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Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 697

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am03.02.20241. Aufl. 2024
Maria, ihre Schwester, ist tot - im Meer ertrunken! Im Telegramm steht es schwarz auf weiß. Und trotzdem kann Sabine Schneider es nicht fassen. Der gepackte Koffer steht bereits vor ihr. Denn sie war auf dem Weg zu ihr, weil ihre Schwester so verzweifelt geklungen hat. Kein Wunder, ihr Verlobter hat sie schwanger sitzen gelassen.
Sabine zerreißt es das Herz, dass sie ihrer Schwester nun nicht mehr beistehen kann. Sie ist zu spät. Maria hat sich das Leben genommen. Wer ist dieser Graf Zevenstedt, der sie dazu getrieben hat?
Sabine will ihn finden und Rache üben. Doch als sie ihn kennenlernt, läuft sie Gefahr, sich selbst in ihn zu verlieben ...

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Produkt

KlappentextMaria, ihre Schwester, ist tot - im Meer ertrunken! Im Telegramm steht es schwarz auf weiß. Und trotzdem kann Sabine Schneider es nicht fassen. Der gepackte Koffer steht bereits vor ihr. Denn sie war auf dem Weg zu ihr, weil ihre Schwester so verzweifelt geklungen hat. Kein Wunder, ihr Verlobter hat sie schwanger sitzen gelassen.
Sabine zerreißt es das Herz, dass sie ihrer Schwester nun nicht mehr beistehen kann. Sie ist zu spät. Maria hat sich das Leben genommen. Wer ist dieser Graf Zevenstedt, der sie dazu getrieben hat?
Sabine will ihn finden und Rache üben. Doch als sie ihn kennenlernt, läuft sie Gefahr, sich selbst in ihn zu verlieben ...

Details
Weitere ISBN/GTIN9783751763974
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum03.02.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.697
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse759 Kbytes
Artikel-Nr.13474020
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Im Medaillon lag eine Locke

Der große Erfolgsroman um eine tapfere Frau

Maria, ihre Schwester, ist tot - im Meer ertrunken! Im Telegramm steht es schwarz auf weiß. Und trotzdem kann Sabine Schneider es nicht fassen. Der gepackte Koffer steht bereits vor ihr. Denn sie war auf dem Weg zu ihr, weil ihre Schwester so verzweifelt geklungen hat. Kein Wunder, ihr Verlobter hat sie schwanger sitzen gelassen.

Sabine zerreißt es das Herz, dass sie ihrer Schwester nun nicht mehr beistehen kann. Sie ist zu spät. Maria hat sich das Leben genommen. Wer ist dieser Graf Zevenstedt, der sie dazu getrieben hat?

Sabine will ihn finden und Rache üben. Doch als sie ihn kennenlernt, läuft sie Gefahr, sich selbst in ihn zu verlieben ...

»Ein Brief für Sie.« Frau Teichmann reichte Sabine den Umschlag mit so spitzen Fingern, als sei er schmutzig.

Ihre Miene drückte höchste Missbilligung aus. Offenbar hielt sie es für eine Unverschämtheit, dass ein Kindermädchen Privatpost empfing. Und dann noch einen Brief aus dem Ausland! Aus Italien!

»Wer schreibt Ihnen denn?«, fragte sie neugierig. »Ein Freund, den Sie im Urlaub kennengelernt haben? Sie waren doch in Italien. Wohl so ein schwarzhaariger Italiener, wie?«

»Nein. Der Brief ist von meiner Schwester.«

Sabine Schneider bemühte sich, den gehässigen Ton der Chefin zu überhören. Leicht war es nicht, denn Frau Teichmann war gegen sie.

»So, Ihre Schwester kann in Italien herumbummeln! Hat wohl einen reichen Freund?«

»Nein.«

»Aber Geld, um dort zu leben. Manchen Leuten geht es mit Nichtstun gut, und andere, wie wir, müssen schwer arbeiten. Was schreibt Ihre Schwester denn?«

»Ich habe den Brief noch nicht gelesen, gnädige Frau.« Es fiel Sabine immer noch schwer, ihre Chefin mit »gnädige Frau« anzureden.

