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Fleeschknepp

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Emons Verlagerschienen am23.05.2024
Paula Stern und Bernd Keeser in ihrem neunten, sehr persönlichen Fall. Kriminalhauptkommissar Bernd Keeser und »seine höchstpersönliche« Staatsanwältin Marianne Renner haben es endlich getan: Sie haben geheiratet! Nach dem Ja-Wort soll in einem Restaurant in der Südpfalz fröhlich gefeiert werden. Alle Gäste sind da - nur die Braut fehlt. Gut, dass Keesers Kollegin Paula Stern auch vor Ort ist. Eine fieberhafte Suche beginnt, denn während die Torte langsam zerläuft, wird dem Bräutigam klar: Das ist keine normale Brautentführung ...

Gina Greifenstein wuchs im unterfränkischen Würzburg auf, lebt und arbeitet aber seit über 20 Jahren als Autorin in der Südpfalz. Aus ihrer Feder stammen zahlreiche Bestsellerkochbücher, aber auch Romane. Insbesondere die Pfalz-Krimi-Reihe um die junge Ermittlerin Paula Stern wird regelmäßig fortgesetzt - vor der eigenen Haustür mordet es sich schließlich am besten. www.gina-greifenstein.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextPaula Stern und Bernd Keeser in ihrem neunten, sehr persönlichen Fall. Kriminalhauptkommissar Bernd Keeser und »seine höchstpersönliche« Staatsanwältin Marianne Renner haben es endlich getan: Sie haben geheiratet! Nach dem Ja-Wort soll in einem Restaurant in der Südpfalz fröhlich gefeiert werden. Alle Gäste sind da - nur die Braut fehlt. Gut, dass Keesers Kollegin Paula Stern auch vor Ort ist. Eine fieberhafte Suche beginnt, denn während die Torte langsam zerläuft, wird dem Bräutigam klar: Das ist keine normale Brautentführung ...

Gina Greifenstein wuchs im unterfränkischen Würzburg auf, lebt und arbeitet aber seit über 20 Jahren als Autorin in der Südpfalz. Aus ihrer Feder stammen zahlreiche Bestsellerkochbücher, aber auch Romane. Insbesondere die Pfalz-Krimi-Reihe um die junge Ermittlerin Paula Stern wird regelmäßig fortgesetzt - vor der eigenen Haustür mordet es sich schließlich am besten. www.gina-greifenstein.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783987071461
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum23.05.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse3501 Kbytes
Artikel-Nr.14973259
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


SONNTAG, 6. MAI

6.12 Uhr

Richtig fest hatte Paula nicht geschlafen, eher gedöst. Sie war viel zu aufgewühlt gewesen, um in tiefen Schlaf zu fallen. Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, drehte sich das Gedankenkarussell in ihrem Kopf. Deshalb hörte sie das Telefon sofort beim ersten Klingeln. Aber es war nicht Keesers Handy, das sie neben sich aufs Nachtkästchen gelegt hatte, um ja einen eventuellen Anruf der Entführer nicht zu verpassen. Es war ihr eigenes, das draußen im Wohnzimmer am Ladekabel hing. Vorsichtig löste sie sich aus dem Arm des schlafenden Matthias und hastete nach nebenan.

»Geigerlein, was gibt´s?«, meldete sie sich leise, in der Hoffnung, Matthias nicht zu wecken.

»Wir haben das Wohnmobil«, kam Martina Geiger-Becker ohne Umschweife auf den Punkt. »Auf einem Campingplatz im Elsass: Camping la Bremendell. Die Campingverwaltung hat sich gerade bei mir gemeldet. Hansi ist schon unterwegs und holt Hartmut ab.«

»Ich fahr auch hin!« Paula war schon im Bad. Einhändig schraubte sie die Zahncremetube auf und quetschte eine etwas zu groß geratene Portion Paste auf ihre Zahnbürste. »Wo ist das?«

»Da kommst du über Dahn und Fischbach hin. Von Fischbach dann nach Ludwigswinkel, dort gibt es eine grüne Grenze zum Elsass, bei Sturzelbronn. Schau am besten bei Google Maps.«

Erst jetzt kam Paula auf die Idee, das Handy an den Waschbeckenspiegel zu lehnen, damit sie die Hände frei hatte. »Ist dort auch ein Restaurant, wo man Flammkuchen essen kann?« Schnell ließ sie etwas Wasser über die Bürste laufen und begann sich die Zähne zu schrubben.

»Ja, die Bremendell.«

»Kenn ich«, sagte sie undeutlich. Sie befand das Putzen als ausreichend und spuckte den Schaum aus. »Matthias und ich waren da schon öfter mit den Motorrädern. Ich muss mich nur schnell anziehen.«

»Viel Glück, Paulalein. Ich drück die Daumen, dass ihr Marianne bei ihm findet - wohlbehalten natürlich. Wenn nicht ...«

»Ich mach Schluss, tschau.«

Paula entschied sich gegen Duschen und für eine minimale Katzenwäsche. Etwas, was die grünen Politiker heutzutage sicherlich für gut befunden hätten.

