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The Curse of Fortune and Fate

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Bookspot Verlagerschienen am15.05.20241. Auflage
IM NEBEL LAUERT DAS WISPERN DES VERGESSENS Innerhalb kürzester Zeit hat Vanelle alles verloren: Das Vertrauen ihrer Crew und Rivays Rückhalt, denn nun soll sie der Hinrichtung der Alverre-Bande durch die Hand ihres Vaters beiwohnen. Doch nicht nur in Oceanshare breitet sich der verhängnisvolle Nebel aus. Die Götterbiester erheben sich, das Chaos hält die gesamte Welt in Atem. Als eine unerwartete Wendung den Piraten die Flucht ermöglicht, beginnt für alle Artefakt-Träger ein Wettlauf mit der Zeit. Längst geht es nicht mehr nur um ihre Flüche, sondern das Schicksal aller - auch das der Götter selbst. Das große Finale der Curse-Trilogie von Anne Herzel entführt erneut in ungeahnte Tiefen, wo Gefühle, Schicksalsschläge und alte Bekannte im Verborgenen lauern - nichts ist, wie es scheint.

Anne Herzel wurde 1992 im mittelfränkischen Dinkelsbühl geboren. Heute lebt sie mit ihrer Frau Lena in Leipzig. Schon während ihrer Jugend hat sie sich intensiv mit dem Schreiben beschäftigt, dies jedoch erst mit ihrem Journalismus-Studium wieder aufgegriffen. Die Idee zur Reihe 'Die göttlichen Artefakte' entwickelte sie aus dem Antrieb heraus, Sichtbarkeit für Menschen aus der queeren Community zu schaffen. Insbesondere auf Twitch ist sie, gemeinsam mit ihrer Ehefrau, teil einer aktiven Gemeinschaft, die sich für LGBTQIA+ und marginalisierte Menschen im Allgemeinen einsetzt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIM NEBEL LAUERT DAS WISPERN DES VERGESSENS Innerhalb kürzester Zeit hat Vanelle alles verloren: Das Vertrauen ihrer Crew und Rivays Rückhalt, denn nun soll sie der Hinrichtung der Alverre-Bande durch die Hand ihres Vaters beiwohnen. Doch nicht nur in Oceanshare breitet sich der verhängnisvolle Nebel aus. Die Götterbiester erheben sich, das Chaos hält die gesamte Welt in Atem. Als eine unerwartete Wendung den Piraten die Flucht ermöglicht, beginnt für alle Artefakt-Träger ein Wettlauf mit der Zeit. Längst geht es nicht mehr nur um ihre Flüche, sondern das Schicksal aller - auch das der Götter selbst. Das große Finale der Curse-Trilogie von Anne Herzel entführt erneut in ungeahnte Tiefen, wo Gefühle, Schicksalsschläge und alte Bekannte im Verborgenen lauern - nichts ist, wie es scheint.

Anne Herzel wurde 1992 im mittelfränkischen Dinkelsbühl geboren. Heute lebt sie mit ihrer Frau Lena in Leipzig. Schon während ihrer Jugend hat sie sich intensiv mit dem Schreiben beschäftigt, dies jedoch erst mit ihrem Journalismus-Studium wieder aufgegriffen. Die Idee zur Reihe 'Die göttlichen Artefakte' entwickelte sie aus dem Antrieb heraus, Sichtbarkeit für Menschen aus der queeren Community zu schaffen. Insbesondere auf Twitch ist sie, gemeinsam mit ihrer Ehefrau, teil einer aktiven Gemeinschaft, die sich für LGBTQIA+ und marginalisierte Menschen im Allgemeinen einsetzt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783956692116
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.05.2024
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse2553 Kbytes
Artikel-Nr.14939733
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Vanelle stolperte zurück. Rivay sah aus, als wolle er sie angreifen: die Augen so weit aufgerissen, dass es ihr Angst einjagte, die Zähne gebleckt, die Brauen herabgesenkt. Sie wusste, dass man ihnen nur das Nötigste an Wasser und Nahrung zugestand, damit die Piraten geradeso am Leben blieben - allem voran dem Kapitän, den man auf grausame Weise vom Rest der Mannschaft isolierte.

