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Die Geschichtenwandler - Gefährliche Wünsche

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am29.05.2024
Wer einen Wunsch erfüllt, erfüllt eine alte Prophezeiung Neue magische Geheimgesellschaften sprießen in London wie Pilze aus dem Boden. Wunscherfüller, Tierflüsterer, Geisterbeschwörer, sogar ein Junge, der mit der Themse kommunizieren kann ... Enna ist begeistert! Doch dann läuft die Magie immer öfter aus dem Ruder. Kann Enna all ihren neuen und alten Freunden wirklich trauen? Und was hat es mit dem gruseligen grünen Ring auf sich, den die Themse eines Tages anschwemmt? Während Enna gleich mehrere magische Rätsel auf einmal zu lösen versucht, hängt auch noch der Haussegen in der Buchhandlung schief - denn Ennas Mutter plant einen Umzug aufs Land ... Mystisch, rasant und magisch aufgeladen bis in die Haarspitzen - das große Finale, in dem alles auf dem Spiel steht! - Ein spannendes Abenteuer mit Magie für Kinder ab 11 Jahren - Enna und ihre Freunde sind Mitglieder in magischen Geheimgesellschaften - Phantastisch illustriert von Helge Vogt - Mit einer Karte von London mit den wichtigsten Schauplätzen - Für die extra Lesemotivation: Serie mit Lesequiz bei Antolin gelistet

Kristen Perrin stammt ursprünglich aus Seattle, USA, wo sie viele Jahre als Kinderbuchhändlerin tätig war. Sie interessiert sich leidenschaftlich für Kinderliteratur und arbeitet gleichzeitig an Projekten für verschiedene Altersgruppen, von Bilderbüchern bis hin zu Jugendbüchern - alles, was lustig, magisch oder mysteriös zu sein könnte. Sie lebt mit ihrer Familie in Surrey im Süden Englands, wo sie gerne in Antiquariaten stöbert, mit ihren beiden Kindern im Schlamm herumstampft und zu viele Pflanzen sammelt.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextWer einen Wunsch erfüllt, erfüllt eine alte Prophezeiung Neue magische Geheimgesellschaften sprießen in London wie Pilze aus dem Boden. Wunscherfüller, Tierflüsterer, Geisterbeschwörer, sogar ein Junge, der mit der Themse kommunizieren kann ... Enna ist begeistert! Doch dann läuft die Magie immer öfter aus dem Ruder. Kann Enna all ihren neuen und alten Freunden wirklich trauen? Und was hat es mit dem gruseligen grünen Ring auf sich, den die Themse eines Tages anschwemmt? Während Enna gleich mehrere magische Rätsel auf einmal zu lösen versucht, hängt auch noch der Haussegen in der Buchhandlung schief - denn Ennas Mutter plant einen Umzug aufs Land ... Mystisch, rasant und magisch aufgeladen bis in die Haarspitzen - das große Finale, in dem alles auf dem Spiel steht! - Ein spannendes Abenteuer mit Magie für Kinder ab 11 Jahren - Enna und ihre Freunde sind Mitglieder in magischen Geheimgesellschaften - Phantastisch illustriert von Helge Vogt - Mit einer Karte von London mit den wichtigsten Schauplätzen - Für die extra Lesemotivation: Serie mit Lesequiz bei Antolin gelistet

Kristen Perrin stammt ursprünglich aus Seattle, USA, wo sie viele Jahre als Kinderbuchhändlerin tätig war. Sie interessiert sich leidenschaftlich für Kinderliteratur und arbeitet gleichzeitig an Projekten für verschiedene Altersgruppen, von Bilderbüchern bis hin zu Jugendbüchern - alles, was lustig, magisch oder mysteriös zu sein könnte. Sie lebt mit ihrer Familie in Surrey im Süden Englands, wo sie gerne in Antiquariaten stöbert, mit ihren beiden Kindern im Schlamm herumstampft und zu viele Pflanzen sammelt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733604479
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum29.05.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse5659 Kbytes
Artikel-Nr.15529112
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1

