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Heiltees für Körper, Geist und Seele

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
239 Seiten
Deutsch
Mankau-Verlag GmbHerschienen am27.03.20244. aktualisierte Auflage
Die einzigartige Symbiose des Heilwissens aus Ost und West Der renommierte TCM-Arzt Li Wu und der Apotheker und Heilpflanzen-Experte Jürgen Klitzner gehen einen neuen Weg: Sie führen die beiden großen Traditionen des Heilens zusammen - die 5.000 Jahre alte chinesische Medizin und die fast 2.000 Jahre alten Kenntnisse aus der europäischen Kräuter- und Teebehandlung. Das beiden Traditionen innewohnende, ungeheure Potenzial wollen die beiden Experten ausschöpfen: In ihrer jahrzehntelangen Zusammenarbeit haben sie untersucht, welche Heilkräuter aus Ost und West am besten harmonieren und wie die Wirksamkeit der Tees optimiert werden kann. Dabei konnten die Heilkundler feststellen, dass die chinesischen und europäischen Kräuter sich in ihrer Wirkung ergänzen, oft sogar um ein Vielfaches verstärken können. Im ersten Teil des Ratgebers werden klassische Symptome, den Körper wie den Geist (als Ganzes) betreffend, aber auch außergewöhnliche Beschwerden beschrieben. Anschließend werden jeweils entsprechende Teerezepturen zur Vorbeugung und Behandlung empfohlen und erklärt. In einem eigenen Teil des Buches sind dann alle verwendeten Kräuter mit kurzen Erläuterungen sowie ihre Bezugsquellen aufgelistet. Zwei traditionsreiche, bewährte Heilmethoden werden in diesem Buch zusammengeführt - sie konkurrieren nicht, sondern bilden eine neue, nie dagewesene Einheit des Heilens. - Mit Extra-Kapitel 'Heiltees für Jugendliche' und 'Heiltees im Alter'

Li Wu (geb. 1966) ist Professor der Traditionellen Chinesischen Medizin. In Deutschland ist er als Heilpraktiker zugelassen und betreibt mit großem Erfolg eine Naturheilpraxis in München. Seine außergewöhnliche Begabung wurde schon früh erkannt und ließ ihm die Ausbildung am weltberühmten Shaolin-Kloster in der chinesischen Provinz Henan zuteilwerden, die er dann später mit einem Medizinstudium an der Universität Peking fortsetzte. In Deutschland studierte Li Wu Psychologie und Germanistik an der Universität in Passau. Li Wu ist zudem Qi-Gong-Meister, Professor an der Yunnan University of Traditional Chinese Medicine, Professor und Doctor of Acupuncture and Oriental Medicine (DAOM) an der University of East-West-Medicine California, Gründer und Leiter des Naturheilkundlichen Forschungsinstituts München sowie Vorstandsmitglied des chinesischen Huang-Han-Medizinerverbandes.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR22,00
E-BookPDF0 - No protectionE-Book
EUR14,99
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EUR14,99

Produkt

KlappentextDie einzigartige Symbiose des Heilwissens aus Ost und West Der renommierte TCM-Arzt Li Wu und der Apotheker und Heilpflanzen-Experte Jürgen Klitzner gehen einen neuen Weg: Sie führen die beiden großen Traditionen des Heilens zusammen - die 5.000 Jahre alte chinesische Medizin und die fast 2.000 Jahre alten Kenntnisse aus der europäischen Kräuter- und Teebehandlung. Das beiden Traditionen innewohnende, ungeheure Potenzial wollen die beiden Experten ausschöpfen: In ihrer jahrzehntelangen Zusammenarbeit haben sie untersucht, welche Heilkräuter aus Ost und West am besten harmonieren und wie die Wirksamkeit der Tees optimiert werden kann. Dabei konnten die Heilkundler feststellen, dass die chinesischen und europäischen Kräuter sich in ihrer Wirkung ergänzen, oft sogar um ein Vielfaches verstärken können. Im ersten Teil des Ratgebers werden klassische Symptome, den Körper wie den Geist (als Ganzes) betreffend, aber auch außergewöhnliche Beschwerden beschrieben. Anschließend werden jeweils entsprechende Teerezepturen zur Vorbeugung und Behandlung empfohlen und erklärt. In einem eigenen Teil des Buches sind dann alle verwendeten Kräuter mit kurzen Erläuterungen sowie ihre Bezugsquellen aufgelistet. Zwei traditionsreiche, bewährte Heilmethoden werden in diesem Buch zusammengeführt - sie konkurrieren nicht, sondern bilden eine neue, nie dagewesene Einheit des Heilens. - Mit Extra-Kapitel 'Heiltees für Jugendliche' und 'Heiltees im Alter'

