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Die Knochenstadt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am28.03.20241. Auflage
Die Fortsetzung von "Der Knochenturm": Ein Jahr ist vergangen, seit Ben Rösner den Knochenturm vernichtet hat und mit dem untoten Wikinger Leif zu einer Reise durch Niflheim aufgebrochen ist. Was anfangs als Abenteuer geplant war, entwickelt sich für die beiden Freunde schon bald zu einer gnadenlosen Hetzjagd. Auf der Flucht vor einem Rudel Frostwölfe werden Ben und Leif von einer Frau namens Sanja gerettet. Von ihr erfährt Ben, dass es nur eine Möglichkeit gibt, wie er nach Hause gelangen kann: Er muss die Götter von Niflheim besuchen, die bei der Weltesche Yggdrasil wohnen. Sanja erklärt sich bereit, Ben und Leif dorthin zu begleiten. Ihr Weg führt sie in eine verlassene Stadt, die einst das Zentrum von Niflheim war - und in der noch heute ein grausamer Fluch sein Unwesen treibt. Ben kann nicht ahnen, dass unterdessen auf der Erde eine neue Jagd auf Menschenknochen begonnen hat. Und dass seine Tochter Ailin in das Visier eines alten Feindes geraten ist ...

Thomas Paul, Jahrgang 1980, lebt und arbeitet in der Nähe von Stuttgart. Er schreibt nicht nur Fantasy-Romane und Thriller für Erwachsene, sondern auch Jugendbücher. Mehr Infos über seine neuesten Projekte finden Sie auf seiner Homepage und Instagram-Seite. E-Mail: thomaspaul-autor@web.de Internet: thomaspaul-autor.de Instagram: thomas_paul_autor
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR2,99

Produkt

KlappentextDie Fortsetzung von "Der Knochenturm": Ein Jahr ist vergangen, seit Ben Rösner den Knochenturm vernichtet hat und mit dem untoten Wikinger Leif zu einer Reise durch Niflheim aufgebrochen ist. Was anfangs als Abenteuer geplant war, entwickelt sich für die beiden Freunde schon bald zu einer gnadenlosen Hetzjagd. Auf der Flucht vor einem Rudel Frostwölfe werden Ben und Leif von einer Frau namens Sanja gerettet. Von ihr erfährt Ben, dass es nur eine Möglichkeit gibt, wie er nach Hause gelangen kann: Er muss die Götter von Niflheim besuchen, die bei der Weltesche Yggdrasil wohnen. Sanja erklärt sich bereit, Ben und Leif dorthin zu begleiten. Ihr Weg führt sie in eine verlassene Stadt, die einst das Zentrum von Niflheim war - und in der noch heute ein grausamer Fluch sein Unwesen treibt. Ben kann nicht ahnen, dass unterdessen auf der Erde eine neue Jagd auf Menschenknochen begonnen hat. Und dass seine Tochter Ailin in das Visier eines alten Feindes geraten ist ...

Thomas Paul, Jahrgang 1980, lebt und arbeitet in der Nähe von Stuttgart. Er schreibt nicht nur Fantasy-Romane und Thriller für Erwachsene, sondern auch Jugendbücher. Mehr Infos über seine neuesten Projekte finden Sie auf seiner Homepage und Instagram-Seite. E-Mail: thomaspaul-autor@web.de Internet: thomaspaul-autor.de Instagram: thomas_paul_autor
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758338496
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum28.03.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.14242948
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Eine Stimme.

War da gerade eine Stimme?, fragte sich Elijah nervös, obwohl er in dieser Nacht schon sehr viele Stimmen gehört hatte. Vor allem die von seinem Gewissen. Jene Stimme, die ihm einreden wollte, dass es falsch war, was er hier tat. Und dass er sich besser nicht mehr von seinem Komplizen Jeff zu irgendwelchen Verbrechen anstiften lassen sollte, für die er zwanzig Jahre hinter Gittern wandern würde, wenn man ihn dabei erwischte. Aber diese eine Stimme hier und jetzt war anders als die von seinem Gewissen. Realer, greifbarer und so eindringlich, dass sie sich wie eine warme Hand um Elijah legte.

Komm zu mir!, verlangte sie von ihm. Hilf mir!

Elijah zwang sich, die Stimme zu ignorieren, und richtete seine Taschenlampe beharrlich auf das, was Jeff da soeben mit dem Stemmeisen an einer Stahltür fabrizierte: Beulen, Kratzer sowie jede Menge Lacksplitter, die sich von dem Metall lösten. Und zwar immer dann, wenn Jeff versuchte, mit viel Kraft und Brutalität die Tür aufzuhebeln. Allzu viel hatte er mit dieser Methode bislang nicht erreicht, aber Jeff machte trotzdem verbissen weiter. Lange genug, dass sich diese sonderbare Stimme erneut in Elijahs Bewusstsein schleichen konnte.