Mitten auf dem Trafalgar Square hockte ein Drache und gab sich alle Mühe, mich im Auge zu behalten. Für gewöhnliche Menschen war dieser Drache zum Glück unsichtbar, wobei er jederzeit entscheiden konnte, für diejenigen, die ihn sehen sollten, Gestalt anzunehmen. In Anbetracht der Tatsache, dass er etwa die Maße eines großen Pferds hatte und extrem wild ausschaute, war seine grundsätzliche Unsichtbarkeit allerdings wohl keine schlechte Sache. Temple - so nannten wir ihn, weil er normalerweise als Statue auf einer Säule in Temple Bar in der Nähe der Königlichen Gerichtshöfe wacht - besteht aus schwarzem Metall und hat ein furchtbar hässliches Gesicht und extrem spitze Zähne. An diesem Tag hatte er sich allerdings auf dem Rücken einer der Löwenstatuen, die den Platz schmücken, zusammengerollt und wirkte eher wie eine zu groß geratene Hauskatze mit Stacheln.

Die tiefstehende Dezembersonne tat ihr Bestes, um die Bronze der Löwenstatue zu erwärmen. Dennoch fühlte sie sich an wie ein riesiger löwenförmiger Eiszapfen, als ich mich dagegenlehnte. Eigentlich soll man nicht auf den Löwen herumklettern, aber an besonders geschäftigen Tagen nehmen die Leute es mit dieser Regel nicht so genau. Auf dem Rücken der zweiten Statue uns gegenüber machte eine Touristengruppe Fotos, und niemand regte sich darüber auf. Somit fügte sich unsere kleine Truppe glücklicherweise einfach in die Menge ein. Das war gut, denn hätte irgendjemand ganz genau hingesehen, wäre in der Luft direkt über dem Rücken des Löwen ein Wabern zu erkennen gewesen, und warme Luft umstrudelte uns wie eine tropische Brise.

Meine beste Freundin Delia verschränkte die Arme und stützte sich neben mir ab. »Kannst du uns noch ein bisschen mehr einheizen, Temple?«, bat sie den Drachen. Delia ist eine der zwei einzigen Angehörigen der Claw and Spark Alliance, eines magischen Geheimbunds, der jeden beliebigen Drachen in London aufwecken und mit ihm kommunizieren kann. Ganz gleich, ob es sich dabei um eine Statue, einen Wandteppich oder ein Buntglasfenster handelt: Delia und unser gemeinsamer Freund George - der selbst ernannte Präsident der Allianz - sind in der Lage, ihn zum Leben zu erwecken. Temple streckte sich ein wenig und hauchte uns einen Schwall warmen Dampf in den Rücken. Ein wohliges Schaudern überlief mich, als die heiße Luft mir in den Kragen kroch.

Delia und ich hatten beide den Blick ein Stück weit nach vorn gerichtet - dorthin, wo ein kleines Mädchen mit hellbraunen Locken stand. Sie balancierte auf dem Rand eines der Springbrunnen entlang und winkte uns wie verrückt zu. Ein verwegenes Funkeln glomm in ihren Augen, und ich musste mich zusammenreißen, um nicht aufzuseufzen wie eine entnervte Erwachsene. Denn neben diesem winzigen Knallbonbon namens Penny Fisher kamen wir alle uns wie entnervte Erwachsene vor.

Endlich hörte Penny auf zu winken und rannte zu uns herüber. »Na los, Enna, es wird Zeit, den Plan in die Tat umzusetzen!«, rief sie.

Penny war das jüngste Mitglied einer magischen Geheimgesellschaft, das ich bis dato kennengelernt hatte. Mit ihren neun Jahren war sie knapp einen Kopf kleiner als ich. Was sie uns jedoch in Sachen Alter und Körpergröße nachstand, das machte sie mit ihren unbändig tollkühnen Eskapaden mehr als wett. Sie besaß eine kleine Plüschmaus namens Ringo, die sie immer in einer ihrer Taschen mit herumschleppte, liebte es, in unserer Buchhandlung die Captain-Underpants-Bücher anzuschauen, und verhielt sich auch sonst allermeistens einfach wie ein ganz normales Kind.

