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Smaragdvogel & Mondamulett

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
1317 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.06.2023
Der große Sammelband bietet auf über 1.300 Seiten große Gefühle und traumhafte Landschaften: »Smaragdvogel & Mondamulett« von Linda Holeman als eBook bei dotbooks. Anfang des 19. Jahrhunderts reist die junge Linny voller Hoffnung nach Kalkutta: Doch statt hier ihrer dunklen Vergangenheit zu entkommen, wird die Ehe mit dem englischen Offizier Somers für sie zum goldenen Käfig. Erst, als sie Daoud begegnet, dem Anführer eines umherziehenden Volksstammes, wagt Linny es, noch einmal von einem anderen Leben zu träumen ... Auch die junge Daryâ riskiert alles, um im farbenprächtigen Bombay ein selbstbestimmtes Leben führen zu können - nur um dort in die brutalen Fänge eines Engländers zu geraten, der sie als exotische Schönheit in seiner Heimat zur Schau stellen will. Doch ihr Herz hat Daryâ längst einem anderen Mann geschenkt - wird seine Liebe ihr die Kraft geben, ihre Ketten ein für alle Mal abzuschütteln? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Zwei bewegende Frauenschicksale auf über 1.3000 Seiten - der prachtvolle Sammelband aus »Smaragdvogel« und »Mondamulett« von Bestsellerautorin Linda Holeman. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Linda Holeman, geboren im kanadischen Winnipeg, arbeitete nach ihrem Studium der Soziologie und Psychologie zunächst zehn Jahre als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihrem ersten Roman »Smaragdvogel« folgten zahlreiche weitere historische wie auch zeitgenössische Romane, die internationalen Bestsellerstatus erlangten und in bislang sechzehn Sprachen übersetzt wurden. Heute lebt Linda Holeman abwechselnd in Toronto und Santa Monica, Kalifornien. Die Website der Autorin: lindaholeman.com/ Linda Holeman veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane: »Smaragdvogel« »Das Mondamulett« »Der Lotusgarten« »Das Bernsteinherz« »Smaragdvogel & Das Mondamulett« sind außerdem als Sammelband erhältlich.
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Produkt

KlappentextDer große Sammelband bietet auf über 1.300 Seiten große Gefühle und traumhafte Landschaften: »Smaragdvogel & Mondamulett« von Linda Holeman als eBook bei dotbooks. Anfang des 19. Jahrhunderts reist die junge Linny voller Hoffnung nach Kalkutta: Doch statt hier ihrer dunklen Vergangenheit zu entkommen, wird die Ehe mit dem englischen Offizier Somers für sie zum goldenen Käfig. Erst, als sie Daoud begegnet, dem Anführer eines umherziehenden Volksstammes, wagt Linny es, noch einmal von einem anderen Leben zu träumen ... Auch die junge Daryâ riskiert alles, um im farbenprächtigen Bombay ein selbstbestimmtes Leben führen zu können - nur um dort in die brutalen Fänge eines Engländers zu geraten, der sie als exotische Schönheit in seiner Heimat zur Schau stellen will. Doch ihr Herz hat Daryâ längst einem anderen Mann geschenkt - wird seine Liebe ihr die Kraft geben, ihre Ketten ein für alle Mal abzuschütteln? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Zwei bewegende Frauenschicksale auf über 1.3000 Seiten - der prachtvolle Sammelband aus »Smaragdvogel« und »Mondamulett« von Bestsellerautorin Linda Holeman. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Linda Holeman, geboren im kanadischen Winnipeg, arbeitete nach ihrem Studium der Soziologie und Psychologie zunächst zehn Jahre als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihrem ersten Roman »Smaragdvogel« folgten zahlreiche weitere historische wie auch zeitgenössische Romane, die internationalen Bestsellerstatus erlangten und in bislang sechzehn Sprachen übersetzt wurden. Heute lebt Linda Holeman abwechselnd in Toronto und Santa Monica, Kalifornien. Die Website der Autorin: lindaholeman.com/ Linda Holeman veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane: »Smaragdvogel« »Das Mondamulett« »Der Lotusgarten« »Das Bernsteinherz« »Smaragdvogel & Das Mondamulett« sind außerdem als Sammelband erhältlich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986906245
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.06.2023
Seiten1317 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2128 Kbytes
Artikel-Nr.14245342
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 3

