Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Mami macht's einfach

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
134 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am08.06.20241. Auflage
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf(ung) ist für viele Frauen eine enorme Herausforderung. Sarah, eine engagierte Fachkraft im Bereich Pädagogik und Gesundheitswesen, steht trotz ihres starken Engagements auch vor dem Dilemma, die Bedürfnisse ihrer Kinder mit ihrem beruflichen Engagement in Einklang zu bringen. Als die Trennung von ihrem langjährigen Partner immer unausweichlicher wird, wächst auch die Frage nach einem Arbeitsmodell, das die Familie finanziell trägt und zugleich Zeit mit den Kindern ermöglicht. Entschlossen, eine Lösung zu finden, die es ihr ermöglicht, sowohl für ihre Kinder da zu sein als auch ihrer beruflichen Leidenschaft nachzugehen, beschließt Sarah, den Weg der Selbstständigkeit einzuschlagen. Mutig verlässt sie nicht nur das Gesundheitssystem, sondern zugleich das traditionelle Familienmodell und tritt in eine Zukunft, die von Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung geprägt ist. In "Mami macht's einfach: Selbständig in einem Helferberuf" teilt Sarah ihre persönliche Reise zur Selbständigkeit und zeigt auf, welche beruflichen Alternativen es für Menschen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich gibt und welche Karrieremöglichkeiten sich für Alleinerziehende bieten. Mit Effizienz und Entschlossenheit gelingt es ihr, den Ausstieg aus einer zunehmend instabilen Branche zu schaffen, hin zu einer Freelancer-Arbeit, die sich an ihrem Leben orientiert. Das Buch ist ein inspirierender Leitfaden für Frauen, die nach einem Weg suchen, Beruf und Familie in Einklang zu bringen und selbst über die Betreuung ihrer Kinder zu entscheiden. Es zeigt konkret, wie man Mut und Strategie findet, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und die Flexibilität und Freiheit eines Freelancer-Lebens zu genießen. Erlebe die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter, die ihren eigenen Weg geht. "Mami macht's einfach: Selbständig in einem Helferberuf" inspiriert und ermutigt Frauen, die nach neuen Perspektiven suchen und ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen. Bereit für deine eigene Reise? Lass dich von Sarahs Geschichte inspirieren und wage den Schritt in ein Leben voller Selbstbestimmung und Erfüllung.

