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Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Revier der Raben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am13.03.2024
Die Überflieger des Tierreichs Der Wald ist wunderschön und voller Geheimnisse. Doch das Leben der Tiere dort ist auch gefährlich. Komm mit auf eine Reise unter die mächtigen Baumwipfel! Hoch oben in einer Kiefer schlüpfen zwei Raben aus ihren Eiern: Roah und Krrik. Während Roah es kaum erwarten kann, ihr eigenes Revier zu erobern, möchte Krrik den Rand der Welt sehen. Doch bevor er Fliegen lernen kann, fällt Krrik bei einem heftigen Gewitter aus dem Nest. Seine Familie muss hilflos zusehen, wie ausgerechnet ein Menschenkind und ein Hund ihn finden und mitnehmen. Dabei sind Menschen furchtbar gefährlich! Was wird nun aus den Träumen der Rabengeschwister? Die Wunder des Waldes Aufregende Abenteuer, erstaunliche Wunder der Natur und das spannende Leben der Tiere - diese Kinderbuch-Reihe entführt Jungen und Mädchen ab 8 Jahren in die verschiedenen Lebensräume der Erde. Ob im tiefen Meer oder im dichten Wald: In diesen Geschichten erleben Tiere wunderschöne und zugleich bewegende Abenteuer. Die Kinder tauchen in die Welt der Tiere ein, werden für die Vielfalt der Natur begeistert und lernen viel Neues auf den Wissensseiten. Mit berührenden und coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Lehrreich wie ein Sachbuch und berührend wie ein Disney-Klassiker! Für Fans von Peter Wohlleben und Karsten Brensing. Alle Bände dieser Reihe: Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Die weiße Wölfin Das geheime Leben der Tiere (Wald) - König der Bären Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Stadt der Füchse Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Revier der Raben Die Titel sind auf Antolin gelistet.

Vanessa Walder wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Eigentlich wollte sie Anwältin werden und studierte erstmal Jura, bis eine ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht wurde und sie auf den Gedanken kam, Geschichtenerzählen zu ihrem Beruf zu machen. Mit Erscheinen des ersten Bandes der Serie 'sisters' machte sie sich 2001 als Schriftstellerin selbstständig. Seitdem sind vor allem im Loewe Verlag viele Bücher und Serien erschienen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin schreibt außerdem Drehbücher für Kinofilme und lebt seit 2008 in Berlin.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR11,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Überflieger des Tierreichs Der Wald ist wunderschön und voller Geheimnisse. Doch das Leben der Tiere dort ist auch gefährlich. Komm mit auf eine Reise unter die mächtigen Baumwipfel! Hoch oben in einer Kiefer schlüpfen zwei Raben aus ihren Eiern: Roah und Krrik. Während Roah es kaum erwarten kann, ihr eigenes Revier zu erobern, möchte Krrik den Rand der Welt sehen. Doch bevor er Fliegen lernen kann, fällt Krrik bei einem heftigen Gewitter aus dem Nest. Seine Familie muss hilflos zusehen, wie ausgerechnet ein Menschenkind und ein Hund ihn finden und mitnehmen. Dabei sind Menschen furchtbar gefährlich! Was wird nun aus den Träumen der Rabengeschwister? Die Wunder des Waldes Aufregende Abenteuer, erstaunliche Wunder der Natur und das spannende Leben der Tiere - diese Kinderbuch-Reihe entführt Jungen und Mädchen ab 8 Jahren in die verschiedenen Lebensräume der Erde. Ob im tiefen Meer oder im dichten Wald: In diesen Geschichten erleben Tiere wunderschöne und zugleich bewegende Abenteuer. Die Kinder tauchen in die Welt der Tiere ein, werden für die Vielfalt der Natur begeistert und lernen viel Neues auf den Wissensseiten. Mit berührenden und coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Lehrreich wie ein Sachbuch und berührend wie ein Disney-Klassiker! Für Fans von Peter Wohlleben und Karsten Brensing. Alle Bände dieser Reihe: Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Die weiße Wölfin Das geheime Leben der Tiere (Wald) - König der Bären Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Stadt der Füchse Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Revier der Raben Die Titel sind auf Antolin gelistet.

