Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

The Queen's Rising (The Queen's Rising 1)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am25.03.2024Auflage
Soll Brienna ihrem Herzen folgen oder ihre Aufgabe im Machtgeflecht der Höfe erfüllen? Brienna wünscht sich nichts sehnlicher, als nach abgeschlossener Ausbildung im Haus Magnalia ihre besondere Gabe zu erproben und eine Aufgabe an einem der Höfe zu bekommen. Und doch zerreißt es ihr das Herz, ihren geheimnisvollen Lehrer Master Cartier zurückzulassen. Sie wird an den Hof des Reichs Maevana berufen und gerät in ein Netz aus Intrigen: Mit Hilfe ihrer Gabe soll sie den König stürzen! Als sie endlich Cartier wiedersieht, muss sie sich entscheiden, ob sie ihrem Herzen die Treue hält ...  Slow-Burn-Romantasy inmitten eines Machtkampfes um den Thron, in dem Allianzen Leben retten können.  »Ein echter Page-Turner.« School Library Journal

Seit Rebecca Ross im zarten Alter von sechs Jahren eine Nacherzählung von »Die Schöne und das Biest« zu Papier brachte, ist Schreiben ihre große Leidenschaft. Nach ihrem Englisch-Studium widmete sie sich ganz der Fantasy-Literatur für Jugendliche und Erwachsene und lebt als gefeierte Bestsellerautorin mit Mann und Hund in Georgia.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSoll Brienna ihrem Herzen folgen oder ihre Aufgabe im Machtgeflecht der Höfe erfüllen? Brienna wünscht sich nichts sehnlicher, als nach abgeschlossener Ausbildung im Haus Magnalia ihre besondere Gabe zu erproben und eine Aufgabe an einem der Höfe zu bekommen. Und doch zerreißt es ihr das Herz, ihren geheimnisvollen Lehrer Master Cartier zurückzulassen. Sie wird an den Hof des Reichs Maevana berufen und gerät in ein Netz aus Intrigen: Mit Hilfe ihrer Gabe soll sie den König stürzen! Als sie endlich Cartier wiedersieht, muss sie sich entscheiden, ob sie ihrem Herzen die Treue hält ...  Slow-Burn-Romantasy inmitten eines Machtkampfes um den Thron, in dem Allianzen Leben retten können.  »Ein echter Page-Turner.« School Library Journal

Seit Rebecca Ross im zarten Alter von sechs Jahren eine Nacherzählung von »Die Schöne und das Biest« zu Papier brachte, ist Schreiben ihre große Leidenschaft. Nach ihrem Englisch-Studium widmete sie sich ganz der Fantasy-Literatur für Jugendliche und Erwachsene und lebt als gefeierte Bestsellerautorin mit Mann und Hund in Georgia.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646939996
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum25.03.2024
AuflageAuflage
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6276 Kbytes
Artikel-Nr.14001719
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Das Haus Magnalia galt als Bildungsanstalt, in der wohlhabende begabte Mädchen ihre Passion meisterten. Es war nicht für Mädchen gedacht, die den hohen Ansprüchen nicht genügten, oder für uneheliche Töchter und schon gar nicht für Mädchen, die ihrem König die Stirn boten. Rein zufällig trifft all das auf mich zu.

Ich war zehn Jahre alt, als mein Großvater zum ersten Mal mit mir nach Magnalia fuhr. Es war nicht nur ein sehr heißer Sommertag - ein Nachmittag für Wolkenungetüme und gereizte Gemüter -, sondern noch dazu der Tag, an dem ich die Frage stellte, die mich verfolgte, seit ich ins Waisenhaus gekommen war.

»Großpapa, wer ist mein Vater?«

Großvater saß mir gegenüber. Seine Lider waren schwer von der Hitze, bis meine Erkundigung ihn aufrüttelte. Er war ein anständiger Mann, herzensgut und doch sehr zurückgezogen, und aus diesem Grund vermutete ich, dass er sich für mich schämte - für das uneheliche Kind seiner geliebten verstorbenen Tochter.

Doch an diesem drückend heißen Tag war er dazu verdammt, mit mir in der Kutsche zu sitzen, und ich hatte eine Frage geäußert, die er beantworten musste. Stirnrunzelnd betrachtete er meine erwartungsvolle Miene, als hätte ich ihn gebeten, mir den Mond vom Himmel zu holen. »Dein Vater ist kein achtbarer Mann, Brienna.«

»Hat er einen Namen?«, bohrte ich weiter. Hitze machte mich wagemutig, während sie ältere Herrschaften wie Großpapa zum Schmelzen brachte. Ich war zuversichtlich, dass er mir endlich erzählen würde, von wem ich abstammte.

»Das hat wohl jeder, nicht wahr?« Nun wurde er griesgrämig, nachdem wir bereits seit zwei Tagen in dieser Gluthitze reisten.