Sie entschied sich auch gegen Kaffee und einen Bissen zu essen, sie wollte keine wertvolle Zeit verlieren.

Als sie in den zweiten Motorradstiefel schlüpfte, hörte sie, wie sich die Schlafzimmertür öffnete. Ein vom Schlaf völlig verstrubbelter Matthias kam durchs Wohnzimmer geschlürft und sah sie aus noch nicht ganz wachen Augen erstaunt an.

»Wie spät haben wir denn?«

»Gleich halb sieben.« Sie gab ihm einen Kuss auf den Mund und zerrte die Motorradjacke vom Haken.

»Erst? Und wo willst du hin? Noch dazu mit dem Motorrad?«

»Das Wohnmobil ist aufgetaucht, bei der Bremendell.«

»Ludwigswinkel, Sturzelbronn, da waren wir mal.«

»Genau. Und ich fahr da jetzt hin. Becker und Berger sind auch schon unterwegs, und ich will dabei sein, wenn sie mit Frey reden.«

Er half ihr beim Anziehen der Jacke, da der zweite Ärmel wegen des sich sperrenden Protektors am Ellenbogen nicht so wollte wie Paula.

»Fahr vorsichtig, Süße«, sagte er und holte ihren Helm von der Garderobenablage.

»Bis später«, rief sie im Hinausgehen.

Schon war sie auf der Treppe und polterte mit den schweren Stiefeln die Stufen hinunter. Ihre Nachbarn würden sie dafür verfluchen, aber das war ihr egal. Dafür verschonte sie sie mit dem lauten Wummern ihrer Maschine, denn sie schob sie aus dem engen Hof bis zur Straße. Erst dort ließ sie den Motor an, und wie immer, wenn sie ihn startete, durchrieselte sie Vorfreude. Ihrer Mutter hatte sie mal versucht, dieses Gefühl zu erklären, war aber auf blankes Unverständnis gestoßen. Sie fand es immer noch unmöglich, dass ihre jüngste Tochter ausgerechnet Motorrad fahren musste.

6.29 Uhr

Paula liebte es, frühmorgens durch das langsam erwachende Landau zu fahren. Und an einem Sonntag, so wie heute, war es noch schöner, noch friedlicher. Nur die Vögel zwitscherten um die Wette. Die ersten Jogger und Hundebesitzer waren unterwegs, aber so gut wie keine Autos. Und endlich waren die Bäume und Büsche wieder grün - maigrün. In der Nacht hatte es noch einmal geregnet, die Stadt roch herrlich frisch und sauber. Es roch nach Frühling.

Und es war verdammt frisch, da half auch die lange Motorradunterwäsche nicht. Wenigstens blieben ihre Hände dank der nachträglich eingebauten Griffheizung warm.

Aber sie wollte die Fahrt genießen. So viele Monate hatte sie wegen Schwangerschaft und Klein Lotta nicht fahren können. Erst in den letzten Wochen hatte sie es ab und zu geschafft, kleinere Runden zu drehen. Umso schöner war es jetzt, eine größere Strecke vor sich zu haben, um die sechzig Kilometer schätzte sie. Wunderbare sechzig Kilometer, losgelöst vom Muttersein, Partnerinsein, Erreichbarsein. Drauf geschissen, dass es kalt war.

Schon beim Anziehen hatte sie sich gegen die öde B10 mit ihren blödsinnigen Geschwindigkeitsbegrenzungen und für die Landstraße entschieden. Über die Wollmesheimer Höhe verließ sie Landau Richtung Klingenmünster. Sie kam an der Madenburg genauso vorbei wie an der Burg Landeck, wo sie in ihrem ersten Fall in der Pfalz ermittelt hatte. In Klingenmünster bog sie nach rechts ab. Als sie die letzten Häuser hinter sich gelassen hatte, konnte sie endlich richtig Gas geben. Wenn eine Streife sie jetzt anhielte, würde auch ihr Dienstausweis nicht helfen.

In Silz fuhr sie ganz brav fünfzig, um danach wieder ordentlich zu beschleunigen. Sie rauschte am Wild- und Wanderpark vorbei, dessen Parkplatz noch völlig leer war, und bremste erst kurz vor Vorderweidenthal wieder ab. Über die Kreuzung drüber, durch das noch verschlafen wirkende Erlenbach mit seiner wunderschönen Burg Berwartstein. Auch hier hatte sie schon ermittelt und unterhalb der Burg, am Seehof, einem Erpresser aufgelauert. In den wenigen Jahren, die sie jetzt in der Pfalz war, hatte sie doch schon einiges erlebt. Am Ortsende nahm sie dann wieder Fahrt auf und glitt förmlich durch die unglaublich schönen Kurven. Pures Glück durchströmte sie. Vielleicht sollte sie ihre Mutter ja mal auf dem Sozius mitnehmen - dann würde sie vielleicht verstehen, was so wunderbar am Motorradfahren war.

