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Aachener Scheinheilige

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
360 Seiten
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am28.02.2024
Ein Stich mitten ins klösterliche Wespennest An einem kalten Januarabend stürzt ein Mann vom Dach des Aachener Doms in den Tod - direkt vor die Füße von Privatdetektivin Britta Sander. Ein tragisches Unglück oder doch ein kaltblütiger Mord? Der Tote heißt Rikkard Deile, und die Nachforschungen zu seiner Person führen Britta und Kommissar Körber ins Kloster der Brüder des Heiligen Silas, wo es gar nicht lange dauert, bis der heilige Schein zu bröckeln beginnt. Je tiefer die Ermittler im klösterlichen Leben herumstochern desto mehr Abgründe tun sich auf, und mehr als ein Mitbruder des Toten hatte gute Gründe, dessen Lebenslicht zu löschen. Bevor es Britta & Co. gelingen kann, das Geflecht aus Habgier, Neid und Zorn zu entwirren, das sich ihnen offenbart, geschieht ein weiterer Mord, und die Ermittler müssen ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um den erbarmungslosen Killer zur Strecke zu bringen ...

Ingrid Davis (Jahrgang 1969) ist gebürtige Aachenerin und begann bereits im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, Novellen und Gedichten. Ihr Weg führte sie nach dem Studium Englischer Literatur und Geschichte jedoch zunächst nicht in die Schriftstellerei, sondern ins Marketing und Projektmanagement. Hauptberuflich ist sie auch heute noch als Marketingmanagerin tätig und lebt bei Aachen. Neben dem Krimischreiben verbringt sie ihre Freizeit gerne mit Reisen, Kino, Literatur und Strategiespielen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEin Stich mitten ins klösterliche Wespennest An einem kalten Januarabend stürzt ein Mann vom Dach des Aachener Doms in den Tod - direkt vor die Füße von Privatdetektivin Britta Sander. Ein tragisches Unglück oder doch ein kaltblütiger Mord? Der Tote heißt Rikkard Deile, und die Nachforschungen zu seiner Person führen Britta und Kommissar Körber ins Kloster der Brüder des Heiligen Silas, wo es gar nicht lange dauert, bis der heilige Schein zu bröckeln beginnt. Je tiefer die Ermittler im klösterlichen Leben herumstochern desto mehr Abgründe tun sich auf, und mehr als ein Mitbruder des Toten hatte gute Gründe, dessen Lebenslicht zu löschen. Bevor es Britta & Co. gelingen kann, das Geflecht aus Habgier, Neid und Zorn zu entwirren, das sich ihnen offenbart, geschieht ein weiterer Mord, und die Ermittler müssen ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um den erbarmungslosen Killer zur Strecke zu bringen ...

Ingrid Davis (Jahrgang 1969) ist gebürtige Aachenerin und begann bereits im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, Novellen und Gedichten. Ihr Weg führte sie nach dem Studium Englischer Literatur und Geschichte jedoch zunächst nicht in die Schriftstellerei, sondern ins Marketing und Projektmanagement. Hauptberuflich ist sie auch heute noch als Marketingmanagerin tätig und lebt bei Aachen. Neben dem Krimischreiben verbringt sie ihre Freizeit gerne mit Reisen, Kino, Literatur und Strategiespielen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954416882
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum28.02.2024
Reihen-Nr.9
Seiten360 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1327 Kbytes
Artikel-Nr.13998170
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

FREITAG, 3. JANUAR

20:05 Uhr

Entspannt ließ ich mein Fahrrad die Jakobstraße in Richtung Innenstadt hinunterrollen. Sammy, der normalerweise neben dem Rad herlief, saß wegen des Neujahrsfestverkehrs sicherheitshalber im Lenkradkorb und ließ sich den kalten Fahrtwind um die schwarzen Ohren wehen. Ich überquerte gerade die Kreuzung Karlsgraben, als sich meine Smartwatch mit einer Nachricht meiner Freundin Jyoti meldete: Sind am Münsterplatz, direkt beim Dom, vor der Chorhalle. Beeil dich, dein Met wird kalt!!!

»Den setz ich der blauen Elise auf die Rechnung«, knurrte ich, während ich energisch in die Pedale trat und kurz darauf mit etwas zu viel Schwung die Kurve in die Klappergasse nahm.

Ich hatte schon längst unterwegs sein wollen, als Elise Dion, Geschäftsführerin der Detektei Schniedewitz & Schniedewitz, mich wieder einmal in letzter Sekunde mit Rückfragen zu einer Abrechnung überfallen hatte, die locker bis nach dem Wochenende hätten warten können. Wir hatten schon vor Wochen begonnen, ein Muster zu erkennen - jedes Mal, wenn der Uhrzeiger sich Richtung Feierabend bewegte, stand die blaue Elise mit vorwurfsvoll zusammengekniffenen Lippen in der Tür und hatte irgendwelche Fragen, deren vermeintliche Dringlichkeit sich außer ihr niemandem erschloss.

