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Sherlock Holmes an der Saar

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
300 Seiten
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am24.04.2024
Mörderjagd im Saarland Als Sherlock Holmes einen alten Freund in St. Johann besucht, dem heutigen Saarbrücken, lernt er zufällig einen Arzt aus Mettlach kennen, der am Vortag ein geheimnisvolles Päckchen ohne Absender erhalten hat, in dem sich ein wertvoller, uralter Goldkelch befand. Dieses Rätsel schlägt Sherlock Holmes augenblicklich in den Bann, zumal er sofort ahnt, dass hinter der Sache weit mehr steckt, als es den Anschein hat. Kaum sind der Meisterdetektiv und sein zeitweiliger Assistent, der Buchhändler David Tristram, in dem idyllischen Ort Mettlach angelangt, wird der Leichnam eines Unbekannten gefunden. Es dauert lange, bis dessen Identität endlich geklärt werden kann. Auch bleibt er nicht der einzige Tote. Der ganze Ort ist in heller Panik, während Holmes in aller Ruhe angeln geht, da er hofft, einen der legendären Riesenwelse aus der Saar zu ziehen.

Franziska Franke wurde in Leipzig geboren, hat nach ihrer Schulzeit, die sie in Essen, Schwetzingen und Wiesbaden verbrachte, an den Universitäten von Mainz und Frankfurt Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Kunstpädagogik studiert. Sie wohnt heute in Mainz, wo sie freiberuflich in der Erwachsenenbildung tätig ist. In ihrer Sherlock Holmes-Reihe löst der Meisterdetektiv zahlreiche Kriminalfälle im Anschluss an sein rätselhaftes Verschwinden in den Reichenbach-Fällen. Dabei begleitet ihn der englische Buchhändler David Tristram.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextMörderjagd im Saarland Als Sherlock Holmes einen alten Freund in St. Johann besucht, dem heutigen Saarbrücken, lernt er zufällig einen Arzt aus Mettlach kennen, der am Vortag ein geheimnisvolles Päckchen ohne Absender erhalten hat, in dem sich ein wertvoller, uralter Goldkelch befand. Dieses Rätsel schlägt Sherlock Holmes augenblicklich in den Bann, zumal er sofort ahnt, dass hinter der Sache weit mehr steckt, als es den Anschein hat. Kaum sind der Meisterdetektiv und sein zeitweiliger Assistent, der Buchhändler David Tristram, in dem idyllischen Ort Mettlach angelangt, wird der Leichnam eines Unbekannten gefunden. Es dauert lange, bis dessen Identität endlich geklärt werden kann. Auch bleibt er nicht der einzige Tote. Der ganze Ort ist in heller Panik, während Holmes in aller Ruhe angeln geht, da er hofft, einen der legendären Riesenwelse aus der Saar zu ziehen.

Franziska Franke wurde in Leipzig geboren, hat nach ihrer Schulzeit, die sie in Essen, Schwetzingen und Wiesbaden verbrachte, an den Universitäten von Mainz und Frankfurt Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Kunstpädagogik studiert. Sie wohnt heute in Mainz, wo sie freiberuflich in der Erwachsenenbildung tätig ist. In ihrer Sherlock Holmes-Reihe löst der Meisterdetektiv zahlreiche Kriminalfälle im Anschluss an sein rätselhaftes Verschwinden in den Reichenbach-Fällen. Dabei begleitet ihn der englische Buchhändler David Tristram.

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Das Paket

Nach Lösung unseres Falls1 beschloss Holmes, einen Abstecher nach Sankt Johann2 in den Preußischen Rheinlanden zu machen, um einen dort lebenden Gelehrten zu besuchen, mit dem er seit einiger Zeit korrespondierte. Dieser hieß Theodor Leidinger, war Lehrer für Geschichte und alte Sprachen an einem Gymnasium und hatte sich durch zahlreiche Publikationen zur Altertumskunde und zur Kunst des Mittelalters einen guten Namen in Wissenschaftskreisen gemacht. Nebenher handelte er mit Kunst und Antiquitäten. Wahrscheinlich fragte mich Holmes nur höflichkeitshalber, ob ich ihn begleiten wolle, und ich wiederum schloss mich nur an, weil mein Schwager Andrea Boldoni mich darum gebeten hatte. Er hielt den Kontakt für nützlich für die von ihm geleitete Bildhauerwerkstatt. Ich fragte lieber nicht nach, was genau er sich davon versprach, da er doch angeblich unschuldig daran war, dass die Marmorskulpturen seines verstorbenen Vaters immer wieder als echte Renaissance-Skulpturen ihren Besitzer wechselten. Aber immerhin waren meine Deutschkenntnisse mittlerweile ganz manierlich, zumindest wenn ich mit keinem allzu ausgeprägten Dialekt konfrontiert wurde.