Es hatte Vanelle viel Überwindung und enormen Mut gekostet, in das Gefängnis im Rumpf hinabzusteigen. Sie hatte zwar keinen Schlüssel bei sich, dafür jedoch ein dünnes, langes Metallteil, mit dem sie hoffte, die Schlösser öffnen zu können. Aber so weit kam es nicht. Schon von der Sekunde an, in der sie das Unterdeck betreten hatte, begegnete man ihr mit offenkundiger Feindseligkeit. All das Vertrauen, die Freundschaften, der Zusammenhalt - zerbrochen wie eine morsche Schiffsplanke. Vor allem Lineth schmetterte ihr in ihrem erbärmlichen Zustand extreme Beleidigungen entgegen, während Kania einfach nur leise schluchzte. Raina biss die Zähne aufeinander, ein tiefes Knurren entkam ihrer Kehle, denn nur die Ketten hielten die große Piratin davon ab, auf Vanelle loszugehen. Thoma wirkte erschöpft, ebenso wie Kolaris, der kraftlos in den Fesseln hing. Enril mied ihren Blick. Allein Aelin betrachtete sie nicht mit unverhohlener Abneigung, vergleichbar mit Elan, der sogar versuchte, mit Vanelle zu sprechen. Die anderen übertönten ihn. Und Rivay? Ihr Kapitän, der so geschunden wirkte wie nie, dem das schwarze Haar unordentlich an der Stirn klebte, die Augenringe so dunkel, dass es ihr die Eingeweide zusammenschnürte - er hasste sie inbrünstig. Der Stoß gegen ihre Brust schmerzte, jedoch nicht so sehr wie ihr nun erneut berstendes Herz. Gebrochen kam Vanelle auf die Beine. Sie konnte hier nichts tun. Niemand schenkte ihr Gehör, schon gar nicht er. Deshalb suchte sie ihr Heil in der Flucht.

Gejagt von den Verwünschungen der Piraten, kehrte sie auf Deck zurück. Innerlich in Aufruhr kam sie zum Stehen, die Hand auf das raue Holz der Reling gepresst. Das fremde Schiff gab ihr keinen Halt, längst nicht so, wie es die Oasis getan hätte. Sie vermisste den stolzen Kahn, den sie in Arowana verloren hatten. Und jetzt? Man hielt Kurs Richtung Oceanshare, ein Gedanke, der Vanelle Übelkeit bereitete. Man beobachtete sie, tagein, tagaus. Insbesondere Spinell ließ sie nie aus den Augen. Er, ihr Bruder, glaubte doch tatsächlich, man habe sie gegen ihren Willen festgehalten und zu einem Leben als Piratin gezwungen. Bisher hatte sie ihm nicht widersprochen. Sie konnte, durfte nicht zugeben, dass sie längst nicht mehr zu den Piratenjägern gehörte, immerhin galt ihre Loyalität lange schon nur noch ihnen: der Alverre-Piratenbande. Rivay war ihr Kapitän und würde es auch weiter sein, unwichtig wie sehr er sie gerade verabscheute.

»Schwesterchen?«

Die tiefe, ihr fremd erscheinende Stimme ließ Vanelle zusammenzucken. Er kam von oberhalb des Achterdecks auf sie zu und strich sich mit einer beiläufigen Geste das kurze, kastanienfarbene Haar aus dem Gesicht. Schon damals, am Tag ihres Sprungs auf das Schiff der Piraten, hatte er Vanelle überragt. Diesen Vorsprung hatte er zwischenzeitlich ausgebaut. Fast 18 Monate war sie mit der Alverre-Bande übers Meer gesegelt - diese Zeitspanne hatte offensichtlich gereicht, um aus dem einstigen Jugendlichen einen Mann zu machen. Sie erkannte ihn kaum wieder, ihren kleinen Bruder, nun 16, beinahe 17 Jahre alt. »Alles in Ordnung?«

