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Goldene ufer der Sehnsucht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
298 Seiten
Englisch
Barbara Cartland Ebooks Ltderschienen am15.01.2024
Tyson Dale, ein englischer Major kommt nach 13 Jahren Militärdienst nach Hause zurück. Während er in verschiedenen Schlachten in Indien und Europa gekämpft hatte, starben seine Eltern und der Landsitz der Familie verarmte und wurde sehr baufällig. Sein Großvater, Lord Wellingdale hatte Tyson dem Adelstitel als nicht als würdig angesehen, da die Heiratsurkunde seiner Eltern nicht gefunden werden konnte. Auch das Geld seines Vaters, dem ältesten Sohn Lord Wellingdales, war verschwunden. Tyson wird Zeuge einer geplanten Entführung einer sehr schönen und minderjährigen Erbin, Evangeline Charlwood. Beide - der Entführer aber auch ihr Vormund wollen sie zu einer Hochzeit zwingen. Tyson bringt das Mädchen nach einer tollkühnen Rettungsaktion auf seinen Landsitz 'Revel Royal'. Wird es Tyson gelingen, Evangeline vor einer ungewollten Ehe zu retten? Werden die beiden 'Revel Royal' wieder in seine frühere Pracht verwandeln können?mehr

Produkt

KlappentextTyson Dale, ein englischer Major kommt nach 13 Jahren Militärdienst nach Hause zurück. Während er in verschiedenen Schlachten in Indien und Europa gekämpft hatte, starben seine Eltern und der Landsitz der Familie verarmte und wurde sehr baufällig. Sein Großvater, Lord Wellingdale hatte Tyson dem Adelstitel als nicht als würdig angesehen, da die Heiratsurkunde seiner Eltern nicht gefunden werden konnte. Auch das Geld seines Vaters, dem ältesten Sohn Lord Wellingdales, war verschwunden. Tyson wird Zeuge einer geplanten Entführung einer sehr schönen und minderjährigen Erbin, Evangeline Charlwood. Beide - der Entführer aber auch ihr Vormund wollen sie zu einer Hochzeit zwingen. Tyson bringt das Mädchen nach einer tollkühnen Rettungsaktion auf seinen Landsitz 'Revel Royal'. Wird es Tyson gelingen, Evangeline vor einer ungewollten Ehe zu retten? Werden die beiden 'Revel Royal' wieder in seine frühere Pracht verwandeln können?
Details
Weitere ISBN/GTIN9781788677646
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.01.2024
Reihen-Nr.221
Seiten298 Seiten
SpracheEnglisch
Dateigrösse1850 Kbytes
Artikel-Nr.13443904
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erstes Kapitel ~ 1816

Der Mann ritt auf seinem herrlichen, schwarzen Hengst die überwucherte Zufahrt hinunter. Dabei musste er einigen abgestorbenen Ästen ausweichen, die von den Eichen am Rande des Weges herabgefallen waren.

Er überquerte die steinerne Brücke, die über den See führte, und ritt in den Hof. Die Kieselsteine am Boden waren schon fast gänzlich von Moos und Unkraut bedeckt. Er brachte sein Pferd zum Stehen und blickte zu dem mächtigen, steinernen Wappen empor, das über dem altertümlichen Portal prangte.

Einige Augenblicke schaute er sinnend dorthin, so als werfe er einen Blick in die Vergangenheit derer, denen dies einst gehört hatte.

Als er seinen Blick weiter schweifen ließ, fielen ihm die rautenförmigen Fenster auf, deren Scheiben zerschlagen waren, auch die Ziegel, die verfugt werden mussten, und die steinernen Ornamente, die angeschlagen oder zerbrochen waren.

Während er seinen Kopf langsam nach oben wandte, bemerkte er auch an der Balustrade, die das Dach säumte, einige Lücken.

Er seufzte, stieg vom Pferd, tätschelte es am Hals und sagte dann:

Geh und such dir etwas Gras, Salamanca! Aber lauf nicht zu weit weg!"

Das Pferd schien ihn zu verstehen und trottete quer über den Hof auf das hohe Gras zu, das jetzt den ehemals so weichen Rasen überwucherte.

Der Reiter blickte dem Pferd nach. Dann, als wisse er bereits, dass der Versuch, durch den Haupteingang ins Haus zu gelangen, vergeblich wäre, schritt er um das Gebäude herum. Hier führte der Weg direkt zu den Stallungen und bog nach links zum Lieferanteneingang ab.

Er war völlig von Lorbeer und anderen Sträuchern überwachsen; anders als früher, wo er noch gepflegt und in Ordnung gehalten wurde!