Vanessa Walder wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Eigentlich wollte sie Anwältin werden und studierte erstmal Jura, bis eine ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht wurde und sie auf den Gedanken kam, Geschichtenerzählen zu ihrem Beruf zu machen. Mit Erscheinen des ersten Bandes der Serie 'sisters' machte sie sich 2001 als Schriftstellerin selbstständig. Seitdem sind vor allem im Loewe Verlag viele Bücher und Serien erschienen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin schreibt außerdem Drehbücher für Kinofilme und lebt seit 2008 in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732020652
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.03.2024
Reihen-Nr.4
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6167 Kbytes
Artikel-Nr.14132013
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Nestgeschichten

Es wird ständig wärmer um sie herum. Die Insekten in der Luft werden dicker und lauter. Sie schmecken ausgezeichnet. Immer öfter bringen die Eltern Käfer und Schnecken mit. Auch Hasen und Mäuse werden fetter und schmackhafter. Die Jungen merken, wie der Platz im Nest mehr und mehr schrumpft. Wenn sie aneinanderstreifen, berühren sich ihre Federn. Es fühlt sich anders an als früher. Besonders, wenn sie am Nestrand stehen und Gewölle hochwürgen, das nicht hinten rauskommen kann. Hirschhaare, Mäusefell, Knochen und Zähne ... Dann schlagen sie fest mit den Flügeln, um das Gleichgewicht zu halten, und das fühlt sich an, als wäre es ein Anfang.

Mehr passiert noch nicht, obwohl sie darauf warten. Sie tragen ein Wissen in sich, das ihnen schon ins Ei gelegt wurde. Wie eine Erinnerung an gelebte Leben. Das sichere Bewusstsein, dass die Luft sie tragen wird, dass ihre Körper nicht nur hierfür gemacht sind, nicht nur für das Stehen und Hocken. Es gibt Gründe für ihre Form, für die Muskeln in ihren Flügeln und Beinen, für die Art, wie sich der Hals ausstrecken lässt. Sie sehen es jedes Mal, wenn ihre Eltern sich sanft vom Nestrand abstoßen, abheben und davonfliegen. Das ist es! So soll es sein! Und mit dem Sehen kommt die Sehnsucht.

Ich will auch fliegen! , ruft der Kolkrabenjunge in regelmäßigen Abständen ungeduldig und stellt sich auf den Rand des Nests, die Flügel halb ausgebreitet.

Mach doch, mach doch! , neckt ihn seine Schwester.

Er sagt das jeden Tag und tut doch nie etwas. Genau wie sie selbst. Schwerfällig kämpft sie sich neben ihren Bruder auf den Nestrand und hüpft von da auf einen der Äste. Ihr Bruder beobachtet sie verwundert. Dann hüpft er ihr nach.

So muss Fliegen gehen , vermutet seine Schwester. Wie Hüpfen, nur länger.

Krülk! , macht ihr Bruder, wirkt aber selbst erstaunt über den Laut. Er hatte wohl einen anderen geplant. Krrik , versucht er es noch einmal. Diesmal sitzt es, also legt er noch mal nach: Krrik!

Seine Schwester versteht.

Das bin ich , will er damit sagen. Ich bin hier!

Sie streckt ihre Flügel weit aus, reckt den Hals nach vorne und schreit in den Wald: Roaaaaaah! Roooooah! Rrrrrrroah!

Krrik dreht seinen Kopf und sieht seine Schwester erst mit einem, dann mit dem anderen Auge an. Nun breitet er die Flügel erneut aus und sie schreien beide gleichzeitig:

Roah! Krrik! Krrik! Rrrrrrrrrroaaaaaah! Krrrrrrrrrik!

Das Lied des Waldes hat zwei Stimmen mehr.

Als ihre Eltern mit Stücken eines platten Eichhörnchens zurückkommen, hören sie ihre Kinder schon von Weitem. Sie wissen, was es bedeutet, dass die Jungen ihre Rufe gefunden haben: Bald sind sie flügge und verlassen das Nest. Wie so vieles im Leben der Kolkraben bedeutet das zwei Dinge zugleich, die miteinander verwoben sind wie Baumwurzeln im Wald: Einige Mühen und Gefahren fallen damit weg. Und neue kommen hinzu.