Komm zu mir!

Anfangs war sie nur ein fernes Rauschen gewesen; ähnlich einem Radio mit schlechtem Empfang. Aber je öfter sich diese Stimme wiederholte, desto klarer konnte Elijah sie hören. Mittlerweile ertönte sie sogar oft genug, dass sie ihm nicht mal mehr fremd vorkam, sondern so vertraut wie die Stimme eines guten Freundes war.

Elijah schüttelte unter seiner Skimaske den Kopf. Das ist verrückt!

Ja, das war es. Vielleicht aber auch nicht. Denn bereits in der nächsten Sekunde säuselte ihm diese Stimme abermals etwas ins Ohr. Leise, verzweifelt - und ganz allein für ihn: Hilf mir! Bitte!

Gefolgt von einer zweiten Stimme, die viel erboster klang. »Halt die Funzel gefälligst ruhig!«, zischte Jeff unter seiner eigenen Maske hervor.

Elijah hatte gar nicht bemerkt, dass die Taschenlampe in seiner Hand ins Zittern geraten war und ihr Lichtstrahl nun wie betrunken auf- und abtanzte. Er krampfte seine Finger um die Lampe zusammen und spannte den Bizeps an, damit sie sich beruhigte. Viel nützte es nicht, aber Jeff gab sich damit zufrieden. Er hatte schon genug damit zu kämpfen, die verflixte Tür zu öffnen. Gerade schwang er das Stemmeisen abermals in die Höhe und rammte es mit voller Wucht in den schmalen Spalt zwischen Rahmen und Tür. Klong! Wobei der Spalt inzwischen gar nicht mehr so schmal war. Die letzten beiden Hebelbewegungen hatten das Türblatt gehörig verbogen und das Schloss so weit gelockert, dass es wohl gleich mitsamt dem Riegel aus der Laibung brechen würde.

»Nun mach schon«, ächzte Jeff, während er das Stemmeisen ruckartig nach vorne und hinten winkelte. »Geh ... endlich ... auf!«

Elijah wäre ihm ja gerne zur Hand gegangen, aber er ließ es bleiben. Aus dem einfachen Grund, weil Jeff immer ungehalten reagierte, wenn man sich in seine Arbeit einmischte. Und außerdem ...

Komm zu mir! Hilf mir!

... war da noch diese Stimme, die Elijah mehr und mehr vereinnahmte. Sie schien so nahe zu sein, dass er ihren Atem auf der Haut fühlte. Dabei konnte Elijah nicht einmal sagen, ob es die Stimme einer Frau oder eines Mannes war. Er wusste nur, dass sie mit jeder Wiederholung flehender wurde.

Hilf mir! Bitte!

Rechts? Kam die Stimme von rechts?

Noch bevor Elijah begriff, was er tat, schwenkte er die Lampe in die vermeintliche Richtung. Ihr Lichtstrahl glitt eine enge Gasse hinunter. Hohe, verwitterte Ziegelsteinwände begrenzten sie zu beiden Seiten. In luftiger Höhe waren Elektrokabel und Wäscheleinen zwischen den Häusern gespannt, und ganz am Ende der Gasse standen zwei Müllcontainer, aus denen es nach Fischabfällen stank. So wie es typisch für Chinatown war. Doch nirgendwo entdeckte Elijah eine Menschenseele. Schon gar keine, die mit ihm redete. Das hieß ... bis auf Jeff natürlich.

»Elijah!«, zürnte sein Komplize. »Was soll das? Richte den Lichtstrahl auf die Tür!«

»Ja ... natürlich«, machte Elijah lahm. Es dauerte allerdings einen zähen Moment, bis er sich von der Gasse lösen konnte und mit der Lampe wieder einen hellen Kreis auf die Tür malte. Sie war jetzt an den Rändern so wellig wie eine Briefmarke geworden, doch ihr Riegel hielt sie störrisch geschlossen. Was Jeff natürlich dazu veranlasste, das Stemmeisen noch gewaltsamer in den Spalt zu bohren. Klong! Er begnügte sich jetzt aber nicht mehr damit, nur mit seinen Armen an dem Eisen zu rütteln, sondern lehnte sich mit seinem vollen Gewicht dagegen. Die Tür quietschte daraufhin wehleidig, begleitet von einem hohlen Knacken.

Elijah interessierte sich jedoch nicht dafür. Denn ehe er sich versah, war seine gesamte Aufmerksamkeit wieder zu etwas anderem abgeschweift.

Komm zu mir!