Nach dem Einbiegen in die Klappergasse musste ich mein Tempo drastisch drosseln, sonst hätte es den armen Sammy aus dem Körbchen katapultiert. Meiner bescheidenen Meinung nach ging der Name Klappergasse weder auf die Skelettknochen auferstandener Bischöfe zurück noch auf die früher nahe gelegene Brudermühle - sondern darauf, dass einem als Radfahrer auf dem Kopfsteinpflaster die Zähne aufeinanderschlugen.

Am Fischpüddelchen stieg ich ab, hob Sammy aus dem Korb und kettete mein Rad im Dunstkreis des Domshops an einer der Laternen fest. Nachdem Sammy sich direkt unter dem Schaufenster seufzend erleichtert hatte, eilten wir über den kleinen Hof vor dem Westturm des Doms, auf dem für diese Uhrzeit überraschend reger Publikumsverkehr herrschte.

Als ich über den kleinen Durchgang den Münsterplatz betrat, sah ich schon, was Jyoti gemeint hatte. Offenbar hatte ganz Aachen beschlossen, dem neuen Öcher Neujahrsfest einen abendlichen Besuch abzustatten. Um ihn vor versehentlichen Fußtritten zu schützen, nahm ich Sammy auf den Arm und bahnte mir einen Weg zu der Stelle, an der ich meine Freunde vermutete. Es dauerte nicht lange, da hatte ich meinen Kollegen Eric Lautenschläger entdeckt. Zwei Meter große, blonde Wikinger übersah man nicht so leicht.

»Meine Fresse, haben die alle kein Zuhause?«, ächzte ich, als ich endlich mein Ziel erreichte.

»Du müsstest mal den Katschhof sehen«, sagte Jyoti, als sie mich zur Begrüßung umarmte, »als gäbe es morgen nichts mehr zu trinken.«

»Apropos«, sagte ich hoffnungsfroh, als ich nacheinander meinen besten Freund Tahar Karim, meine holländische Kollegin Anne-Roos und schließlich meinen Partner, Kriminalkommissar Körber, begrüßte. »Wo ist denn mein alkoholhaltiges Heißgetränk?«

Aller Augen richteten sich gleichzeitig auf Körber, der wenigstens den Anstand besaß, leicht zu erröten. »Der Met drohte kalt zu werden, da konnte ich doch nicht tatenlos zusehen«, brummte er mit einem unschuldigen Augenaufschlag.

»Auf der Couch wird es heute Nacht auch sehr einsam und kalt«, grinste ich.

»Ich glaubö, du sorgst bessör für Nachschub, Körbör.« Tahar wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. »Sonst wird das einö sehr langö, einsamö Nacht.«

Körber warf einen Blick auf seine Armbanduhr und wiegte den Kopf hin und her. »Das wäre jetzt eine klassische Kosten-Nutzen-Rechnung. Bis ich mich bis zum Katschhof und wieder zurückgekämpft habe, ist vermutlich sowieso das Morgengrauen angebrochen.«

»Hier bricht gleich noch ein ganz anderes Grauen an, wenn ich den ganzen Weg völlig umsonst gefahren bin«, sagte ich mit bedrohlichem Unterton.

»Abör, abör«, protestierte Tahar entrüstet. »Allein unserö erlauchtö Gesellschaft muss es doch w⦫

Ein schriller, spitzer Schrei irgendwo von der gegenüberliegenden Seite des Münsterplatzes unterbrach Tahar mitten im Wort. Eine Sekunde später prallte etwas mit einem dumpfen, schweren Geräusch auf den Boden des schmalen Domgartens. Alle Gespräche um uns herum verstummten schlagartig. Körber und Tahar, die mit dem Rücken zur Metallumzäunung des Doms gestanden hatten, fuhren wie der Blitz herum und gaben den Blick auf den kleinen Domgarten frei.

Es dauerte vielleicht ein oder zwei Sekunden, bis wir begriffen, was wir sahen. Im gleichen Moment brach um uns herum panisches Gekreische aus.

