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Androiden 2: Der falsche Feind

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am27.03.2024
Wir schreiben das Jahr 2083 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit elf Jahren leben die Bewohner der Milchstraße in einer Phase relativer Ruhe. Zwischen den Sternenreichen herrscht Frieden - doch unter der Oberfläche brodeln die Konflikte weiter ... Das zeigt sich, als die Föderation Normon zu zerbrechen droht. Der demokratische Planetenbund, der vor Jahrtausenden von Menschen begründet worden ist, scheint ins Chaos abzurutschen. Perry Rhodan und der Mausbiber Gucky brechen auf, um zwischen den verfeindeten Teilen der Republik zu vermitteln. Mitten in ihren diplomatischen Bemühungen empfangen sie einen rätselhaften Notruf. Dieser führt sie zum Planeten Chentap, wo sich eine bislang unbekannte Macht breitzumachen scheint. Roboter bekämpfen die eingeborene Bevölkerung, angeblich im Namen Rhodans selbst. Rhodan ist sich allerdings sicher, er ist DER FALSCHE FEIND ...mehr

Produkt

KlappentextWir schreiben das Jahr 2083 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit elf Jahren leben die Bewohner der Milchstraße in einer Phase relativer Ruhe. Zwischen den Sternenreichen herrscht Frieden - doch unter der Oberfläche brodeln die Konflikte weiter ... Das zeigt sich, als die Föderation Normon zu zerbrechen droht. Der demokratische Planetenbund, der vor Jahrtausenden von Menschen begründet worden ist, scheint ins Chaos abzurutschen. Perry Rhodan und der Mausbiber Gucky brechen auf, um zwischen den verfeindeten Teilen der Republik zu vermitteln. Mitten in ihren diplomatischen Bemühungen empfangen sie einen rätselhaften Notruf. Dieser führt sie zum Planeten Chentap, wo sich eine bislang unbekannte Macht breitzumachen scheint. Roboter bekämpfen die eingeborene Bevölkerung, angeblich im Namen Rhodans selbst. Rhodan ist sich allerdings sicher, er ist DER FALSCHE FEIND ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845351896
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum27.03.2024
Reihen-Nr.2
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1323 Kbytes
Artikel-Nr.14238497
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.

Junia

1. Juli 2083 NGZ

 

»Perry Rhodan hat uns diese Dinger auf den Hals geschickt?« Ungläubig blickte Junia Ryksdottir auf den Schrotthaufen, der im Licht der Shiftscheinwerfer auf dem felsigen Boden ausgebreitet vor ihnen lag.

Vor ein paar Wochen hatte dieser Roboter versucht, sie mit Thermostrahlen zu grillen. Seine Kumpels schossen weiterhin ungemindert gegen den Schutzschirm, der den Zugang zur Höhle versperrte. Und ausgerechnet der berühmteste Unsterbliche der Menschheitsgeschichte sollte dafür verantwortlich sein?

Das passte absolut nicht zu dem Bild, das Junia von ihm hatte. Was Menschen der Öffentlichkeit präsentierten und was sie wirklich bewegte, unterschied sich zwar oft gravierend. Sie selbst war das beste Beispiel dafür. Aber Perry Rhodan? Nein.

Kor Chappal, ihr Ingenieur, zuckte mit den Schultern und löste die Verbindung zu den Überresten. »Das steht zumindest in den Logs.«

Zudem waren die Daten mit terranischen Standardverfahren erstaunlich leicht zu entschlüsseln gewesen. Verdammt, sie hatten ihre eigene dürftige Ausrüstung mit Ersatzteilen aus den ramponierten Robotern repariert. Die Dinger waren kompatibel mit terranischer Technologie!

Leider legte diese Ähnlichkeit nahe, dass tatsächlich Menschen hinter den brutalen Angriffen auf die Chenno steckten.

Junia wollte es nicht glauben. Sie sah zu den amphibischen Einheimischen, die sich etwas abseits in der Höhle wild gestikulierend um ihren Anführer Auquun zusammendrängten.

Die Translatoren hatten immer noch keine Übersetzung für die Gebärdensprache der Chenno parat, sodass Junia nicht einschätzen konnte, worüber die Gruppe diskutierte. Dass den froschähnlichen Wesen der Name Perry Rhodan etwas sagte, war unmöglich. Allen Aufzeichnungen und Auquuns eigenen Aussagen zufolge war Junias Forschungsteam der erste außerweltliche Kontakt, den dieses Volk erlebt hatte.

Wir und die völkermordenden Roboter. Was für ein Einstand in die interstellare Raumfahrt!

