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Der Seelenhändler

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
652 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am26.03.2020
Die düsteren Geheimnisse der Vergangenheit: Der historische Kriminalroman »Der Seelenhändler« von Peter Orontes jetzt als eBook bei dotbooks. Herzogtum Steiermark, Anno Domini 1385: Eine brutale Räuberbande zieht marodierend durch die Lande und tötet scheinbar wahllos - die Bewohner der abgelegenen Bergregion flüstern deswegen hinter vorgehaltener Hand von der Geißel Gottes. Kann der eigenbrötlerische, aber scharfsinnige Wolf von der Klause dem grausamen Treiben trotzdem ein Ende setzen? Unerwartete Unterstützung erhält er dabei von der ebenso klugen wie schönen Katharina von Klingfurth. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie zunächst auf die Spur eines mysteriösen Ordens - und erkennen, dass sie die brutale Mordserie nur beenden können, wenn sie das Geheimnis eines viele Jahre zurückliegenden Verbrechens lösen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde historische Kriminalroman »Der Seelenhändler« von Peter Orontes. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Peter Orontes wurde in Venezuela geboren und wuchs in der Nähe des Bodensees auf. Der studierte Grafikdesigner und Artdirector schreibt seit vielen Jahren zeitgenössische und historische Kriminalromane. Für seinen Roman »Die Tochter der Inquisition« erhielt er 2017 den Goldenen Homer in der Kategorie Historischer Krimi.
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Produkt

KlappentextDie düsteren Geheimnisse der Vergangenheit: Der historische Kriminalroman »Der Seelenhändler« von Peter Orontes jetzt als eBook bei dotbooks. Herzogtum Steiermark, Anno Domini 1385: Eine brutale Räuberbande zieht marodierend durch die Lande und tötet scheinbar wahllos - die Bewohner der abgelegenen Bergregion flüstern deswegen hinter vorgehaltener Hand von der Geißel Gottes. Kann der eigenbrötlerische, aber scharfsinnige Wolf von der Klause dem grausamen Treiben trotzdem ein Ende setzen? Unerwartete Unterstützung erhält er dabei von der ebenso klugen wie schönen Katharina von Klingfurth. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie zunächst auf die Spur eines mysteriösen Ordens - und erkennen, dass sie die brutale Mordserie nur beenden können, wenn sie das Geheimnis eines viele Jahre zurückliegenden Verbrechens lösen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde historische Kriminalroman »Der Seelenhändler« von Peter Orontes. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Peter Orontes wurde in Venezuela geboren und wuchs in der Nähe des Bodensees auf. Der studierte Grafikdesigner und Artdirector schreibt seit vielen Jahren zeitgenössische und historische Kriminalromane. Für seinen Roman »Die Tochter der Inquisition« erhielt er 2017 den Goldenen Homer in der Kategorie Historischer Krimi.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966552950
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum26.03.2020
Seiten652 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2639 Kbytes
Artikel-Nr.13129458
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
PROLOG

Die Steiermark, Mittwoch/Donnerstag, 21. und 22. Juni im Jahr des Herrn 1385

Auf samtenen Pfoten schlich die Dämmerung heran; Beute witternd wie ein Raubtier. Der Tag floh. Erste Wolken begannen im Westen heraufzuziehen, begleitet von einer frischen Brise. Als leichter Hauch strich sie über die dunklen Wälder hinweg, streichelte sanft das Wipfelmeer und entlockte ihm ein leises Rauschen.

Regen kündigte sich an.

Abendliche Kühle strich auch über die erhitzten Gesichter der vier Männer, die sich verbissen den Berg hinaufquälten.

»Verdammt, Luchs, warte, nicht so schnell!«

»Ja, verflucht, mach langsamer. Diese Eile bringt einen ja um. Wir brauchen unsere Kräfte noch für später.«

»Randolph hat Recht, Luchs. Wie sollen wir den ganzen Rest noch schaffen, wenn uns jetzt schon die Zunge zum Hals heraushängt?«

Die Rufe der drei Männer, die laut maulend ihrem Unmut Luft machten, galten dem vierten, der ihnen voranstieg und das Tempo vorgab. Seiner Kletterkünste und seiner geschmeidigen Behändigkeit wegen nannten sie ihn stets nur den »Luchs`. Immer größer war der Abstand zwischen ihm und ihnen geworden; nur mühsam vermochten sie ihm noch zu folgen.

Jetzt wandte er sich erbost nach ihnen um.