Mr Jacobs war nur der Erste in einer Reihe unzähliger weiterer Männer, die Ram auftrieb. Niemals wieder nannte ich ihn Pa; überhaupt sprach ich kaum noch mit ihm, und wenn, dann nannte ich ihn bei seinem Namen. Er konnte nicht regelmäßig Freier in unsere Wohnung im zweiten Stock bringen: Wenn der Vermieter Wind davon bekam, so befürchtete er, würde er uns rausschmeißen oder gar einen Prozentsatz seiner Einnahmen verlangen. Stattdessen musste ich mich umziehen, kaum kam ich nach einem Zehn-Stunden-Tag in der Buchbinderei nach Hause. Meinen Arbeitskittel tauschte ich gegen ein albernes Mädchenkleid mit Schürze, das er in einem Pfandhaus erstanden hatte. Dann flocht ich meine Haare zu Zöpfen und setzte eine Strohhaube mit blauen Bändern auf, die ebenfalls aus dem Pfandhaus stammte. Und so brachte er mich zu den Freiern.

Ich fand nie heraus, wie er die Männer auftrieb. Sie waren alle alt, zumindest schienen sie es für mich zu sein. Jedenfalls waren es Männer, die alle dieselbe Vorliebe für Mädchen hatten, wie ich eines war: klein und zart. So erschien ich an der Tür ihres Hotel- oder Pensionszimmers, an der Hand des untersetzten, groben Kerls, der vorgab, mein Vater zu sein. Alle Sorten Männer waren darunter. Die meisten von ihnen waren geschäftlich von London oder Manchester nach Liverpool gekommen, manche auch von weiter her, aus Schottland oder Irland. Einige waren grob, andere wiederum freundlich. Manche brauchten eine Ewigkeit, um sich Befriedigung zu verschaffen, bei anderen genügte es schon, wenn ich meinen Rock lüftete und mich so auf den Bettrand setzte oder mich über einen Tisch lehnte.

Während ich an manchen Abenden zwei Männer für je eine Stunde aufsuchen musste, wartete Ram stets, um das Geld entgegenzunehmen. Doch es gab auch drei Stammkunden, die für den ganzen Abend bezahlten. Meine festen Abende waren Montag, Mittwoch und Donnerstag. Diese Freier waren mir sogar recht lieb geworden, bevorzugten sie doch ein Kind, das lächelte, statt eines, das weinte. Bei ihnen wusste ich, was mich erwartete, und im Umgang mit ihnen lernte ich so manches über mich.

Montag nannte mich Ophelia. Nach seinen ungeschickten Versuchen brach er stets in Tränen aus. Er schenkte mir tütenweise Süßigkeiten und strich mir sanft über das Haar. Auch erzählte er mir von Shakespeare, zitierte aus dessen Dramen und Sonetten. Montag behauptete, er sei ebenfalls ein Dichter und Stückeschreiber, doch werde seinen Werken die Anerkennung versagt. Nachdem seine dichterischen Versuche für ihn zur Obsession geworden waren, habe seine Frau ihn mit der gemeinsamen Tochter verlassen. An dieser Stelle weinte er dicke Tränen und wurde von tiefen Seufzern erschüttert. Und wenn er mich dann ansah, schüttelte er den Kopf, so als schmerzte ihn mein Anblick. Doch er konnte mir nicht widerstehen. »Mein kleines unschuldiges Wesen«, sagte er. »So unschuldig und rein, und dennoch dazu verdammt, die Geheimnisse des Lebens kennen zu lernen. Du hast die Sehnsucht in dir, die Welt um dich herum ergründen zu müssen, nicht wahr?«

