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Wie man würdelos altert

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am28.08.2024
Sie mögen nicht mehr die Jüngsten sein, aber für eine gute Sache stürzen sie sich in jedes Abenteuer ...
Daphne weiß: Das Alter ist nur eine Zahl. Sie weiß auch, dass es sie im Alltag unsichtbar macht - durchaus ein Vorteil bei ihrer Vergangenheit ... Doch an ihrem 70. Geburtstag spürt sie, dass ihrem Leben etwas fehlt: Freunde. Kurz entschlossen tritt Daphne einem Seniorenclub bei. Aber Tee trinken und über alte Zeiten plaudern, ist nichts für sie. Zum Glück sehen die anderen Mitglieder das ähnlich, darunter ein erfolgloser Schauspieler mit Hang zum Ladendiebstahl und eine Guerilla-Strickerin. Gemeinsam entdecken sie ihre Lebenslust und ihren Abenteuergeist. Als das Gemeindezentrum geschlossen werden soll, in dem sich die Gruppe trifft, entwickeln sie prompt einen Rettungsplan. Mit Hilfe eines Teenagers und eines betagten Hundes werden sie allen zeigen, was in ihnen steckt. Sofern alte Sünden und die Polizei sie nicht vorher einholen.
Ein wunderbar humorvoller Roman darüber, dass wahre Freundschaft kein Alter kennt.
»Clare Pooley ist die Königin des Wohlfühlromans. Lesefreude pur!« Phaedra Patrick

Clare Pooley hat zwanzig Jahre lang in der Werbebranche gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben und ihrer Familie widmete. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und zwei Border Terriern in London, wo ihre Bücher am heimischen Küchentisch entstehen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextSie mögen nicht mehr die Jüngsten sein, aber für eine gute Sache stürzen sie sich in jedes Abenteuer ...
Daphne weiß: Das Alter ist nur eine Zahl. Sie weiß auch, dass es sie im Alltag unsichtbar macht - durchaus ein Vorteil bei ihrer Vergangenheit ... Doch an ihrem 70. Geburtstag spürt sie, dass ihrem Leben etwas fehlt: Freunde. Kurz entschlossen tritt Daphne einem Seniorenclub bei. Aber Tee trinken und über alte Zeiten plaudern, ist nichts für sie. Zum Glück sehen die anderen Mitglieder das ähnlich, darunter ein erfolgloser Schauspieler mit Hang zum Ladendiebstahl und eine Guerilla-Strickerin. Gemeinsam entdecken sie ihre Lebenslust und ihren Abenteuergeist. Als das Gemeindezentrum geschlossen werden soll, in dem sich die Gruppe trifft, entwickeln sie prompt einen Rettungsplan. Mit Hilfe eines Teenagers und eines betagten Hundes werden sie allen zeigen, was in ihnen steckt. Sofern alte Sünden und die Polizei sie nicht vorher einholen.
Ein wunderbar humorvoller Roman darüber, dass wahre Freundschaft kein Alter kennt.
»Clare Pooley ist die Königin des Wohlfühlromans. Lesefreude pur!« Phaedra Patrick

Clare Pooley hat zwanzig Jahre lang in der Werbebranche gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben und ihrer Familie widmete. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und zwei Border Terriern in London, wo ihre Bücher am heimischen Küchentisch entstehen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641312800
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum28.08.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse1630 Kbytes
Artikel-Nr.14290450
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Police Constable Penny Rogers hatte dem Kleinbus über mehrere Meilen an der Stoßstange geklebt, mit heulendem Martinshorn und blinkendem Blaulicht, bis er endlich irgendwann auf dem Seitenstreifen der Schnellstraße zum Stehen gekommen war. Waren die da drin denn alle blind und taub? Energisch marschierte sie auf den Bus zu. Ein Blick auf die bunt zusammengewürfelte Truppe, und sie musste sich eingestehen, dass das durchaus sein konnte. Die Mehrheit der Passagiere schien deutlich über siebzig, während die anderen - eigenartigerweise - nicht älter als vielleicht fünf sein konnten.

Die Hydrauliktür des Busses öffnete sich unter unwilligem Zischen und Schuddern, und dahinter, auf dem Fahrersitz, sah man eine Frau um die fünfzig mit hochrotem Gesicht und Schweißperlen auf der Stirn sitzen.

»Wieso hat das so lange gedauert?« Penny kletterte in den Bus. Man merkte ihr die Verärgerung an.

»Tut mir schrecklich leid, Officer. Ich habe nach einer Tankstelle gesucht, dringende Toilettenpause. Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie oft die alle aufs Klo müssen.« Die Frau deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung auf ihre Passagiere, die Penny mit verstörender Eindringlichkeit schweigend musterten.

Und als wäre das noch nicht genug, waren die drei Kinder auch noch als Polizisten verkleidet. Wollten die sie auf den Arm nehmen?

