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Wir brauchen Bachs Musik, egal auf welchem Instrument." (Tabea Zimmermann)
Zehn Jahre nach ihrem umjubelten Album "Solo" mit den ersten beiden Cello-Suiten von Johann Sebastian Bach (und drei Viola-Suiten von Reger) hat die Bratschistin Tabea Zimmermann nun die Suiten Nr. 3 und 4 im Visier. Sie kombiniert sie mit György Kurtágs Zyklus "Signs, Games and Messages", aus dem sie sechs Nummern zu ihrer persönlichen Hommage an Bach fügt.
Wie die Instrumente, für die Bach seine Suiten BWV 1007–1012 schrieb, geklungen und ausgesehen haben, darüber wird nach wie vor spekuliert. Eine Viola basso verzeichnet die Abschrift von Johann Peter Kellner aus dem frühen 18. Jahrhundert, die eine der beiden Hauptquellen bildet, in denen die Sechs Solosuiten überliefert sind. Größe, Bauart und Spielweise eines Violoncellos waren längst noch nicht standardisiert und es ist wahrscheinlich, dass Bach auch Instrumente wie das Violoncello piccolo oder die Viola da spalla im Sinn gehabt haben mag – eine von einem Gurt gehaltene Viola, vor dem Körper zu spielen. Ein Instrument übrigens, mit dem Bach selbst aufgetreten ist, möglicherweise auch mit diesen Suiten. Tabea Zimmermann spielt sie auf ihrer Vatelot-Bratsche von 1980 mit einem klassischen Bogen.
Rezensionen
"Die Wahlberliner Künstlerin versteht es wie nur wenige ihrer Kollegen, die oft etwas spröde tönende Bratsche zum Klingen zu bringen. Mit wunderbar sonorem Ton und anmutig tänzerischem Schwung meistert sie die Bach'schen Sätze, dabei verrät ihr sparsamer Vibrato-Einsatz eine intensive Auseinandersetzung mit der historischen Aufführungspraxis. Auch Kurtágs Miniaturen weiß sie farbenreich mit Temperament und Feinsinn zu profilieren."