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Perry Rhodan digitalerschienen am13.09.2024
Die STELLARIS ist ein besonderes Raumschiff: Seit vielen Jahren reist sie durch das Universum der PERRY RHODAN-Serie, bemannt von einer wechselnden Besatzung, unter wechselnder Leitung und mit wechselnden Zielen. Die Abenteuer, die ihre Besatzung und Passagiere erleben, sind Thema zahlreicher Geschichten ... Unterschiedliche Autoren verfassten die Kurzgeschichten rings um das Raumschiff STELLARIS. Sie werden seit Jahren regelmäßig im Mittelteil der PERRY RHODAN-Hefte veröffentlicht - hier präsentieren wir die Folgen 91 bis 100 in einer Sammlung. Mit dabei sind Kurzgeschichten von Robert Corvus, Marie Erikson, Jacqueline Meyerhofer, Michael Marrak, Jörn Lausen, Thorsten Schweikard, Uwe Hermann, Stefan Pannor,  Gerry Haynaly und Olaf Brill.   Das STELLARIS-Paket 10 umfasst folgende Geschichten:   Folge 91: » Die Goldmaschine« von Marie Erikson Folge 92: » Ein Arkonide für alle Fälle« von Jacqueline Meyerhofer Folge 93: » Laichberechtigung« von Marie Erikson & Robert Corvus Folge 94: » Der Mann, der Räume glücklich machte« von Michael Marrak Folge 95: » Die Intelligenz der Skaner« von Jörn Lausen Folge 96: » Freundinnen« von Thorsten Schweikard Folge 97: » Der Junge« von Uwe Hermann Folge 98: » NATHANS Bibliothekar« von Stefan Pannor Folge 99: » Zielpunkt Aralon« von Gerry Haynaly Folge 100: » Die Planetenwächter« von Olaf Brilmehr

Produkt

KlappentextDie STELLARIS ist ein besonderes Raumschiff: Seit vielen Jahren reist sie durch das Universum der PERRY RHODAN-Serie, bemannt von einer wechselnden Besatzung, unter wechselnder Leitung und mit wechselnden Zielen. Die Abenteuer, die ihre Besatzung und Passagiere erleben, sind Thema zahlreicher Geschichten ... Unterschiedliche Autoren verfassten die Kurzgeschichten rings um das Raumschiff STELLARIS. Sie werden seit Jahren regelmäßig im Mittelteil der PERRY RHODAN-Hefte veröffentlicht - hier präsentieren wir die Folgen 91 bis 100 in einer Sammlung. Mit dabei sind Kurzgeschichten von Robert Corvus, Marie Erikson, Jacqueline Meyerhofer, Michael Marrak, Jörn Lausen, Thorsten Schweikard, Uwe Hermann, Stefan Pannor,  Gerry Haynaly und Olaf Brill.   Das STELLARIS-Paket 10 umfasst folgende Geschichten:   Folge 91: » Die Goldmaschine« von Marie Erikson Folge 92: » Ein Arkonide für alle Fälle« von Jacqueline Meyerhofer Folge 93: » Laichberechtigung« von Marie Erikson & Robert Corvus Folge 94: » Der Mann, der Räume glücklich machte« von Michael Marrak Folge 95: » Die Intelligenz der Skaner« von Jörn Lausen Folge 96: » Freundinnen« von Thorsten Schweikard Folge 97: » Der Junge« von Uwe Hermann Folge 98: » NATHANS Bibliothekar« von Stefan Pannor Folge 99: » Zielpunkt Aralon« von Gerry Haynaly Folge 100: » Die Planetenwächter« von Olaf Bril
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845352671
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.09.2024
Reihen-Nr.10
SpracheDeutsch
Dateigrösse7498 Kbytes
Artikel-Nr.17353863
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Folge 91

Die Goldmaschine

von Marie Erikson

 

Nyra Zendervrelch atmete tief ein und wappnete sich für das, was gleich passieren würde. Die Erste Offizierin trat hinter Sparks in den Speisesaal ein.

Sparks hieß eigentlich Sunyata Gupta, war die frischgebackene Kapitänin der STELLARIS und Nyras Freundin seit ihrer gemeinsamen Zeit auf Zalit. Synchron stellten beide ihre Füße schulterbreit auseinander und verschränkten die Hände hinter dem Rücken.

Mit ernster Miene sah Sparks die soeben neu eingetroffenen Passagiere an, nickte ihnen zur Begrüßung nur knapp zu.

Das ältere Ehepaar nickte ebenso distanziert zurück.

Nyras Kieferknochen mahlten. Es war ein Abwarten, ein Lauern, bis die Servoroboter die Getränke eingeschenkt hatten und den Raum verließen.

Niemand wagte es, sich zu rühren.

Ein Surren und anschließendes Zischen verriet dann, dass die Roboter fort waren.

Nyra nahm eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr. Sie wusste, was das zu bedeuten hatte: Sparks tastete nach den beiden Schlaufen, die unter ihrem schwarzen Hemd verborgen waren.