Bilder eines Krankenbetts wollten sich in ihr Bewusstsein schieben. Ein Mensch darin. Junia drängte die Eindrücke zurück, die sie vom Hier und Jetzt abzulenken drohten.

Im Moment brauchte sie ihre Sinne beisammen. Lange würde der Schutzschirm des Shifts die Höhle nicht mehr absichern können. Bis dahin mussten sie von hier weg sein.

»Das kann doch nicht wahr sein«, murmelte Marlynn Kane. Unsicher sah sie zu Chappal. »Oder? Ich meine ...« Die junge Exobiologin stieß ein nervöses Lachen aus. »Da kann doch nicht wirklich Rhodan dahinterstecken. Oder die LFG ...« Sie griff sich an die Stirn, als würde ihr der Gedanke eine Migräne verursachen, und schüttelte den Kopf. Vermutlich bohrte sich gerade die Idee hinein, dass die Liga Freier Galaktiker durchaus hinter militärischen Operationen stecken konnte, deren Sinn sich einem einfachen Forscherteam nicht erschloss. »Verflucht, wenn das stimmt, war unser Notruf vollkommen umsonst! Niemand wird uns abholen, die lassen uns hier versauern. Wir sind Kollateralschäden und sonst nichts!«

»Beruhige dich.« Kor Chappal stand auf und klopfte sich Erde und Metallstaub und von der Hose. Die Überreste des zerlegten Roboters schob er mit einem Fuß zusammen. »Nur weil Rhodans Name in den Logs steht, bedeutet das noch lange nicht, dass es wahr ist. Warum sollte sich jemand wie Perry Rhodan für so eine winzige Welt mitten im Nirgendwo interessieren? Abgesehen davon glaube ich nicht, dass er einen Völkermord beauftragen würde.«

Johann Aspra, der siganesische Geologe und Materialwissenschaftler, viertes Mitglied ihres Teams, schnalzte verächtlich mit der Zunge. »Red dir das nur ein, Terraner! Ich sage dir, absolut niemand ist so unschuldig, wie er tut. Und niemand tut so unschuldig wie Rhodan.«

Herausfordernd sah er zu Chappal hoch, doch der ging nicht darauf ein. »Fakt ist«, murrte der Ingenieur stattdessen, »dass wir nicht wissen, ob diese Informationen korrekt sind. Unseres Wissens nach sind wir die Ersten, die diesen Planeten unter die Lupe nehmen.«

»Und rein zufällig tauchen diese Roboter auf, während wir hier sind?«, gab Kane zu bedenken. »Die sind doch nicht einfach so gekommen. Irgendjemand muss sie geschickt haben!«

»Richtig. Irgendwer.« Junia legte einen Tonfall in ihre Worte, der hoffentlich jeden Widerspruch im Keim erstickte. Sie war immer noch die Leiterin dieser Forschungsmission, auch wenn die wissenschaftliche Arbeit schon vor einer ganzen Weile von dringlicheren Sorgen verdrängt worden war. »Wer das ist, können wir im Augenblick weder herausfinden noch beeinflussen. Sowieso ... es spielt keine Rolle, in wessen Auftrag die Roboter hier alles umreißen und niederballern. Wichtig ist, dass sie damit aufhören. Und zwar, bevor unser Schutzschirm zusammenbricht.«

Erneut sah Junia zum Höhleneingang, wo die Energiebarriere immer wieder unter dem Beschuss durch die Roboter aufglühte.

»Gibt es inzwischen eine Antwort von der MUNGO PARK?«, erkundigte sich Chappal.

Junia überprüfte die Funkverbindung des Shifts, die sie auf ihr Multikom weitergeleitet hatte. »Noch nicht.«

»Wahrscheinlich haben sie uns längst abgeschrieben.« Kane verschränkte die Arme vor der Brust. Er wirkte dadurch allerdings noch unsicherer als bisher. »Oder es ist doch was dran an dieser Rhodan-Sache ...«

»Die MUNGO ist noch im System«, wiederholte Junia. Sie hätte es gespürt, falls sich das Schiff entfernt hätte. »Es muss einen anderen Grund geben, weshalb Zeniq nicht reagiert.«

Der Kapitän war zwar nicht gerade jemand, der vor Nächstenliebe überquoll. Aber wissentlich einen Teil seiner Mannschaft zurücklassen würde er bestimmt nicht.