Sie ließ Niederschlettenbach hinter sich, bog in Bundenthal links ab. Nach dem Kreisel hinter Rumbach konnte sie dann wieder am Gashahn drehen. Sie fuhr wie im Traum. Auf einmal wusste sie, was ihr all die Monate gefehlt hatte.

Und plötzlich tat sich eine Frage auf: Wie würde sie reagieren, wenn Lotta eines Tages käme und ihr eröffnen würde, dass sie Motorrad fahren wolle?

Viel zu gefährlich, war ihr erster Gedanke.

Um einiges zu schnell bog sie nach rechts ab, sie musste die Maschine tief in die Kurve drücken, um nicht auf die andere Straßenseite zu geraten. Sie nahm das Gas etwas zurück.

Am Biosphärenhaus vorbei fuhr sie nach Fischbach hinein. Mit der Hauptstraße schlängelte sie sich durch den Ort, gleich danach ging es links ab, und schon war sie in Ludwigswinkel.

Sie wusste, dass sie sich rechts halten musste, um auf die schmale Straße durch den Wald zu kommen. Geschickt umfuhr sie die oft recht tiefen Schlaglöcher, bis sich der Wald plötzlich öffnete und sie am Restaurant Bremendell und am Campingplatz und somit im Elsass war. Schon von Weitem sah sie den Streifenwagen der deutschen Polizei, der vor der Einfahrt zum Campingplatz stand.

Sie parkte ihre Honda dahinter und stieg ab. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie es in Rekordzeit hierhergeschafft hatte.

Hans Becker kam ihr winkend und in Zivil entgegengeeilt.

»Guten Morgen, Becker. Wie sieht´s aus?« Sie zog die Handschuhe aus, streifte den Helm vom Kopf und legte alles auf die Sitzbank.

»Guude Morsche, Frau Schdern. Alles ruhig.«

»Sie haben also noch nicht mit dem Verdächtigen gesprochen?«

»Mir wollte uff Sie waarte. Der Verdächdische schlooft vermuudlich noch, im Wohnmobil hot sich zumindescht noch nix gereecht.«

Perfekt, dachte Paula, dann lag das Überraschungsmoment ganz auf ihrer Seite.

Das Aufheulen eines Motors ließ sie die Straße entlang zum Wald sehen. Ein roter Golf älteren Modells kam auf sie zu, arg geschüttelt durch die unebene Straße. An den flatternden weißen Bändern an Antenne und Spiegeln erkannte sie sofort, um wen es sich dabei handelte.

Gleich darauf hielt er hinter ihrem Motorrad, der Motor wurde nicht eben elegant abgewürgt.

»Verflucht, Keeser, was machst du denn hier?«, pflaumte sie ihn an, als er ungelenk aus dem Wagen stieg. »Warum bist du nicht im Krankenhaus?«

Er sah zum Fürchten aus: unrasiert, die Haare verstrubbelt, und er steckte noch in Hochzeitshose und Hochzeitshemd, beides stark zerknittert. Und dazu gnadenlos übernächtigt.

»Hab mich selbst entlassen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich in einem Krankenbett sitze und Däumchen drehe, während ihr hier mit dem Hauptverdächtigen sprecht?«

»Woher weißt du überhaupt, dass wir hier sind?«

»Ich habe da so meine Quellen. - Also, wo ist der Kerl? Ich will ihm in die Augen sehen.«

Paula packte ihn am Arm, als er an ihr vorbeistürmen wollte. »Du hältst dich zurück, Kollege!«

»Lass mich!« Er versuchte vergeblich sich loszureißen.

»Ich lass dich ganz sicher nicht! Das Letzte, was ich jetzt brauche, ist ein durchdrehender Ehemann. Entweder du versprichst mir, dich dezent im Hintergrund zu halten, wenn ich Frey befrage - dann darfst du mit. Oder wenn nicht, dann hock dich in dein Auto und warte, bis ich mit ihm fertig...
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Gina Greifenstein wuchs im unterfränkischen Würzburg auf, lebt und arbeitet aber seit über 20 Jahren als Autorin in der Südpfalz. Aus ihrer Feder stammen zahlreiche Bestsellerkochbücher, aber auch Romane. Insbesondere die Pfalz-Krimi-Reihe um die junge Ermittlerin Paula Stern wird regelmäßig fortgesetzt - vor der eigenen Haustür mordet es sich schließlich am besten.
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