»Ein Wunder eigentlich, dass wir überhaupt so weit gekommen sind«, fuhr die Fahrerin fort. »Und als Sie dann kamen mit Ihrem Blaulicht und die anderen Autos brav Platz gemacht haben, da dachte ich mir, Sie wollen uns vielleicht netterweise zur nächsten Tankstelle eskortieren. Bis mir irgendwann aufgegangen ist, dass Sie natürlich nichts von Kylies voller Windel oder Rubys schwacher Blase ahnen konnten. Und so hartnäckig, wie Sie waren, dachte ich mir, es ist wohl besser, wenn ich eben anhalte.«

»Ich glaube nicht, dass du solche sensiblen medizinischen Daten einfach ohne ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen an Dritte weitergeben darfst, Lydia. Nicht ohne Durchsuchungsbefehl. Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«, fragte eine zierliche, ziemlich streitlustig wirkende Dame, die, wie Penny vermutete, wohl Ruby sein musste.

»Ich bin doch nicht zu schnell gefahren, oder?«, erkundigte die Fahrerin sich besorgt.

»Nein. Wenn überhaupt, sind Sie fast schon gefährlich langsam gefahren. Aber wir haben Anweisung, das Fahrzeug anzuhalten. Einer der Insassen Ihres Busses wird von der Met gesucht. Die haben da wohl einige Fragen«, klärte Penny sie auf.

Die Fahrerin wurde weiß wie eine Wand und wischte sich die Hände nervös an der Hose ab, was verschmierte Schweißflecken auf der hellblauen Jeans hinterließ. Dann fasste sie sich mit den Händen an die Knie und schluckte schwer.

»Oje«, jammerte sie. »Dann hat er mich also angezeigt? Dachte ich mir fast. Mir sind die Sicherungen durchgebrannt, wirklich. Zwanzig Jahre abfällige Bemerkungen, Kritik oder - noch schlimmer - übersehen und ignoriert werden, da ist mir schließlich der Kragen geplatzt. Wobei, vermutlich war ich irgendwie auch selbst schuld.«

»Es war nicht deine Schuld, Lydia«, widersprachen ihr die Passagiere merklich entnervt wie im Chor. Es hörte sich an, als sagten sie das nicht zum ersten Mal, sondern müssten es immer wieder herunterbeten wie ein Mantra.

Die Fahrerin achtete nicht auf sie, zog ein Taschentuch aus dem Ärmel und wischte sich damit die Schweißperlen von der Stirn.

»Die Diashow war der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, wenn Sie so wollen«, krächzte sie mit belegter Stimme. »Nehmen Sie mich jetzt mit? O Gott, was sollen die Mädchen bloß denken? Die eigene Mutter, eine gemeine Verbrecherin ...«

Pennys Blick ging zu der Fotokopie in ihren Händen und dann wieder zu der Fahrerin, die leise schluchzend über das Kunstlederlenkrad gebeugt in sich zusammengesunken war, während ihre Wimperntusche sich langsam auflöste. Sie fragte sich, was diese halb gare Kriminelle wohl angestellt haben mochte, hatte aber weder Zeit noch Nerven, der Sache nachzugehen. Sie stiefelte ein paar Schritte den Gang entlang nach hinten und suchte unter den Mitreisenden links und rechts nach einem ganz bestimmten Gesicht.

»Lydia, Liebes«, sagte ein dünner Greis, der ungefähr in der Mitte des Busses saß, zu der schluchzenden Busfahrerin. »Ich glaube nicht, dass sie dich suchen. Die wollen mich. Nach all den Jahren bin ich beinahe froh, dass es endlich vorbei ist. Es war schon fast so was wie eine Sucht. Immer riskanter musste es sein, immer spektakulärer, gefährlicher. Und wofür? Nur für den Kick, für den Augenblick. Ich hätte beim Bingo bleiben sollen, wie alle stinknormalen Pensionäre. Ich glaube, wenn sie mich nicht erwischt hätten, hätte ich nie damit aufgehört. Aber jetzt ist Schicht im Schacht. Auf frischer Tat ertappt.«

Der Mann machte Anstalten, sich auf die Füße zu mühen, und streckte Penny die Hände hin, damit sie ihm Handschellen anlegen konnte. Auf dem Sitz gleich neben ihm lag ein engelsgleicher kleiner blonder Junge, der tief und fest und selig schlief. Der viel zu große Polizeihelm war ihm über die Augen gerutscht. Die Arme hatte er um einen uralten struppigen Köter unbestimmbarer Rasse geschlungen. Fast, als spürte er, was für ein Drama sich um ihn herum abspielte, schlug der Junge unvermittelt die Augen auf und starrte Penny wie vom Donner gerührt an.