Alles wirkte wie ausgestorben, und zuerst glaubte der Mann, das Haus sei unbewohnt. Doch als er die Sträucher ein wenig zur Seite drückte, sah er, dass die Tür nur angelehnt war. Er ging hinein.

Vor ihm erstreckte sich ein langer, mit Fliesen ausgelegter Gang, von dem aus man rechts in die Meierei abbog. Er warf dort einen Blick hinein und sah die leeren Marmorbänke, auf denen einst große, mit Sahne gefüllte Schüsseln gestanden hatten. Dann ging er weiter und kam zunächst in den Spülraum, an den sich die riesige, hochgewölbte Küche anschloss.

Er erinnerte sich an die Schinken, die an den Deckenbalken gehangen hatten, und an den Herd, der früher wohl mit einem Dutzend von Töpfen und Pfannen aus Messing vollgestellt gewesen war.

Mrs. Briggs, die für seinen Vater gekocht hatte und die wegen ihrer exzellenten Braten einen guten Ruf genoss, war damals emsig am blankgescheuerten Küchentisch beschäftigt gewesen, während mindestens drei Küchenmägde und etliche Burschen ihr zur Hand gingen.

Er nahm an, dass er die große Küche und auch die Meierei menschenleer vorfinden würde. Jedoch sah er eine weißhaarige kleine Frau in einer Ecke sitzen, die Erbsen in eine Schüssel las. Einen Augenblick lang sah er sie ungläubig an. Als sie dann zu ihm aufschaute, näherte er sich ihr und fragte:

Mrs. Briggs. Sie sind Mrs. Briggs?

Die alte Frau sah ihn mit etwas müden Augen an und rief überrascht:

Master Tyson! Ihre Stimme hätte ich überall erkannt! Sie wollte sich gerade erheben, aber Tyson Dale ging auf sie zu und legte ihr seine Hand auf die Schulter:

Nein, bleiben Sie ruhig sitzen. Ich freue mich, Sie wiederzusehen. Ich fürchtete schon, Sie hier nicht mehr anzutreffen.

Oh, das wäre ja noch schöner, Master Tyson! Und Ihr Anblick ist eine Wohltat für meine kranken Augen, nachdem Sie so lange fort gewesen sind!

Dreizehn Jahre lang, um genau zu sein , sagte Tyson Dale. Er holte sich einen Küchenstuhl herbei und setzte sich neben die alte Frau. Dabei dachte er, dass Mrs. Briggs schon weit über achtzig Jahre alt sein müsse, denn sie war schon alt gewesen, als er 1803, vor genau dreizehn Jahren, England verlassen hatte, um nach Indien zu fahren.

Wie ist es Ihnen ergangen, Master Tyson? fragte Mrs. Briggs gesprächig.

Recht gut , antwortete Tyson Dale. Aber nun, da der Krieg vorüber ist und die Armee keine Soldaten mehr braucht, bin ich heimgekehrt.

Mrs. Briggs sah ihn besorgt an.

Sie haben doch nicht vor, hier zu leben, Mister Tyson?

Ich kann nirgendwo sonst bleiben.

Mrs. Briggs schüttelte erstaunt den Kopf.

Das wäre nicht sehr angenehm für Sie. Mein Mann und ich haben das Beste versucht, aber ein so großes Haus wie dieses - das ist einfach zu viel für zwei alte Menschen.

So haben Sie niemanden, der Ihnen zur Hand geht?

Nach dem Tode Ihres Vaters war kein Geld mehr da, um irgendjemanden zu bezahlen, Master Tyson. Aber mein Mann und ich, wir blieben hier, weil wir nirgendwo sonst hätten hingehen können."

Tyson Dales Lippen spannten sich. Was geschah denn mit dem Geld meines Vaters? Er muss doch etwas hinterlassen haben!"

Wie sollten wir das wissen, Master Tyson? fragte Mrs. Briggs. Uns erzählte man nur, dass Ihnen das Haus gehören würde, falls Sie jemals aus diesem schrecklichen Krieg zurück- kehren sollten. Danach ist niemand wieder an uns herangetreten."

Und wie sind Sie dann zurechtgekommen?"

Mein Mann und ich hatten ein wenig gespart, aber es war eben nicht viel. Und in diesem Jahr war das Leben für uns sehr schwierig."

Tyson Dale fasste in seine Börse. Ich möchte versuchen, es wiedergutzumachen", erwiderte er. Aber ich will ehrlich sein und Ihnen sagen, dass es nicht einfach werden wird. Hier haben Sie zumindest ein paar Sovereigns für die nächste Zeit. Vielleicht können Sie mir heute Abend auch eine kleine Mahlzeit bereiten."