Also erzählt Chree den beiden Jungvögeln die Geschichte, wie er fliegen lernte. Das ist ein Brauch: Nestgeschichten. Alle Kolkraben teilen mit ihren Jungen Geschichten.

Sie erzählen ihnen von anderen Vögeln, aber auch von der Natur und von den Menschen, von Feuern und von Fluten. Vielleicht bleiben Kolkraben-Kinder deshalb so lange bei ihren Eltern - weil sie nicht genug bekommen können von all den Geschichten. Denn wer Geschichten hört, der lebt mehr als nur sein eigenes Leben. Er sammelt die Augenblicke der Erzähler, erinnert sich an ihre Erinnerungen, kennt ihre Kenntnisse und weiß um ihr Wissen. Er muss nicht selbst den Preis für ihre Fehler bezahlen und auch nicht für die Lehren, die sie daraus ziehen. Am Ende fließen alle Geschichten ineinander und werden von jeder neuen Generation fortgeführt.

Ich wollte noch gar nicht fliegen , fängt Chree an. Es war so warm und gemütlich im Nest. Mein Bauch war voll, also hatte ich keinen Grund, selbst zu suchen. Doch dann fing mein Baum an zu zittern. Meine drei Geschwister und ich haben gekreischt! Er macht es vor und klingt dabei wie ein kreischender Jungvogel. Graak schüttelt voller Unbehagen ihre Flügel aus und Roah und Krrik rücken näher zusammen.

Es war ein Menschenmännchen, das zu unserem Nest hochgeklettert ist.

Menschen können klettern? , fragt Roah verblüfft.

Manche. Man weiß vorher nie, welche. Es sind aber fast immer Männchen , erklärt Chree.

Woran erkennt man, ob es ein Männchen ist? , fragt Krrik.

Sie sind größer und weniger gewölbt in der Mitte , lautet die Antwort. Weibchen haben oft längeres Fell auf dem Kopf. Männchen stinken mehr.

Graak gurrt bestätigend.

Es sind auch fast immer Männchen, die mit Knallstöcken durch den Wald laufen , fügt sie hinzu. Vor Männchen müsst ihr euch besonders in Acht nehmen.

Die Jungen nehmen es sich fest vor.

Das Männchen, das zu meinem Nest hochgeklettert ist, hatte rotes, spiraliges Fell auf dem Kopf , erzählt Chree weiter. Es war so groß wie eine Birke im vierten Jahr. So lang wie dieser Ast da, so breit wie der Stamm dahinten. Seine Augen waren braun wie eine Eichel und sie lagen so weit auseinander, wie euer Bein lang ist. Die Nase war eine Federbreite vom Mund entfernt, der dünn und zusammengekniffen war. Die Ohren aber waren riesig! Dreimal so groß wie dieses Blatt.

So genau ist die Beschreibung des fürchterlichen Menschen, der vor dreizehn Sommern Kolkraben-Jungen aus dem Nest rauben wollte, dass Graak, Roah und Krrik ihn sofort erkannt hätten, wenn er durch ihren Wald gestapft wäre.

Aber es war schon Ende Mai, die Nestlingszeit beinahe vorüber. Wir wären so oder so flügge geworden , erinnert sich Chree. Also hüpfte meine Schwester auf den Nestrand, von da auf einen Ast - und von dort auf den nächsten. Und wir anderen folgten ihr. Wir hörten das Menschenmännchen unter uns fluchen ...

Sorgfältig ahmt er den Ruf nach. So richtig kriegt er ihn nicht mehr hin. Er hat ihn ja nur ein paarmal gehört und das ist laaaaange her.

Kaaaaackaaaa! , ahmt Chree den Ruf des Männchens nach. Und noch ein paarmal: Kaaaaackaaaa! Kaaaaackaaaa!

Die Jungen kreischen vergnügt.

Na ja, so ähnlich jedenfalls. Das Menschenmännchen von der Lichtung kennt den Ruf auch. Sie haben eine eigene Sprache, die Menschen, wisst ihr? Kaaaackaaa bedeutet so viel wie Kek-kek-kek!

Und er hat euch nicht erwischt? , fragt Roah nach. Keinen von euch?

