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Der mörderische Verrat am IJsselmeer

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Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am11.09.20242024
Nach ersten Anlaufschwierigkeiten will die deutsche Hauptkommissarin Wallis Windsbraut nun endlich in ihr geplantes Sabbatjahr am IJsselmeer starten. Doch prompt führt ihr Hund sie zu einer Leiche. Todesursache: unklar. Wieder gerät Wallis in die Ermittlungen der niederländischen Politie und auch ihr alter Opel Kapitän, der Leichenwagen des ehemaligen elterlichen Bestattungsunternehmens, sorgt erneut für Missverständnisse. Kurz darauf gibt es den nächsten Toten. Aber auf den ersten Blick scheint die beiden Opfer nichts zu verbinden ...

Doris Althoff ist Kommunikationswirtin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der ehemaligen Burg Pungelscheid (Sauerland), in deren Burgkeller sie sporadisch auch Lesungen und musikalische Veranstaltungen durchführt. Sie schreibt seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Autorengruppen, gewann mehrere Literaturwettbewerbe mit ihren Kurzgeschichten und Krimis, die in vielen Anthologien erschienen sind. 2017 hat sie ein Kinderbuch veröffentlicht, 2023 einen Thriller und im Frühjahr 2024 den ersten Teil der regionalen Krimiserie. So oft wie möglich verbringt Doris Althoff Zeit an ihrem Sehnsuchtsort, dem Ijsselmeer, an welchem auch ihre regionale Krimiserie mit Kommissarin Wallis Windsbraut spielt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
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Produkt

KlappentextNach ersten Anlaufschwierigkeiten will die deutsche Hauptkommissarin Wallis Windsbraut nun endlich in ihr geplantes Sabbatjahr am IJsselmeer starten. Doch prompt führt ihr Hund sie zu einer Leiche. Todesursache: unklar. Wieder gerät Wallis in die Ermittlungen der niederländischen Politie und auch ihr alter Opel Kapitän, der Leichenwagen des ehemaligen elterlichen Bestattungsunternehmens, sorgt erneut für Missverständnisse. Kurz darauf gibt es den nächsten Toten. Aber auf den ersten Blick scheint die beiden Opfer nichts zu verbinden ...

Doris Althoff ist Kommunikationswirtin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der ehemaligen Burg Pungelscheid (Sauerland), in deren Burgkeller sie sporadisch auch Lesungen und musikalische Veranstaltungen durchführt. Sie schreibt seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Autorengruppen, gewann mehrere Literaturwettbewerbe mit ihren Kurzgeschichten und Krimis, die in vielen Anthologien erschienen sind. 2017 hat sie ein Kinderbuch veröffentlicht, 2023 einen Thriller und im Frühjahr 2024 den ersten Teil der regionalen Krimiserie. So oft wie möglich verbringt Doris Althoff Zeit an ihrem Sehnsuchtsort, dem Ijsselmeer, an welchem auch ihre regionale Krimiserie mit Kommissarin Wallis Windsbraut spielt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783734930126
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum11.09.2024
Auflage2024
Reihen-Nr.2
SpracheDeutsch
Dateigrösse1724 Kbytes
Artikel-Nr.14440644
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2
TWEE
Der Fund
De vondst

Wallis Windsbraut holte die Gummistiefel aus dem Schränkchen vor ihrer Haustür und schlüpfte hinein. Der Regen tropfte aus der Rinne des kleinen Vordachs und platschte auf die Pflastersteine. Wie gut, dass sie noch vor dem Winter einen Handwerker gefunden hatte, der das Dach montiert hat. In einem 38 Quadratmeter großen Chalet zu leben, war doch etwas ganz anderes, als nur dort Urlaub zu machen. Anfangs waren die Tropfen immer bis vor ihre Schlafzimmertür geklatscht, wenn sie bei Starkregen die Haustür geöffnet hatte und der Wind ungünstig stand. Aber vieles zeigte eben erst der Alltag. So hatte sie nach und nach ihr Domizil für ihr Sabbatjahr noch weiter optimiert und war jetzt mehr als glücklich in ihrem kleinen Reich.