Links? Kam die Stimme jetzt von links?

Elijah fegte die Lampe in die andere Richtung. Ihr Lichtstrahl floss über zwei weitere Ziegelsteinwände, bis er nach wenigen Metern auf eine Straße traf. Auch sie war menschenleer. Lediglich ein paar Reklameschilder mit chinesischen Schriftzeichen blinkten da draußen vor sich hin. Der Wind wehte den Gestank von noch mehr Fisch heran, und vereinzelt hallten Motorengeräusche sowie das Heulen einer Polizeisirene in der Ferne umher. Nichts Ungewöhnliches für diese Stadt. In San Francisco kam das Leben selbst kurz vor Mitternacht nie wirklich zur Ruhe. Überall schwärmten Touristen, Liebespärchen und Hippies durch die Gegend. Oder eine Stimme, die es eigentlich gar nicht geben durfte - und die dennoch unaufhörlich durch die Dunkelheit geisterte.

Hilf mir! Bitte!

Aber diese Stimme kam auch nicht von links. Vielleicht von oben? Elijah wollte mit der Lampe hinauf zu den Dächern leuchten, doch im selben Moment riss Jeff seinen Arm wüst nach unten.

»Was soll das?«, fuhr er Elijah an. »Willst du mich ärgern?«

»Selbstverständlich nicht. Ich habe nur ...«

Komm zu mir! Hilf mir!

Elijah hätte beinahe wieder den Kopf gewendet. Und vielleicht die Lampe mit dazu. Aber in diesem Fall hätte er wohl einen Notarzt benötigt. Denn Jeffs Augen funkelten zornig in den Sehschlitzen seiner Maske. »Du wirst doch jetzt nicht etwa die Nerven verlieren, oder?«, fragte er streng.

»Nein, ich dachte nur, ich hätte eine Stimme gehört.«

»Welche Stimme?« Jeff spitzte ebenfalls die Ohren. »Ich höre nichts«, meinte er. »Und nun reiß dich zusammen!«

Elijah versuchte es ja. Er versuchte es wirklich. Als Jeff seinen Arm endlich losließ, richtete er den Lichtstrahl konsequent auf die Tür und blendete alles andere um sich herum aus. Eine Weile gelang es ihm erstaunlich gut. Doch irgendwann brachte diese eigenartige Stimme seine Gedanken eben doch wieder auf Abwege.

Komm zu mir!

Und ja: Elijah wäre ihr beinahe gefolgt. Aber gleichzeitig gab es einen berstenden Knall, und die Tür brach mit einem jähen Ruck aus dem Rahmen. Ihr Schloss zerstreute sich in seine Einzelteile, und der Türknauf schoss wie eine Kanonenkugel haarscharf an Elijah vorbei.

»Hast du das gesehen?«, jubelte Jeff. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich das Ding knacken werde.«

»Ja, ganz großes Kino«, murrte Elijah mit lauer Begeisterung. Er sah sich wiederholt um, nur dass er es jetzt nicht mehr wegen der Stimme tat. Der Knall musste bis weit auf die Straße hinaus zu hören gewesen sein. Und plötzlich kam es Elijah auch irgendwie so vor, als würden sämtliche Polizeisirenen in der Stadt nur für ihn singen ...

Jeff machte sich darüber keine Sorgen. Er nestelte in aller Ruhe ebenfalls eine Taschenlampe aus seiner Jacke, schaltete sie ein und lenkte ihren Lichtstrahl in den Raum hinter der Tür. Ein Linoleumboden, Holzregale sowie eine Vielzahl an Kisten und Pappkartons kamen darin zum Vorschein. Nichts davon sah wertvoll aus, und trotzdem machte Jeff einen rundum zufriedenen Eindruck. Er wäre geradewegs über die Schwelle spaziert, wenn Elijah ihn nicht gestoppt hätte.

»Bist du dir sicher, dass du die Alarmanlage abgeklemmt hast?«, vergewisserte er sich.

»Zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten?«

»Nein«, antwortete Elijah schnell. Und gleich darauf noch mal, überzeugender: »Nein, natürlich nicht.«

»Dann ist ja gut«, knurrte Jeff. »Und nun lass uns anfangen. Wir haben einen Job zu erledigen.« Er wischte Elijahs Hand beiseite und trat durch die Tür. Immerhin: Der Alarm löste nicht aus. In dem Gebäude blieb es friedlich still, und selbst die Stimme schien auf wundersame Weise verstummt zu sein.

Elijah misstraute dieser Sache trotzdem immer mehr. Denn irgendwas war heute anders als bei den vielen Einbrüchen davor, die er schon mit Jeff begangen hatte. Wobei Elijah dieses anders...
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