Frau Teichmann war ungemein ordinär, verfügte aber Dank der Tüchtigkeit ihres Mannes über Geld, um sich alles erlauben zu können. Die beiden Kinder, die Sabine zu betreuen hatte, waren um nichts besser als ihre Mutter.

»Nun machen Sie schon auf«, forderte Frau Teichmann.

Sabine unterdrückte einen Seufzer und öffnete den Umschlag. Es war ein langer Brief, und beim Lesen legte sich unwillkürlich ein Lächeln über ihr Gesicht.

»Nun, was will sie?«, drängte Frau Teichmann, als Sabine die Bogen zusammenfaltete und wieder in den Umschlag zurückschob.

»Nichts Besonderes. Es geht ihr gut.«

»Und um das zu schreiben, braucht sie vier Seiten?«

Sabine schaute Frau Teichmann an. Wie ihr diese dicke Frau zuwider war! Sie besaß nicht die Spur von Geschmack und war schon am frühen Vormittag mit Schmuck behängt wie ein Weihnachtsbaum.

»Sie hat wirklich nicht mehr geschrieben, gnädige Frau.«

»Geben Sie mir den Brief mal her.« Frau Teichmann streckte die Hand aus.

»Nein.« Sabine verbarg den Brief hinter ihrem Rücken. Was Maria geschrieben hatte, ging Frau Teichmann nichts an.

»Wie Sie wollen.« Ihre Chefin legte den Kopf in den Nacken. »Wenn Sie meinen, Sie brauchten kein Vertrauen zu mir zu haben, bitte schön. Aber Kindermädchen finde ich genug, auch Mädchen, die wissen, was sie mir schuldig sind.«

Sabine nahm diese Drohung nicht ernst. Bei Frau Teichmann hielt es niemand lange aus, sie war bisher die große Ausnahme. Ein halbes Jahr lebte sie nun schon in der pompösen Villa bei den beiden ungezogenen Kindern, während die anderen es höchstens zwei Monate ausgehalten hatten, bevor sie fluchtartig die gutbezahlte Stellung aufgegeben hatten.

Das Gehalt war es, was Sabine immer wieder dazu bewog, alles hinunterzuschlucken. Schließlich hatte sie nichts gelernt und war froh, eine Stellung gefunden zu haben, in der sie ein Dach über dem Kopf hatte und gut verdiente.

»Was sitzen Sie hier eigentlich noch herum?« Frau Teichmanns Gesicht drückte Verachtung aus. »Haben Sie nichts weiter zu tun? Bezahle ich Sie für das Herumsitzen?«

Ihr Mann bezahlt mich, hätte Sabine ihr antworten können, aber selbstverständlich hielt sie den Mund. Frau Teichmann hatte noch nie einen Beruf ausgeübt, wahrscheinlich war sie dafür zu dumm.

Frau Teichmann ärgerte sich wieder einmal maßlos über dieses Kindermädchen. Sabine besaß etwas, was ihr fehlte und was sie sich für kein Geld der Welt kaufen konnte: Vornehmheit und eine gute Erziehung.

»Kümmern Sie sich lieber um Ulla und Thomas. Aber mit Ihren Pflichten nehmen Sie es ja nicht so genau. Ich werde heute Abend einmal mit meinem Mann über Sie sprechen.«

Sabine neigte den Kopf und ging hinaus. Aus Erfahrung wusste sie, dass es gar keinen Zweck hatte, sich gegen die läppischen Anschuldigungen von Käthe Teichmann zu verteidigen.

â¥â¥â¥

Sabine war abends müde, als die beiden Kinder endlich im Bett lagen. Sie saß in ihrem Zimmer und holte noch einmal Marias Brief hervor. Ihre Schwester lebte als Gesellschafterin bei einer alten Dame, die Frühjahr und Herbst in Italien zubrachte. Nach Marias Schilderung war sie sehr nett und dankbar für alles, was man für sie tat.

»Ich habe einen Mann kennengelernt, Sabine!«, schrieb Maria.

Sie lächelte, weil sie sich vorstellen konnte, wie Maria am Schreibtisch gesessen und diese Zeilen aufs Papier geworfen hatte. Sabines Schwester neigte ein wenig zum Überschwang - und auch ihre Schrift verriet das.