Mrs. Briggs schaute ungläubig auf die Goldmünzen.

Als sie das Geld nahm, meinte sie: Ich werde Ihnen das Zimmer Ihres Vaters herrichten. Dort werden Sie nun schlafen, da Sie der Hausherr sind. Zum Glück ist auch mit der Zimmer- decke alles in Ordnung.

Tyson Dale wollte sie gerade fragen, was sie damit meinte, als ihm selbst die Antwort einfiel.

Es war ja nicht weiter verwunderlich, dass bei einem Haus, an dem so lange keine Reparaturen ausgeführt wurden, die Decken durch die Feuchtigkeit einzustürzen drohten. So war er beinahe sicher, dass der erste Stock inzwischen unbewohnbar sein würde.

Beim Verlassen der Küche fielen ihm überall Staub und Spinnweben auf. Doch war ihm klar, dass er niemandem außer sich selbst Vorwürfe machen konnte. Aber so, wie die Dinge einmal standen, hatte er damals nichts daran ändern können.

Er war aus Indien zurückgekehrt und hatte in Wellingtons Heer in Portugal gekämpft, als ihm der Brief mit der Nachricht vom Tode seines Vaters mit großer Verspätung erreichte.

Erst ein Jahr später hatte er erfahren, dass die Rechtsanwälte keine Heiratsdokumente seines Vaters hatten entdecken können. Deshalb hatte sein Onkel verlangt, dass Lord Wellingdale, Tysons Großvater, als mutmaßlicher Erbe eingesetzt wurde.

Ein Jahr später las Tyson zufällig in einer verspäteten Ausgabe der Morning Post", dass sein Großvater gestorben und sein Onkel nun der sechste Lord Wellingdale geworden war.

Damals schienen diese Dinge keine besondere Bedeutung für ihn zu haben. Denn er war mit seiner Truppe viel zu sehr in die Kämpfe gegen Napoleon verwickelt. Dagegen wirkten England und die gesellschaftlichen Probleme dort weit entfernt.

Aber jetzt, da er in seine siegreiche Heimat zurückgekehrt war, fing er an, sich zu fragen, wie es mit seinem Leben in Zukunft weitergehen sollte.

Es schien wie ein Wunder, dass Großbritannien einen kriegerischen Staat wie Frankreich besiegt hatte, der bei Ausbruch des Krieges fast dreimal so viele Einwohner zählte wie England.

Obwohl Napoleon fast ganz Europa gegen die Engländer, die er verächtlich ein Volk von Krämern genannt hatte, mobilisierte, siegten diese schließlich doch und zerschlugen ihn und seine Herrschaft.

Tyson Dale wusste, dass England trotz der vielen Opfer, die es während des zweiundzwanzig Jahre dauernden Krieges gebracht hatte, noch reicher als zuvor war.

Aber während England mit Hilfe des Nachrichtenwesens, der Tonnage der Handelsflotte und durch Eroberungen in aller Welt zu einem reichen, blühenden Imperium geworden war, musste Tyson Dale, wie viele andere, die für den Sieg gekämpft hatten, der Tatsache ins Auge sehen, dass er keinen Pfennig mehr besaß.

Es geschah, was gewöhnlich passiert, wenn ein Krieg vorüber ist: Die Männer, die man während der Schlacht zu Helden erkoren hatte, waren jetzt - ins bürgerliche Leben zurückgekehrt - in der Mehrzahl ohne Ruhegelder.

Sie bekamen keine Entschädigung dafür, dass sie im Kampf ihr Leben riskiert hatten, und schon gar nicht für den Verlust ihrer Arbeit oder ihrer Ersparnisse. Und viele verloren dazu noch ihre Frauen, ihr Heim und ihre Familien. Zum Glück hatte Tyson Dale nur für sich selbst zu sorgen.

Auch überlegte er seit der Zeit, als er mit seinem gesamten Besitz, bestehend aus seiner Uniform und dem Dienstpferd Salamanca, im Hafen von Dover gelandet war, was mit ihm geschehen solle.

Wenigstens bleibt mir mein Besitz ,Revel Royal'", hatte er sich gesagt.

Revel Royal!" rief er nun, während er durch den Flur schritt, und Bitterkeit lag in diesen Worten. Es gab nichts Königliches mehr an diesem Haus.

Es war seinem Vater von dessen Mutter, einer geborenen Osborne, vererbt worden - und nicht von den Dales. Die Dales hätten es sonst zweifellos für sich gefordert, so wie sie es mit dem Adelstitel, dem Grundbesitz und dem Vermögen seines Großvaters gemacht hatten.

Tysons Großmutter wollte ihren ältesten Sohn,...
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