Sarah Eyles ist eine leidenschaftliche Fürsprecherin für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere als alleinerziehende Mehrfachmutter in einem "Helferberuf". Die Autorin sieht die Lösung nicht in einer ständigen Erweiterung der Kinderbetreuung, sondern steht für eine, aus ihrer Sicht unvermeidliche, Veränderung der Arbeitswelt. Mit ihrem beruflichen Hintergrund als erfahrene Erzieherin und engagierte Ergotherapeutin war sie stets von ihrer Passion getrieben, ihren Idealen und Werten folgen zu können. Als dann auch noch ihre langjährige Beziehung zu bröckeln begann und der Traum von einer klassischen Familienidylle zerplatzte, sah sie sich gezwungen, neue Wege zu gehen. Die Entscheidung für ein Freelancer-Leben bezeichnet die Autorin als einen der mutigsten und wegweisendsten Schritte ihres Lebens. Als alleinerziehende Mutter fand Sarah Eyles Wege, unabhängig zu arbeiten und weiterhin Menschen auf ihrem Weg zu helfen. Sie setzt sich nun leidenschaftlich dafür ein, anderen Frauen aus der Sozial- und Gesundheitsbranche zu helfen, einen ähnlichen Weg zu gehen. Auf die oft gestellte Frage "Wie schaffst du das nur?" antwortet sie mit einem breiten Lächeln und verweist auf ihr Buch "Mami, macht's einfach: Selbständig in einem Helferberuf", in dem sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse teilt, wie man mit Mut und Entschlossenheit seinen eigenen Weg geht. 2021 gründete Sarah Eyles "Jobcoaching Inklusion" und unterstützt Menschen mit Einschränkungen am Arbeitsplatz. Sie bietet damit sowohl eine Möglichkeit zum freien Arbeiten für Menschen aus "Helferberufen" und gleichermaßen konkrete und effiziente Lösungen für Betriebe bei Personalproblemen, wie Fachkräftemangel und erhöhtem Krankenstand. Mit Strategie und Mut stellt sie grundlegende Überzeugungen zur Arbeit in Frage und wählt unkonventionelle Wege, die sie in ihrem Podcast "Schöne neue Arbeitswelt" darstellt. In ihrer Facebook-Gruppe "Als selbständige Helferin zum Freelancer-Leben" gibt sie kostenlose Impulse, Strategien und Hilfen an interessierte Frauen und unterstützt in gezielten Coachings beim Aufbau eines Freelancer- Lebens. Sarah steht für eine Arbeitswelt und -weise, die wunderbar mit Kindern funktioniert und in der nicht mehr Zeit gegen Geld getaucht wird.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Vereinbarkeit von Familie und Beruf(ung) ist für viele Frauen eine enorme Herausforderung. Sarah, eine engagierte Fachkraft im Bereich Pädagogik und Gesundheitswesen, steht trotz ihres starken Engagements auch vor dem Dilemma, die Bedürfnisse ihrer Kinder mit ihrem beruflichen Engagement in Einklang zu bringen. Als die Trennung von ihrem langjährigen Partner immer unausweichlicher wird, wächst auch die Frage nach einem Arbeitsmodell, das die Familie finanziell trägt und zugleich Zeit mit den Kindern ermöglicht. Entschlossen, eine Lösung zu finden, die es ihr ermöglicht, sowohl für ihre Kinder da zu sein als auch ihrer beruflichen Leidenschaft nachzugehen, beschließt Sarah, den Weg der Selbstständigkeit einzuschlagen. Mutig verlässt sie nicht nur das Gesundheitssystem, sondern zugleich das traditionelle Familienmodell und tritt in eine Zukunft, die von Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung geprägt ist. In "Mami macht's einfach: Selbständig in einem Helferberuf" teilt Sarah ihre persönliche Reise zur Selbständigkeit und zeigt auf, welche beruflichen Alternativen es für Menschen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich gibt und welche Karrieremöglichkeiten sich für Alleinerziehende bieten. Mit Effizienz und Entschlossenheit gelingt es ihr, den Ausstieg aus einer zunehmend instabilen Branche zu schaffen, hin zu einer Freelancer-Arbeit, die sich an ihrem Leben orientiert. Das Buch ist ein inspirierender Leitfaden für Frauen, die nach einem Weg suchen, Beruf und Familie in Einklang zu bringen und selbst über die Betreuung ihrer Kinder zu entscheiden. Es zeigt konkret, wie man Mut und Strategie findet, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und die Flexibilität und Freiheit eines Freelancer-Lebens zu genießen. Erlebe die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter, die ihren eigenen Weg geht. "Mami macht's einfach: Selbständig in einem Helferberuf" inspiriert und ermutigt Frauen, die nach neuen Perspektiven suchen und ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen. Bereit für deine eigene Reise? Lass dich von Sarahs Geschichte inspirieren und wage den Schritt in ein Leben voller Selbstbestimmung und Erfüllung.

