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Armistice - Schweigen der Waffen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Cross Culterschienen am12.04.2024
'Armistice' ist die Rückkehr in Donnellys hinreißende Fantasy-Welt mit Anklängen an das Art déco der 1930er Jahre, die bereits aus dem ersten Band der Reihe - 'Amberlough' - bekannt ist. Eine explosive Mischung aus Sex, Politik und Spionen! In einem tropischen Land, in dem hinter den Kulissen der glamourösen Filmindustrie dunkle politische Machenschaften lauern, manövrieren drei Menschen durch das gefährliche Spiel der Spionage: Lillian, eine widerwillige Diplomatin im Dienste einer faschistischen Nation, Aristide, ein ausländischer Filmregisseur, der vor einer verlorenen Liebe und einer kriminellen Vergangenheit davonläuft - und Cordelia, eine einstige Kabarett-Stripperin, die sich in eine legendäre Revolutionärin verwandelt hat. Alle drei verfügen über gefährliches Wissen, das ganze Nationen auf den Kopf stellen könnte. Alles scheint auf eine internationale Revolte zuzurasen - und nur die wahrhaft Gerissenen werden gerüstet sein für das, was als Nächstes auf sie zukommt! 'Ein starker Roman voller faszinierender Figuren, der sich mit überdimensionalen Themen wie Sexualität, Musik, Kultur, Faschismus, Nationalismus, Klassenkampf, Revolution und Liebe befasst.' (Shelf Awareness)mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

Klappentext'Armistice' ist die Rückkehr in Donnellys hinreißende Fantasy-Welt mit Anklängen an das Art déco der 1930er Jahre, die bereits aus dem ersten Band der Reihe - 'Amberlough' - bekannt ist. Eine explosive Mischung aus Sex, Politik und Spionen! In einem tropischen Land, in dem hinter den Kulissen der glamourösen Filmindustrie dunkle politische Machenschaften lauern, manövrieren drei Menschen durch das gefährliche Spiel der Spionage: Lillian, eine widerwillige Diplomatin im Dienste einer faschistischen Nation, Aristide, ein ausländischer Filmregisseur, der vor einer verlorenen Liebe und einer kriminellen Vergangenheit davonläuft - und Cordelia, eine einstige Kabarett-Stripperin, die sich in eine legendäre Revolutionärin verwandelt hat. Alle drei verfügen über gefährliches Wissen, das ganze Nationen auf den Kopf stellen könnte. Alles scheint auf eine internationale Revolte zuzurasen - und nur die wahrhaft Gerissenen werden gerüstet sein für das, was als Nächstes auf sie zukommt! 'Ein starker Roman voller faszinierender Figuren, der sich mit überdimensionalen Themen wie Sexualität, Musik, Kultur, Faschismus, Nationalismus, Klassenkampf, Revolution und Liebe befasst.' (Shelf Awareness)
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986663629
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum12.04.2024
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2853 Kbytes
Artikel-Nr.14363259
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL
1

Die Zollprüfung verbrachte Cordelia sitzend in einer zugenagelten Kiste und atmete in ihre zusammengeknüllte Bluse, um das Geräusch zu unterdrücken. Was gesagt wurde, verstand sie nicht - ihr rauschte das Blut in den Ohren und außerdem wurde kein Geddisch gesprochen.

Stunden vergingen, zumindest gefühlt, dann herrschte lange Zeit Stille, nur unterbrochen von dumpfen Lauten, wenn Gegenstände gegeneinanderprallten, begleitet von Flüchen und dem Ächzen und Quietschen von Metall auf Metall. Das Abladen der echten Fracht. Als Josippa sich endlich mit einem Brecheisen an Cordelias Versteck zu schaffen machte, hatte diese ihre Kleidung vor Angst völlig nassgeschwitzt.

»Hier drinnen stinkt´s wie in der Sauna.« Josippa warf die Metallstange auf den Boden des frisch geleerten Frachtraums. Das Scheppern hallte nach. »Komm schon raus. Die Sonne ist untergegangen und da stehen zwei Frauen, die einfach nicht abhauen wollen. Ich glaube, die gehören zu dir.«

»Sicher, dass es keine Jagdhunde sind? Füchse?«

»Die gehören beide nicht zu den Viechern, die du da beschreibst. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, die sind das andere Ende deiner Route, aber ich lasse das mit dem Raten normalerweise, vor allem, wenn es um Dinge geht, die ich nicht wissen soll. So kann ich mit dem Hafenmeister ehrlich über meine Fracht reden.«

Cordelia stand auf und streckte den Rücken, bis er knackte. »Ja, was hast du eigentlich gemacht, mit den Zollbeamten einen Ehevertrag ausgehandelt?«

»Seit wir dich an Bord genommen haben, hast du kein bisschen gemeckert. Fang jetzt nicht damit an.« Als Josippa die Klappe öffnete, kam darüber der Abendhimmel zum Vorschein, blutrot, beinahe schwarz, vom Schein der Stadt ausgeblichen.

Im Frachtraum war es heiß gewesen, das stimmte, doch auch an Deck war es heiß. Cordelia spürte die Meeresbrise auf der Haut, so warm wie ihr Atem, sie hinterließ einen Salzfilm. Der Gestank der Fabriken mischte sich unter den Mief des Hafens und ergab einen übel riechenden Dunst.

Durch die beeindruckende Nase atmete Josippa tief ein. »Ach, Berer. Fast so gut wie Dastya im Sommer und hier riecht es das ganze Jahr so.«

»Wo sind diese Frauen?« Vorsichtig spähte Cordelia über die Reling auf das Hafenbecken hinunter, sah jedoch niemanden. Zu dieser späten Stunde schienen die meisten Leute bereits nach Hause gegangen zu sein.

»Die Straße runter«, antwortete Josippa. »Ich habe gesagt, dass ich ihnen das Gewünschte später rüberbringen würde. Habe es sehr geheimnisvoll klingen lassen. Musste sie mir einfach lange genug von der Wäsche halten, um auszuladen. Und der Hafenmeister hat langsam misstrauisch ausgesehen.«

»Du bist ein Schatz«, dankte Cordelia ihr.

»Vielleicht kann ich mich ja selbst verpfänden. Du hast mir für diese Sache hier mit Spucke poliertes Blech gezahlt und behauptet, es wäre Silber.« Doch das sagte sie lächelnd und führte Cordelia den Steg hinab.

Unter der niedrigen Decke des Kaffeehauses hingen Rauchschwaden, die von einem halben Dutzend Wasserpfeifen stammten. Im Gastraum saßen einige Leute und nuckelten an ihren Pfeifenschläuchen, doch im schummrigen Licht waren sie kaum zu erkennen. Dafür war Cordelia dankbar - so konnte niemand sie genauer betrachten.

Allerdings war sie inzwischen nicht mehr so auffällig wie früher. Die scharlachrote Mähne hatte sie schon vor einer ganzen Weile zum Großteil abgeschnitten, sodass sie die Locken insgesamt kurz geschoren und nur oben etwas länger trug. Leicht mit einer Kappe zu bedecken, mit allem rot gefärbt, was sie gerade in die Hände bekam - manchmal nur Wasserfarben. Das schenkte ihren Streitern etwas Hoffnung, ein kleines Stück von dem Zuhause, an das sie sich erinnerten. Seit sie das Bee in die Luft gesprengt hatte, fühlte es sich manchmal so an, als wäre ihr knallroter Lockenschopf alles, was vom alten Amberlough noch übrig war. Innerhalb von drei Jahren hatten die Ospies ihre meisten Ziele erreicht und Cordelia, die etwas hinterherhinkte, hatte sich von einer Brandstifterin, die spontan gehandelt hatte, zur Organisatorin gewandelt. Zeldas Mann Joachim hatte eine Zeit lang ihr gehört und einige nützliche Freunde mitgebracht. Diese hatten weitere Leute mit ins Boot geholt. Die Gerüchte sprachen sich flüsternd herum, vor allem unter den Theaterleuten und den Hafenarbeitern mit schmierigen Händen, die auf dem Schwarzmarkt tätig waren. Opal, die früher im Diadem als Beleuchterin gearbeitet hatte, schlug Cordelia vor: Nennen wir uns doch den Laufsteg. Wir erledigen Sachen hinter den Kulissen, ohne gesehen zu werden, und zünden dann alles an, wenn wir es wollen.

Von ihr stammte auch die Idee, die Züge anzugreifen. All das Getreide und Obst und die Stoffe und Kohle, die aus dem Norden herunterkamen. Die Waren, die in Amberloughs Hafen verschifft wurden und für den Rest des Landes gedacht waren. Wer die Bahnstrecken zerstört, zerstört den Handel. Wer den Handel zerstört, zerstört das Land.

Als sie allmählich Decknamen benötigten - da Fotos von ihnen veröffentlicht wurden, nachdem sie die Schienen bei Lindenbarr in die Luft gejagt hatten und eine alte Flamme von Joachim bei den Behörden hatte punkten wollen, indem er sie verpfiff -, hatten sie Opal »Beleuchter« genannt und noch darüber gelacht. Fortan hatte Joachim »Bühnentechniker« geheißen und Cordelia mit ihren leuchtend roten Locken »Scheinwerfer«.

Nun trug sie nur noch ihren falschen Namen - Nellie Hanes - und die roten Haare waren längst verschwunden. In Dastya hatte sie sie im Waschbecken einer öffentlichen Toilette braun gefärbt.

»Meine Damen«, sagte Josippa und breitete in einer dunklen Ecke des Kaffeehauses vor zwei Frauen die Arme aus. Ihr Tisch war leer: keine Wasserpfeife, kein Kaffee, keine Speisen. »Bitte entschuldigen Sie die Wartezeit.«

»Kapitänin Bozhic.« Eine von ihnen stand auf. »Wir sind seit drei Stunden hier. Was ist hier los?« Sie redete wie eine Protzdame, aber aus der Nähe erkannte Cordelia, dass ihre Kleidung staubig war und die Hochsteckfrisur sich bereits auflöste. Doch sie stand kerzengerade da, mit der Haltung einer Person, die stets ihren Willen durchsetzt.

Sie waren sich nur ein einziges Mal begegnet, und das vor langer Zeit. Auf der Straße hätte Cordelia die Frau nicht erkannt. Auch jetzt kam ihr das Gesicht kaum bekannt vor, obwohl sie wusste, dass dies der Fall sein sollte. Ihren Namen kannte sie nur, weil Luca ihn ihr genannt hatte: Sofie Cattayim.

»Sie haben nach Ihrem Paket gefragt«, erklärte Josippa. »Ich habe Ihnen Ihr Paket gebracht. Hier ist sie und ich bin froh, sie los zu sein.« Die Kapitänin schlug Cordelia so fest mit der Hand auf die Schulter, dass diese beinahe das Gleichgewicht verlor. »Sie ist zwar nett, aber so große Sorgen gar nicht wert.«

»Was zum Kuckuck?«, fragte Sofie, doch Josippa hatte sich bereits abgewandt und stapfte Richtung Tür davon. Dieser Ansprechpartnerin beraubt, wandte sie sich an Cordelia. »Wer sind Sie?«

Also erkannte sie Cordelia ebenfalls nicht und hatte niemanden wie Luca gehabt, der ihrer Erinnerung auf die Sprünge hätte helfen können. Cordelia fragte sich, ob sie sich überhaupt daran erinnerte, jene Ohrringe verschenkt zu haben, und ob sie wusste, wen sie da erledigt hatte.

»Das ist schwer zu erklären«, sagte sie. »Vielleicht irgendwo ... na ja. Nicht hier.«

Die Begleitung der Protzdame, die bisher geschwiegen hatte, schnalzte dreimal langsam mit der Zunge. »Ach, Luca, diesmal hast du mir aber eine echte Prüfung auferlegt, was?«

Bei dieser Bemerkung ließ die Protzdame den Kopf so schnell herumfahren, dass sich eine Haarnadel löste. »Was?«

»Sie hat recht, Fee. Am besten eilen wir wieder heim, bevor wir das richtig auseinanderklamüsern. Lass uns gehen.« Sie stand auf und scheuchte Sofie aus der Tischnische.

»Mab, hab ich recht?«, fragte Cordelia. »Mab Cattayim.«

»Und im Augenblick wäre ich gern jemand anders und Luca am besten gar nicht mein Neffe.«

»Was ist los?«, blaffte Sofie.

»Zu Hause«, beharrte Mab und schob sie sanft zur Tür.

In Berer war Cordelia nur deshalb gelandet, weil einer der Jungen, die im Cultham ihre Zelle versteckt gehalten hatten, eine Tante hatte, wie er behauptet hatte. Für ihn galt sie als tot, da sie außerhalb ihres Volkes geheiratet hatte, doch sie schrieb ihm von Zeit zu Zeit heimlich Briefe und für Cordelias Zwecke reichte es, dass sie...
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