»WEG, SCHNELL WEG MIT DEM ZEUG! SCHEISSE, DAS IST EINE VERDAMMTE RAZZIA!«, brüllte er, wovon der Hund aufwachte. Der konnte, wie sich schnell herausstellte, ganz schön laut bellen für so einen kleinen Hund. Penny machte vor Schreck einen Satz nach hinten. Der ganze Bus applaudierte.

»Schnauze, Maggie Thatcher!«, kläffte eine alte Frau von ganz hinten. Bestimmt war sie dement, wenn sie nicht mal wusste, wer der aktuelle Premierminister war und dass der nicht mit im Bus saß.

»Bravo, Lucky! Wir haben immer gewusst, dass du es kannst!«, jubelte der Mann, dessen Verhaftung gerade vereitelt worden war. Sobald er Pennys Miene sah, setzte er rasch hinterher: »Sorry, aber das war gerade das erste Mal, dass er überhaupt irgendwas gesagt hat, dabei ist er schon fast fünf. Nicht gerade die feinste Wortwahl, muss ich zugeben. Vielleicht hätte er es besser mit einem Hallo versuchen sollen oder einem Danke schön , aber hey ho. Man nimmt, was man kriegen kann.«

»Was hat er damit gemeint - schnell weg mit dem Zeug?«, wollte Penny wissen und rieb sich die Stirn. Dahinter braute sich gerade ein Spannungskopfschmerz aus der Hölle zusammen. Und die Tequilashots, die sie gestern Abend beim Pub Quiz geext hatte, machten es auch nicht besser. Nächstes Mal sollte die Met ihre Rennerei doch selber machen.

»Wer weiß, meine Liebe. Luckys bisheriges Leben ist ein einziges großes Fragezeichen. Einen unpassenderen Namen hätte man dem Unglücksraben nicht geben können«, sagte der alte Mann. »So oder so, mich hat er damit nicht gemeint. Von meinem unrechtmäßig angeeigneten Diebesgut ist nichts hier an Bord dieses Busses. Na ja, zumindest nicht viel.«

»Hören Sie«, sagte Penny und seufzte schwer. »Ich weiß ja nicht, was Sie angestellt haben, und ich will es auch gar nicht wissen, aber ich bin nicht Ihretwegen hier. Und Ihretwegen auch nicht«, sagte sie mit einem Nicken zu der noch immer leise schluchzenden Busfahrerin.

»Schickt Sie das Jugendamt?«, mischte sich eine Stimme von ganz hinten ein. Ein Junge im Teeniealter mit einem herzallerliebsten kleinen Mädchen auf dem Schoß - der Ähnlichkeit nach vermutlich seine kleine Schwester. »Ich hatte keine andere Wahl, wirklich, und ich schwöre, ich mache es auch ganz bestimmt nie, nie wieder.«

»Wenn die Stadt Sie schickt, können Sie denen schöne Grüße ausrichten, das ist keine Sachbeschädigung, das ist Kunst. Und sie sind allesamt Banausen, wenn sie das nicht selbst sehen«, schimpfte die Frau, die wohl Ruby sein musste. Sie war von Kopf bis Fuß in mehrere Lagen kunterbunter Strickwaren gewickelt.

Das Hämmern in Pennys Schläfen wurde schlimmer. Sie spürte den Kopfschmerz Anlauf nehmen und sich von innen krachend gegen die Schädeldecke werfen.

»Also, ich lasse mich bestimmt nicht noch mal befragen«, erklärte eine andere alte Dame mit türkisblauen Haaren, die frappierend an ein Blaulicht erinnerten. »Wie oft muss ich euch denn noch sagen, die sind alle eines natürlichen Todes gestorben! Ich habe halt besonderes Pech mit meinen Ehemännern.«

»Nicht so viel Pech wie die mit dir«, brummte der alte Mann.

»WÜRDEN SIE JETZT BITTE ALLE AUFHÖREN MIT DEN UNGEFRAGTEN GESTÄNDNISSEN!«, brüllte Penny verzweifelt. Sie hielt ein fotokopiertes Bild in die Höhe und wedelte damit herum. »Das hier ist die gesuchte Person.«

Schlagartig wurde es totenstill. Wie auf Kommando drehten sich alle um und starrten auf den Sitzplatz gleich hinter der Fahrerin. Den nun leeren Sitzplatz. Nur um augenblicklich zur offenen Bustür zu glotzen und dann hinaus auf die Straße.

Auch Penny drehte sich um. Der Verkehr kroch im Schneckentempo an ihnen vorbei, wie immer, wenn irgendwo ein Polizeiauto stand. Dachten die ernsthaft, sie wüsste nicht, dass sonst kein Mensch so langsam fuhr?

Eine Hupe plärrte, lang und aufgebracht, und es war unübersehbar, wem sie...

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Autor

Clare Pooley hat zwanzig Jahre lang in der Werbebranche gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben und ihrer Familie widmete. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und zwei Border Terriern in London, wo ihre Bücher am heimischen Küchentisch entstehen.