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Wie Harry S Truman Günther Wilke in den Knast regiert

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
treditionerschienen am23.07.2024
In der Geschichte von Staaten gibt es selten die Chance für einen wirklichen Neuanfang. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es sie. In Deutschland. Die Staatsmänner der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs beschlossen 'durch einen moralischen und ökonomischen Neuanfang einen Elitenwechsel herbeizuführen' (Potsdamer Abkommen). Zudem sollte das Land entmilitarisiert werden. Für kurze Zeit bestand damit die Chance, Deutschland neben Österreich und der Schweiz zu einem neutralen Hort für dauerhaften Frieden in Europa zu machen. Warum diese Pläne scheiterten, unser Land erneut in internationale Konflikte verwickelt ist und seine Soldaten wieder in militärischen Auseinandersetzungen agieren, beschreibt die dreiteilige Romanserie 'Verfreundet'. Band 1 schildert die Zeit um die Gründung der Bundesrepublik Deutschland (1942 bis 1953) aus ungewöhnlicher Perspektive, mit überraschenden Fakten und mit Szenen aus dem wahren Leben einer großartigen Familie.

Akono Schmidt ist ein schräger Vogel: Immer bester Dinge rudert er Zeit seines Lebens gegen den Strom. Nicht aus Prinzip, sondern aus einem tiefsitzenden Gerechtigkeitswahn. Der 1951 in Hamburg geborene Autor ist halt in einer Zeit groß geworden, in der viele junge Leute Vieles infrage stellten. Erste Protestform: Haare bis zu den Schultern. Auch gegen alle Widerstände der Chefs in seinem Lehrberuf Schifffahrtskaufmann, der ihn oft an die Hamburger Kaianlagen führte. (Buch: 'Als das im Hafen noch Säcke gab'.) Dann die Entdeckung der Sprengkraft von Reichtum versus Armut. Sie führte in mehrere Musikgruppen, die sich diesem Spannungsfeld in deutschsprachigen Texten widmeten. Akono verfasste viele Song-Texte selbst, schrieb für sozial engagierte Magazine und Bürgerinitiativen, moderierte zahlreiche Veranstaltungen und produzierte im eigenen Ton- und Videostudio etliche CDs und Filme für Freundinnen und Freunde. Für seinen nächsten Beruf, als Werbeleiter eines Elektronikkonzerns, verfasste er zeitgleich jede Menge Artikel, Drehbücher und Broschüren. Tagsüber im Sakko als Schamakko im Einsatz für den Aktienkurs der Firma, abends als Prediger des sozialen Ausgleichs auf den Bühnen der Republik. (Buch: '70 Jahre im Wilden Westen'.) Das Schreiben von Literatur begann er im ersten Jahr der Corona-Pandemie im Alter von 69 Jahren. (Buch: 'Von Ziegen, vom Fliegen, vom Scheitern und vom Siegen'.) Sein viertes Buch 'Das fast wahre Märchen vom ganz großen Frieden' erzählt die Geschichte von Franklin und Eleanor Roosevelt, die als Präsidentenpaar der USA versucht haben, einen globalen Frieden herbeizuführen. Leider starb Franklin zu früh, sodass er im Buch genesen musste, um sein schönes Werk erfolgreich vollenden zu können. - Es ist halt ein Märchen. 2023 hat Schmidt die Liedertexte zusammengetragen, die er und seine Musikerfreunde in den Jahren zwischen 1969 und 2019 verfasst haben. (Buch: 'Politische Liedertexte mit wann und warum'.) Es ist ein punktuelles Geschichtsbuch aus den Sozial- und Friedensbewegungen in 50 Jahren Bundesrepublik. Eine geschickte Zusammenstellung und verbindende Zwischentexte machen die 232 Seiten fast durchgängig lesbar wie einen Fließtext. PS. 2021 belegte Akono Schmidt Platz drei (von 48) eines lokalen Literatur-Wettbewerbs.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR21,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,50
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextIn der Geschichte von Staaten gibt es selten die Chance für einen wirklichen Neuanfang. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es sie. In Deutschland. Die Staatsmänner der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs beschlossen 'durch einen moralischen und ökonomischen Neuanfang einen Elitenwechsel herbeizuführen' (Potsdamer Abkommen). Zudem sollte das Land entmilitarisiert werden. Für kurze Zeit bestand damit die Chance, Deutschland neben Österreich und der Schweiz zu einem neutralen Hort für dauerhaften Frieden in Europa zu machen. Warum diese Pläne scheiterten, unser Land erneut in internationale Konflikte verwickelt ist und seine Soldaten wieder in militärischen Auseinandersetzungen agieren, beschreibt die dreiteilige Romanserie 'Verfreundet'. Band 1 schildert die Zeit um die Gründung der Bundesrepublik Deutschland (1942 bis 1953) aus ungewöhnlicher Perspektive, mit überraschenden Fakten und mit Szenen aus dem wahren Leben einer großartigen Familie.

