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Stones

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
340 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am28.12.20231. Auflage
Vor drei Jahren verschwand der damals achtjährige Dennis Obmann aus einem Waisenhaus an der Küste. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Jetzt taucht seine DNA bei einem Verbrechen in Süddeutschland auf: Ein einflussreicher Anwalt wurde im nächtlichen Schwarzwald aus seinem Fahrzeug gelockt. Er starb unter Steinwürfen. Der junge Kieler Hauptkommissar Frank Bonner reist nach Freiburg, um die Spur des vermissten Jungen aufzunehmen. Für Bonner zählt nur das Gesetz. Doch dieses Mal muss er den Dienstweg verlassen, um in eine Welt vorzudringen, in der mächtige Menschen nach eigenen Gesetzen leben. Sogar erstaunlich lange. Eine beklemmende Verschwörungstheorie bildet die Kulisse dieses fiktiven Thrillers.

Dunkler Humor ist ein Markenkern des Autors C. A. Mayer. Auch bedrückende Themen sind damit ein wenig leichter zu verdauen. "STONES - Bonner und das Recht auf Leben" ist der erste Thriller des Autors von "Volltod - Flieg, Angel. Flieg". Mehr zum Buch und zu C. A. Mayer unter www.shakesbier.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextVor drei Jahren verschwand der damals achtjährige Dennis Obmann aus einem Waisenhaus an der Küste. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Jetzt taucht seine DNA bei einem Verbrechen in Süddeutschland auf: Ein einflussreicher Anwalt wurde im nächtlichen Schwarzwald aus seinem Fahrzeug gelockt. Er starb unter Steinwürfen. Der junge Kieler Hauptkommissar Frank Bonner reist nach Freiburg, um die Spur des vermissten Jungen aufzunehmen. Für Bonner zählt nur das Gesetz. Doch dieses Mal muss er den Dienstweg verlassen, um in eine Welt vorzudringen, in der mächtige Menschen nach eigenen Gesetzen leben. Sogar erstaunlich lange. Eine beklemmende Verschwörungstheorie bildet die Kulisse dieses fiktiven Thrillers.

Dunkler Humor ist ein Markenkern des Autors C. A. Mayer. Auch bedrückende Themen sind damit ein wenig leichter zu verdauen. "STONES - Bonner und das Recht auf Leben" ist der erste Thriller des Autors von "Volltod - Flieg, Angel. Flieg". Mehr zum Buch und zu C. A. Mayer unter www.shakesbier.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758398735
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.12.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten340 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13388752
Rubriken
Genre9200
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

ERSTES KAPITEL
STEINE

Seine Finger trommelten auf das Lenkrad. Das massive Stahltor glitt gemächlich beiseite und gab den Blick auf ein kurzes Stück der Straße frei. Die verlor sich schon bald in der Finsternis des nächtlichen Schwarzwalds. Endlich war der Weg frei und Paul Bernauer konnte weiterfahren. Der Anwalt kannte die kurvenreiche Strecke sehr gut und drosselte die Geschwindigkeit nur wenig, weil sein Telefon summte. Er nahm das Gespräch an.

»Sie haben versucht, mich zu erreichen?«, fragte der Anrufer.

Bernauer erkannte die Stimme des Bankiers. Seine Mundwinkel zuckten.

»Schön, dass Sie zurückrufen, Brauer. Ich bin auf dem Weg zu Ihnen.«

»Um diese Zeit?«

»Die Kinder sind getürmt.«

»Was?« Die Stimme des Bankiers klang ungewöhnlich spitz. Er fing sich sofort wieder. »Wie ist das möglich?«

»Sagen Sie es mir, Brauer.«

»Ich verstehe nicht ... Wieso ich?«

»Das klären wir unter vier Augen. Wir müssen die Blagen finden. So schnell wie möglich. Das übernehmen Sie.«

»Ich glaube nicht, dass das in meinen Geschäftsbereich fällt, Doktor Bernauer.«

»Ich schon.« Er rieb sich die feuchte Stirn. »Blut ist dicker als Wein. Aber wir sind kein Familienunternehmen.«

»Was wollen Sie damit sagen, Bernauer?«

»Sie sind doch ein kluger Kopf, Brauer. Bei Ihrer Nichte habe ich da so meine Zweifel. Deshalb schaffen Sie mir das Problem vom Hals, bevor Blut fließt. Für den Wein sorge ich dann schon. Versprochen.«