Nyra schloss ihre Hand fest um den Gegenstand, den sie ihrerseits hinter dem Rücken versteckte.

Der ältere Passagier wartete noch einen Atemzug lang ab, dann stellte er einen Fuß auf die Zehenspitzen und tippte viermal auf den Boden.

Auf das Kommando des vierten Auftretens rissen Sparks und die ältere Frau ihre Arme im Neunzig-Grad-Winkel nach oben, und feinstes Silbertuch entfaltete sich wie Flügel.

Der Mann zog eine Flöte aus dem Ärmel und begann, eine hypnotische Abfolge von Tönen zu spielen, die Nyra rhythmisch mit den Glöckchen begleitete, die sie in der Hand verborgen gehalten hatte. Es war eine Melodie aus dem alten Nationalstaat Indien, der vor langer Zeit auf Terra existiert hatte.

Die Frauen drehten sich ausgelassen um die eigene Achse. Dabei schwangen sie ihre Arme so kunstvoll, dass durch elektrische Spannungen Muster auf dem Tuch entstanden.

Die ältere Frau schmunzelte, und auf dem Gesicht der Kapitänin breitete sich das Lächeln aus, das Nyra so vertraut war.

Die Tanzenden schritten aufeinander zu und verfielen in eine gemeinsame, fließende Bewegung. Ihre Tücher flirrten und ergänzten sich, sodass es aussah, als umschwirrten zwei Schmetterlinge einander.

Der Mann wiederholte die Melodie immer wieder und steigerte das Tempo jedes Mal. Nyra hatte Mühe, mit dem Glöckchen-Rhythmus Schritt zu halten.

Bald schien es, als würden die Füße des tanzenden Paares den Boden gar nicht mehr berühren. Nyra war es ein Rätsel, wie sich die beiden derart umwirbeln konnten, ohne dass sich die Tücher ineinander verfingen.

Schließlich, als das Tempo der Tonabfolge seinen Höhepunkt erreicht hatte, wurde es für Sparks zu viel. Sie stolperte über ihre eigenen Füße, und die Frauen fielen sich lachend in die Arme.

Die Ältere küsste Sparks' Stirn. »Meine Tochter, wie bin ich stolz auf dich. Auch wenn du manchmal tanzt wie eine Unitherin.«

Botschafter Gupta ließ seiner Frau und seiner Tochter den Moment, ging auf Nyra zu und schloss sie herzlich in die Arme. Sie überragte ihn um einen Kopf.

»Es ist schön, dich wieder an der Seite unserer Tochter zu sehen. Ihr habt euch auf Zalit ja schon so gut verstanden. Wie ich sehe, hast du mein Geschenk nicht nur aufbewahrt, sondern auch damit geübt.« Anerkennend sah er auf die Glöckchenkette hinab, die Nyra in der Hand hielt.

Verlegen strich die Zaliterin sich durch das kurze Haar. Sie war als Jugendliche oft in der Residenz der Guptas auf ihrer Heimatwelt gewesen und hatte die farbenfrohen und fröhlichen Riten der Terraner stets bewundert, die eine große Vorliebe für das vorraumfahrtliche Indien hegten. Obwohl die Erde in den vergangenen Jahrtausenden mehrmals vollständig entvölkert worden war, hatte das Wissen um die Traditionen überlebt.

Die Familie Gupta war bei Weitem nicht die einzige, die dieser Überlieferung frönte. Auf Zalit hatte sich nach und nach ein ganzes Stadtviertel namens New New Delhi gebildet, in dem es nach Curry und Tee roch und Saris getragen wurden.

Nun begrüßte auch Botschafterin Gupta die Zaliterin. »Es ist schön, dich wiederzusehen«, strahlte sie Nyra an, während Sparks ihren Vater umarmte.

Die Stimmung war ausgelassen und die Luft erfüllt von der Wiedersehensfreude.

Botschafter Gupta griff nach einem Glas Wasser und setzte zu einem Toast an. »Wie ist es schön, meine Familie beisammen zu haben. Und fühle auch du dich angesprochen, wenn ich das sage.« Er prostete in Nyras Richtung.

Ihre Wangen fingen an zu glühen. Dennoch entging ihr nicht, dass das Lächeln ihrer Freundin gefror und ein Schatten über ihr Gesicht huschte.

»Aber Vater, fehlt da nicht jemand?«, fragte sie und sah sich in dem Saal um, als wolle sie sich vergewissern, niemanden übersehen zu haben.

Bevor der Botschafter etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür.

Der Sicherheitschef Trker-Derkh platzte herein, fixierte mit seinen roten Echsenaugen die Szenerie und heftete seinen Blick auf Sparks. »Kapitänin, es gibt ein Problem.«

 

*

 

Sparks hatte angeordnet, nicht gestört zu werden. Und sie wusste, dass der Sicherheitschef nicht grundlos ihre Befehle missachten würde.

Geschickt löste Sparks zwei Schnallen und ließ die Tücher zu Boden gleiten. »Vater, Mutter, ich bin zurück, so schnell es geht. Ny, bitte sorg dafür, dass es meinen Eltern an nichts fehlt.«

Mit strammen Schritten folgte sie dem Topsider.

