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Die Stimme Gottes

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am01.03.2024
Weiter geht das Abenteuer der beiden Jungs. Wähnte sich Loris in Kuvunja in Sicherheit, wird er bald eines Besseren belehrt. Auch hier treibt ein Handlanger des Erhabenen sein Unwesen, zieht immer mehr Menschen auf seine Seite, sogar Mitglieder des Stadtrates. Loris, immer noch wegen Mordes gesucht, muss so unauffällig wie möglich bleiben. Zum Glück findet er Arbeit und neue Freunde ... doch eine unglückliche Begegnung bringt alles in Gefahr. Mikail, dessen Freunde nach wie vor verschollen sind, wird in die Hauptstadt des Waldlandes gebracht und lernt dort erst einmal die Bedeutung des Wortes 'Kerker' kennen. Aber der Herrscher zeigt unverhofft Interesse an ihm - oder, besser gesagt, an Mikails Heimat. Der Tyrann, der sich selbst als die 'Stimme Gottes' bezeichnet, kann überaus freundlich sein, solange er bekommt, was er will. Verärgert man ihn jedoch, endet das schnell tödlich.

Sascha Raubal wurde 1972 in Ulm an der Donau geboren und zog mit 4 Jahren nach Bayern. Er studierte Informatik an der TU München, arbeitete danach zuerst als Software-Entwickler und ist inzwischen freiberuflich als Spezialist für elektronischen Datenaustausch (kurz EDI) unterwegs. Seine erste Geschichte schrieb er mit etwa acht bis zehn Jahren. Dieses potentielle Meisterwerk der Weltliteratur - irgendwas über eine intelligente außerirdische Fliege - kam leider nie über wenige Seiten hinaus und muss heute als unwiederbringlich verschollen gelten. Seine erste ordentliche Veröffentlichung hatte er 2015 im Machandel-Verlag, den ersten Band einer inzwischen vierteiligen Reihe über den Münchner Privatdetektiv Kurt Odensen. Die Abartigen sind eine insgesamt zwölfteilige Reihe, Band 1 erschien im September 2022, Band 12 wurde am Ostersonntag 2023 fertig geschrieben. Geplant ist, etwa alle drei Monate einen Band zu veröffentlichen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,49
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR2,99

Produkt

KlappentextWeiter geht das Abenteuer der beiden Jungs. Wähnte sich Loris in Kuvunja in Sicherheit, wird er bald eines Besseren belehrt. Auch hier treibt ein Handlanger des Erhabenen sein Unwesen, zieht immer mehr Menschen auf seine Seite, sogar Mitglieder des Stadtrates. Loris, immer noch wegen Mordes gesucht, muss so unauffällig wie möglich bleiben. Zum Glück findet er Arbeit und neue Freunde ... doch eine unglückliche Begegnung bringt alles in Gefahr. Mikail, dessen Freunde nach wie vor verschollen sind, wird in die Hauptstadt des Waldlandes gebracht und lernt dort erst einmal die Bedeutung des Wortes 'Kerker' kennen. Aber der Herrscher zeigt unverhofft Interesse an ihm - oder, besser gesagt, an Mikails Heimat. Der Tyrann, der sich selbst als die 'Stimme Gottes' bezeichnet, kann überaus freundlich sein, solange er bekommt, was er will. Verärgert man ihn jedoch, endet das schnell tödlich.

Sascha Raubal wurde 1972 in Ulm an der Donau geboren und zog mit 4 Jahren nach Bayern. Er studierte Informatik an der TU München, arbeitete danach zuerst als Software-Entwickler und ist inzwischen freiberuflich als Spezialist für elektronischen Datenaustausch (kurz EDI) unterwegs. Seine erste Geschichte schrieb er mit etwa acht bis zehn Jahren. Dieses potentielle Meisterwerk der Weltliteratur - irgendwas über eine intelligente außerirdische Fliege - kam leider nie über wenige Seiten hinaus und muss heute als unwiederbringlich verschollen gelten. Seine erste ordentliche Veröffentlichung hatte er 2015 im Machandel-Verlag, den ersten Band einer inzwischen vierteiligen Reihe über den Münchner Privatdetektiv Kurt Odensen. Die Abartigen sind eine insgesamt zwölfteilige Reihe, Band 1 erschien im September 2022, Band 12 wurde am Ostersonntag 2023 fertig geschrieben. Geplant ist, etwa alle drei Monate einen Band zu veröffentlichen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783384148001
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.03.2024
Reihen-Nr.6
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3023 Kbytes
Artikel-Nr.14041336
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