»Es war Liebe auf den ersten Blick, als wir uns am Strand trafen. Könnte ich ihn Dir doch nur richtig beschreiben, Binchen. Er sieht fantastisch aus: blond, sehr groß und ... Ach, Worte reichen nicht aus. Du musst ihn selbst kennenlernen. Dann kannst Du verstehen, weshalb ich ihn einfach lieben muss.«

Sabine schüttelte den Kopf. Das sieht Maria ähnlich, dachte sie. Sich Hals über Kopf in einen Mann zu verlieben. Aber diesmal schien es etwas Ernstes zu sein.

»Frederik stammt aus gutem Haus. Er besitzt ein Gut, das ein Verwalter bewirtschaftet, und ich glaube, er will mich heiraten. Wäre es doch schon so weit. Zur Hochzeit musst Du meine Brautjungfer sein, Sabine. Ich bin ja so glücklich! Die Sonne scheint jetzt heller als sonst. Ich weiß, dass Du jetzt vor Dich hinlächelst. Du bist eben ganz anders als ich. Du kannst nicht verstehen, dass man sein Herz so völlig verlieren kann. Du behältst immer Deinen klaren Kopf, aber ich ...

Frederik ist übrigens ein Graf, stell Dir nur vor. Deine Schwester wird eines Tages eine Gräfin Zevenstedt sein. Frederik hat mir Bilder von Schloss Zevenstedt gezeigt. Ein richtig altmodisches Schloss mit Türmen und Erkern. Seine Mutter ist auch bei ihm, aber ich glaube, sie mag mich nicht besonders. Aber Frederik sagt, das sei ihm gleichgültig, er liebe mich.

Es ist herrlich, wenn ein Mann das einem sagt. Die ganze Welt wird dadurch anders. Er bewohnt hier übrigens das Haus eines Freundes, und wir sehen uns jeden Tag. Jede freie Minute sind wir zusammen, und meine Baronin zeigt sehr viel Verständnis für mich. Sie gibt mir jetzt jeden Abend frei, und wir gehen dann tanzen ... Frederik ist ein blendender Tänzer. Alle Mädchen verrenken sich die Köpfe nach ihm, aber er hat nur Augen für mich. Vielleicht heiraten wir schon im Herbst.

Ich kann es gar nicht mehr abwarten, seinen Namen zu tragen. Und mit seiner Mutter werde ich schon fertig werden, ich gebe mir jedenfalls sehr viel Mühe, um sie für mich gewinnen. Natürlich denkt sie, ich sei nicht gut genug für Frederik. Aber ich liebe ihn doch so.«

Sabine lächelte vor sich hin. Vielleicht fand Maria tatsächlich ihr Glück an der Seite eines reichen Mannes. Sie war sehr schön, und es fehlte ihr keineswegs an Bewerbern. Aber Maria wollte nur aus Liebe heiraten. Und nun hatte sie die große Liebe kennengelernt.

Jemand klopfte an ihre Zimmertür.

»Herein«, rief Sabine automatisch.

Herr Teichmann trat ein. Er nickte ihr freundlich zu und ließ seinen Blick dann durch das Zimmer gleiten. Auf den ersten Blick wirkte er gutmütig, wie es bei untersetzten Männern häufig der Fall ist. Nur der wache Ausdruck seiner Augen passte nicht dazu.

Sabine stand auf und legte den Brief auf den Tisch. Es kam selten vor, dass Herr Teichmann sich persönlich zu ihr bemühte. Ob er ihr kündigen wollte?

Wer weiß, was die Kinder ihm alles erzählt haben mochten.

»Bleiben Sie nur sitzen, Sabine.« Teichmann ließ sich in einen Sessel fallen. »Ein hübsches Zimmer, gefällt es Ihnen?«

»Ja.«

»Das freut mich, obwohl ... Es könnte noch schöner sein. Ein Zimmer mit eigenem Bad zum Beispiel.«

Er zog eine Zigarre hervor und entzündete sie, ohne Sabine um Erlaubnis zu bitten. Dabei belauerten seine Blicke sie verstohlen.

»Sie haben es nicht immer leicht bei uns?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, denn Richard Teichmann war schließlich nicht dumm und wusste, wie schwierig seine Kinder sein konnten, von seiner Frau ganz zu...
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