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Mobbing auf der Hundwiese

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Cadmos Verlagerschienen am20.03.2023
Lust statt Frust bei Hundebegegnungen So schützen Sie Ihren Hund, Täter oder Ofer von Mobbing zu werden Erfahren Sie in diesem Buch, wie die Bedürfnisse Ihres Hundes Einfluss auf sein Verhalten nehmen und was Mobbing unter Hunden ausmacht. Neben Erklärungen und konkreten Beispielen finden sich hier Trainingsanleitungen, Übungen und Tipps, die helfen, Mobbing zu verhindern, abzubrechen und seine Folgen möglichst gut aufzufangen. Die Autorin vermittelt, wie eine entspannte Begegnung unter Hunden von einer angespannten Begegnung und einer konkreten Mobbingsituation unterschieden werden kann. Dabei beleuchtet sie die Handlungen der drei verschiedenen Akteure auf der Hundewiese, die einen Einfluss auf Mobbing haben: Täter, Betroffene und die anwesenden Menschen. Ziel dieses Buches ist es, Sie als Bezugsperson zu befähigen, Ihren Hund im Alltag davor zu schützen, in einen negativen Mobbing-Kreislauf zu geraten, sei es als Opfer oder Täter. Bei Mobbing können alle Beteiligten nämlich nur eines: verlieren!

Karin Andres ist Dipl.-Sozialpädagogin und Hundeverhaltenstherapeutin und nutzt ihr doppeltes Fachwissen, um Menschen und ihre als problematisch empfundenen Hunde in einem ganzheitlichen Ansatz zu unterstützen. Sie arbeitet ressourcenorientiert, klientenzentriert, nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und selbstverständlich ohne Einschüchterung und Gewalt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextLust statt Frust bei Hundebegegnungen So schützen Sie Ihren Hund, Täter oder Ofer von Mobbing zu werden Erfahren Sie in diesem Buch, wie die Bedürfnisse Ihres Hundes Einfluss auf sein Verhalten nehmen und was Mobbing unter Hunden ausmacht. Neben Erklärungen und konkreten Beispielen finden sich hier Trainingsanleitungen, Übungen und Tipps, die helfen, Mobbing zu verhindern, abzubrechen und seine Folgen möglichst gut aufzufangen. Die Autorin vermittelt, wie eine entspannte Begegnung unter Hunden von einer angespannten Begegnung und einer konkreten Mobbingsituation unterschieden werden kann. Dabei beleuchtet sie die Handlungen der drei verschiedenen Akteure auf der Hundewiese, die einen Einfluss auf Mobbing haben: Täter, Betroffene und die anwesenden Menschen. Ziel dieses Buches ist es, Sie als Bezugsperson zu befähigen, Ihren Hund im Alltag davor zu schützen, in einen negativen Mobbing-Kreislauf zu geraten, sei es als Opfer oder Täter. Bei Mobbing können alle Beteiligten nämlich nur eines: verlieren!

Karin Andres ist Dipl.-Sozialpädagogin und Hundeverhaltenstherapeutin und nutzt ihr doppeltes Fachwissen, um Menschen und ihre als problematisch empfundenen Hunde in einem ganzheitlichen Ansatz zu unterstützen. Sie arbeitet ressourcenorientiert, klientenzentriert, nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und selbstverständlich ohne Einschüchterung und Gewalt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783840467387
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.03.2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse9419 Kbytes
Artikel-Nr.14724263
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Der Hund als soziales Wesen
Was ist Mobbing?
Mobbing erkennen
Die Seite der Täter
Die Seite der Opfer
Tipps für Besitzer
mehr
Leseprobe


DER HUND: EIN BIO-PSYCHO-SOZIALES WESEN

Mobbing ist, wie wir im Verlauf des Buches sehen werden, ein sehr komplexes und vielschichtiges Phänomen. Zahlreiche Faktoren haben Einfluss darauf, ob sich eine Begegnung zwischen Hunden zu einer Mobbingsituation entwickelt. Ebenso komplex wie die Entstehung ist auch seine Wirkung. Entsprechend müssen auch Trainingsansätze, die Mobbing verhindern sollen, dieser Komplexität Rechnung tragen. Nun hilft es im Alltag meist ungemein, wenn man solche vielschichtigen Phänomene und Trainingsansätze immer aus demselben Blickwinkel betrachtet.

Ein Modell als Ausgangspunkt

Wenn wir im deutschsprachigen Raum von Temperaturen sprechen, so gehen wir im Allgemeinen davon aus, dass wir Grad Celsius (°C) meinen und nicht etwa Grad Fahrenheit (°F), wie dies im amerikanischen Raum üblich ist. Wir gehen also immer von demselben Bezugspunkt aus. Würden wir das nicht tun und stattdessen immer zwischen Fahrenheit und Celsius wechseln, so hätten wir große Probleme damit, uns über etwas so Alltägliches wie das Wetter sinnvoll zu unterhalten.