»Für so etwas gibt es Spezialisten.«

»Gerne. Dann wird aber Blut fließen. Womöglich sogar Ihres, Brauer. Finden Sie die Kinder, bevor uns alles um die Ohren fliegt.«

Er konnte Brauer schlucken hören. »Wie stellen Sie sich das vor? Die Kinder können überall sein.«

»Eben. Lassen Sie sich etwas einfallen, Brauer. Das ist Ihr Schwarzwald ... Moment. Da liegt etwas auf der Straße. Wir sehen uns gleich.«

Bernauer beendete das Gespräch und bremste. Sein Wagen kam ein gutes Stück vor den Ästen zum Stehen, die kreuz und quer über der Fahrbahn lagen.

Er stieg aus. Schwarze Nacht, wohin er blickte. Nur das Licht der Scheinwerfer zeichnete harte Schatten von Blättern und Zweigen auf den Asphalt. Sie waren nicht zu groß oder zu schwer, um sie aus dem Weg zu schaffen. Einfach darüber hinwegzufahren, hielt er nicht für ratsam. Weit und breit gab es niemanden, der ihm helfen konnte, wenn er lieben blieb. Es half nichts. Er musste die Straße freiräumen. Die Zeit drängte.

Paul Bernauer war bis auf wenige Schritte an das Hindernis heran, als etwas vor seinem Gesicht durch das Scheinwerferlicht sauste. Gleich darauf hörte er ein Geräusch aus dem Wald zu seiner Rechten.

»Ist da jemand?«

Er blinzelte in die Dunkelheit und lauschte. Keine Antwort. Nur weg hier. Er bückte sich und griff einem Ast. Ein harter Schlag gegen die Schulter ließ ihn zusammenfahren. Etwas polterte über den Asphalt. Bernauer fasste sich an den schmerzenden Oberarm. Sein Blick folgte dem faustgroßen Wackerstein, der in das Gestrüpp rumpelte. Er zog den Kopf ein und blickte nach links.

»Hallo? Was soll das?«

Er wich zwei Schritte zurück. Der nächste Stein traf ihn mit Wucht an der Schläfe. Durch das Dröhnen in seinen Ohren vernahm er einen spitzen Schrei.

Bernauer schüttelte Schreck und Benommenheit ab. Er taumelte zum Wagen. Sein Herz raste. Peng. Ein Stein prallte gegen die Karosserie. Bernauer duckte sich und riss die Arme über seinen Kopf. Blind stolperte er gegen die Fahrertür. Die fiel ins Schloss. Panisch tastete er nach dem Türgriff. Er zog rasch die Hand zurück, als die Seitenscheibe barst. Aus dem Nichts kamen weitere Steine. Sie trafen Bernauer, schlugen gegen den Wagen.

»Aufhören. Bitte.«

Seine Stimme klang dünn. Sein Flehen blieb unerhört.

Stein um Stein sauste heran, zerfetzte seine Nerven und jagte Schmerzen in den Körper. Wimmernd kauerte Bernauer am Boden. Er wollte leben. Noch lange. Ein Krampf lähmte ihn. Er hörte das Telefon im Auto, kam aber nicht mehr hoch. Nach Luft ringend stemmte er sich gegen die Dunkelheit. Die drückte ihn so bleischwer auf den Asphalt, dass es sich anfühlte, als würde sein Herz zerquetscht.
KIEL

Hauptkommissar Frank Bonner saß noch beim Frühstück, als sein Telefon summte. Obwohl er den Anruf erwartet hatte, zögerte er einen Moment, bevor er das Gespräch annahm.

»Guten Morgen, Frank. Habe ich Sie aus dem Bett geworfen?«, fragte die Büroleiterin seines Chefs.

Bonner ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. Er war fest davon ausgegangen, dass sein Vorgesetzter ihn persönlich anrufen würde.

»Da müssen Sie früher aufstehen, Beate. Ich war schon joggen.«

»Sie können gleich wieder los traben, Frank. Der Chef will Sie sprechen. So schnell wie möglich.«

Er lächelte zufrieden. Also doch.