Mittwoch liebte es, mir beim Baden zuzusehen. Jedes Mal wartete eine kupferne Sitzbadewanne vor einem kuscheligen Kamin auf mich. Ich wusch mich ausgiebig und seifte mein Haar mit einer frischen Lavendelseife ein - die ich hinterher mit nach Hause nehmen durfte -, dann trocknete er mich mit dicken, flauschigen Handtüchern ab und trug mich zum Bett hinüber. Sein Vergnügen bestand darin, mich zu betrachten und vorsichtig meine Haut zu berühren; ob er impotent war oder in seiner fest zugeknöpften Hose ein seltsames Geheimnis verbarg, dessen er sich schämte, fand ich nie heraus. Jedenfalls hatte er nichts dagegen, wenn ich einschlief, was auch regelmäßig passierte: Nach einem langen, harten Arbeitstag, dem warmen Bad und angesichts der sanften Berührungen seiner Hände, die sich wie Kinderhände anfühlten, fiel es mir schwer, wach zu bleiben. Ebenso wie es mir schwer fiel, Mittwoch zu verlassen, sobald ich Rams Klopfen vernahm.

Am meisten jedoch mochte ich Donnerstag. Er liebte es, mich zum Essen auszuführen. Nachdem wir eine Zeit lang auf seinem kostbar möblierten Zimmer in dem eleganten Hotel verbracht hatten, führte er mich in den von glitzernden Kristalllüstern illuminierten Speisesaal, wo Kellner silberne Schalen und Tablette hin und her trugen, die wie Spiegel glänzten. An den Wänden mit den blau-silbernen Tapeten reihten sich die Ölgemälde, und die breiten Fenster waren nicht nur von der Wärme der behaglichen Kaminfeuer beschlagen: Einige der Männer waren wohl ebenso von den üppigen Speisen und Getränken erhitzt wie von der Vorfreude auf das, was sie in den Zimmern oberhalb des Speisesaals erwartete.

Im Hotel musste ich Donnerstag Onkel Horace nennen. Glaubten die Angestellten am gediegenen Empfangstresen oder die Zimmermädchen, die mit gestärkter Wäsche im Flur an uns vorbeieilten, oder die Kellner tatsächlich, dass ich seine Nichte war? Oder drückten sie nicht vielmehr ein Auge zu und akzeptierten die Lüge, um mit höflichem Lächeln und untertänigen Verbeugungen die Münzen in Empfang zu nehmen, die Onkel Horace in ihre Hände gleiten ließ?

Onkel Horace hatte einen beträchtlichen Leibesumfang. Während er oben im Zimmer schnell und leicht zu befriedigen war, so war sein Appetit bei Tisch unersättlich. Er bestellte Unmengen von Speisen - darunter die köstlichsten Spezialitäten: knusprig-gebräunten Kapaun, Steinbutt mit Hummersauce, luftig-leichtes Kartoffelpüree, das sich spiralenförmig zu goldbraunen Kuppeln wölbte. Dazu bestellte er für mich Portwein, an dem ich nicht so sehr den Geschmack liebte als vielmehr das tiefe Rubinrot, in dem sich das Kaminfeuer spiegelte. Onkel Horace bestand stets auf einem Tisch beim Kamin.

In jenem eleganten Speisesaal mit der hohen majestätischen Decke, mit seinen Gerüchen nach Braten und karamellisiertem Zucker, Pomade und Eau de Toilette sowie Reichtum und Lebensfreude lernte ich, wie sich Männer und Frauen seines Standes bewegten. Ich beobachtete die Damen an den anderen Tischen, welche Kleider sie trugen, wie sie sich die Lippen mit damastenen Servietten abtupften, hörte ihr glockenhelles Lachen. Ich bemerkte, dass ihre Aussprache viel feiner war als die meiner Mutter, und bemühte mich, sie mir einzuprägen. Für mich war es wie ein Spiel, Onkel Horace mit halbem Ohr zuzuhören, wenn er von seinem Geschäft und seinem gediegenen Haus in Dublin erzählte oder Geschichten aus seiner Kindheit im ländlichen Irland, wo er sich an den Sonntagen zu den Stalljungen hinausschlich, um mit ihnen Hurling zu spielen. So erfuhr ich auch, wie er angefangen hatte, die Leere, welche die Abwesenheit seiner Eltern in ihm hinterließ, mit Essen aufzufüllen. Manchmal hatten seine Eltern ihn mit den Hausangestellten für ein ganzes Jahr allein gelassen, während sie auf Reisen waren. Oft brachte er mir einen Korinthenkuchen mit - Hambrack, wie er ihn nannte, den er als Kind am liebsten mochte. Die alte Köchin aus seiner Kindheit backte ihn - noch immer lebte sie in seinem Haus und sorgte für sein leibliches Wohl. In eines seiner Leinentaschentücher gewickelt, durfte ich den Kuchen nach Hause mitnehmen.