Unerklärlicherweise war sie allerdings gleichzeitig die Präsidentin der kürzlich wiederbelebten Wish Workers´ Association, eines magischen Geheimbunds, der mit den Wünschen arbeitet, die an in Brunnen geworfenen Geldmünzen haften. Die Wish Workers´ Association war als neueste Organisation hinzugestoßen zu unserer wachsenden Liste magischer Geheimgesellschaften, deren Blütezeit Hunderte Jahre in der Vergangenheit lag und die aus unbekannten Gründen irgendwann ausgestorben waren, sich in jüngster Zeit jedoch wieder regten.

Und jedes Mal, wenn jemand Neues seine Magie entdeckte, machte dieser Jemand mich ausfindig. Niemand hatte eine Ahnung, weshalb die Gesellschaften mit einem Mal wiederauflebten oder wieso sämtliche gegenwärtigen Mitglieder Kinder waren, doch es hatte sich in London herumgesprochen: Wer sich plötzlich ungekannter magischer Kräfte bewusst wurde und ratlos war, was er damit anfangen sollte, der wandte sich am besten an Enna Silver.

Penny tänzelte sorglos am Rand der Stufen in unserer Nähe entlang, als liefe sie über ein Hochseil. Weihnachtsmarktbuden säumten den Platz, und die Luft war getränkt vom Duft heißer Schokolade und Donuts. Einige Polizisten schlenderten vorbei, und unwillkürlich erinnerten mich ihre gewölbten schwarzen Kappen und die leuchtend gelben Westen, mit denen sie aus der Menge hervorstachen, an Bienen in einem frischen Blumenstrauß.

»Ich habe noch nicht alle entdeckt«, sagte ich, während Penny an der Statue emporturnte. »Ich hätte gern sämtliche anderen Gesellschaften hier versammelt, als Verstärkung und Rückendeckung. Und außerdem«, fügte ich hinzu und konnte mir dabei ein Grinsen nicht verkneifen, »sind alle schon ganz scharf darauf, dich in Aktion zu erleben. Man sieht schließlich nicht jeden Tag jemanden inmitten einer der meistbesuchten Touristenattraktionen Londons in einen eiskalten Springbrunnen hüpfen.«

Mein Kompliment ließ Penny völlig ungerührt; sie rollte lediglich mit den Augen. »Ich hätte einfach ganz allein wunschtauchen gehen sollen«, murmelte sie. »Normalerweise springe ich bloß in ein paar der kleineren Brunnen, wenn ich meine Wunschsammlung auffüllen muss, bis ich irgendwann genügend Münzen habe.«

»Ja, aber hast du nicht erzählt, die Wünsche in diesem Brunnen seien irgendwie besser?«, fragte ich. »Also, nicht nur, dass hier viel mehr Münzen im Wasser liegen als in jedem anderen Springbrunnen Londons, sondern auch, dass es vermutlich die größte Bandbreite an Wünschen gibt?«

»Jaaa.« Penny schrappte mit der Fußspitze gegen den steinernen Sockel der Löwenstatue. »Aber ganz ehrlich: Ich brauche nicht alle anderen hier zur Unterstützung. Temple reicht vollkommen aus - er kann mich aufwärmen, sobald ich aus dem Wasser steige, und mich beim Eintauchen in seine Unsichtbarkeit einhüllen. Simpel. Ich bin im Nu wieder draußen - mit gefüllten Taschen.«

»Penny, falls etwas schiefgeht, kann ich nicht alle hier ganz allein ablenken!« Mit einer ausgreifenden Armbewegung erfasste ich die Hunderte von Menschen, die auf dem Trafalgar Square unterwegs waren. Auf dem Platz ist an den meisten Tagen viel los, aber solange dort der Weihnachtsmarkt stattfindet, treten sich die Leute praktisch gegenseitig auf die Füße. »Das Letzte, was du willst, ist, beim Klauen von Münzen aus dem Brunnen erwischt zu werden! Und wir haben all diese neue Magie zur Verfügung, nun, da die neuen Gesellschaften uns unterstützen wollen. Wieso sollten wir uns das nicht zunutze machen?«

Penny kreuzte die Arme vor der Brust. »Caspians Magie nutzt uns gar nichts«, sagte sie trotzig. »Er kann sie ja gar nicht einsetzen, wenn er nicht in der Nähe der Themse ist.«

»Wer redet von mir?« Caspian Atwater tauchte hinter Penny auf, so dass sie zusammenzuckte und ihn finster anblitzte. Da stand er und wirkte cool wie eh und je, mit seinem hinter die Ohren geschobenen schulterlangen Haar und im smarten Wollmantel. Caspian ist der einzige Angehörige der Silt and Treasure Guild, eines magischen Geheimbunds, der die Fähigkeit besitzt, mit der Themse, die durch London fließt, zu kommunizieren.