Sarah Eyles ist eine leidenschaftliche Fürsprecherin für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere als alleinerziehende Mehrfachmutter in einem "Helferberuf". Die Autorin sieht die Lösung nicht in einer ständigen Erweiterung der Kinderbetreuung, sondern steht für eine, aus ihrer Sicht unvermeidliche, Veränderung der Arbeitswelt. Mit ihrem beruflichen Hintergrund als erfahrene Erzieherin und engagierte Ergotherapeutin war sie stets von ihrer Passion getrieben, ihren Idealen und Werten folgen zu können. Als dann auch noch ihre langjährige Beziehung zu bröckeln begann und der Traum von einer klassischen Familienidylle zerplatzte, sah sie sich gezwungen, neue Wege zu gehen. Die Entscheidung für ein Freelancer-Leben bezeichnet die Autorin als einen der mutigsten und wegweisendsten Schritte ihres Lebens. Als alleinerziehende Mutter fand Sarah Eyles Wege, unabhängig zu arbeiten und weiterhin Menschen auf ihrem Weg zu helfen. Sie setzt sich nun leidenschaftlich dafür ein, anderen Frauen aus der Sozial- und Gesundheitsbranche zu helfen, einen ähnlichen Weg zu gehen. Auf die oft gestellte Frage "Wie schaffst du das nur?" antwortet sie mit einem breiten Lächeln und verweist auf ihr Buch "Mami, macht's einfach: Selbständig in einem Helferberuf", in dem sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse teilt, wie man mit Mut und Entschlossenheit seinen eigenen Weg geht. 2021 gründete Sarah Eyles "Jobcoaching Inklusion" und unterstützt Menschen mit Einschränkungen am Arbeitsplatz. Sie bietet damit sowohl eine Möglichkeit zum freien Arbeiten für Menschen aus "Helferberufen" und gleichermaßen konkrete und effiziente Lösungen für Betriebe bei Personalproblemen, wie Fachkräftemangel und erhöhtem Krankenstand. Mit Strategie und Mut stellt sie grundlegende Überzeugungen zur Arbeit in Frage und wählt unkonventionelle Wege, die sie in ihrem Podcast "Schöne neue Arbeitswelt" darstellt. In ihrer Facebook-Gruppe "Als selbständige Helferin zum Freelancer-Leben" gibt sie kostenlose Impulse, Strategien und Hilfen an interessierte Frauen und unterstützt in gezielten Coachings beim Aufbau eines Freelancer- Lebens. Sarah steht für eine Arbeitswelt und -weise, die wunderbar mit Kindern funktioniert und in der nicht mehr Zeit gegen Geld getaucht wird.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759790774
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum08.06.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten134 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1634 Kbytes
Artikel-Nr.15588263
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. ÜBER MICH
Einmal Helferin, immer Helferin
Im Helfen von Menschen war und bin ich quasi ein Naturtalent.

Stehe ich an einem Bahnsteig, mit mindestens zwanzig anderen, wildfremden Menschen und irgendjemand hat seine Geldbörse vergessen, hat Liebeskummer oder andere Sorgen, die er mitteilen möchte, ist die Chance, dass ich angesprochen werde, relativ hoch. Die Chance, dass ich helfen kann, auch. Ob ich es mache? Selbstverständlich, denn ich mache es wirklich gerne. Dies gehörte einfach zu mir wie Augenfarbe oder Körpergröße. Ich war und bin eben eine Helferin .

Zwei Dinge über mich wusste ich seit Teenagertagen:

1. Ich möchte einmal Kinder haben, unbedingt.

2. Ich hasse es, wenn andere mir sagen, wie ich Dinge zu tun habe.

Es gab den Punkt, an dem ich lernte, Letzteres für mich zu behalten, meine Meinung und meinen Frust zu verstecken. Somit bekam ich gerade noch die Kurve, durfte weiter die Schule besuchen und einen recht klassischen Lebensweg führen. Wie mein schulverwiesenes, sitzengebliebenes, provozierendes Teenager-Ich zu diesem Entschluss stand? Natürlich hatte mein Alles-scheiße-Ich sich kein Praktikum gesucht und als der Druck größer wurde, bin ich tatsächlich aus purer Faulheit zum Kindergarten eine Straße weiter gegangen. Ich wusste sofort: Hier bin ich richtig. Ich liebte es, mit den Kindern zusammen zu sein, und sie mochten, dass ich da war. Ich wusste, ich wollte diese Arbeit unbedingt, verlängerte mein Praktikum freiwillig und arbeitete die Ferien weiter. Zog den Kindergarten meiner sonstigen Partylaune vor. Ich hatte das entdeckt, was mich glücklich machte und was ich gut konnte. Ich änderte von einem Tag auf den anderen mein Verhalten und meine Arbeitsweise in der Schule, konnte sogar eine Klasse überspringen. Ich wollte die Schule nun noch schneller hinter mich bringen, denn ich hatte ein Ziel: Erzieherin werden. Meine Berufung hat mich damals ganz bestimmt gerettet. Ich liebte die schulische Ausbildung zur Erzieherin, wurde zur Einser-Kandidatin, all das Wissen, die Praktika, ich hatte fast das Gefühl, meinen Sinn im Leben gefunden zu haben.