»Bist du wirklich so hungrig, wie du aussiehst?«, fragte er, als ich etwas schnell, aber wie es sich gehörte eine Auster schlürfte. »Oder isst du nur, weil du weißt, dass es mich glücklich macht?«

Ich tupfte mir mit der Serviette den Mund ab und legte die Hände in den Schoß, während ich mir eine Antwort zurechtlegte. Wusste er eigentlich, was es hieß, Hunger zu haben? Hatte er auch nur die leiseste Ahnung davon, dass ich, ehe ich am Abend zu ihm gebracht wurde, einen ganzen Arbeitstag hinter mir hatte? Dass mir vom Falzen des Papiers die Hände schmerzten und es sich anfühlte, als ob ich Kieselsteine in den Handballen hätte? Dass ich in der Mittagspause fünfzehn Minuten Zeit hatte, um auf die Toilette zu gehen und das Stück Brot mit Käse hinunterzuwürgen, das ich von zu Hause mitgebracht hatte? »Nein, es schmeckt mir wirklich, Onkel Horace«, erwiderte ich, »denn wie könnte ich angesichts dieser Köstlichkeiten und Ihrer Gesellschaft keinen Appetit haben?«

Daraufhin musterte er mich. »Du bist unterernährt, das kann ich wohl sehen. Aber ich sehe noch einen anderen Hunger in deinem Gesicht, Linny, den Hunger nach Bildung, einen großen Wissensdurst.«

Und ich legte das Glas an die Lippen und benetzte sie mit der purpurnen Flüssigkeit, ehe ich es zurück auf das schneeweiße Tischtuch stellte. »Das mag sehr wohl sein«, entgegnete ich. »Vielleicht ist es eine Art Hunger der Seele.« Damit wiederholte ich Wort für Wort das, was der anämische Mann auf dem Stuhl hinter mir wenige Augenblicke zuvor gesagt hatte. Ich hatte keinen blassen Schimmer davon, was die Worte bedeuteten, obgleich ich wusste, was die Seele war: Schließlich ging ich nach wie vor regelmäßig in den Gottesdienst in der Our-Lady-and-St.-Nicholas-Kirche.

Onkel Horace lachte herzhaft. Sein Haar war schweißnass, und die Pomade rann ihm in den Kragen, das runde Gesicht von Portwein und Brandy gerötet. »Was für ein kluges, kleines Biest du bist! Nun komm schon und sag mir etwas in deinem besten irischen Akzent auf, denn ich hab ein wenig Heimweh heute Abend.«

Also rezitierte ich ein Gedicht, dann erzählte ich ihm irgendeinen dummen Gesellschaftstratsch, den ich aufgeschnappt hatte, und imitierte dabei seinen irischen Tonfall, der mir leicht über die Lippen ging.

Er lächelte und nickte bedächtig. »Du bist ein Wunder, keine Frage! Der reinste Dublin-Akzent, tatsächlich. Als ob du deine ganze Kindheit damit verbracht hättest, Tee in der Grafton Street zu trinken.« Schließlich winkte er den Kellner heran und bestellte eine Nachspeise mit Birnen und Sahne für mich und...
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Autor

Linda Holeman, geboren im kanadischen Winnipeg, arbeitete nach ihrem Studium der Soziologie und Psychologie zunächst zehn Jahre als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihrem ersten Roman »Smaragdvogel« folgten zahlreiche weitere historische wie auch zeitgenössische Romane, die internationalen Bestsellerstatus erlangten und in bislang sechzehn Sprachen übersetzt wurden. Heute lebt Linda Holeman abwechselnd in Toronto und Santa Monica, Kalifornien.Die Website der Autorin: lindaholeman.com/ Linda Holeman veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane: »Smaragdvogel«»Das Mondamulett«»Der Lotusgarten«»Das Bernsteinherz«»Smaragdvogel & Das Mondamulett« sind außerdem als Sammelband erhältlich.