»Wir brauchen Caspian sehr wohl«, widersprach ich Penny, »schon allein, weil er hervorragend Leute beschwatzen kann. Sollte irgendjemand dich in diesem Springbrunnen sehen, wirst du froh darüber sein, ihn hier zu haben, damit er dir überzeugende Ausflüchte liefert. Vor allem gegenüber der Polizei.« Ich nickte unauffällig in Richtung der beiden Beamten, die noch immer über den Platz spazierten.

»Ich habe eine Frage«, warf Caspian ein. »Penny, befindet sich unter diesem Springbrunnen nicht dein Hauptquartier? Wie kommst du denn dort hinein, wenn niemand mitbekommen darf, wie du einfach in den Brunnen springst? Und falls du wirklich regelmäßig das Hauptquartier besuchst, wieso schnappst du dir dann nicht einfach auf dem Weg nach unten ein paar Münzen?«

Zusammen mit der Auferstehung von Londons magischen Geheimgesellschaften waren auch deren uralte Hauptquartiere von den neuen Mitgliedern wiederentdeckt worden. Ihre Magie hatte die jeweiligen Anführer sämtlicher Bünde dorthin geführt, und stets befanden sich die Örtlichkeiten gerade da, wo es für die zugehörige Gruppe am günstigsten war. Georges Hauptquartier zum Beispiel ist in einem unterirdischen Höhlensystem im Stadtteil Bloomsbury verborgen. Das Herz der London Ghost Coalition - einer Koalition, die mit den Geistern aller in London Verstorbenen reden kann - schlägt auf einem Friedhof, genauer in einem Steinklavier des Highgate Cemetery.

Pennys Zentrale dagegen liegt in einer gläsernen Kuppel unter dem Brunnen, in dem sie nun auf Tauchgang gehen wollte, und ich war bisher niemals dort gewesen. Ich brannte regelrecht darauf, sie mir anzuschauen, denn was ich davon gehört hatte, klang schräg und wundervoll zugleich. Und da die Kombination dieser beiden Attribute das war, was in der letzten Zeit mein ganzes Dasein ausmachte, fühlte es sich an, als hätte ich schon allein deswegen eine Einladung geradezu...
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Autor

Kristen Perrin stammt ursprünglich aus Seattle, USA, wo sie viele Jahre als Kinderbuchhändlerin tätig war. Sie interessiert sich leidenschaftlich für Kinderliteratur und arbeitet gleichzeitig an Projekten für verschiedene Altersgruppen, von Bilderbüchern bis hin zu Jugendbüchern - alles, was lustig, magisch oder mysteriös zu sein könnte. Sie lebt mit ihrer Familie in Surrey im Süden Englands, wo sie gerne in Antiquariaten stöbert, mit ihren beiden Kindern im Schlamm herumstampft und zu viele Pflanzen sammelt. Fabienne Pfeiffer, geboren 1990, studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur in Frankfurt am Main. Seit 2016 übersetzt sie alles vom Bilderbuch bis zum Jugendroman aus dem Englischen, darunter Werke von Chris Colfer (Land of Stories) und Kelly Oram (Cinder & Ella), Ben Brooks und Lynette Noni sowie Sach- und Mitmachbücher für junge Leser*innen. Helge Vogt wollte als Kind Paläontologe werden. Irgendwann wurde ihm aber klar, dass er die Dinosaurier und Monster lieber zeichnet, als sie auszugraben. Er arbeitet als Illustrator und Comiczeichner für zahlreiche Verlage, unter anderem Disney, Le Lombard und Fischer Sauerländer. Seine preisgekrönte Comic-Serie Alisik ist in zahlreichen Ländern erschienen.