»Sturm zieht auf.« Haidar blickte nach Norden und strich sich nachdenklich über die Glatze. »Und der könnte heftig werden.«

Sie waren bereits seit vier Tagen unterwegs und sollten laut dem Truppführer übermorgen in Tasik-Hutan ankommen. Die Straße führte beinahe schnurgerade Richtung Süden, was auch hier im Wald einen Blick auf die Wolken ermöglichte, die sich nordwärts auftürmten. Donner grollte in der Ferne.

»Sollen wir ein Lager aufschlagen?«, fragte Lien, eine schlanke Wächterin, die mit ihren zwei Metern den gesamten Trupp überragte. Sie war Lauscherin, hatte also ein ungewöhnlich scharfes Gehör, und hatte Mikail entdeckt, als die Wächter auf der Straße unterwegs gewesen waren, von der er sich so sorgfältig ferngehalten hatte.

Haidar nickte nur, und sofort schwärmte die Hälfte seines zwanzig Mann starken Trupps aus, vermutlich, um einen geeigneten Platz dafür zu suchen.

Mikail trug nach wie vor sogenannte Handschellen, allerdings inzwischen nicht mehr hinter dem Rücken, nachdem er sich zwei Tage lang friedlich und kooperativ gezeigt hatte. Die dicken, kupfernen Ringe um die Handgelenke und die Verbindungsstange zwischen ihnen waren, das hatte er längst eingesehen, zu stabil, um sich ihrer zu entledigen.

Er schaute sich ebenfalls um. »Ist das hier im Wald gefährlich?«

Haidar lachte. »Kann man so sagen. Habt ihr bei euch keinen Wald?«

»Schon, aber ich kenne eigentlich nur den Stadtwald. In dem war ich auch nicht allzu oft. Im Gebirge sind Stürme ziemlich scheußlich, das habe ich erlebt, nachdem sie mich rausgeschmissen hatten.« Er hatte die mit Jekarina und Tabo abgesprochene Geschichte erzählt, dass er nach seinem Rauswurf durch die Berge gezogen, den Flüchtlingen begegnet und dann zum Felssturz gewandert war. Wie abgemacht, hatte er die beiden nicht erwähnt. Nach wie vor war er sich aber nicht sicher, ob Haidar ihm alles abkaufte. Der Mann war intelligent, und auch die Wächter seines Trupps schienen alle nicht dumm zu sein. Ganz im Unterschied zu denen, die Mikail und seine Freunde am Felssturz abgepasst hatten.

»Nun«, erklärte Haidar, »im Wald ist ein Sturm auch kein Spaß. Da können einem schnell mal ganze Bäume auf den Kopf fallen.«

»Was geschieht also jetzt?«

»Wir suchen uns einen Platz, um den herum keine allzu hohen oder schon morschen Bäume stehen, die uns den Schädel einschlagen können. Dann machen wir uns möglichst klein und hoffen das Beste.«

»Kann man sich nicht irgendwie schützen?«

Haidar schüttelte den Kopf. »Nicht in so kurzer Zeit, zumindest nicht vor umstürzenden Bäumen. Merkst du´s? Der Wind frischt schon auf. Unmöglich, so schnell noch ausreichend Stämme zu schlagen, um einen wirklich stabilen Schutz zu bauen. Wir werden höchstens, wenn nötig, ein oder zwei Bäume fällen, die uns nicht mehr gesund genug erscheinen, dem Wind standzuhalten, und uns etwas basteln, das zumindest Äste abfängt. Dann müssen wir auf Gott vertrauen.«

Mikail wurde es mulmig zumute. Er hatte auf seiner Reise mit Connors Clan einen Sturm in den Bergen erlebt, der war schon schlimm gewesen. Das hier klang noch eine ganze Ecke heftiger.

