doch Irrsinn!

Ohne dass ich weiß, warum, kommt mir etwas in den Sinn, das Amy mir letzte Woche am Telefon erzählt hat.

»Wusstest du, dass man im Weltall pupsen, aber nicht rülpsen kann?«, platzt es aus mir heraus. »Also das finde ich wirklich interessant.«

Nicht nur Ethan, sondern auch Wendy, die sechzigjährige Inhaberin des Restaurants, die genau diesen Moment gewählt hat, um an unseren Tisch zu treten und die Bestellung aufzunehmen, starrt mich mit aufgerissenen Augen an. Und das will etwas heißen, denn Wendy, die früher einmal Regisseurin am Broadway war, erschüttert so schnell nichts.

Sie stützt ihre Hände in die Seiten und schüttelt so heftig den Kopf, dass die Creolen, die heute Abend leuchtend gelb sind und in einem scharfen Kontrast zu ihrem dunkelroten Lippenstift und der pinken Schlangenmuster-Bluse stehen, nur so hin und her fliegen. Wendy hat eine Schwäche für kräftige Farben und Tierprint-Oberteile. Und für toupierte Haare.

»Liv, Schätzchen, manchmal mache ich mir ernsthaft Sorgen um dich ...«, sagt sie mit ihrer donnernden Stimme und schaut von mir zu Ethan und wieder zurück. »... und um die Dinge, die in deinem Gehirn so vor sich gehen.«

»Musst du nicht, Wendy«, versuche ich sie zu beruhigen. »Wir tauschen nur Funfacts aus.«

Ich schiebe meine Brille nach oben, die wie üblich auf meiner Nase nach unten gerutscht ist. Ich könnte sie enger stellen lassen, aber von zu engen Bügeln bekomme ich Kopfschmerzen, also lasse ich es.

»Und da ist dir nichts anderes eingefallen als Körperfunktionen im Weltall?«, gibt Wendy fassungslos zurück.

Ich muss zugeben, dass der Punkt an sie geht, allerdings finde ich, dass mein Beitrag immer noch interessanter war als die Not-so-Funfacts über Schach, mit denen Ethan mich jetzt lange genug gequält hat.

»Ich lasse euch noch ein paar Minuten, um euer Essen auszuwählen«, fügt Wendy kopfschüttelnd hinzu und flüchtet von unserem Tisch.

»Ich habe das Gefühl, du nimmst dieses Date nicht sonderlich ernst«, stellt Ethan fest und schiebt beleidigt die Unterlippe vor.

Ob er sich das Schmollen von seinen Grundschülern abgeguckt hat?

»Das kann man so nicht sagen«, verteidige ich mich und trinke den letzten Schluck aus meinem Glas. Wendys Mai Tai schmeckt wie immer hervorragend. »Aber du hast bisher ausschließlich über Schach gesprochen, und ... ich spiele kein Schach.«

»Würdest du es denn gerne lernen?«, fragt er mit einem erwartungsvollen Schimmern in den Augen. »Ich könnte es dir beibringen.«

Ich könnte mir aber auch eine Stricknadel ins Knie rammen.

»Ähm ... nein. Eigentlich nicht«, erwidere ich, und ein winziger Funken Hoffnung glimmt in mir auf. Können wir jetzt vielleicht endlich das Thema wechseln? »Aber ich lese wahnsinnig gerne«, wage ich einen Versuch. »Pro Woche mindestens zwei Bücher. Romance, historische Romane, Biografien, Fantasy ... Und du?«

Er verzieht das Gesicht, als würde ihm allein der Gedanke daran körperliche Schmerzen bereiten. »Ich habe in meinem Job so viel mit Büchern zu tun, dass ich froh bin, wenn ich in meiner Freizeit keins aufschlagen muss.«

»Oh ... verstehe. Schade«, sage ich und krame in meinem Gehirn verzweifelt nach anderen möglichen Gesprächsthemen. »Hast du sonst noch irgendwelche Hobbys? Treibst du Sport?«

»Schach ist Sport!«, sagt er, und es klingt fast ein bisschen empört. »Schach ist sogar vom Internationalen Olympischen Komitee als Sportart anerkannt, wusstest du das?«

»Nein, das wusste ich nicht«, erwidere ich bemüht geduldig. »Und ... hast du vielleicht eine Lieblingsfernsehserie?«

Langsam muss ich wirklich verzweifelt wirken. Gleich fange ich an, über das Wetter zu sprechen.

»Ich habe keinen Fernseher«, sagt er und zieht die Mundwinkel nach unten. »Da läuft doch sowieso nur Mist.«

Was tue ich hier eigentlich?

»Wusstest du, dass es sogar eine Schachpartie gibt, die im Weltall gespielt wurde?«, fragt er nach einer kurzen Pause. »Sie war hart umkämpft und ging unentschieden ...«

»Ethan«, sage ich und hebe eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Ich glaube, das bringt nichts.«

»Wie meinst du das?«, gibt er zurück und saugt an seinem Strohhalm. »Was bringt nichts?«

Ich gestikuliere mit den Händen zwischen uns beiden hin und her.

»Das hier«, erkläre ich und atme tief durch. »Ich meine damit: Wir passen kein bisschen zueinander, das ist doch offensichtlich.«

Ich schenke ihm ein Lächeln, um meinen Worten die Schärfe zu nehmen, dabei finde ich es tatsächlich schon schlimm genug, dass ich hier mehr als eine halbe Stunde meiner Lebenszeit verplempert habe. Statt hier zu sitzen, hätte ich lieber Fenster geputzt. Oder unter dem Bett gestaubsaugt. Ich meine es wirklich nicht böse mit Ethan, er ist ein anständiger Kerl, und sicher wird er irgendwann eine Frau finden, die an seinen Lippen hängt, wenn er berichtet, dass das längste Schachspiel der WM-Geschichte acht Stunden dauerte. Aber diese Frau werde definitiv nicht ich sein.

Ich stehe auf und lege einen Zwanzigdollarschein auf den Tisch, was für mein Getränk und das Trinkgeld reichen sollte.

»Es war wirklich nett, dich kennenzulernen, Ethan«, sage ich und nehme meine Tasche. »Und ich wünsche dir von Herzen alles Gute. Aber ich befürchte, mit uns wird das nichts.«

Er öffnet den Mund und schließt ihn wieder, bevor er hervorpresst: »Okay ...«

Ich nehme nicht an, dass er sich noch für meine Ehrlichkeit bedanken will - oder dafür, dass ich uns beiden Stunden wertvoller Lebenszeit erspare, indem ich an dieser Stelle...

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