Nach der Ausbildung wurde meine Begeisterung leider schnell gedämpft, durch die Rahmenbedingungen, die die Arbeit mit den Kindern einengten und teilweise skurrile Vorgaben. Ich arbeitete zum Beispiel wirklich gerne mit Kindern und Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten. Die milieubedingten Herausforderungen brachten einen höheren Personalschlüssel und eine intensive Elternarbeit mit sich. Hausbesuche, um die Gesamtsituation der Kids zu verbessern und Perspektiven zu schaffen, waren an der Tagesordnung. Ich liebte diese Arbeit. Solange, bis auf politischer Ebene entschieden wurde, dass es keine sozialen Brennpunkte mehr gebe, unser Personalschlüssel wurde reduziert und die Elternarbeit massiv gekürzt. Blöd nur, dass die Eltern und Kinder dieses Stadtteils den Entwurf wohl nicht gelesen hatten. Ach ja, die meisten konnten ja gar nicht lesen.

Der ganz normale Alltagswahnsinn machte es fast unmöglich, die wunderbaren Ansätze, die ich fünf Jahre lang gelernt hatte, anzuwenden. Ich gab nicht auf, erforschte verschiedene Bereiche: Kinderheim, Spiel- und Lernstuben, integratives Arbeiten. Bei Letzterem beneidete ich unsere Therapeutinnen um die Zeit für die Förderung der einzelnen Kinder. Denn für mich war es an allen Stellen knapp und ich war meilenweit von der Arbeit entfernt, die mich erfüllte oder die die Kinder gebraucht hätten.

Ich entschied mich nach vier Jahren Ausbildung und sechs Jahren im Erzieherjob, diesen Weg hinter mir zu lassen. Wollte besser, intensiver helfen und drückte erneut drei Jahre die Schulbank, um Ergotherapeutin zu werden. Nahm zahlreiche Nebenjobs an und ging jeden Morgen um 5.00 Uhr zum Bahnhof, denn diese Ausbildung kostete mehr als den persönlichen Einsatz, im Durchschnitt 30.000 ⬠Schulgeld für drei Jahre Ausbildung. Ich ließ mich in einer Psychiatrie ausbilden, die ein deutlich geringeres Entgelt verlangte, jedoch auch einige Städte weiter weg war, sodass ich jeden Morgen um 5.00 Uhr zum Zug gehen musste. Okay, meistens rannte ich wie verrückt mit einem überschwappenden Kaffeebecher in der Hand, weil ich verschlafen hatte. Um 17.00 Uhr war ich wieder in Köln und begann zu jobben, meist bis 23.00 Uhr. Ich war sehr müde in dieser Zeit, aber auch sehr glücklich, stolz, dass ich mir meinen Traum erfüllte. Wieviel mehr ich denn verdienen würde, dass ich das alles in Kauf nahm? , wurde ich manchmal gefragt. Irgendwann verschwieg ich, dass ich nicht mehr verdiente als im Erzieherberuf. Ich wollte Spaß und Sinn in dem, was ich tat, mein Preis wäre gewesen, meine Berufung und Begeisterung gegen Resignation und Frust zu tauschen. Ich war Feuer und Flamme, gab drei Jahre lang alles und machte mein Examen als Jahrgangsbeste. Ich war einer dieser schrecklichen Menschen, die auf einer Grillparty stundenlang über ihren Job sprechen konnten und nicht immer merken, wann es die anderen nervte. Übrigens bis heute mein Manko. Wenn ich mich also in Begeisterung rede, rate ich meinen Mitmenschen: Täuscht vor aufs Klo zu müssen und lauft!

Ich entdeckte in einem Praktikum meine Begeisterung für die Arbeitstherapie. Sah, dass die Menschen in unserer Kultur sich sehr stark über Arbeit definieren. Ich mochte das handfeste Arbeiten mit klaren Ergebnissen. Kaum das Examen in der Hand, warb meine damalige Chefin mich an und ich sagte nach einem knappen Bewerbungsfrühstück zu. Diese Praxis brannte für das, was sie tat, ich war umgeben von Menschen mit gleicher Vision und Begeisterung.