»Haltet endlich das Maul, ihr Memmen. Ich sagte doch, bevor's dunkel wird, müssen wir oben sein. Sonst können wir das Ganze vergessen. Bis zum Ziel sind's schließlich noch mal verdammte zwei Stunden. Dass es kein Spaziergang wird, habt ihr bereits gewusst, bevor wir von Rieden aufgebrochen sind. Also, reißt euch verflucht noch mal zusammen und hört auf zu jammern.«

Das Murren verstummte. Was der Luchs sagte, war richtig. Dass der Auftrag, den sie zu erfüllen hatten, seine Tücken haben würde, war ihnen im Voraus bekannt gewesen. Ebenso, dass der Berg, den sie nun zu bezwingen hatten, den schwierigsten Teil der Strecke ausmachte. Doch erst, wenn sie seine Kuppe erklommen hatten, konnten sie sich wähnen, bald am Ziel zu sein. Dann erst würde sie ein kaum begangener, abschüssiger Pfad auf der anderen Seite den dicht bewaldeten Hang wieder nach unten führen.

Hinunter in die Abgeschiedenheit des Tales, das die Hütte barg. Die Hütte, in der der Köhler wohnte.

Dabei hatte sie schon der gestrige Tag ordentlich Kraft gekostet.

Bereits am Nachmittag waren sie im Tal der Enns angelangt und dann, nach einer kurzen Ruhepause, im Schutz der Nacht bis Pürgschachen weitergezogen. Zu diesem Zeitpunkt waren sie noch zu fünft gewesen; da hatte sich noch der Einarmige in ihrer Begleitung befunden. Dann, heute, in aller Frühe, lange bevor es zu tagen anfing, hatten sie dem Krüppel die Pferde anvertraut und ihm Weisung gegeben, sich mit den Tieren in einer geräumigen Waldhöhle versteckt zu halten; erst im Morgengrauen des übernächsten Tages sollte er an dem vereinbarten Treffpunkt bei der großen Eiche am Fluss wieder zu ihnen stoßen. Sie selbst hatten bei Frauenberg die Straße nach Admont verlassen und sich seitlich in den Wald geschlagen. Dem Straßenverlauf folgend, waren sie mühsam durch die Wildnis vorgedrungen und erst spätnachmittags am Fuß des Waldberges angelangt, dessen höchsten Punkt sie noch vor Einsetzen der Dunkelheit zu erreichen hofften.

Der Luchs hatte diese Route ganz bewusst gewählt, obwohl sie schwierig und vor allem zeitraubend war. Es wäre weitaus bequemer gewesen, den Vorstoß auf die in der Senke gelegene Hütte des Köhlers direkt von der Straße her zu unternehmen. Doch die führte über Zeiring, Trieben und Admont über den Buchauer Sattel nach Altenmarkt und war stark befahren, seitdem ein Verbot Herzog Albrechts den Steyrer Kaufleuten untersagte, die von Venedig kommenden Waren über den Pyhrn zu führen und ihnen damit die Strecke über Admont und Sankt Gallen nach Altenmarkt regelrecht aufzwang. Im Gegensatz dazu wies die mühselige Variante abseits der Straße über den Berg einen nicht zu unterschätzenden Vorteil auf: Die Gefahr, irgendwelchen Personen zu begegnen, war so gut wie ausgeschlossen.

Überhaupt hatten sie, seit sie im Ennstal angekommen waren, dank der Ortskenntnisse des Luchses sämtliche Hauptverkehrswege meiden können. Er kannte das Gelände wie seine Gürteltasche. Was nicht weiter verwunderte, denn hier hatte er fast sein ganzes Leben verbracht, bevor er vor Jahren wegen einer unangenehmen Geschichte aus der Gegend hatte verschwinden müssen.

»Na endlich, verdammt noch mal!«

Erschöpft ließ sich der Mann, der Randolph hieß, auf einem der Felsbrocken nieder, die zuhauf über die kahle, moosbewachsene Kuppe verstreut waren. Der Luchs tat es ihm gleich, während die beiden anderen sich einfach auf den weich federnden Boden fallen ließen und alle viere von sich streckten. Die Männer keuchten vor Anstrengung, und obwohl es kühl war, troff Schweiß von ihren Gesichtern. Aber das war ihnen gleichgültig. Sie hatten den Aufstieg geschafft; das allein zählte. Es war aber auch an der Zeit. Inzwischen hatte die Dämmerung den Tag zur Gänze gefressen; am nachtdunklen Himmel spielten Wolken mit dem Licht des Mondes Katz und Maus.

»Wie lange noch bis zum Ziel, sagtest du?«

Einer der beiden, die auf der Erde lagen, hatte die Frage gestellt. Sein Blick richtete sich auf den Luchs, der neben ihm auf dem Stein hockte.

Der zuckte mit den Schultern.

»Vielleicht zwei Stunden; allerhöchstens drei«, brummte er.

»Nicht mehr lange, dann schüttet es wie aus Kübeln«, prophezeite der andere der beiden, die sich auf den Moosteppich hatten gleiten lassen, mürrisch. Die Hände unter dem Kopf verschränkt, starrte er in den wolkenverhangenen Nachthimmel.