Akono Schmidt ist ein schräger Vogel: Immer bester Dinge rudert er Zeit seines Lebens gegen den Strom. Nicht aus Prinzip, sondern aus einem tiefsitzenden Gerechtigkeitswahn. Der 1951 in Hamburg geborene Autor ist halt in einer Zeit groß geworden, in der viele junge Leute Vieles infrage stellten. Erste Protestform: Haare bis zu den Schultern. Auch gegen alle Widerstände der Chefs in seinem Lehrberuf Schifffahrtskaufmann, der ihn oft an die Hamburger Kaianlagen führte. (Buch: 'Als das im Hafen noch Säcke gab'.) Dann die Entdeckung der Sprengkraft von Reichtum versus Armut. Sie führte in mehrere Musikgruppen, die sich diesem Spannungsfeld in deutschsprachigen Texten widmeten. Akono verfasste viele Song-Texte selbst, schrieb für sozial engagierte Magazine und Bürgerinitiativen, moderierte zahlreiche Veranstaltungen und produzierte im eigenen Ton- und Videostudio etliche CDs und Filme für Freundinnen und Freunde. Für seinen nächsten Beruf, als Werbeleiter eines Elektronikkonzerns, verfasste er zeitgleich jede Menge Artikel, Drehbücher und Broschüren. Tagsüber im Sakko als Schamakko im Einsatz für den Aktienkurs der Firma, abends als Prediger des sozialen Ausgleichs auf den Bühnen der Republik. (Buch: '70 Jahre im Wilden Westen'.) Das Schreiben von Literatur begann er im ersten Jahr der Corona-Pandemie im Alter von 69 Jahren. (Buch: 'Von Ziegen, vom Fliegen, vom Scheitern und vom Siegen'.) Sein viertes Buch 'Das fast wahre Märchen vom ganz großen Frieden' erzählt die Geschichte von Franklin und Eleanor Roosevelt, die als Präsidentenpaar der USA versucht haben, einen globalen Frieden herbeizuführen. Leider starb Franklin zu früh, sodass er im Buch genesen musste, um sein schönes Werk erfolgreich vollenden zu können. - Es ist halt ein Märchen. 2023 hat Schmidt die Liedertexte zusammengetragen, die er und seine Musikerfreunde in den Jahren zwischen 1969 und 2019 verfasst haben. (Buch: 'Politische Liedertexte mit wann und warum'.) Es ist ein punktuelles Geschichtsbuch aus den Sozial- und Friedensbewegungen in 50 Jahren Bundesrepublik. Eine geschickte Zusammenstellung und verbindende Zwischentexte machen die 232 Seiten fast durchgängig lesbar wie einen Fließtext. PS. 2021 belegte Akono Schmidt Platz drei (von 48) eines lokalen Literatur-Wettbewerbs.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783384314659
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum23.07.2024
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse1128 Kbytes
Artikel-Nr.17529104
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



An einem strahlenden Sommersonntag im August 1942 verlassen der zwölfjährige Günther Wilke und sein Vater Wilhelm das dreigeschossige Mietshaus am Stadtdeich/Ecke Engelstraße. Mutter Hermine bringt die kleine Küche in Schuss, die ein paar Spuren von der wässrigen Kartoffelsuppe und dem Brotknust aufweist, den sie dazu reichen konnte. Ihre Gedanken sind bei den drei Brüdern von Günther, die zum Kriegsdienst eingezogen wurden und zurzeit in Russland kämpfen.