»Kein Problem, Beate. Ich weiß schon Bescheid.«

»Was wissen Sie?«

»Pölke hatte einen Herzinfarkt.«

»Ja. Und?«

Bonner runzelte die Stirn. »Ich gehe davon aus, dass ich die Leitung der Mordkommission übernehmen soll. Habe ich recht?«

»Ich bin Sekretärin, Frank, kein Hellseher. Wann können Sie hier sein?«

»Halbe Stunde. Wie geht es Pölke?«

»Nicht gut. Beeilen Sie sich bitte, Frank. Es scheint sehr wichtig zu sein.«

Er beendete das Gespräch und starrte nachdenklich in seinen Kaffee. Pölke ging es nicht gut. Es würde eine Weile dauern, bis der Leiter des Morddezernats wieder dienstfähig war. Wenn er überhaupt noch einmal auf die Beine kam. Wer, wenn nicht er, sollte Pölke vertreten? Bonner fiel niemand ein. Dass er zu jung für diesen Posten war, sollte jetzt keine Rolle mehr spielen. Leichte Zweifel blieben dennoch.

Bonner erhob sich. Er räumte eilig den Frühstückstisch ab und zog sein Jackett über. Routiniert richtete er Krawatte und Manschetten, nahm seine Aktentasche und machte sich auf den Weg.

Nur wenige Kollegen waren um diese Zeit schon im Gebäude der Kieler Polizeidirektion unterwegs. Bonner fuhr hinauf in den zweiten Stock. Beate Stahlmann winkte ihn sofort durch in das Büro seines Vorgesetzten.

Volker Stein erwartete ihn bereits. Der bullige Kriminalrat sah müde aus. Das wunderte Bonner nicht. Pölkes plötzlicher Ausfall bescherte der Kieler Kripo einige Probleme. Stein wies auf einen der beiden Stühle vor seinem Schreibtisch und wartete, bis Bonner Platz genommen hatte.

»Konten Sie schon einen Blick in die Zeitung werfen, Bonner?«

Die Frage irritierte ihn. Pölkes Infarkt war zweifellos ein herber Schlag für die Kripo. Ganz sicher auch eine menschliche Tragödie. Er konnte sich aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass Pölkes Herzinfarkt ein Thema für die Kieler Nachrichten war.

»Nur online«, sagte er und fügte hinzu: »Flüchtig.«

»Sagt Ihnen der Name Paul Bernauer etwas?«

»Bernauer, Bernauer.« Bonner versuchte, einen Zusammenhang zu erahnen, während er gleichzeitig in seinem umfangreichen Wissensschatz kramte. Dann machte es klick. »Meinen Sie diesen Anwalt? Kommt der nicht aus Frankfurt?«

»Aus Stuttgart. Genau den meine ich. Doktor Paul Bernauer. Der Anwalt der Reichen und Schönen.« Stein öffnete eine dünne Mappe. »Bernauer wurde in einen Hinterhalt gelockt und mit Steinwürfen getötet. Mitten in der Nacht. Im Schwarzwald. Im tiefsten Schwarzwald.«

Bonner stand komplett auf dem Schlauch. Der Schwarzwald war ihm mindestens so fremd wie der Anwalt. Er schaute seinen Chef hilfesuchend an.

»Erinnern Sie sich noch an den Fall Dennis Obmann?«, fragte Stein.

Jetzt verlor Bonner völlig den Faden. Er musste sich kurz sortieren. An den vermissten Jungen konnte er sich gut erinnern. Es war einer der ersten Fälle gewesen, mit denen er in Kiel zu tun gehabt hatte.

Allerdings nur am Rande. Die Ermittlungen hatte Pölke geleitet.

»Gibt es eine neue Spur im Fall Obmann?« »Allerdings. Die DNA von Dennis Obmann wurde auf einigen der Steine festgestellt, mit denen dieser Anwalt im Schwarzwald beworfen wurde.«

Bonner fiel die Kinnlade herab. Er fing sich wieder und schüttelte energisch den Kopf.

»Das ist unmöglich, Chef. Ich bin mir absolut sicher, dass dem Jungen damals keine DNA zugeordnet werden konnte.«

Bonners Erinnerungsvermögen funktionierte in diesem Punkt tadellos. Dennis Obmann war in seiner ersten Nacht aus einem Kieler Kinderheim verschwunden. Mitsamt seinen persönlichen Sachen. Dort lebten zu jener Zeit rund zwanzig Kinder. Es war nicht gelungen, die DNA des Jungen eindeutig festzustellen.

»Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass Pölke die Ermittlungen einstellte. Etwas zu schnell vielleicht. Das soll aber keine Kritik sein. Sie kennen Pölke besser als ich. Er ist zuweilen etwas...
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