Unser Gastgeber entpuppte sich als reizender Herr mittleren Alters mit einer äußerst charmanten, wohl etwas jüngeren Gattin. Ich hätte es nicht über das Herz gebracht, ihm die in historischem Stil gehaltenen Werke meines Schwiegervaters unterzujubeln. Außerdem war er viel zu versiert, um auf sie hereinzufallen.

Trotz herrlichen Wetters saßen wir den ganzen Tag im Salon, wo unser Gastgeber und Holmes über mittelalterliche Handschriften fachsimpelten. Ein Thema, zu dem ich rein gar nichts beitragen konnte. Zum Glück hatte ich darauf bestanden, in einem Hotel abzusteigen, weshalb ich mich nicht verpflichtet fühlte, einen weiteren Tag zu bleiben. Aber es kam ganz anders.

Gegen zwei Uhr nachmittags geleitete das Hausmädchen einen weiteren, offenbar unerwarteten Besucher in den Salon. Er war etwa im gleichen Alter wie unser Gastgeber und hatte eine Figur, die ein höflicher Mensch als stattlich bezeichnete. Man musste kein Meisterdetektiv sein, um ihn an seiner Tasche als Arzt zu identifizieren.

»Schön, dass du Zeit für mich hast, Theodor ...«, begann er, stockte aber, als er erkannte, dass der Hausherr nicht allein war.

»Mister Sven Sigerson und Mister David Tristram, mein alter Klassenkamerad Doktor Richard Schmitt«, machte dieser uns bekannt. Falls er über den Besuch seines Freundes erstaunt war, so ließ er es sich nicht anmerken.

»Mir ist etwas Seltsames passiert«, platzte es aus dem Neuankömmling heraus, bevor er genauso abrupt wieder verstummte.

»Mister Sigerson und sein Assistent sind Experten für seltsame Dinge«, munterte der Hausherr seinen neuen Gast auf.

Dieser seufzte übertrieben und blickte uns dann skeptisch an. Aber schließlich siegte sein Mitteilungsdrang über seine offenbar ausgeprägte Reserviertheit gegenüber Fremden. »Gestern erhielt ich überraschend ein Paket. Leider stand kein Absender darauf. Darin war das da!« Er öffnete seine Arzttasche, griff vorsichtig hinein und zog den letzten Gegenstand heraus, den ich erwartet hatte, nämlich einen uralt aussehenden, goldenen Becher, und stellte ihn auf den Tisch.

»Solche Post lässt man sich doch gefallen«, bemerkte ich belustigt.

»Das Ding ist ein Vermögen wert, allein schon der Materialwert«, entfuhr es dem Hausherrn, und er nahm das Gefäß so vorsichtig in die Hand, als wäre es zerbrechlich. Dann hob er den Kelch hoch, als wollte er die Eucharistie damit feiern, und betrachtete die Unterseite. »Ein spätantiker Trinkbecher und zweifelsohne aus reinem Gold«, murmelte er bewundernd. »Wer verschickt denn so etwas an einen Arzt und dann noch ohne Begleitschreiben?«

Auf Englisch heißen Taschendiebe pickpockets. Vielleicht gibt es ja auch givepockets dachte ich amüsiert, sprach es aber nicht laut aus.

»Das frage ich mich auch«, mischte Holmes sich vehement ein. Er saß hochaufgerichtet in seinem Sessel und war ganz in seinem Element. »Ich hoffe, Sie haben den Karton und das Packpapier mitgebracht.«

Der Arzt zuckte entschuldigend mit den Achseln. »Das habe ich leider alles weggeworfen. Es hatte stark geregnet, und das Papier war völlig durchgeweicht.«

Holmes blickte den Arzt an, als ob eine derartige Vernichtung von Beweismitteln ein Kapitalverbrechen wäre.

»Erstaunlich, dass der Briefträger die Adresse überhaupt ...« Doktor Schmitt stockte, Holmes´ graue Augen leuchteten auf und der Arzt leckte sich nervös über die Unterlippe. »Sie meinen, dass das Paket mir fälschlich ausgehändigt wurde?«, fragte unser Gesprächspartner verblüfft.

»Ihr Nachname entspricht ja dem englischen Smith und ist wahrscheinlich in Deutschland sehr verbreitet. Gibt es in Ihrem Heimatort noch andere Schmitts?«, erkundigte sich Holmes.