Nein , erklärt Chree. Wir hatten Glück. Er hätte uns bestimmt gefressen, wenn wir nicht davongeflogen wären. Unser Nest hat er sich noch ganz genau angesehen. Meine Eltern sind um ihn herumgeflogen und haben geschrien: Hau ab! Hau ab! Weg hier! Dann ist er wieder runtergeklettert und gegangen. Aber er hat es bei anderen Nestern versucht. Nur haben meine Eltern die Kolkraben in der Umgebung gewarnt. Alle haben den Menschen erkannt und ihn angeschrien: Wir kennen dich! Wir wissen, wer du bist! Noch Jahre später, da war ich längst viele, viele Stunden weitergezogen, kam das Männchen ins Revier meiner Eltern. Und immer, wenn ein Rabe den Mann gesehen hat, hat er geschrien und allen Bescheid gegeben. Jeder Rabe kannte das Gesicht. Keiner hat es je vergessen.

Habt ihr ihn aus dem Revier vertrieben? , fragt Roah.

Wahrscheinlich , gibt ihr Vater zurück. Er hat jedenfalls niemals einen einzigen Raben zu fressen bekommen. Raben haben ein gutes Gedächtnis. Wir merken uns, wer uns Böses tut.

Doch Krriks Gedanken sind schon ganz woanders. Es sollte doch eine Geschichte über das Fliegen werden, nach dem er sich so sehnt.

Wie weit bist du denn geflogen? , will er wissen.

Sein Vater fängt an, die Federn seiner Flügel zu putzen. Bis an den Rand der Welt , sagt er ruhig.

So weit? , hakt Roah nach. Dann fällt ihr ein, dass sie noch gar nicht weiß, wie groß die Welt ist. Die Welt könnte nicht größer sein als das, was sie sehen kann. Ist es weit? , will sie wissen.

Weil Chree mit Putzen beschäftigt ist, antwortet Graak: Es ist weit, viele Tage von hier. Über den Wald und die Berge, dann über eine große Ebene bis zum nächsten Wald. Über die Steinstraßen der Menschen und ihre Bodennester hinweg. Und das ist nur das Ende, das uns am nächsten ist. Es gibt in allen Himmelrichtungen eines, rund um uns herum.

Krrik spürt das Ziehen in seinen Flügeln, das Kribbeln bis in die Spitzen seiner Federfinger. Und wie sieht es aus, das Ende der Welt? Was ist dahinter?

Nichts , gibt sein Vater zurück. Deshalb ist es ja das Ende. Irgendwann hört der Boden auf und da ist nur noch Wasser. Nass und glänzend und salzig. Kein Baum mehr, so weit euer Auge sehen kann. Keine Aufwinde, die euch in die Höhe tragen. Nichts Festes, worauf ein Vogel landen könnte. Keine Insekten, keine anderen Vögel, keine Schnecken oder Mäuse oder sonst etwas zu fressen.

Die Welt endet in einem nassen Nichts, das an ihre Ränder schwappt.

Staunend lassen sich Roah und Krrik auf den Nestboden plumpsen. Bei den beiden Jungvögeln löst die Geschichte ganz unterschiedliche Reaktionen aus. Roah ist völlig klar, dass sie dieses furchtbare nasse Nichts niemals sehen möchte. Sie will ein eigenes Revier haben, umgeben von Bäumen, ein eigenes Nest bauen, eigene Junge füttern. Ihnen Geschichten erzählen. Sie will das, was ihre Eltern haben: alles. Das Gegenteil von nichts!

Krrik hingegen wird zappelig und fängt wieder an, mit den Flügeln zu schlagen, um die...
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Autor

Vanessa Walder wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Eigentlich wollte sie Anwältin werden und studierte erstmal Jura, bis eine ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht wurde und sie auf den Gedanken kam, Geschichtenerzählen zu ihrem Beruf zu machen. Mit Erscheinen des ersten Bandes der Serie "sisters" machte sie sich 2001 als Schriftstellerin selbstständig. Seitdem sind vor allem im Loewe Verlag viele Bücher und Serien erschienen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin schreibt außerdem Drehbücher für Kinofilme und lebt seit 2008 in Berlin.