Snoepje tapste ungeduldig im Flur von einer auf die andere Pfote und blickte sie durch die Glastür erwartungsvoll an. Auch für ihn war das Dach mit dem Schrank darunter, in dem alles rund um den Hund und für schlechtes Wetter deponiert war, von Vorteil. Wallis öffnete die Tür, und kaum war der Schlitz groß genug, drängte die mittelgroße Mischlingshündin sich durch die Öffnung und sprang aufgeregt vor dem Blumenbeet hin und her. Wallis holte die Leine aus ihrer Regenjacke, setzte ihr Kapuze auf und leinte den Hund an.

»Ist ja gut, du verrücktes Tier«, sagte sie, als er nun auch noch seine Schnauze zum Himmel streckte und zu jaulen begann. Sie ging mit ihm zwischen dem Holzchalet und ihrer Gartenhütte hindurch, um zum Deichaufgang zu gelangen. Der Hund zog sie wie immer ungeduldig die vielen Stufen hinauf. Wallis ließ sich von seiner Euphorie anstecken und rannte hinter ihm her, bis die matschige Wiese den Blick auf das IJsselmeer freigab. Dieser Augenblick löste in Wallis jedes Mal ein unbeschreibliches Glücksgefühl aus. Sie atmete tief durch, vergaß den Regen und schaute lächelnd nach links zum Andijker Hafen. Die großen Masten, die dort stolz und Abenteuer verheißend zum Himmel ragten, waren heute nur diffus zu erkennen. Die Windräder in Medemblik sah man überhaupt nicht, und am Horizont konnte man den Übergang zwischen dunklem Wasser und grauem Himmel nur schwer erahnen. Wallis hatte dieser Ausblick schon Hunderte Male fasziniert, und sie fand immer wieder neue Facetten, die sie begeisterten. Mal war der Himmel etwas heller, etwas dunkler, etwas blauer oder grauer. Große weiße Wattewolken, kleine fast schwarze Schlieren. Stratokumulus und Stratus. Cumulus, Nimbostratus und Cumulonimbus. Sie hatte es irgendwann mal nachgelesen. Das IJsselmeer, Het Grootslag, ihr Chalet und sie, das war wie eine niemals enden wollende Verliebtseinsphase. Snoepje zog wieder an der Leine und sprang wild vor ihr auf dem matschigen Boden hin und her. Sie machte ihn von der Leine und ließ ihn laufen.

»Aber nicht so weit weg, hörst du?«, rief sie ihm hinterher, als er bereits über die dicken glitschigen Steine rutschte, die zum Wasser führten. Wie immer trank er gierig aus dem See, als hätte er seit Tagen nichts bekommen, und raste dann wieder hoch zu Wallis, um sie nach der langen Zeit zu begrüßen. Sie tätschelte seinen nassen Kopf und dann stapfte sie los in Richtung Hafen.

Sie hatte ihr Herz schon vor Wochen an diesen jungen Vierbeiner verloren. Schon als Kind hatte sie sich einen Hund gewünscht, der sich aber mit der Berufstätigkeit ihrer Eltern, die mit ihrem Bestattungsunternehmen genug zu tun hatten, nicht vereinbaren ließ. Nachdem ihre Mutter gestorben war, blieb noch weniger Zeit für ihren Vater und sie. Und später dann, während ihrer Ausbildung und Tätigkeit als Kommissarin, war überhaupt nicht mehr daran zu denken. Hinzu kam, dass Nils Starke, ihr Ex-Mann, keinen Hund wollte und als Rechtsanwalt auch keine Zeit dazu gehabt hätte. Wallis blickte auf das dunkle Wasser, auf dem die Regentropfen große Kreise formten, und dachte an die Asche ihres Vaters, die sie bei ihrer Ankunft im Park auf dem IJsselmeer verstreut hatte. Das alles war schon sehr weit weg. Snoepje kam auf sie zugestürmt und legte ihr einen Stock vor die Füße. Sie nahm ihn auf und warf ihn so weit wie möglich. Nachdem im Herbst endlich Ruhe in ihr Leben eingekehrt war, hatte sie immer öfter daran gedacht, sich einen Hund anzuschaffen. Aber jedes Mal machten sich Bedenken in ihr breit. Was, wenn sie in ihrem Jahr auch mal eine größere Reise unternehmen, Städtetouren machen wollte? Und, schlimmer noch, was würde sie nach Ablauf des Jahres machen, wenn sie zurück nach Deutschland kehren und ihren Job als Kommissarin wieder aufnehmen würde?