»Das kann uns scheißegal sein. Im Wald dürften wir vorerst trocken bleiben. Hauptsache, wir schaffen alles, noch bevor der Morgen graut«, entgegnete Randolph und erhob sich.

Der Luchs sprang auf. »Du sagst es. Also, sehen wir zu, dass wir weiterkommen! Faulenzen können wir morgen früh wieder!«

Entgegen ihrer Erwartung gestaltete sich der Abstieg über den bewaldeten Nordhang allerdings nicht weniger mühevoll als der Aufstieg über die Südseite. Der Pfad war schwierig und steil. Darüber hinaus erschwerte Dunkelheit ihr Vorwärtskommen. Nachdem sich der Mond auch noch hinter einer Wolkenbank versteckt hatte, zwang undurchdringliche Schwärze die Männer, die mitgeführten Fackeln zu entzünden.

Wieder fluchten sie.

Mittlerweile hatte der Wind weitere Wolken herangetrieben, und heftiger Regen setzte ein. Doch den nahmen die Männer vorerst nur als dumpfes Rauschen wahr. Das dichte Dach aus Zweigen und Blättern über ihnen dämpfte den prasselnden Lärm und hielt sie verhältnismäßig trocken. Dann aber hatten sie die Talsohle erreicht - der schützende Wald war zu Ende. Eine mit niederen Büschen und hohem Gras bestandene Senke breitete sich vor ihnen aus.

»Löscht die Fackeln. Sie könnten uns verraten«, zischte der Luchs und trat vorsichtig aus dem Schutz der Bäume heraus. Die Männer folgten ihm - und bekamen augenblicklich die ungehemmte Wucht des Regens zu spüren. Hunderte wütender Tropfen peitschten ihnen ins Gesicht und attackierten die breitkrempigen Hüte, die sie trugen - das dumpfe Rauschen verwandelte sich in wütendes Trommeln. Dennoch hielten sie voller Anspannung inne und spähten angestrengt in die Lichtung. Wo lag ihr Ziel?

Dann sahen sie das Glimmen.

Unheimlich und verheißungsvoll zugleich, bohrte sich ein verschwommener rötlicher Schein ins Nassschwarz der Nacht und schien sie durch den strömenden Regen hindurch zu grüßen. Dort, im Osten, wo die Senke im Begriff war, wieder in einen steilen Hang überzugehen, musste der Köhler wohnen.

Mit seiner Frau. Mit seinem Bruder. Und dem Jungen. Das Glimmen verlieh ihnen neue Kräfte. Sie rückten weiter vor, wurden schneller. Als sie ihr Ziel fast erreicht hatten, verringerten sie das Tempo wieder und hielten heftig atmend inne als sie erkannten, woher das verhaltene Leuchten stammte: Neben der niedrigen Hütte, die schief am kahlen Fels lehnte, glühten die Reste eines Feuers - in einer grob ummauerten, offenen Herdstelle und von einem ausladenden Felsvorsprung vor dem Regen geschützt.

Die Glut war noch frisch, die Flammen noch nicht lange erloschen. Obwohl kein Laut aus der Hütte drang, bereitete ihnen ihre Entdeckung Unbehagen.

Verunsichert blickten sie einander an. Fragend, unentschlossen. Doch sie wagten nicht zu sprechen.

Angespannt heftete der Luchs seinen Blick auf die Tür des Hütteneingangs. Seine Gedanken rasten. Mit der Frau und dem Jungen würden sie schnell fertig sein. Aber der Köhler und sein Bruder waren wahre Hünen. Was, wenn sie noch nicht schliefen?

Sie brauchten Gewissheit!

Eng an den Boden geschmiegt, robbte der Luchs nahe an die Behausung heran und spähte vorsichtig durch die Ritzen der aus groben Bohlen bestehenden Tür. Behutsam drückte er dagegen - sie war nicht verriegelt. Angestrengt verharrte er noch einige Augenblicke und horchte, bis er erleichtert jenes regelmäßige Schnarchen registrierte, das nur im Tiefschlaf befindliche Personen von sich geben.

Erst danach richtete er sich wieder auf. Rasch bewegte er sich auf die rot glühende Feuerstelle zu, die ihnen den Weg gewiesen hatte. Zum wiederholten Mal in dieser Nacht zog er eine Fackel aus dem Gürtel. Sie würden Licht benötigen, um sich im Dunkel der Hütte zurechtzufinden. Er stieß den Stab in die verbliebene Glut, die das Werg augenblicklich entzündete und ihm das umständliche Feuerschlagen ersparte.

Die brennende Fackel in der Rechten, wandte er sich wieder seinen Begleitern zu. Er atmete tief durch. Dann nickte er und hob langsam den Arm, um das Zeichen zu geben. Das Zeichen, auf das die anderen, wie zum Sprung...
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