Ich sah zu, wie er sein Taschentuch herauskramte und sich den Schweiß von der faltigen Stirn wischte, die wie ein Ei gesprenkelt war. Er hatte ein rötliches Gesicht mit einer besonders großen Nase und einen weißen Haarkranz. Dem Hörensagen nach war meine Mutter recht ansehnlich gewesen - und ich ihr wie aus dem Gesicht geschnitten -, doch ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie jemand, der so hässlich war wie Großpapa, etwas Schönes hervorbringen sollte.

»Ah, Brienna, mein Kind, wieso musst du nach ihm fragen?«, seufzte Großpapa ein wenig freundlicher. »Reden wir doch lieber über das, was auf dich zukommt. Über Magnalia.«

Ich schluckte meine Enttäuschung hinunter, die mir wie eine Murmel in der Kehle stecken blieb. Über Magnalia wollte ich nicht sprechen.

Bevor ich noch trotziger werden konnte, bog die Kutsche ab und die Räder rollten aus den Furchen auf eine glatte, gepflasterte Zufahrtsstraße. Als ich aus dem staubverschmierten Fenster sah, schlug mein Herz schneller. Ich beugte mich vor und legte die Hände an die Scheibe.

Als Erstes fielen mir die Bäume auf. Ihre Äste hingen bewundernswert über der Einfahrt, wie Arme, die uns willkommen hießen. Pferde grasten träge auf den Weiden, ihr Fell glänzte feucht von der sommerlichen Hitze. Jenseits der Weiden lagen die fernen blauen Berge von Valenia, das Rückgrat unseres Königreichs. Ihr Anblick besänftigte meine Enttäuschung - dieses Land befeuerte meine Neugier und meinen Mut.

Klappernd fuhren wir unter den Zweigen der Eichen einen Hügel hinauf und kamen schließlich in einem Vorhof zum Stehen. Durch den aufgewirbelten Staub betrachtete ich die grauen Steinmauern, die gleißenden Fensterscheiben und den Kletter­efeu des Hauses Magnalia.

»Aufgemerkt, Brienna«, sagte Großpapa, der hastig sein Taschentuch einsteckte. »Hier ist tadelloses Benehmen geboten - als würdest du vor König Phillipe stehen. Lächele, mach einen Knicks und sag nichts Unpassendes. Kannst du deinem Groß­papa diesen Gefallen tun?«

Ich nickte. Mir war, als hätte ich auf einmal die Sprache verloren.

»Sehr gut. Dann lass uns beten, dass die Vorsteherin dich aufnimmt.«

Als der Kutscher die Tür öffnete, wies Großpapa mich an, zuerst auszusteigen. Meine Beine zitterten, so klein kam ich mir vor, während ich den Hals verdrehte, um das herrschaftliche Anwesen zu bestaunen.

»Ich spreche erst unter vier Augen mit der Vorsteherin und dann wirst du sie ebenfalls kennenlernen«, sagte Großvater und zog mich die Treppe zum Eingang hoch. »Denk stets daran, Höflichkeit zu bewahren. In diesem Haus leben sittsame Mädchen.«

Er musterte mich, als er klingelte. Mein blaues Kleid war von der Kutschfahrt zerknittert, meine Zöpfe hatten sich gelöst und die Haare hingen kraus um mein Gesicht. Doch die Tür wurde bereits schwungvoll aufgezogen, bevor Großvater einen Kommentar zu meinem wenig ansehnlichen Äußeren abgeben konnte. Seite an Seite traten wir in den bläulichen Schatten der Eingangshalle von Magnalia.

Während Großvater in das Arbeitszimmer der Vorsteherin gebeten wurde, blieb ich im Gang stehen. Der Diener bot mir einen Platz auf einer gepolsterten Bank an und ich setzte mich allein dorthin, um zu warten. Vor Aufregung ließ ich die Beine baumeln und starrte auf den schwarz-weißen Boden im Schachbrettmuster. Im Haus herrschte eine tiefe Ruhe, als würde ihm das Herz fehlen. Und da es so still war, hörte ich die Unter­redung meines Großvaters mit der Vorsteherin. Ihre Worte flossen durch die Zimmertür.

»Für welche Gabe verspürt sie eine besondere Neigung?«, fragte die Vorsteherin. Ihre Stimme war tief und fein wie Rauch, der an einem Herbstabend in die Höhe stieg.

»Sie zeichnet gern ... Zeichnen kann sie wirklich gut. Außerdem hat sie eine lebhafte Fantasie - im Schauspiel würde sie sicher brillieren. Und was die Musik angeht: Meine Tochter hat es auf der Laute weit gebracht und ich bin sicher, dass Brienna etwas von ihrem Talent geerbt hat. Was noch ... Ach ja, im Waisenhaus liest sie wohl gern. Sie hat sämtliche Bücher zweimal gelesen.« Großpapa schweifte ab. War ihm überhaupt bewusst, was er da sagte? Er hatte mich noch nie zeichnen sehen oder auch nur einmal eine selbst erdachte Geschichte aus meinem Munde gehört.