Jyoti reagierte am schnellsten. »Körber, ruf den Notarzt! Und deine Kollegen. Hier muss sofort alles abgeriegelt werden! Eric, Tahar, helft Britta und mir da rüber und versucht dann, die Sicht zu blockieren. Anne-Roos, halt nach den Rettungskräften Ausschau, damit die wissen, wo sie hinmüssen. Los, los, los!«

Während Körber sich geistesgegenwärtig Sammy schnappte, sein Handy aus der Hosentasche riss und schnelle, kernige Befehle hineinbellte, fackelten auch Eric und Tahar nicht lange. Sie stellten sich nebeneinander vor das mannshohe Gitter, das den kleinen Domgarten vom Münsterplatz trennte, und falteten ihre Hände zur Räuberleiter. Im Nu waren Jyoti und ich auf der anderen Seite.

Jyoti stürzte zu dem Mann, der reglos auf dem begrünten Boden lag, und begann sofort damit, ihn nach Lebenszeichen zu untersuchen. Ich hatte mein Handy gezückt und schoss in blinder Eile ein paar Fotos. Wer wusste schon, ob wir es mit einem Unfall zu tun hatten oder mit etwas anderem.

»Hilf mir mal, schnell!«, rief Jyoti, »wir müssen ihn umdrehen!«

»Atmet er noch?«, fragte ich leise, während wir gemeinsam zupackten.

»Ich glaube nicht, aber ich will ganz sichergehen«, gab Jyoti noch leiser zurück. Mit vereinten Kräften drehten wir den großen, gut trainierten Mann so vorsichtig wie möglich auf die Seite. Hinter uns kämpften Eric und Tahar auf verlorenem Posten gegen den Ansturm der sensationsgierigen Neujahrsfestbesucher.

Jyoti war als Rechtsmedizinerin Schlimmes gewöhnt, und auch mich hauten hässliche Verletzungen normalerweise nicht um, aber als wir erblickten, wie das Gesicht des Mannes nach dem Absturz aus bestimmt dreißig Metern Höhe aussah, tauschten wir einen kurzen Blick.

Dass der Schädel massiv verformt war, hatte man schon von hinten gesehen. Jetzt sahen wir aber erst, dass sowohl die Kopfhaut als auch verschiedene Stellen des Gesichts Reißwunden aufwiesen.

Jyoti beugte sich tief über das blutige Gesicht, um nach Atemgeräuschen zu lauschen, und suchte gleichzeitig am Hals des Mannes nach einem Puls.

Ich weiß nicht, wo sie sie herhatte, aber Anne-Roos warf plötzlich zwei Decken zu uns rüber. Eine gab ich Jyoti, die andere warf ich als notdürftigen Sichtschutz über das Gitter.

Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, bis wir endlich die erste Sirene hörten und ein Blaulicht begann, sich langsam, aber bestimmt einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen, die nur widerwillig Platz machte.

Jyoti, die auf dem Boden kniete, richtete sich schließlich auf und kam auf die Füße. »Der Notarzt braucht sich nicht mehr zu beeilen«, sagte sie ruhig, als sie den unbekannten Mann zudeckte. »Er kann hier nichts mehr tun.«

* * *

Als ich einige Zeit später auf dem Domhof zu Körber stieß, hatte der immer noch oder schon wieder das Handy am Ohr und lauschte mit grimmiger Miene seinem Gesprächspartner am anderen Ende. Sammy saß ungewöhnlich brav zu seinen Füßen und beobachtete neugierig das aufgeregte Treiben.

Mit einigen knappen Worten beendete Körber das Telefonat und wandte sich mir zu. »Wie sieht es da drüben aus?«

»Immer noch heilloses Chaos. Vier Streifenwagenbesatzungen gegen ein Neujahrsfest voller Leute - wenn das Gitter nicht wäre, hätte man die schon längst totgetrampelt. Jyoti bleibt auf ihrem Posten, bis jemand durchkommt, der den Toten abtransportieren kann; Eric und Tahar fragen rum, ob jemand beobachtet hat, wie es zu dem Sturz gekommen ist.«

»Wo zum Teufel ist der denn überhaupt hergekommen?«, knurrte Körber.

»Der muss vom Dach der Chorhalle runtergefallen sein«, mutmaßte ich. »Sonst wäre er woanders gelandet.«

»Und was zur Hölle hat jemand an einem eiskalten Januarabend um kurz nach acht auf dem Dach des Aachener Doms zu suchen?«

»Keinen blassen Schimmer. Und ich...
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Ingrid Davis (Jahrgang 1969) ist gebürtige Aachenerin und begann bereits im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, Novellen und Gedichten. Ihr Weg führte sie nach dem Studium Englischer Literatur und Geschichte jedoch zunächst nicht in die Schriftstellerei, sondern ins Marketing und Projektmanagement. Hauptberuflich ist sie auch heute noch als Marketingmanagerin tätig und lebt bei Aachen. Neben dem Krimischreiben verbringt sie ihre Freizeit gerne mit Reisen, Kino, Literatur und Strategiespielen.