Li Wu (geb. 1966) ist Professor der Traditionellen Chinesischen Medizin. In Deutschland ist er als Heilpraktiker zugelassen und betreibt mit großem Erfolg eine Naturheilpraxis in München. Seine außergewöhnliche Begabung wurde schon früh erkannt und ließ ihm die Ausbildung am weltberühmten Shaolin-Kloster in der chinesischen Provinz Henan zuteilwerden, die er dann später mit einem Medizinstudium an der Universität Peking fortsetzte. In Deutschland studierte Li Wu Psychologie und Germanistik an der Universität in Passau. Li Wu ist zudem Qi-Gong-Meister, Professor an der Yunnan University of Traditional Chinese Medicine, Professor und Doctor of Acupuncture and Oriental Medicine (DAOM) an der University of East-West-Medicine California, Gründer und Leiter des Naturheilkundlichen Forschungsinstituts München sowie Vorstandsmitglied des chinesischen Huang-Han-Medizinerverbandes.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783863747480
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum27.03.2024
Auflage4. aktualisierte Auflage
Seiten239 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse26754 Kbytes
Artikel-Nr.14244703
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Vorwort

*** Einführung in die Kräuterheilkunde

* Die Kräuterheilkunde in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
Die Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin
Chinesische Kräuterheilkunde in der Praxis

* Zur Geschichte der europäischen Kräuterheilkunde
Von der Antike bis zur Epoche der Klostermedizin
Die moderne Entwicklung
Warum Heilkräuter?

* Synergien zwischen Ost und West

* Wie Pflanzen heilen - die wichtigsten pflanzlichen Wirkstoffe
Wirkstoffgruppen

*** Rezepturen

* Zubereitung und Dosierung

* Beschwerden bei Erwachsenen

* Atemsystem
Asthma bronchiale
Bronchitis
Fieber
Grippaler Infekt
Hals- und Rachenentzündung
Husten
Mandelentzündung (Tonsillitis)

* Sinnesorgane
Augenentzündung
Heuschnupfen
Hörsturz, Ohrgeräusche (Tinnitus)
Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Ohrenschmerzen
Schnupfen
Sehstörungen

* Herz-Kreislauf-System
Arteriosklerose
Bluthochdruck
Blutdruck, niedriger / Durchblutungsstörungen
Herzrhythmusstörungen
Hitzschlag
Krampfadern
Nasenbluten
Ödeme (Wasseransammlungen)
Ohnmachtsanfall
Unterkühlung
Venenentzündung

* Verdauungssystem
Blähungen
Durchfall
Hämorrhoiden
Lebensmittelvergiftung
Magenschmerzen
Sodbrennen
Übergewicht
Verstopfung

* Urogenitalsystem
Blasenentzündung
Ejakulation, vorzeitige
Frigidität
Nierenentzündung
Potenzstörungen
Prostatabeschwerden /Prostatavergrößerung
Reizblase

* Gynäkologische Probleme
Ausbleibende Menstruation (Amenorrhö)
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Schmerzhafte Menstruation (Dysmenorrhö)
Schwache Menstruation (Hypo- und Oligomenorrhö)
Starke Menstruation (Hyper- und Polymenorrhö)
Wechseljahresbeschwerden
Übermäßiger Weißfluss (Vaginitis)

* Bewegungsapparat
Arthritis
Arthrose
Gicht
Hexenschuss (lokales Lumbalsyndrom)
Ischiasbeschwerden
Muskelkater
Nackenverspannung
Osteoporose
Rheumatische Beschwerden
Rücken- und Kreuzbeschwerden
Schwindel
Tennisellenbogen/Tennisarm
Verstauchung oder Prellung

* Haut
Akne
Ekzem (Dermatitis)
Furunkel
Fußpilz
Haarausfall
Herpes simplex
Insektenstich
Nesselsucht
Neurodermitis
Sonnenbrand
Verbrennungen
Wunden
Cellulite

* Nervensystem
Depressive Verstimmungen
Erschöpfung
Kopfschmerzen
Migräne
Nervosität
Schlafstörungen
Zahnschmerzen
Angstzustände