»Möglicherweise haben die Androiden die Funksignale gestört?«, grübelte Chappal. »Wir sollten eine Sequenz programmieren, die den Notruf wiederholt ...«

»Das ist doch sinnlos«, meldete sich Aspra in seiner üblichen aufmunternden Weise. »Ich sehe es wie Marlynn - und glaubt mir, das überrascht mich selbst. Das war inzwischen der zweite Notruf, den wir abgegeben haben. Wollen wir wirklich auf ein Rettungsteam warten, das vermutlich überhaupt nicht kommt?«

»Was schlägst du vor?«, murrte Chappal.

Aspra hob das Kinn. »Ich bin dafür, dass wir einen Start mit dem Shift versuchen.«

Chappal schnaubte. »Darf ich dich daran erinnern, dass es vor der Höhle von schießwütigen Robotern wimmelt? Die Schutzschirme des Shifts sind nicht für eine Konfrontation mit feindlichen Einheiten ausgelegt. Und was glaubst du, wie weit wir ohne Überlichtantrieb kommen, wenn die MUNGO tatsächlich nicht mehr im System ist?«

»Sie ist noch da«, wandte Junia überzeugt ein. Problem: niemand glaubte ihr das. Die wochenlange Ausnahmesituation in der Obhut der Chenno hatte ihre Autorität stark untergraben. Und da sie nicht zugeben konnte, woher sie ihre Informationen bezog ...

»Was also dann?«, fragte Kane. Es war auffällig, dass sie sich bei ihrer Konfrontation nicht an Junia wandte, sondern an ihren Liebhaber Kor Chappal. »Wie lange wollen wir hier sitzen und Däumchen drehen?«

Immerhin hatte Chappal den Anstand, fragend zu Junia zu schauen.

»Wir brauchen einen Ausweg«, gab diese zu. »Gehen wir mal davon aus, dass die MUNGO PARK unseren Notruf empfangen hat«, überlegte sie. »Bis Zeniq ein Rettungsteam zusammengetrommelt hat, dauert es trotzdem eine Weile. Das können Stunden sein, mit Pech Tage. Hierbleiben können wir nicht, da hat Marlynn recht.« Ehe Aspra triumphieren konnte, fuhr sie fort: »Mit dem Shift zu starten, ist ebenfalls keine Option.«

»Und sonst?«, giftete Aspra. »Sollen wir uns rauszaubern? Oder nein, warte - wir schicken mal wieder den Siganesen vor, der ist so klein, da fällt es gar nicht auf, wenn der zerstrahlt wird!«

Junia öffnete den Mund, um den Geologen zu beschwichtigen ... und bekam kein Wort raus. Der Teil von ihr, der wusste, wie man mit aufgebrachten Leuten umging, der stets genau die richtigen Begriffe fand ... fehlte plötzlich.

Die Erkenntnis durchfuhr Junia wie ein Schock. Lilja!

Seit Junia denken konnte, war sie stets mit ihrer Zwillingsschwester verbunden gewesen. Doch wo Lilja eben noch in ihrem Bewusstsein ausgeharrt hatte, befand sich nun bloß ein grauer, verwaschener Fleck. Blind und stumm.

Panik breitete sich in Junia aus. Was war mit ihrer Schwester los? Sie verloren nie den Kontakt! Es sei denn, die Distanz wurde zu groß. War die MUNGO doch fortgeflogen? Oder war Lilja etwas passiert? Nein, das durfte nicht sein!

»Lilja?« Wie durch einen Nebel registrierte Junia das Gesicht von Marlynn Kane, die sie besorgt musterte. »Alles okay?«

Junia war von so viel Anteilnahme überrascht. Die Biologin hatte Junia noch immer nicht verziehen, dass Lilja durchgängig ihre Forschungen hatte betreiben dürfen, während sie gleichzeitig Kane dazu verdammt hatte, die Chenno wochenlang nur aus der Distanz zu beobachten.

Benommen nickte Junia. Man musste ihr den plötzlichen Zustand der Verwirrung deutlich angemerkt haben. Wie sollte sie erklären, dass ganz und gar nichts okay war?

»Gut. Wir bräuchten nämlich mal dringend deine Fähigkeiten«, schob sich Aspras nervige Stimme dazwischen. »Nur falls es zeitlich passt. In Anbetracht der Roboterschießerei und so ...«

Junia blinzelte. Versuchte, die Welt vor sich wieder in den Fokus zu kriegen. Die Höhle, den panzerartigen Shift, in dem sie wochenlang zu viert gehaust hatten. Ihr Team - oder vielmehr Liljas Team. Und schließlich Auquun, den chennischen Diener des Seins, der...
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