Wilhelm Wilke ist Kranführer bei der Reichsbahn am nahe gelegenen Hamburg-Hannoverschen Bahnhof. Damit ist er als kriegswichtig eingestuft, was ihn bisher vor der Einberufung an die Front bewahrt hat. Doch der Lohn ist karg. Um ein paar Reichsmark mehr zu beschaffen, geht er nebenher als Packer in den Gemüsemarkt. Hermine geht zum Putzen in Büros.

Vater und Sohn sind auf dem Weg zu Opa Carl, Wilhelms Vater. In der Ferne kommt ihnen Fred Müller entgegen, einer der vielen, die im März 1933 von der SPD in die Hitler-Partei NSDAP gewechselt sind. Wilhelm und seine Genossen nennen diese Leute Märzgefallene .

Wovon Günther keine Ahnung hat.

Die Gefahr wäre zu groß, dass er irgendwo ausplaudert, dass sein Vater Mitglied in der verbotenen SPD ist.

Günther ist ein Kind seiner Zeit: In der Schule begrüßen Lehrkräfte und Schüler sich allmorgendlich mit dem Deutschen Gruß und stimmen anschließend Deutschland, Deutschland über alles an, über alles in der Welt . Am 20. April, Hitlers Geburtstag, wird dieser Tagesbeginn um das Horst-Wessel-Lied erweitert. Da kann Wilhelm nur schwer gegenan erziehen und Hermine hat mit der familiären Versorgung viel Konkreteres im Kopf als de ole Politik .

Als Fred Müller auf Höhe der Wilkes ist, grüßt er, die rechte Hand auf Schulterhöhe nach hinten angewinkelt, mit einem zackigen Heil Hitler! Vater Wilke bleibt stehen, schüttelt den Kopf und sieht ihn vorwurfsvoll an: Du sagst immer Hein Hitler , Fred. Der heißt gar nicht Hein, der heißt Adolf! Und was soll diese Wollhandkrabbe? Dabei zupft er abfällig an der Hakenkreuznadel an Freds Revers, packt seinen Sohn wieder an der Hand und lässt den Wendehals grußlos stehen.

100 Meter weiter behauptet der Junge Papa, ich muss pinkeln. Wilhelm kennt das schon. Sie gehen in das nahegelegene Pissoir. Günther stellt sich zwischen die Männer, die mit gesenkten Köpfen ihren Strahl konzentriert vom Hosenschlitz zur Bodenrinne verfolgen. Zwar hängt ein beißender Uringeruch in dem Raum, aber für Günther zählt nur, gleichberechtigt zwischen den Erwachsenen zu stehen und dasselbe zu tun wie sie.

Ein Mann stellt sich neben ihn und seinen Vater - ohne zu tun, was alle hier tun. Er trägt eine grauweiß gestreifte Jacke mit einem roten Dreieck darauf und stiert Wilhelm so auffällig an, dass dieser reagiert und den Fremden nun seinerseits anschaut. Wilkes offener Blick lässt den Gestreiften Vertrauen fassen: Kollege, würdest du bitte einen Brief für mich einstecken? Wilhelm zögert keine Sekunde, nickt und nimmt mit der freien Hand einen Briefumschlag entgegen.

Warum steckt der Mann seinen Brief denn nicht selber ein? , erkundigt sich Günther, als sie wieder auf der Straße sind.

Der ist aus dem KZ Neuengamme, die dürfen niemandem schreiben.

KZ? Neuengamme? Nicht schreiben? Günther hat viele Fragen.

Das war ein Politischer, sehr wahrscheinlich ein Kommunist. Die Nazis haben sofort, nachdem sie an die Regierung gekommen waren, hunderte, wenn nicht tausende Kommunisten in Lager gesteckt, die sie KZs nennen. Das ist eine Abkürzung für Konzentrationslager. Jetzt sind es meistens Menschen jüdischen Glaubens, die sie dort einsperren. Hast du schon mal die Menschenmengen gesehen, die oft auf der Moorweide beim Dammtorbahnhof stehen und bewacht werden?