»Kann ich helfen?«

Haidar zog eine Augenbraue hoch. »Helfen? Du bist schon ein komischer Gefangener, weißt du das?«

»Wieso? Der Sturm wird nicht ausgerechnet um mich einen Bogen machen, oder? Es geht also auch um meine Sicherheit. Wenn ich was tun kann ...«

Der Truppführer winkte ab. »Lass mal gut sein. Wir haben Erfahrung in sowas. Solche Stürme gibt es jedes Jahr ein oder zwei. Und weiter im Norden, wenn sie gerade erst die Berge runterkommen, sind sie noch schlimmer.«

Na schön, dann eben nicht.

Lien tauchte aus dem Unterholz auf und wies hinter sich. »Hier lang.«

Sie führte Mikail, Haidar und den Rest des Trupps etwa hundert Meter in den Wald hinein zu einer kleinen Lichtung. Quer über die nur von niedrigem Buschwerk und einigen jungen Bäumen bestandene Fläche lagen die verrottenden Überreste eines einst gigantischen Waldriesen. Als er hier hineingekracht war, musste der Stamm fünf Meter oder mehr an Durchmesser gehabt haben. Er hatte bei seinem Sturz offenbar reichlich andere Bäume mitgerissen, die aber längst vergangen waren, und so diese Lichtung geschaffen.

Einige Wächter waren bereits dabei, drei Stämme zu fällen, die tatsächlich schon auf den ersten Blick nicht mehr gesund wirkten. Andere suchten nach dicken Ästen oder schlugen kleinere Bäume und errichteten eine Art schräges Dach, dessen oberes Ende auf dem Stamm des gefallenen Riesen lag.

»Da werden wir uns druntersetzen«, erklärte Haidar. »Hält keinen ganzen Baum auf, aber zumindest herumfliegende Äste.«

Inzwischen hatte der Wind schon an Kraft zugenommen. Überall um Mikail herum rauschte und knarzte es, Blätter wirbelten durch die Luft. Wenn er nach oben schaute, sah er die Wipfel der höheren Bäume sich schon kräftig biegen. Der Donner war in den wenigen Minuten bereits um einiges lauter geworden, und man sah jetzt auch die Blitze, die ihn erzeugten.

»Wie lange haben wir noch?«, fragte er Haidar. Es war nun schon merklich dunkler, die schwarze Wolkenwand des Sturmes raste unglaublich schnell heran.

»Keine Sorge, wir sind gleich soweit«, antwortete Lien an dessen Stelle. Mikail war in den Tagen, die er als Gefangener des Wächtertrupps unterwegs war, bereits aufgefallen, dass Haidar seine weiblichen Wächter ebenso gut behandelte und ernst nahm wie die Männer. Ungewöhnlich für die Waldleute, bei denen Frauen normalerweise für dumm gehalten wurden und nichts zu sagen hatten. Entsprechend gut arbeiteten hier alle zusammen. Haidar brauchte oft nur einen Wink zu geben, und schon taten alle selbständig ihre Arbeit.

Als die ersten dickeren Zweige durch die Luft sausten, war der Unterstand fertig. Zwanzig Wächter drängten sich im spärlichen Schutz der Konstruktion zusammen. Mikail kauerte in ihrer Mitte, flankiert von einem Mann und einer Frau, von denen er wusste, dass sie ebenso stark waren wie er. Beide hatten Speere und große kupferne Messer, verzichteten aber darauf, ihn direkt damit in Schach zu halten. Schon seit einiger Zeit herrschte zwischen dem Trupp und dem Gefangenen ein recht unverkrampfter Umgang. Er hatte schnell begriffen, dass er gegen diese Gruppe Wächter keine Chance gehabt hätte, und verhielt sich dementsprechend kooperativ. Immerhin wollte er ja - angeblich - in ihre Reihen aufgenommen werden.