Irgendwann hatte sie sich dann nach einem Tierheim in der Nähe erkundigt und auf diesem Wege Marjan van Dieken kennengelernt. Eine witzige Frau mittleren Alters, die ein kleines Tierheim in der Nähe von Enkhuizen führte und ein Herz für alles hatte, was kreuchte und fleuchte. Wallis hatte einen Spaziergang dorthin gemacht und der Frau von ihrem Wunsch nach einem Hund erzählt, ihr aber auch ihre Bedenken geäußert. Marjan, froh darüber, dass Wallis sich zum Unterschied von vielen anderen Menschen Gedanken darüber machte, bevor sie sich ein Tier anschaffte, machte sie zunächst mit allen Hunden, Katzen, Hamstern und Schildkröten bekannt, während sie ihr die Lebens- und Schicksalsgeschichte der Lebewesen näherbrachte. Marjan bewohnte eine kleines, etwas baufälliges Haus direkt neben der großen eingezäunten Anlage, die die Tiere beherbergte. Es waren keine Zwinger, in denen die Tiere lebten, sie erinnerten Wallis eher an liebevoll eingerichtete Wohnstuben. Sicher hatten es manche Tiere in ihrem Zuhause nicht so gut wie diese hier. Der Einsatz, den diese Frau ihren Findlingen entgegenbrachte, faszinierte Wallis. Marjan van Dieken war eine skurrile Person, mittelgroß, schlank, mit langen grauen Locken, die sie immer etwas wirr zusammengebunden hatte. Auf der recht großen runden Nase prangte ein dunkles Muttermal, beim Sprechen hing ein Mundwinkel meist etwas tiefer als der andere ,und Wallis fragte sich, ob das eine Angewohnheit war oder ob die Frau vielleicht mal einen leichten Schlaganfall gehabt haben könnte. Ihr lautes Lachen erinnerte Wallis immer an quietschende Bremsen. Aber sie mochte diese warmherzige Frau, die ihr Leben den Tieren gewidmet hatte und ihr anbot, doch zunächst mal mit dem einen oder anderen Vierbeiner spazieren zu gehen. Dabei konnte sie sich Gedanken darüber machen, ob sie bereit war, die Verpflichtung einzugehen, und gleichzeitig noch etwas Gutes tun. So ging Wallis ab sofort mindestens einmal in der Woche mit Corrie, dem alten blinden Schäferhund, Floortje, dem Pudel mit drei Beinen, und vielen anderen über den Deich. Vor einigen Wochen war dann Snoepje als Neuzugang gekommen. Irgendwie war kein Platz mehr für die ein Jahr alte Mischlingshündin mit dem schwarz-braun-weißen, ein wenig gelockten Fell, bei der keine Rasse abzuleiten war. Für Wallis war das dreifarbige Tier sofort zum Glückshund aufgestiegen.

Snoepje kam hechelnd zu Wallis zurück und legte ihr erneut den Stock vor die Füße. Wallis hob ihn auf, warf ihn fort und setzte ihre Kapuze ab. Es hatte aufgehört zu regnen, und sie schwitzte etwas, während sie hinter dem Hund hereilte.