Vanelle mied seinen Blick. Auch wenn sie nun schon geraume Zeit miteinander segelten, so hatte sie es bisher nicht geschafft, ein ernsthaftes Gespräch mit Spinell zu führen. Sie wusste zwar, dass er die Verletzung von damals überlebt hatte, nicht jedoch, was genau danach geschehen sein mochte. Immerhin hatte sich bestätigt, dass Spinell die Verantwortung für das Aussetzen des Kopfgeldes trug, das ihnen so viel Ärger bereitet hatte. Über eine andere Sache konnte sie aber nur Vermutungen anstellen: Vaters Meinung zu all diesen Dingen. So sehr sie es von sich wegschieben wollte, sie würde ihm begegnen. Schon bald, denn in weniger als einer Woche erreichten sie Oceanshare. Und dann? Sogar die dünne, fragende Stimme in ihrem Kopf machte Vanelle Vorwürfe. Sie ahnte, was in der Stadt der Piratenjäger geschehen würde. Eine Bande wie die von Rivay erwartete der Galgen. Die Erinnerungen an vergangene Hinrichtungen spielten sich ohne ihr Zutun vor ihrem geistigen Auge ab: baumelnde Körper, besudelte Kleidung, verzerrte Gesichter. Vanelle ballte die Hände zu Fäusten.

»Du siehst besorgt aus«, ergriff Spinell nach einer Weile das Wort, ohne dass Vanelle ihm geantwortet hätte. »Ist es wegen Vater? Ich verstehe, dass du aufgeregt bist. Das wäre ich an deiner Stelle auch.«

»Ich weiß nicht, was ich zu ihm sagen soll.«

»Keine Bange, er ist im Bilde. Wenn überhaupt wird er sich freuen, dass uns die Alverre-Bande endlich in die Hände gefallen ist. Spätestens morgen Abend stoßen wir mit ihm gemeinsam darauf an.« Vanelle stutzte. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit sah sie Spinell ins Gesicht. Ein freudiges Glänzen lag in seinen meerblauen Augen, sie glichen ihren. Da, der verlorengeglaubte Funken der Jugend. Vielleicht war er doch noch nicht so sehr erwachsen, wie es den Anschein machte.

»Morgen?«

»Er kommt uns entgegen. Schließlich ist es schon eine Weile her, dass die Familie -« Vanelle hörte die übrigen Worte nicht. Morgen schon. Die aufkommende Panik verschaffte ihr ein flaues Gefühl. Dafür war sie nicht bereit. Sie konnte, wollte ihn noch nicht sehen, jenen Menschen, der ihr Leben so sehr geprägt hatte. Ihre Narbe kribbelte unangenehm. »Vanelle, hörst du mir zu?«

»Tut mir leid. Ich bin müde. Vielleicht haue ich mich etwas aufs Ohr.«

Spinell schwenkte den Kopf hin und her. »Okay. Lass es mich wissen, falls du etwas brauchst. Du bist ganz schön blass, weißt du?« Sie nickte, ehe sie ihren Bruder am Rande der Reling zurückließ, mit der Ahnung, dass sie in dieser Nacht kaum Schlaf finden würde.

Der Anbruch des nächsten Tages brachte Vanelle keine Erleichterung. Vorsorglich stattete man sie mit der traditionellen Kleidung eines jeden Piratenjägers aus: enganliegende Hosen und kniehohe Stiefel, ein grünes Hemd, das Emblem der Ocean-shares - ein die Meere teilendes Schwert - angebracht auf Gürtelschnalle und Schulter. Es schien Vanelle zu verhöhnen, denn die Erinnerung an Zeiten, in denen sie es mit Stolz getragen hatte, waren so blass wie ein Döbel.