Na klar.

Das sind alles Juden, die gegen ihren Willen in irgendwelche KZs transportiert werden. Auch bei uns am Hamburg-Hannoverschen werden Massen von ihnen in Güterwagen gepfercht und abtransportiert.

Warum das denn?

Nach einem gewohnt üppigen Menü sitzt man bei Digestif und reichlich Rauchwaren im Kaminzimmer zusammen.

John Collins eröffnet das monatliche Treffen im Hotel Excelsior zu Kansas City heute energischer als gewohnt: Freunde! Mir scheint die Zeit ist reif, dass wir vom lockeren Gedankenaustausch in die Aktion kommen. Elf Augenpaare richten sich leicht verwundert auf den Redner, der die Titelseite der Washington News vom 3. Februar 1943 in die Luft hält: Habt ihr das gelesen? Ohne eine Antwort abzuwarten liest er den Aufmacher laut vor: Deutschland erleidet schwere Niederlage bei Stalingrad. Wahrscheinlich 150.000 Mann tot, 110.000 gehen in Gefangenschaft. Ist das die Wende im Krieg gegen Russland?

Das wäre ja prima! , freut sich Glenn Taylor etwas zu früh. Glenn, 61, betreibt eine nationale Lebensmittelkette, die in vielen Staaten der Ostküste gut vertreten ist. Er sieht aus wie die Unternehmerkarikaturen in linken Publikationen: enge schwarze Weste mit goldener Uhrenkette über einem fülligen Leib, weißem Hemd und dunkler Krawatte, mit schwarzer Anzughose und glänzenden schwarzen Schuhen an kurzen dicken Beinen und ein paar Resthaarsträhnen, die kunstvoll an die Glatze geklebt sind. Immer schwitzend.

Und was soll daran gut sein? , fragt der exakt zwanzig Jahre jüngere Collins gespielt ahnungslos zurück.

Na ja, wegen der Nazis ...

Glenn , lächelt Collins milde, du hast von Politik wirklich so viel Ahnung, wie eine Kuh vom Charleston. Alles, was wir von dir brauchen ist dein Geld. Er legt seinen Kopf weit in den Nacken, um den Rest seines erloschenen Zigarillos per Streichholz wieder anzuzünden, ohne sich die Nase zu verbrennen.

Solange ich nicht weiß wofür, gibt´s von mir keinen Cent , nörgelt Taylor.

Glenn , bleibt Collins jovial, wir haben mit Rudolph einen Mann in unserer Mitte, der mit seinen Blättern hundertprozentig auf unserer Seite steht und politisch mehr Durchblick hat als wir alle zusammen. Er hat mir klargemacht, dass wir handeln müssen - und ich denke, wir alle vertrauen ihm in diesen Fragen zu hundert Prozent.

Ja schon ... , kommt es wenig überzeugt zurück.

Also , dröhnt es hüstelnd aus der dicken Rauchwolke eines wieder angepafften Zigarillos, es geht um die Nominierung des Vizepräsidenten. Wenn wir Wallace nicht verhindern, steuern wir weiter ins Jahrhundert des kleinen Mannes und das kann unter den sich abzeichnenden weltpolitischen Bedingungen niemand in dieser Runde wollen.

Vereinzelt wird ein zustimmendes Brummen aus der Gruppe hörbar, die sich ohne Selbstironie The Chosen Twelve nennt. Es sind Männer, die sich vor ein paar Jahren bei einem nationalen Wirtschaftsgipfel zufällig zusammengefunden hatten und seither einmal monatlich zusammensitzen, um sich auszutauschen.

John Collins, jüngster der Runde, ist über die Zeit so etwas wie ein Gesprächsleiter geworden. Er hat den Medienmogul Rudolph Hurbst in den Kreis geholt und ist mit ihm an der Seite genauso durchsetzungsfähig wie einst sein Vater. Und genauso kompromisslos, wenn es um seine Interessen geht.

Alle im Raum wissen das.

Und schätzen das.

Solange sich die eigenen Ansichten mit seinen decken.

Was in Sachen Konventionen schon mal nicht der Fall ist: Auf die Frage Wie geht´s der Familie, John? , antwortet dieser meist Ich hoffe gut.