Ich rutschte von der Bank, schlich langsam zur Tür und presste mein Ohr daran. Begierig lauschte ich ihren Worten.

»Das ist alles gut und schön, Monsieur Paquet. Aber wie Ihr sicherlich wisst, versteht man unter dem Meistern einer Passion, dass Eure Enkelin sich in einer der fünf Gaben auszeichnen muss, und nicht etwa in allen.«

Ich machte mir Gedanken über diese fünf. Kunst. Musik. Schauspiel, Esprit. Wissen. In einer Einrichtung wie Magnalia wurden Mädchen als Arden angenommen - als Schülerinnen eines Fachs. Man konnte eine der fünf Passionen wählen und sie anhand der sorgfältigen Anweisung eines Masters oder einer Mistress fleißig studieren. Wer sein Talent vollkommen ausgeschöpft hatte, erhielt selbst den Titel Mistress und zudem den Umhang - eine persönliche Auszeichnung, die den Erfolg und den Stand betonte. Auf diese Weise wurde man zu einer Berufenen der Kunst, der Musik oder einer der anderen drei Gaben geweiht.

Mein Herz pochte laut in meiner Brust und meine Hände waren schweißnass, während ich mir ausmalte, eine Berufene zu sein.

Welches Fach würde ich wählen, falls die Vorsteherin mich annahm?

Doch ich hatte keine Zeit, darüber zu grübeln, denn Großvater sprach weiter: »Brienna hat einen hellen Verstand, das verspreche ich Euch. Sie kann jede der fünf Passionen meistern.«

»Es freut mich, dass Ihr Eure Enkelin so hoch einschätzt, aber ich muss Euch sagen ... mein Haus ist sehr anspruchsvoll und schwierig. Für diese Saison habe ich meine fünf Arden bereits beisammen. Falls ich Eure Enkelin aufnähme, müsste ein Aérial zwei Arden unterrichten. Das ist noch nie vorgekommen.«

Ich versuchte mir vorzustellen, was ein Aérial sein mochte - möglicherweise eine Art Lehrer? -, als ich ein scharrendes Geräusch hörte und von der Flügeltür zurücksprang, weil ich fürchtete, sie würde auffliegen und mich als Lauscherin entlarven. Doch anscheinend hatte Großvater nur nervös seinen Stuhl verschoben.

»Ich versichere Euch, Madame, Brienna wird Euch keinerlei Schwierigkeiten bereiten. Sie ist ein sehr gehorsames Mädchen.«

»Aber sagtet Ihr nicht, sie sei im Waisenhaus aufgewachsen? Und sie trägt nicht Euren Namen. Wie kam es dazu?«, fragte die Vorsteherin.

Eine Pause entstand. Ich hatte mich auch schon immer gewundert, dass mein Nachname sich von dem meines Großvaters unterschied. Also drückte ich das Ohr noch ein wenig fester ans Holz ...

»Es dient dazu, Brienna vor ihrem Vater zu schützen, Ma­dame.«

»Sollte sie in Gefahr schweben, kann ich Brienna leider nicht aufnehmen, Monsieur -«

»Bitte hört mich an, Madame, nur einen Augenblick. Brienna ist zwei Staaten angehörig. Ihre Mutter - meine Tochter - war Valenianerin. Ihr Vater stammt aus Maevana. Er weiß von Brianna und ich war besorgt ... besorgt, er könnte sie ausfindig ­machen, wenn sie so hieße wie ich.«

»Und wieso wäre das so entsetzlich?«

»Weil ihr Vater -«

Weiter hinten im Gang wurde eine Tür geöffnet und geschlossen, Stiefelschritte näherten sich. Ich lief rasch zu der Bank zurück und warf mich buchstäblich darauf, sodass meine kurzen Beine über den Boden kratzten wie Fingernägel über eine Tafel.

Ich wagte nicht aufzublicken und lief vor Scham rot an, während der Stiefelträger immer näher kam und schließlich vor mir stehen blieb.

Ich hielt ihn für den Diener, bis ich den Kopf hob und einen jungen Mann bemerkte, der mit seinen weizenblonden Haaren ungemein...


mehr

Autor

Seit Rebecca Ross im zarten Alter von sechs Jahren eine Nacherzählung von »Die Schöne und das Biest« zu Papier brachte, ist Schreiben ihre große Leidenschaft. Nach ihrem Englisch-Studium widmete sie sich ganz der Fantasy-Literatur für Jugendliche und Erwachsene und lebt als gefeierte Bestsellerautorin mit Mann und Hund in Georgia.Anne Brauner, geboren 1962, studierte Italienisch, Germanistik und Geschichte in Köln. Sie übersetzt seit vielen Jahren Kinder- und Jugendliteratur und hat mehrere Reisebildbände veröffentlicht.Susann Friedrich ist das Pseudonym der Übersetzerin Susanne Klein für das Genre der romantischen und fantastischen Kinder- und Jugendliteratur. Susanne Klein fand über ihre langjährige Arbeit als Lektorin zum Übersetzen, ihre Übersetzungen wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.