* Beschwerden bei Kindern
Allgemeine Anmerkung zu Kinderkrankheiten und ihrer Behandlung
Erkältung/Grippaler Infekt
Bauchschmerzen
Bronchitis
Heuschnupfen
Kopfdruck/Kopfschmerz
Konzentrationsschwäche
Prüfungsangst
Albträume
Wachstumsbeschwerden
Miliaria
Stottern
Übelkeit und Brechreiz
Blasenentzündung
Hals- und Mandelentzündung
Kreislaufschwäche
Appetitlosigkeit
Bettnässen (Enuresis)
Nesselsucht
Tics
Kleinwuchs (Entwicklungsverzögerung)

* Heiltees für Jugendliche
Hormonelles Ungleichgewicht
Schweiß
Wut und Aggression
Schlafstörungen
Prüfungsangst, Überlastung und Burnout
Heißhungerattacken (Binge eating disorder), Übergewicht

* Heiltees im Alter
Appetitlosigkeit
Entzündungsprozesse
Gedächtnis und Vergesslichkeit
Nachsicht und Gelassenheit
Dünner werdendes Haar
(Verlangsamter) Stoffwechsel

*** Pflanzensteckbriefe
Chinesische Kräuter
Europäische Kräuter
Kräutertabellen

*** Anhang
Danksagung
Bezugsquellen und Adressen
Volksheilkundliches Kräuterwissen
Literaturverzeichnis
Weitere Veröffentlichungen von Li Wu
Impressum
Register
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Leseprobe

Zur Geschichte der europäischen Kräuterheilkunde

Schon unsere Ahnen hatten ihre eigenen Kräuterfrauen, Schamanen und Medizinmänner, die sich mit Pflanzen befassten und ihre heilende Wirkung einzusetzen wussten. Kraft und Nutzen dieser von der Natur geschenkten Heilmittel haben sie sich durch Anwendung und Erfahrung erschlossen.

Vermutlich setzten schon die frühzeitlichen Jäger und Sammler Pflanzen zur Heilung ein. Bei dem 5.300 Jahre alten Ötzi, der Gletschermumie vom Hauslabjoch aus der ausgehenden Jungsteinzeit bzw. Kupferzeit, fand man Birkenporlinge - eine Pilzart, die gegen Magen-Darm-Beschwerden hilft und vermutlich als Heilmittel genutzt wurde.

Eines der ältesten medizinischen Schriftstücke stammt aus dem Alten Ägypten. Es ist der sogenannte Papyrus Ebers. Die etwa 1600 v. Chr. verfassten Papyrusrollen beinhalten Beschreibungen von Krankheiten sowie 700 tierische und pflanzliche Wirkstoffe, mit denen die Beschwerden, zum Beispiel Verletzungen oder Zahnschmerzen, bekämpft werden sollten. Außerdem wurden offenbar schon Knoblauch und Zwiebeln genutzt, um den Ausbruch von Infektionskrankheiten beim Bau der Pyramiden zu vermeiden.
Von der Antike bis zur Epoche der Klostermedizin

Für den westlich-europäischen Kulturkreis ist vor allem Hippokrates (460 v. Chr. bis 370 v. Chr.) hervorzuheben. Er sah im Ungleichgewicht von Körpersäften die Ursache vieler Leiden. Seine »Viersäftelehre« (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle) wurde später von Galenus von Pergamon (129 bis ca. 200 n. Chr.), dem griechischen Leibarzt des römischen Kaisers Marc Aurel, weiterentwickelt. Auch dessen Lehre beruhte auf der hippokratischen Annahme, dass Feuer, Erde, Luft und Wasser die Grundelemente allen Seins darstellen. Den vier Säften ordnete er die vier Qualitäten warm, trocken, feucht und kalt zu. Schleim galt zum Beispiel als feucht und kalt. Ob man nun gesund oder krank war, hing vom Gleichgewicht der Elemente ab. Nach diesem Prinzip schrieb er auch jeder Heilpflanze bestimmte Qualitäten zu. Eine Krankheit, die durch Kälte verursacht wurde, sollte also mit einer Pflanze bekämpft werden, die Wärme im Körper erzeugt.