Ihm geht es nicht um das kleine romantische Glück mit Ehefrau und drei Kindern in seiner Villa am Rande von Austin. Das ist nur die nötige Dekoration für die Außenwelt. Ihm geht es um die Absatzmärkte für das Öl, das er, wie schon sein Vater, aus der Erde pumpen lässt. Aus der heimatlichen und der südamerikanischen. Er, John Collins, der sich einen festen Kreis von fünf Mätressen leistet, ist ein äußerlich sehr attraktiver Mann: Etwa 1,85 groß, schlank, mit hagerem Gesicht, wachen wasserblauen Augen, gerader Nase, gekrönt von vollem, leicht lockigem blondem Haar. Lediglich seine Lippen sind etwas zu schmal und fallen an den Seiten nach unten, was ihm einen skeptischen Gesichtsausdruck verleiht. Wenn er nicht gerade lacht. Was er selten tut.

Gekleidet ist er oft texanisch, mit hellen groben Leinenhemden und -hosen, die von aufwändig bestickten Trägern gehalten werden. Statt Schlips bevorzugt er im Alltag Bolo-Krawatten, also Ledersenkel, die von einem Amulett zusammengehalten werden. Seine Füße stecken in kurzen Boots, denen man aufgrund der prächtigen Intarsien die Preisklasse deutlich ansieht....

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Autor

Akono Schmidt ist ein schräger Vogel: Immer bester Dinge rudert er Zeit seines Lebens gegen den Strom. Nicht aus Prinzip, sondern aus einem tiefsitzenden Gerechtigkeitswahn. Der 1951 in Hamburg geborene Autor ist halt in einer Zeit groß geworden, in der viele junge Leute Vieles infrage stellten. Erste Protestform: Haare bis zu den Schultern. Auch gegen alle Widerstände der Chefs in seinem Lehrberuf Schifffahrtskaufmann, der ihn oft an die Hamburger Kaianlagen führte. (Buch: "Als das im Hafen noch Säcke gab".)Dann die Entdeckung der Sprengkraft von Reichtum versus Armut. Sie führte in mehrere Musikgruppen, die sich diesem Spannungsfeld in deutschsprachigen Texten widmeten. Akono verfasste viele Song-Texte selbst, schrieb für sozial engagierte Magazine und Bürgerinitiativen, moderierte zahlreiche Veranstaltungen und produzierte im eigenen Ton- und Videostudio etliche CDs und Filme für Freundinnen und Freunde.Für seinen nächsten Beruf, als Werbeleiter eines Elektronikkonzerns, verfasste er zeitgleich jede Menge Artikel, Drehbücher und Broschüren. Tagsüber im Sakko als Schamakko im Einsatz für den Aktienkurs der Firma, abends als Prediger des sozialen Ausgleichs auf den Bühnen der Republik. (Buch: "70 Jahre im Wilden Westen".)Das Schreiben von Literatur begann er im ersten Jahr der Corona-Pandemie im Alter von 69 Jahren. (Buch: "Von Ziegen, vom Fliegen, vom Scheitern und vom Siegen".) Sein viertes Buch "Das fast wahre Märchen vom ganz großen Frieden" erzählt die Geschichte von Franklin und Eleanor Roosevelt, die als Präsidentenpaar der USA versucht haben, einen globalen Frieden herbeizuführen. Leider starb Franklin zu früh, sodass er im Buch genesen musste, um sein schönes Werk erfolgreich vollenden zu können. - Es ist halt ein Märchen.2023 hat Schmidt die Liedertexte zusammengetragen, die er und seine Musikerfreunde in den Jahren zwischen 1969 und 2019 verfasst haben. (Buch: "Politische Liedertexte mit wann und warum".) Es ist ein punktuelles Geschichtsbuch aus den Sozial- und Friedensbewegungen in 50 Jahren Bundesrepublik. Eine geschickte Zusammenstellung und verbindende Zwischentexte machen die 232 Seiten fast durchgängig lesbar wie einen Fließtext.PS. 2021 belegte Akono Schmidt Platz drei (von 48) eines lokalen Literatur-Wettbewerbs.