»Was ist passiert?«, fragte sie ernst, nachdem sie ihn eingeholt hatte, nun wieder ganz die Kapitänin der STELLARIS.

»Ich zeige es dir. Wir haben alles aufgezeichnet.«

In der Kommandozentrale trat Trker-Derkh an die Konsole. Mit der Kralle an seinem Zeigefinger tippte er in ein Bedienungsholo, bis er fand, wonach er gesucht hatte.

Ein Holo flammte auf. Sparks erkannte sofort, was es zeigte: Es war ihre eigene Kabine. Der Zeitstempel verriet, dass die Aufnahme wenige Minuten alt war.

Eine kleine Gestalt huschte ins Bild. Die Statur war schmächtig. Durch die zu große Jacke und die Kapuze war viel mehr nicht zu erkennen.

Die Gestalt sah sich um und ging zu dem eingelassenen Schrank unter dem Spiegel. Mit feingliedrigen Fingern drückte sie auf die Verblendung, ein Kasten fuhr aus.

Es war eine breite, aber flache Schublade. Dort bewahrte Sparks ihren Schmuck auf, den sie in ihrer Freizeit oder bei besonderen Anlässen gern trug, aber nicht, wenn sie als Kapitänin im Dienst war.

Die Gestalt griff nach Ohrringen und Armreifen und stopfte alles in die Jackentaschen. Sie schloss die Schublade und sah sich verstohlen um. Dabei fiel eine schulterlange, grüne Strähne aus der Kapuze.

Sparks' Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Sie stöhnte.

»Es handelt sich um einen Einbruch«, stellte Trker-Derkh fest. »Und der Einbrecher hat grüne Haare. Es dürfte ein Leichtes sein, die Aufnahmen der an Bord kommenden Passagiere abzugleichen.« Entschlossen tippte er erneut ins Bedienungsholo.

»Halt!«, unterbrach ihn Sparks. »Um diesen Vorfall kümmere ich mich persönlich.«

»Ich bin der Sicherheitschef an Bord!«, schnappte Trker-Derkh zurück. »Ich habe dich hinzugeholt, weil es deine Kabine war, in die eingebrochen wurde. Aber die Verfolgung des Verbrechers ist mein Metier.«

Doch Sparks war schon auf dem Weg nach draußen. »Ich befehle dir, diesen Vorfall unbeachtet zu lassen.«

Trker-Derkh gab ein Furcht einflößendes Grunzen von sich. »Und darf ich erfahren, weshalb?«

Sparks wagte es nicht, sich umzudrehen. »Weil die Person auf dem Holo meine kleine Schwester ist.«

 

*

 

Sparks bemühte sich, ruhig zu bleiben.

Einatmen. Ausatmen.

Was sollte sie tun? Sollte sie Ephia direkt zur Rede stellen? Aber je länger sie wegblieb, desto mehr Sorgen würden sich Ny und ihre Eltern machen. Sie entschied sich daher, erst einmal zurückzugehen. Ephia konnte die STELLARIS ohnehin nicht verlassen.

Sparks bemühte sich um ein möglichst natürliches Lächeln, als sie wieder in den Speisesaal trat.

Unterdessen hatten die Servoroboter das Mittagessen aufgetragen. Es duftete köstlich nach Kurkuma und Ingwer. Hühnchen und Reis dampften auf der langen Tafel. Sofort erinnerte sich Sparks an die Festessen auf Zalit, mit denen ihre Familie zu Hause willkommen geheißen worden war, wenn sie von einer Diplomatenreise zurückkehrten.

Fragend sah ihre Erste Offizierin und beste Freundin sie an.

Sparks schüttelte den Kopf. »Nur ein Missverständnis. Lasst uns essen.«

Sie nahm sich von dem flachen Brot, das beim Backen köstliche Blasen geworfen hatte, und tunkte es in die samtige Soße. Der Geschmack tanzte auf ihrer Zunge.

Ihre Eltern stellten die typischen Fragen.

Ob ihr die neue Stelle als Kapitänin gefiele? - Ja.

Ob sie weitere Abwerbeangebote erhalten habe? - Ja, aber die habe sie alle abgelehnt. Sie mochte ihren Job auf der STELLARIS.

Ob Nyra mit ihrem Job zufrieden sei? Diese nickte zur Bestätigung mit vollem Mund.

Als das Geplänkel vorüber war, traute Sparks sich, das Thema möglichst unverfänglich auf ihre Schwester zu bringen. »Ich habe angenommen, Ephia würde euch begleiten.« Sie dippte das Brot noch einmal in die Soße.

»Oh, das tut sie auch.« Ihre Mutter nickte. »Sie fühlte sich nur nicht so wohl heute Morgen. Sie wird dich sicher später besuchen.«

Das Früchtchen!, dachte Sparks.

Sie zwang sich zu einem unbekümmerten Ton. »Was macht sie im Moment?«

Ihre Eltern wechselten einen...
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