Das erste umfangreiche europäische Heilpflanzenbuch verfasste der griechische Arzt Pedanios Dioskurides (1. Jahrhundert n. Chr. ) mit der fünfbändigen »De Materia medica« im Jahr 60 n. Chr. In seinem Werk beschrieb er ausführlich Art und Wirkung von über 600 Kräutern. Damit blieb es ein Standardwerk bis ins 17. Jahrhundert hinein. Kurz nach Dioskurides schrieb der römische Gelehrte Plinius der Ältere (23 bis 79 n. Chr.) seine »Naturalis Historia«, in der zahlreiche Kapitel über die Bedeutung der Pflanzen und über pflanzliche Heilmittel zu finden sind. Bis heute wegweisend war auch die erste systematische Pflanzenbeschreibung, die deren Herkunft, ihre botanische Klassifizierung, Eigenschaften, Zubereitung und Anwendung umfasst.

In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich die Pflanzenkunde insbesondere in den Klöstern weiter. Mönche und Nonnen sammelten das Wissen der Ägypter, Griechen, Kelten und Germanen und fügten Volksweisheiten und eigene Erkenntnisse über die Heilwirkung von Kräutern und Heilpflanzen hinzu. Die Klostermedizin, die zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert angesiedelt wird, stellt eine eigene Epoche in der Medizingeschichte dar. In dieser Phase vom Früh- bis zum Hochmittelalter wurden die Menschen in Europa ausschließlich von Mönchen und Nonnen medizinisch versorgt. Außerhalb der Klöster war es schwierig bis unmöglich, sich die notwendigen medizinischen Kenntnisse anzueignen, um als Arzt arbeiten und heilen zu können. Anders in den Klöstern. Eine große Rolle spielten dabei die Klostergärten, die im sogenannten St. Gallener Klosterplan von Karl dem Großen um 820 n. Chr. angeordnet worden waren. Hier wurde genau festgelegt, welche Heilpflanzen in den Gärten herangezogen werden sollten. Unter anderem gehörten dazu Salbei, Wermut, Fenchel, Schlafmohn, Liebstöckl, Kerbel, Flohkraut, Betonie, Rettich und Minze.

In mittelalterlichen Kräuterbüchern werden Samen und Saft des Schlafmohns als Heilmittel u.a. bei Schlafstörungen, Entzündungen, Husten, Gicht und Menstruationsbeschwerden empfohlen.

Ein wichtiges Dokument aus dem 8. Jahrhundert mag Karl den Großen bei seiner Gartenanordnung beeinflusst haben. Das »Lorscher Arzneibuch« eines Mönchs im Kloster Lorsch enthält hauptsächlich Rezeptsammlungen aus Kräutern und anderen Pflanzen. Etwa 200 Jahre später verfasst der Mönch Odo Magdunensis das Werk »Macer floridus«, das mit seinen 80 Heilpflanzen zum Standardwerk für ganz Europa wurde.

Eine herausragende Rolle nahm die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098-1179) ein. Ihre damalige Popularität ist nicht vergleichbar mit der heutigen Präsenz. Aber durch ihre Schriften verbreitete sich die Kräuterkunde in weiten Teilen der Bevölkerung - und hat Anhänger bis heute. Mit ihrem in lateinischer Sprache verfassten »Buch über das innere Wesen der verschiedenen Kreaturen und Pflanzen« brachte sie nicht nur die lateinisch-griechische Heiltradition mit der volkstümlichen Heiltradition zusammen, sie schuf damit auch ein wichtiges Rezeptionswerk für die Pflanzenheilkunde. Die sogenannte Hildegard-Medizin basiert auf fünf Säulen: seelisches Gleichgewicht, feste Lebensregeln, gesunde Ernährung, Naturheilmittel und Ausleitungsverfahren. Zu den Naturheilmitteln gehören zwar auch Edelsteine und Mineralien, aber vor allem Pflanzen. Als besonders heilkräftig empfahl sie Brennnessel, Mariendistel, Schafgarbe, Galgant, Ringelblume, Ingwer.

Im Jahr 1485 erschien das Werk »Gart der Gesundheit«. Der Frankfurter Arzt Wonnecke von Kaub stellte in 435 Kapiteln insgesamt 382 Pflanzen vor. Der »Gart« wurde noch sechzigmal nachgedruckt und diente bis ins 16. Jahrhundert als Basis für andere Kräuterabhandlungen.

In den Jahrhunderten danach fanden weltliche Heiler und nichtkirchliche Apotheken immer mehr Zuspruch, sodass die Klöster zum Teil an Bedeutung verloren. Erschwerend kam hinzu, dass die Reformation zur Aufhebung und Schließung zahlreicher Klöster führte.