Snoepje und sie waren in den wenigen Wochen ein eingespieltes Team geworden, und Wallis wurde es jedes Mal ein wenig schwer ums Herz, wenn sie ihn abends zurückbrachte. Seit einiger Zeit quälte sie der Gedanke, er könnte an jemanden vermittelt werden, und sie überlegte, ihn eventuell ganz zu sich zu nehmen. Dann musste sie eben auf große Reisen verzichten und würde, wieder im Dienst, jemanden suchen müssen, der tagsüber auf Snoepje aufpasste, sofern sie ihn nicht mit zur Arbeit nehmen konnte. Es gab für alles eine Lösung. Heute würde er zum ersten Mal über Nacht bei ihr bleiben.

Sie waren an der Parkeinfahrt angelangt, und Wallis hatte eigentlich noch weiter in Richtung Hafen und Onderdijk gehen wollen, als der Hund plötzlich seinen Stock fallen ließ und zu schnüffeln begann.

»Was ist, Snoepje?«, fragte Wallis und ging auf ihn zu. Der Hund blickte sie kurz an, als er seinen Namen hörte, und schnüffelte dann weiter auf dem Boden, während er in Richtung Straße lief. Wallis hatte sich bislang immer darauf verlassen können, dass Snoepje zumindest beim zweiten Rufen zu ihr zurückkam, sonst hätte sie ihn nicht von der Leine gelassen. Aber diesmal schien der Hund sie gar nicht wahrzunehmen, als sie wiederholt nach ihm rief. Sie schrie etwas lauter und machte einige schnelle Schritte auf ihn zu, aber Snoepje folgte seiner Fährte und rannte auf die Hauptstraße, die nach Andijk führte, zu. Erschrocken eilte Wallis ihm hinterher, hatte in ihren Gummistiefeln aber keine Chance, ihn einzuholen. Als sie von links ein Auto kommen sah, schrie sie auf und rannte mit den Armen wedelnd in Richtung Straße, um auf sich aufmerksam zu machen. Noch bevor sie die Straße erreichte, war das Auto direkt vor ihr, und sie konnte Snoepje nicht mehr sehen. Dann quietschten die Bremsen des Wagens, und Wallis wartete entsetzt auf einen Aufprall.

Der dunkle Passat kam unmittelbar vor ihr zum Stehen, und Wallis sah im Schein der Straßenlaterne, wie Snoepje, weiter die Schnauze auf dem Boden, in der Dunkelheit aus ihrer Sicht verschwand. Erstaunt starrte Wallis ins Wageninnere, als sich die Beifahrertür öffnete und Ton Gerritsen, Hoofdinspecteur in Medemblik, sie, sich über den Beifahrersitz beugend, hinweg anblickte.

»Windsbraut, was machen Sie denn hier?«

Ohne zu antworten sprang Wallis so abrupt in den Wagen, dass der Hoofdinspecteur es noch in letzter Sekunde schaffte, seinen Arm unter ihrem Hintern wegzuziehen.

»Da, hinterher«, schrie Windsbraut, zeigte mit der linken Hand in Richtung Molenweg, während sie...

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Doris Althoff ist Kommunikationswirtin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der ehemaligen Burg Pungelscheid (Sauerland), in deren Burgkeller sie sporadisch auch Lesungen und musikalische Veranstaltungen durchführt. Sie schreibt seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Autorengruppen, gewann mehrere Literaturwettbewerbe mit ihren Kurzgeschichten und Krimis, die in vielen Anthologien erschienen sind. 2017 hat sie ein Kinderbuch veröffentlicht, 2023 einen Thriller und im Frühjahr 2024 den ersten Teil der regionalen Krimiserie. So oft wie möglich verbringt Doris Althoff Zeit an ihrem Sehnsuchtsort, dem Ijsselmeer, an welchem auch ihre regionale Krimiserie mit Kommissarin Wallis Windsbraut spielt.