Genauso wie wir Grad Celsius als Ausgangspunkt für Temperaturen nehmen, nutzen wir in diesem Buch als Ausgangspunkt das Modell der bio-psycho-sozialen Grundbedürfnisse als Ausgangspunkt, um Mobbing als Phänomen, seine Wirkung und die Trainingsansätze, die dagegen angewandt werden, zu verstehen.

Das Modell hilft dabei, Einflussfaktoren unterschiedlicher Ebenen auf einen Blick zu erkennen. Da das Modell sowohl für die theoretischen Erklärungen und Betrachtungen zu Mobbing als auch für den praxisorientierten zweiten Teil die Basis bildet, werden wir in diesem Kapitel einen genaueren Blick darauf werfen. Nun gibt es im Bereich des Hundetrainings eine Vielzahl von Modellen und Theorien, die als Ausgangspunkt genutzt werden können. Hier wird das Modell der bio-psycho-sozialen Grundbedürfnisse angewendet, das ursprünglich aus den Sozialwissenschaften stammt. Es wurde von Werner Obrecht entwickelt, um menschliches Verhalten zu analysieren und zu erklären. Es kann aber, nach einigen Anpassungen, auch für die Analyse hündischen Verhaltens und das anschließende Training genutzt werden.


Das Modell der bio-psycho-sozialen Grundbedürfnisse, adaptiert auf den Haushund. (Quelle: K. Andres)


Biologische, psychologische und soziale Bedürfnisse

Nun werfen wir einen genaueren Blick auf die drei Ebenen des Modells der Grundbedürfnisse von Hunden.

Der Bereich der biologischen Bedürfnisse umfasst alle biologischen und chemischen Vorgänge im Körper des Hundes, also die körperliche Gesundheit sowie alle körperlichen Bedürfnisse. Neben dem Bedürfnis nach Nahrung, Flüssigkeit oder einer angenehmen Temperatur zählt hier beispielsweise auch das Bedürfnis nach Schlaf oder Schmerzfreiheit dazu.


Kann ein Modell aus der Sozialpsychologie auf Hunde übertragen werden?

Im Verlauf dieses Buches werden wir uns ab und an auf Theorien und Wissen zu Mobbing stützen, welches im Zusammenhang mit Mobbing unter Menschen gewonnen wurde. Mobbing als menschliches Verhalten ist gut erforscht, entsprechend viel Literatur findet sich dazu. Zu Mobbing unter Hunden wurde aber bisher nur wenig geforscht, weswegen es sich anbietet zu prüfen, ob gewisse Annahmen sich von Menschen auf Hunde übertragen lassen.

Tatsächlich sind sich Hund und Mensch in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich. Selbstverständlich bestehen zwischen beiden Spezies Unterschiede, sowohl im Verhalten als auch bei den Bedürfnissen. Dennoch sind es die Ähnlichkeiten, die das Zusammenleben von Hund und Mensch über Jahrhunderte zu einer Erfolgsgeschichte machten und noch immer machen:

UNSERE SPEZIES
HAT SO VIEL
MIT HUNDEN GEMEINSAM.
WENN SIE DAS BREITE
SPEKTRUM ALLEN TIERISCHEN
LEBENS VON KÄFERN BIS HIN
ZU BÄREN BETRACHTEN,
HABEN HUNDE UND MENSCHEN
MEHR GEMEINSAMKEITEN
ALS UNTERSCHIEDE.

Patricia B. McConnell


Foto: Shutterstock/VVV


Die Hirnstruktur von Hund und Mensch ist in ihren Grundzügen identisch. Reiz- und Emotionsverarbeitung geschieht durch dieselben biochemischen Prozesse. Beweise dieser Tatsache sind, neben dem identischen Vorgang des Lernens, die zahlreichen Techniken zur Stressreduktion und Angstbewältigung, die sowohl bei Menschen als auch bei Hunden Wirksamkeit bewiesen haben. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen auf, dass auch die Gedächtnisleistung von Hunden sehr ähnlich aufgebaut ist wie die von Menschen. Auf die Theorie der bio-psycho-sozialen Grundbedürfnisse trifft dies, wie wir im folgenden Kapitel sehen werden, tatsächlich zu. Hunde sind, genau wie Menschen, im Kern bio-psycho-soziale Wesen. Nur wenn sie ihre Bedürfnisse in all diesen drei Bereichen zumindest zu einem gewissen Teil befriedigen können, bleiben sie langfristig körperlich wie psychisch gesund.