»Mach dich auf was gefasst!«, warnte ihn Lien, die vor ihm hockte. Ihr langes, schwarzes Haar flatterte wild. »Der Wind wird noch viel stärker, und jeden Moment muss der Regen einsetzen.«

Sie hatte kaum ausgesprochen, da kam er auch schon, der sogenannte Regen. Mikail hatte eher das Gefühl, jemand schütte eine riesige Badewanne über ihm aus. In weniger als einem Atemzug war er vollkommen durchnässt.

Das Wasser war eisig kalt, große, schwere Tropfen schossen mit Wucht herab, vom Wind durch die Bäume gepeitscht. Mikail kauerte sich so klein zusammen, wie er es vermochte, deckte den Kopf mit den Armen und bibberte vor sich hin. Selbst das Atmen fiel ihm schwer. Obwohl er mitten zwischen den anderen hockte, war der Wind so stark, dass er ihm die Luft aus den Lungen zu saugen schien.

Über ihm tanzten die mit Seilen aneinander festgebundenen Äste und Stämme wie wild im Sturm, versuchten, sich loszureißen. Einige Wächter streckten die Arme nach oben und hielten die Konstruktion fest. Lieber dem Regen noch stärker ausgesetzt, als schutzlos allem ausgeliefert, was nun durch die Luft flog.

Blätter und kleine Zweige schossen durch die Lücken ihres Schutzdaches, Mikail kniff die Augen zusammen, bekam lediglich ein paar Schrammen ab. Aber das war noch der harmlose Teil. Alle paar Augenblicke knallte irgendetwas Größeres auf das Konstrukt, das sonst jemandem den Schädel eingeschlagen hätte. Blitze erhellten den Himmel, rissen die Silhouetten der Bäume aus der Düsternis. Der Donner tat in den Ohren weh.

Mikail fragte sich, wie es Luka, Anna und den Kindern ging. Über ihr Dorf war der Sturm bereits hinweggezogen, und ihre Hütte konnte diesem Wahnsinn doch unmöglich standgehalten haben. Aber irgendwie mussten sie das ja überleben. Haidar hatte gesagt, solche Stürme gebe es jedes Jahr, also hatte man sich offenbar darauf eingerichtet - wie auch immer. Er konnte nur hoffen, dass den guten Menschen, die ihm Obdach gewährt hatten, nichts geschehen war.

Verständigung war nun keine mehr möglich. Ein Mann neben Mikail sagte etwas, schien es eher zu schreien, doch das Brüllen des Sturmes übertönte alles, riss die Worte davon, bevor sie ein Ohr...

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Sascha Raubal wurde 1972 in Ulm an der Donau geboren und zog mit 4 Jahren nach Bayern. Er studierte Informatik an der TU München, arbeitete danach zuerst als Software-Entwickler und ist inzwischen freiberuflich als Spezialist für elektronischen Datenaustausch (kurz EDI) unterwegs.Seine erste Geschichte schrieb er mit etwa acht bis zehn Jahren. Dieses potentielle Meisterwerk der Weltliteratur - irgendwas über eine intelligente außerirdische Fliege - kam leider nie über wenige Seiten hinaus und muss heute als unwiederbringlich verschollen gelten.Seine erste ordentliche Veröffentlichung hatte er 2015 im Machandel-Verlag, den ersten Band einer inzwischen vierteiligen Reihe über den Münchner Privatdetektiv Kurt Odensen.Die Abartigen sind eine insgesamt zwölfteilige Reihe, Band 1 erschien im September 2022, Band 12 wurde am Ostersonntag 2023 fertig geschrieben. Geplant ist, etwa alle drei Monate einen Band zu veröffentlichen.