Ich liebte die Arbeit in der Praxis, auch wenn diese mir viel abverlangte. Die erste Wehmut beschlich mich nach einem Jahr. Sommer, Sonne, Sonnenschein... Ich liebte auch das. Und verpasste es. Acht bis zehn Stunden am Tag in der Praxis: Die Wartelisten waren lang und wir konnten und wollten keinem Menschen die Hilfe verweigern. Zehn Stunden heißt zehn Klientinnen und Klienten hintereinander. Kam eine/r zu spät: schnell einen Bericht beginnen. Machte ich fünf Minuten zu lange, lief ich diesen fünf Minuten den ganzen Tag hinterher, bestanden manche Klientinnen und Patienten doch zu hundert Prozent auf die Zeit, die auf ihrer ärztlichen Verordnung stand.

Die Menschen, die unsere Praxis betraten, rochen nach Sonnencreme. Ich arbeitete und war blass. Doch ich schuf wahrhaftige Veränderungen im Leben meiner Klientinnen und Klienten, was mir unglaublich viel gab. Ich weiß und erlebte es besonders in meinem Wirken in der Arbeitstherapie, dass es ein riesengroßes Privileg ist, etwas zu finden, was mich so begeistert und was ich gut kann. Das tröstete mich, bis zu einem Punkt.

Ich wurde Mutter, bzw. erstmal schwanger.

Schnell bemerkte ich, dass beides nicht zusammenpasste. Als der Arzt mich in der Mitte der Schwangerschaft nur noch die halbe Zeit arbeiten ließ, spürte ich die Zerrissenheit. Natürlich priorisierte ich das Wunder in meinem Bauch, doch leicht fiel es mir nicht, meine Klientinnen und Klienten hängen zu lassen . Ich ahnte schon damals, dass es keine Vereinbarkeit geben würde. Ziemlich genau zwei Jahre nach meinem Sohn kam meine Tochter zur Welt. Ich genoss insgesamt vier Jahre Elternzeit, wodurch ich auch die berufliche Entscheidung hinauszögern konnte.

Ich spürte in diesen Jahren, was ich als Erzieherin immer von der anderen Seite gehört hatte. Unzählige Krankheiten, Schließtage und mein persönlicher Wunsch, meine Kinder nicht acht Stunden am Tag in die Kita zu bringen. Gleichzeitig wusste ich, ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich beispielsweise einer suizidalen Klientinnen oder jemandem, dessen Rentenantrag dringend bearbeitet werden musste, kurzfristig absagte. Aufgrund meiner langen Elternzeit konnte ich die Mütter, die ich durch mein erstgeborenes Kind kennengelernt hatte, beobachten, als ihre Elternzeit endete und sehen, wie wenig ihre Vorstellung von Vereinbarkeit mit der Realität zu tun hatte. Sich abzuhetzen, Dinge zu erledigen und ständig gestresst zu sein war ihr Alltag, was man Eltern und Kindern anmerkte. Vielleicht liegt es auch an unserer Branche, dass wir ein Zuviel an Bedürfnissen stillen. Nach einem Tag im Helferjob sind viele Menschen satt an Menschenkontakt, alle Worte verbraucht. Auf der anderen Seite Kinder, die viele Worte zurückgehalten haben und nun bitte zu hundert Prozent die Aufmerksamkeit ihrer Eltern wollen, stattdessen aber zum Einkaufen geschleift werden. Wie bei so vielen Eltern sagte mein Kopf und die Gesellschaft mir, dass ich keine Wahl hätte. Oder keine, die mir gefiele. So sei es eben. Zum Glück gebe ich nichts auf diese C´est la vie-Resignation . Ich wollte meine Zeit selbst einteilen, dachte erstmalig über Selbständigkeit nach. Mein damaliger Partner fand die Idee gut. Natürlich auch, weil für ihn so alles beim Alten bleiben konnte und ich meine Arbeit an den Kindern orientieren würde. Ich ahnte damals noch nicht, dass es so viel mehr werden würde, als nur die Möglichkeit, mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen.

Ich wollte alles, meine Kinder und meinen Job lieben. Mir geht es besser, wenn...
mehr