Diese Ebene wird im Training von Hunden zumeist als Erstes berücksichtigt. Dies mag daran liegen, dass diese Bedürfnisse verhältnismäßig leicht von außen gemessen oder beobachtet und entsprechend einfach erforscht werden können. Auch wenn einige Hunde deutlich mehr Futter oder Wasser zu sich nehmen als andere, so lassen sich doch generelle Richtwerte aufstellen, wie viel ein Hund ungefähr trinken oder fressen sollte, um gesund zu bleiben.

Weniger klar ersichtlich, aber genauso wichtig ist die Ebene der psychologischen Bedürfnisse. Auf Hunde bezogen sind dies folgende:

- das Bedürfnis nach einer berechenbaren, als sicher empfundenen Umwelt,

- das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit. Dieses Bedürfnis beschreibt einerseits das Wissen des Hundes darum, wie er sich verhalten muss, um negative Konsequenzen zu verhindern und seine Interessen durchzusetzen. Nach Erlangung dieses Wissens muss der Hund zudem auch in der Lage sein, sich entsprechend verhalten zu können, beispielsweise indem er über die nötige Impulskontrolle verfügt.

- das Bedürfnis nach Stimulation. Gemeint ist damit ein spannender Alltag, der dem Hund immer wieder verschiedene und neue Anregungen bietet, ihn jedoch nicht überfordert.

Bei diesen Bedürfnissen liegt der Fokus auf der individuellen Perspektive des individuellen Hundes. Während ein Hund seinen Alltag als sicher, anregend und interessant empfindet, kann derselbe Alltag für einen anderen Vierbeiner völlig über- oder unterfordernd sein.

Deshalb ist es bei diesen Bedürfnissen viel schwieriger als im Bereich der biologischen Bedürfnisse, allgemeingültige Ratschläge zu erteilen. Hier müssen vielmehr wir Menschen versuchen, die individuellen Vorlieben unserer Hunde durch Beobachtung zu erkennen und ihren Alltag entsprechend zu gestalten.

Zuletzt folgen noch die sozialen Bedürfnisse. Hunde sind, genau wie Menschen, soziale Wesen. Sie entwickeln sich im Austausch mit Sozialpartnern - das können Hunde und Menschen sein - und werden durch ihr Umfeld geprägt.

Eine längere Isolation führt zu Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten. Welpen wären in der freien Natur als typische Vertreter der Säugetiere ohne Unterstützung und Schutz von Sozialpartnern nicht überlebensfähig. Werden sie isoliert aufgezogen, so entwickeln sie massive Verhaltensstörungen und erleben anhaltend Stress, der ihre körperliche und physische Gesundheit beeinträchtigt. Auch wenn ausgewachsene Hunde ein sehr unterschiedlich ausgeprägtes Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit haben, so suchen doch die allermeisten die Gesellschaft von Sozialpartnern.

Damit sind diese Bedürfnisse genauso zentral wie die biologischen oder psychischen Bedürfnisse. Zu den sozialen Bedürfnissen, die wir auch bei Hunden beobachten können, gehören außerdem:

- das Bedürfnis nach emotionaler Zuwendung

- das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu anderen Sozialpartnern


Worin unterscheiden sich die Bedürfnisse von Hunden und Menschen?

Alle höher entwickelten Lebewesen haben, wissenschaftlich nachgewiesen, Bedürfnisse. Es muss aber berücksichtigt werden, dass sich die konkrete Erfüllung der Bedürfnisse je nach Spezies stark unterscheidet. So haben Menschen wie Hunde ein Bedürfnis nach Nahrung, wobei aber die optimale Nahrung für den Hund sich deutlich von der jener des Menschen unterscheidet.

Gut gemeinte, aber oftmals nicht tiergerechte Übertragung menschlicher Wünsche auf den Hund hat im besten Fall keinen positiven Effekt, kann aber oftmals auch zu Verhaltensauffälligkeiten führen.


Das Modell in der Praxis: bedürfnisorientiertes Training

Nachdem wir uns nun mit dem Modell der bio-psycho-sozialen Grundbedürfnisse...
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Autor

Karin Andres ist Dipl.-Sozialpädagogin und Hundeverhaltenstherapeutin und nutzt ihr doppeltes Fachwissen, um Menschen und ihre als problematisch empfundenen Hunde in einem ganzheitlichen Ansatz zu unterstützen. Sie arbeitet ressourcenorientiert, klientenzentriert, nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und selbstverständlich ohne Einschüchterung und Gewalt.
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Andres, Katrin