Die Ausbildung der Mediziner fand nun vermehrt an den Universitäten statt. Aber auch hier gerieten die medizinischen Lehren aus den Klöstern nicht in Vergessenheit. Der Arzt, Alchemist und Philosoph Paracelsus (ca. 1493 bis 1541) nutzte die Heil- und Pflanzenlehre der Hildegard von Bingen - auch wenn sein Grundverständnis der Ursachen von Krankheiten ganz anderer Natur war. Er griff auf die Signaturenlehre zurück, die schon bei den Naturvölkern eine entscheidende Rolle spielte und im Mittelalter zur klassischen medizinischen Ausbildung gehörte. Demnach seien die äußere Erscheinung und Gestalt einer Pflanze, ihr Geruch und ihre Farbe Zeichen, »Signaturen«, die auf die heilende Kraft hinweisen würden. So habe die Bohne eine heilende Wirkung auf die Nieren oder die Walnuss eigne sich für die Behandlung von Beschwerden im Gehirn.

In der folgenden Zeit begann sich das Ringen zwischen der alternativen und der wissenschaftlichen Medizin schon abzuzeichnen, auch wenn die Kräuterheilkunde weiterhin fester Bestandteil der Arzneikunde blieb.
Die moderne Entwicklung

Ab dem 19. Jahrhundert entwickelte sich im Zuge der Industrialisierung die sogenannte Schulmedizin. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse in Biologie, Chemie und Pharmazie drängten die Pflanzenheilkunde in den Hintergrund. Doch trotz des unbestreitbaren Segens, den die medizinische Entwicklung mit sich brachte, wurde den Menschen bewusst, dass die chemischen Heilmethoden auch Nachteile mit sich brachten. Viele besannen sich wieder auf die traditionelle Wirkkraft der Pflanzen.

Heilkräuter - die gesunde Alternative

Heute kann man fast von einem Boom der alternativen Heilmethoden sprechen. Rund 12.000 Heilpflanzen sind weltweit bekannt. Pflanzenwirkstoffe in niedrig- und hochdosierter Form sind überall erhältlich und die Absatzzahlen sprechen für sich.

Viele Patienten vertrauen auf die pflanzlichen Heilmethoden und sehen in ihnen eine schonende, natürliche Behandlungsmethode. Die Natur scheint auf den Menschen mit seinen verschiedensten Unpässlichkeiten vorbereitet zu sein. Auf der ganzen Welt gibt es Blumen, Sträucher und Bäume, deren Blüten, Blätter, Wurzeln und Stängel Heilung bewirken können.

Der durchschnittliche Verbrauch in Deutschland liegt bei etwa 45.000 Tonnen Heilpflanzen pro Jahr. Mit dieser Menge ist Deutschland im weltweiten Vergleich der absolute Spitzenreiter - auch im Vergleich zu den USA. Das hat wesentlich mit dem bei uns ausgeprägten Bewusstsein für eine gesunde, biologisch-ökologische Lebensweise zu tun.
Warum Heilkräuter?

Ohne die ungeheuren Leistungen der Schulmedizin infrage...
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Autor

Li Wu (geb. 1966) ist Professor der Traditionellen Chinesischen Medizin. In Deutschland ist er als Heilpraktiker zugelassen und betreibt mit großem Erfolg eine Naturheilpraxis in München. Seine außergewöhnliche Begabung wurde schon früh erkannt und ließ ihm die Ausbildung am weltberühmten Shaolin-Kloster in der chinesischen Provinz Henan zuteilwerden, die er dann später mit einem Medizinstudium an der Universität Peking fortsetzte. In Deutschland studierte Li Wu Psychologie und Germanistik an der Universität in Passau.
Li Wu ist zudem Qi-Gong-Meister, Professor an der Yunnan University of Traditional Chinese Medicine, Professor und Doctor of Acupuncture and Oriental Medicine (DAOM) an der University of East-West-Medicine California, Gründer und Leiter des Naturheilkundlichen Forschungsinstituts München sowie Vorstandsmitglied des chinesischen Huang-Han-Medizinerverbandes.

Jürgen Klitzner, geboren 1942, studierte Pharmazie an der Universität Freiburg (Breisgau) und erhielt 1971 seine Approbation als Apotheker. Sein besonderes Interesse gilt naturheilkundlichen Themen (auch botanisch/biophysikalisch); er hat als Co-Autor verschiedene medizinisch-pharmazeutische Ratgeber veröffentlicht (u. a. bei Weltbild, Südwest und Knaur) und führte rund zehn Jahre lang ein wissenschaftliches Beratungsbüro.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt