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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.08.2024
Forbidden Love in einem wunderschönen italienischen Ort - ein neues Romeo und Julia Magdalen und Theo haben für ihr Studium das malerische Chivasso, in dem sie zusammen aufgewachsen sind, verlassen. Jahrelang haben sie sich nicht mehr gesehen, erst eine Hochzeitseinladung bringt die beiden zurück - dorthin, wo ihnen alles so vertraut ist und sich gleichzeitig alles verändert hat. Sie versuchen sich voneinander fernzuhalten, denn Magdalen ist die beste Freundin von Theos kleiner Schwester und sie dürfen sich nicht verlieben. Trotzdem laufen sie sich immer wieder über den Weg und können die knisternde Anziehung zwischen ihnen nicht ignorieren. Als die düsteren Geheimnisse ihrer Familien an die Oberfläche treten, müssen sie sich entscheiden, wie stark die Gefühle füreinander wirklich sind. Emotional, spicy und düster - für alle Fans von »Culpa Mia« und »The Summer I turned pretty« **Mit Character Cards in der 1. Auflage und gestaltetem Farbschnitt**

Cameron Capello ist ein aufstrebender Social-Media-Star und insbesondere auf TikTok aktiv unter dem Namen @thechamberofsecretbooks. Sie stammt ursprünglich aus Chivasso, dem Schauplatz ihres neuen Romans. Nach ihrem Studium in New York zog sie zurück nach Italien, Florenz, um dort eine Buchhandlung zu eröffnen. Sie betreibt außerdem einen buchthemenbezogenen Podcast und führt einen Buchclub bei Fable mit über 8.000 Mitgliedern.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextForbidden Love in einem wunderschönen italienischen Ort - ein neues Romeo und Julia Magdalen und Theo haben für ihr Studium das malerische Chivasso, in dem sie zusammen aufgewachsen sind, verlassen. Jahrelang haben sie sich nicht mehr gesehen, erst eine Hochzeitseinladung bringt die beiden zurück - dorthin, wo ihnen alles so vertraut ist und sich gleichzeitig alles verändert hat. Sie versuchen sich voneinander fernzuhalten, denn Magdalen ist die beste Freundin von Theos kleiner Schwester und sie dürfen sich nicht verlieben. Trotzdem laufen sie sich immer wieder über den Weg und können die knisternde Anziehung zwischen ihnen nicht ignorieren. Als die düsteren Geheimnisse ihrer Familien an die Oberfläche treten, müssen sie sich entscheiden, wie stark die Gefühle füreinander wirklich sind. Emotional, spicy und düster - für alle Fans von »Culpa Mia« und »The Summer I turned pretty« **Mit Character Cards in der 1. Auflage und gestaltetem Farbschnitt**

Cameron Capello ist ein aufstrebender Social-Media-Star und insbesondere auf TikTok aktiv unter dem Namen @thechamberofsecretbooks. Sie stammt ursprünglich aus Chivasso, dem Schauplatz ihres neuen Romans. Nach ihrem Studium in New York zog sie zurück nach Italien, Florenz, um dort eine Buchhandlung zu eröffnen. Sie betreibt außerdem einen buchthemenbezogenen Podcast und führt einen Buchclub bei Fable mit über 8.000 Mitgliedern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104920559
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.08.2024
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4764 Kbytes
Artikel-Nr.14433492
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Magdalen

Ich beobachte, wie der Wein in ihrem Glas mit jedem Lachen schwankt, die Flüssigkeit sich auf den Rand zu bewegt, als wollte sie entkommen, nur um dann doch wieder zurückzusacken. Ich beobachte es verdammte fünfzehn Minuten lang.

Meine Augen verlieren den Fokus, bis die klaren Ränder ihres Weinglases verschwommen sind, und meinen Sehsinn verlassend, erlebe ich die Party über das, was ich höre. Leute, die ich nicht kenne, drängen sich in unserer winzigen Wohnung zusammen. Jemand lacht schrill, im Versuch zu flirten, eine Flasche wird entkorkt, jemand lässt seine Schlüssel fallen. Ein Husten reißt mich aus meiner Trance, und ich dehne die Handgelenke, bis sie knacken. Dieses Mädchen mit ihrem Wein zu beobachten, erinnert mich daran, dass sich in meiner Hand nicht ebenfalls ein Glas befindet, sondern ein Brief. Der Umschlag ist zu schwer, um nur ein Blatt Papier zu enthalten, bewusst eierschalenfarben und dick mit vorgetäuschter Wichtigkeit. Okay, ich schätze, er ist wichtig. Ich habe mich auf meiner eigenen Party in eine Bitch verwandelt.

Ich drücke die Ecke des festen Umschlags in meinen Finger, bis der spitze Schmerz mich dazu bringt, nach unten zu sehen. Ich beobachte, wie die Haut gereizt anschwillt, und empfinde eine gewisse Enttäuschung, dass ich sie nicht zum Bluten bringen kann. Die Ecke klappt sich lediglich nach innen, schlapp und harmlos. Ich will, dass der Brief mich verletzt, vielleicht um es als Ausrede zu benutzen, ihn nicht lesen zu müssen. Um meine Mutter anschreien zu können: Dein Brief hat mich verletzt, also konnte ich unmöglich eine Antwort verfassen. Doch da wird mir bewusst, dass das Wein-Mädchen mir noch eine Frage gestellt hat, die mich aus meinen Gedanken reißt. »Chivasso«, wiederhole ich und weiß schon in dem Moment, dass sie mich ein drittes Mal nach dem Namen meiner Heimatstadt fragen wird.

»Sorry«, lallt sie. »Kannst du das noch mal sagen?«

Ihr Gesicht ist genauso burgunderrot wie ihr Wein, und ich weiß, dass sie den Punkt der gepflegten Beschwipstheit längst überschritten hat. Noch nicht hoffnungslos, das muss ich ihr zugutehalten. Ein Glas Wasser und ein starker Kaffee könnten das unausweichliche Kopfweh am Morgen zumindest noch abmildern. Sie reibt sich mit dem Handrücken über die Nase und starrt wartend vor sich hin. Ich kann mir gut vorstellen, wie ihre Augen ihr ein kaleidoskopartiges, sich drehendes Bild von meinem Gesicht liefern, und an der Art und Weise, wie ihr Blick von meinen Augenbrauen zu meinem Mund wandert, erkenne ich, dass sie mich dreimal vor sich sieht. Warte, bis du Grappa probiert hast, würde ich am liebsten sagen, aber natürlich tue ich das nicht. Stattdessen bleibe ich sitzen und warte geduldig, bis ihr Kopf die drei Versionen von mir wieder zu einem einzigen Bild zusammengefügt hat.

Eine Sonate von Liszt hallt aus den Lautsprechern in der Küche, gefolgt von Billy Joel. Wie soll man da nicht die Augen verdrehen? Seine Stimme strömt durch den Raum, in dem sich Oxford-Absolventen unterhalten und sich vergleichen, und sie weist uns an, es langsam angehen zu lassen, weil es uns gut geht. Aber ich fühle mich heute Abend schon verlangsamt genug, und ich bin mir gar nicht sicher, ob es mir je gut gegangen ist.

Das muss auf Emilys Mist gewachsen sein. Ich liebe meine Mitbewohnerin, aber ich darf nicht vergessen, dass sie auch eine Oxfordstudentin ist. Es braucht schon eine gewisse Überheblichkeit, auf einer Party erst Liszt und dann Billy Joel zu spielen.

Mein Blick wandert wieder zu diesem Mädchen, und mir kommt das Wort stupor in den Sinn. Ich unterdrücke ein Lächeln, froh und traurig zugleich. Sie befindet sich in einem Stadium angenehm betrunkener Benommenheit. Sie leckt sich die Lippen, die spröde sind vom exzessiven Alkoholkonsum, und ihre glasigen Augen zeugen von ihrer Unfähigkeit, sich an den eigenen Namen zu erinnern, geschweige denn, den Namen meiner Heimatstadt. Aber sie blinzelt langsam und wartet geduldig, dass ich ihn wiederhole. Es ist ein Ritual unter Oxfordstudenten, sich am Ende des Semesters abzuschießen. Eine komprimierte Zeit der Ausschweifungen, um die in der Bibliothek verbrachten Nächte und das ewige Hausarbeitenschreiben auszugleichen.

Ich seufze, »KI-WA-SO«, spreche ich langsam, absichtlich jeden Konsonanten betonend, jeden Vokal verlängernd. Ich rutsche tiefer in den Ledersessel, ziehe die Knie unters Kinn, so dass der Brief, den ich den ganzen Nachmittag schon mit mir herumtrage, an meine Hüfte gedrückt wird, fest eingeklemmt zwischen meinem Bauch und der Vorderseite meiner Oberschenkel, gut geschützt vor irgendwelchen Partybesuchern mit klebrigen Fingern. Andererseits sollte ich ihn vielleicht einem von ihnen geben. Ein kostenloser Sommer in Italien zu dem geringen Preis, die Hochzeit meiner Schwester besuchen zu müssen. Ich nehme einen Schluck von meinem Bier und wische mir mit dem Handrücken über den Mund wie ein einsamer Cowboy in einem alten Western. Der Abspann wird laufen. Das Leben wird weitergehen. Eine Fortsetzung wird geplant. Wann wird mein Film beginnen?

Ich lasse den Blick über das Wohnzimmer schweifen und stelle fest, dass ich das Interesse verloren habe. Will mich nicht daran erinnern, will eher vermeiden, irgendetwas anzusehen.

Oxford hat etwas Altertümliches an sich, das wunderschön ist. Niemand kann den Reichen absprechen, dass sie nicht wüssten, wie man dekoriert. Die Wände sind in düstere Geschichte getaucht, zusammengehalten von den mächtigen Säulen der Akademie. In die Decken sind die Gesichter genialer Männer geschnitzt. Frauen unter dem Fußboden vergraben. Erfolg sieht für junge Frauen immer anders aus.

Die abgewetzten Holzdielen der Bibliotheken sind eine schöne Erinnerung an die Anwesenheit genialer Köpfe, die zwischen den Bücherregalen hin und her gelaufen sind. Und ich bin hier. Meine Schritte haben denselben Boden ausgetreten; meine leeren Tintenpatronen liegen unter den Mahagonibänken des Vorlesungssaals. Über Oxford liegt die Staubschicht einer fast schon grausamen Intelligenz, die einen bisweilen überwältigen kann.

Aber es ist kein Zuhause. Obwohl es das für meine Mutter Vittoria und meinen Vater Claudio gewesen ist. Ich will noch einen Schluck von meinem Bier nehmen und stelle fest, dass es leer ist.

Die Sonne schafft es nie wirklich, zwischen die verzierten Gebäude vorzudringen. Und mir ist immer kalt, unabhängig von der Jahreszeit oder von der Kleidung, die ich trage, ob ich eine Stunde in der Badewanne liege oder auf dem Campus herumrenne. Ich habe das Gefühl, als würde die Kälte mich jagen. Wie die Erinnerung an einen vom Regen durchweichten Pulli, die ich niemals wirklich abschütteln kann, wie ein permanenter melancholischer Schimmel, der mich verfolgt.

Ehe ich in meinem Blues versinken kann, steht das betrunkene Mädchen zu ruckartig von dem gegenüberstehenden Ledersessel auf, was ein schreckliches Quietschen erzeugt, und ich sehe auf.

»Oh! Kiwajsjo!« Ihre Augen versuchen zu leuchten, aber ihre Betrunkenheit erlaubt ihr nur ein schwerfälliges Kopfnicken. Sie lässt sich auf die Armlehne sinken, und ich lächle, als ich sehe, wie ihre Augenlider sich dem Gewicht des Weines ergeben, so friedlich, so unerschrocken.

»Kiwajsjo!«, wiederholt sie und schlägt sich komisch mit der Hand an die Stirn, während die Erkenntnis sie erstrahlen lässt. Etwas an den Vokalen und der Struktur des Namens erscheint ihr sehr italienisch, und sie springt auf, um alles Wissen, das sie über Italien gesammelt hat, in dem Namen meiner Heimatstadt zusammenzufassen. Das passiert in Oxford; selbst im Rausch müssen sich die Leute immer noch beweisen.

»Ich liebe Italien! Ich war letztes Semester drüben, und ich meine, es hat mein Leben verändert. Also, echt jetzt, also, die Kultur, dort ist so ... anders ... so offen, weißt du? Also, die von hier, ich meine Briten, können so ...«, sie hält inne, um das richtige Wort zu finden. »Deprimierend sein.« Ein Kichern blubbert aus ihr heraus, stolz auf ihre Dreistigkeit. Beeindruckt, dass sie so etwas Gewagtes und Unorthodoxes gesagt hat, kichert sie wieder, weil sie selbst Britin ist.

»Vielleicht sind Italiener zu offen?«, erwidere ich schwach, in der Hoffnung, dass es ausreicht, damit sie das Gespräch wieder übernimmt. Ich nehme mein leeres Bier in die Hand und beginne vor Unbehagen das feuchte Etikett von meiner Flasche zu kratzen. Wenn ich sie ansehe, wie entspannt und ausgeblichen die Falten um ihren Mund sind, wie verwischt ihre Wimperntusche ist - aber sie ist jung und hat Spaß, also ist es ihr egal -, kriecht mein Blues ohne Vorwarnung in mir hoch.

Meine Unfähigkeit, die Schultern zu entspannen und mich ihrer betrunkenen Benommenheit anzuschließen, macht mich wütend. Ich will albern sein! Aber ich bin auch betrunken, und doch ist mir das Kondenswasser auf meinen Fingerspitzen noch schmerzhaft bewusst. Genau wie die Tatsache, dass meine Haare auf der rechten Seite hinters Ohr gestrichen sind, während die linke Seite mir ins Gesicht hängt, auf die einzelne Sommersprosse aufpasst, die über meiner Augenbraue sitzt. Wobei ich mich frage, ob je jemand bemerkt hat, dass ich diese Sommersprosse habe. Ich schiele in Richtung Küche, um zu erkennen, ob auf dem Tresen noch Bier steht. Oxford ist nicht zu Hause.

Mein Blick findet den Weg zurück zu ihrem Weinglas. Ich atme ein, schließe die Augen, während der Geruch nach Alkohol mich wieder fünfzehn sein lässt und wieder zurückversetzt ins Museum in Turin. Anika und ich sitzen auf den Marmorfliesen unter der Isisstatue, eine geöffnete...
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Autor

Cameron Capello ist ein aufstrebender Social-Media-Star und insbesondere auf TikTok aktiv unter dem Namen @thechamberofsecretbooks. Sie stammt ursprünglich aus Chivasso, dem Schauplatz ihres neuen Romans. Nach ihrem Studium in New York zog sie zurück nach Italien, Florenz, um dort eine Buchhandlung zu eröffnen. Sie betreibt außerdem einen buchthemenbezogenen Podcast und führt einen Buchclub bei Fable mit über 8.000 Mitgliedern.Tanja Hamer, Jahrgang 1980, hat ihr Anglistikstudium in Mainz absolviert und arbeitet seit 2012 als selbständige Übersetzerin. Sie lebt mit ihrer Familie in München.