Mit starrem Blick wurde sie Zeugin seines Erscheinens: Carrick Oceanshare! Breitbeinig stand er auf Deck seines Lieblingsschiffes, der wendigen, schlanken Bark namens Hunting Tania. Ein Tribut an ihre verstorbene Mutter und gleichzeitig das schnellste Gefährt, das Vanelle kannte. Mit ihr, einer nur durch wenige Matrosen steuerbaren Schönheit aus dunklem Holz, begab er sich nur dann auf See, wenn er sein Ziel in greifbarer Nähe glaubte. So wie jetzt, als der kleinere Kahn an dem größeren andockte. Vanelle sank das Herz in die Hose, als der muskulöse Mann die Planke überquerte. Auch an ihm hatten die vergangenen Monate Spuren hinterlassen, denn graue Strähnen durchzogen das für die Oceanshares markante, kastanienbraune Haar. Die neuen, tiefen Falten um die Mundwinkel machten ihn grimmiger. Dennoch zeigte er ein dünnes Lächeln beim Anblick seiner beiden Kinder.

»Spinell. Vanelle. Es ist eine Weile her.« Ergeben senkte ihr Bruder das Haupt und ging auf ein Knie hinab, Vanelle verharrte und starrte ihn an, den sie überragenden Mann mit den stechenden blauen Augen. Auch sie glichen einander, obwohl er kalt auf sie hinabschaute. Unvermittelt packte Spinell ihre Hand und zog sie zu sich hinunter, sodass Vanelle sich gezwungen sah, seine Haltung zu mimen. Sie hasste alles daran. »Die Zeit auf See ist dir gut bekommen, Tochter. Du wirkst nicht mehr halb so verängstigt wie noch vor einem Jahr.«

Die Stille hielt an, Vanelle musste ihm antworten. »Danke«, erwiderte sie daher knapp, ansonsten völlig regungslos. Carrick brummte wohlwollend.

»Spinell. Sprich.« Ihr Bruder hob den Kopf.

»Ich habe Vanelle wie befohlen aus den Fängen der Piraten befreit. Sie liegen in Ketten, bereit für ihre gerechte Strafe.« Ihr Vater stieß einen kurzen, abgehakten Ton aus, der wohl Zustimmung symbolisierte.

»Der Kapitän?«

»Isoliert von den Übrigen.«

»Und die, du weißt schon?«

»Sichergestellt. Du findest alles in meinem Besitz.«

»Gut. Vanelle.« Herausfordernd blickte sie auf, nicht im Geringsten eingeschüchtert. Ihr Vater schenkte ihr ein kalkuliertes Grinsen. »Auf ein Wort.« Es bedurfte nur eines Winks an seine Untergebenen, um den Weg zu jenem Raum freizumachen, von dem Vanelle vermutete, dass er ihrem Bruder, dem Kapitän dieses Schiffes, als Kajüte diente. Ihr Vater nahm hinter dem breiten Tisch Platz und deutete auf einen bereitstehenden Stuhl. »Setz dich.«

Vanelle kam der Bitte nach. Noch ehe Carrick zu Sprechen ansetzte, fiel ihr etwas ins Auge: Rivays Mantel, der Dreispitz und ein Schlag Papier, welcher ihr bei näherer Betrachtung die Kehle zuschnürte. Sie erkannte das im Licht leuchtende Muschelsymbol sofort. Es sprenkelte die Holzverkleidung mit bunten Punkten. »Du scheinst zu wissen, worum es sich dabei handelt.« Es ergab keinen Sinn, jetzt noch zu leugnen.

»Das tue ich.« Sie klang ruhig, gelassen. Immerhin das.

»Ausgezeichnet. Das erspart mir eine lange Erklärung.« Sie beobachtete, wie ihr Vater die Pergamentstücke inspizierte. Er legte sie aneinander, das entstandene Bild war...

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Autor

Anne Herzel wurde 1992 im mittelfränkischen Dinkelsbühl geboren. Heute lebt sie mit ihrer Frau Lena in Leipzig. Schon während ihrer Jugend hat sie sich intensiv mit dem Schreiben beschäftigt, dies jedoch erst mit ihrem Journalismus-Studium wieder aufgegriffen. Die Idee zur Reihe "Die göttlichen Artefakte" entwickelte sie aus dem Antrieb heraus, Sichtbarkeit für Menschen aus der queeren Community zu schaffen. Insbesondere auf Twitch ist sie, gemeinsam mit ihrer Ehefrau, teil einer aktiven Gemeinschaft, die sich für LGBTQIA+ und marginalisierte Menschen im Allgemeinen einsetzt.

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