»Ja, leider. Ich habe schon überlegt, meinen Geburtsort anzuhängen und mich Schmitt-Orscholz zu nennen. Aber zum Glück gibt es im Ort nur einen Richard Schmitt.«

»Wirklich schade, dass ich mir kein Bild von der Handschrift machen kann, mit der die Adresse geschrieben wurde«, bedauerte Holmes mit finsterer Miene. »Aber wir sollten nichts von vornherein ausschließen, auch wenn es auf den ersten Blick unwahrscheinlich wirkt. Vielleicht sind Sie ja doch der richtige Adressat dieser bemerkenswerten Sendung. Sind Sie wirklich ganz sicher, niemand zu kennen, der Ihnen diese Antiquität gesandt haben könnte?«

»Vielleicht ein Patient, den Sie aus Mitleid unentgeltlich behandelt haben und der in Amerika als Goldgräber zu Reichtum gekommen ist«, schlug ich vor, bevor mir bewusst wurde, dass man in Amerika keine römischen Trinkgefäße finden konnte.

»Ich habe nie jemanden gratis behandelt«, entfuhr es unserem Gesprächspartner in einem Tonfall, als ob das eine ehrenrührige Unterstellung wäre. »Ich betreibe auch keine Pfandleihe und bin nicht besonders an Altertümern interessiert. Theodor und ich sind Schulfreunde, was nicht heißt, dass ich seine Liebhabereien teile. Wenn sich kein rechtmäßiger Besitzer bei mir meldet, habe ich vor, das Ding zu verkaufen.«

»Haben Sie das Gefäß bereits jemandem zum Verkauf angeboten?«, erkundigte sich Holmes alarmiert.

»Nein, ich bin gleich hierhergefahren.«

»Du hast es aber doch sicher deiner Gemahlin gezeigt?«, fragte der Hausherr erstaunt.

»Ihr am allerwenigsten. Ich traue ihr glatt zu, gleich zur Polizei zu gehen. Die würde mir dann wahrscheinlich das gute Stück wegnehmen. Wenn aber niemand Anspruch darauf erhebt, möchte ich es veräußern.«

Wahrscheinlich hatte er den Karton und das Packpapier weggeworfen, damit ihm seine Frau nicht auf die Schliche kam.

»Das ist gut«, sagte Holmes und ließ damit offen, ob er die Verschwiegenheit oder die Habgier des Arztes meinte. »Als Erstes sollten wir in den Museen der Umgebung nachfragen, ob sie ein derartiges Objekt vermissen. Wo haben Sie noch einmal gesagt, dass Sie wohnen?«, kam er dann zur Sache.

Der mörderische Blick, den Doktor Schmitt ihm zuwarf, ließ mich befürchten, dass er Holmes verbot, den rechtmäßigen Besitzer seines Schatzes zu suchen. Aber der Arzt beherrschte sich gerade noch.

»Das habe ich bisher noch nicht gesagt. Aber es ist auch kein Geheimnis. Ich wohne in Mettlach.«

»Wo ist denn das?«, fragte ich.

»Kennen Sie nicht die berühmten Mettlacher Platten?«, fragte der Arzt zurück, was ich verneinte.

»Aber wieso haben Sie gesagt, wir sollten nachfragen?«, wandte sich dann unser Gesprächsteilnehmer perplex an Holmes. »Und außerdem: Was kümmert Sie eigentlich mein Paket?«

»Der Fall entbehrt nicht eines gewissen Interesses. Daher nehme ich ihn an, auch deshalb, weil wahrscheinlich mehr dahintersteckt, als es zunächst den Eindruck erweckt. Womöglich schweben Sie sogar in großer Gefahr«, sagte Holmes und erklärte dann unserem unfreiwilligen neuen Klienten, was ein beratender Ermittler war und dass wir diesem Berufsstand angehörten. Holmes hätte mit vollem Fug und Recht sagen können, dass er dieses Metier aus der Taufe gehoben hatte.

»Dafür wäre ich Ihnen sehr verbunden. Sie haben übrigens völlig recht. Die Sache ist schon etwas beunruhigend, nicht dass ich in einen Raub hineingezogen werde. Als Arzt muss ich schon auf meinen guten Ruf achten«, entgegnete Doktor Schmitt, dem Holmes offenbar Angst eingejagt hatte. »Ich kann Sie aber nicht bezahlen«, fügte er dann hastig hinzu, bevor dieser ihm seinen üblichen Honorarsatz nennen konnte.

Ich...
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Franziska Franke wurde in Leipzig geboren, hat nach ihrer Schulzeit, die sie in Essen, Schwetzingen und Wiesbaden verbrachte, an den Universitäten von Mainz und Frankfurt Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Kunstpädagogik studiert. Sie wohnt heute in Mainz, wo sie freiberuflich in der Erwachsenenbildung tätig ist.
In ihrer Sherlock Holmes-Reihe löst der Meisterdetektiv zahlreiche Kriminalfälle im Anschluss an sein rätselhaftes Verschwinden in den Reichenbach-Fällen. Dabei begleitet ihn der englische Buchhändler David Tristram.