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BuchGebunden
214 Seiten
Deutsch
Peter Langerschienen am27.05.2021
Die Dorfgeschichte im Vormärz kennzeichnet eine Ablehnung der neoklassizistischen « Kunstperiode » zugunsten der von Robert Prutz definierten « Unterhaltungsliteratur ». Das bedeutet die Hinwendung des auktorialen Erzählers zur Erzählgegenwart, eine oft autobiographisch ausgerichtete Ortsgebundenheit, « Oralität » mit gelegentlicher Verwendung von Dialekt und dem durchgängigen Gebrauch « einfacher Formen ». Die Darstellung sentimentalischer Gefühlsregungen der Dorfbewohner entspricht den demokratischen Bestrebungen der Aufklärung, sie sind Teil ihrer emanzipatorischen Selbstbestimmung. Während in Frühformen der Dorfgeschichte der Schweiz (Zschokke, Gotthelf) didaktische Aspekte im Vordergrund stehen, sind es im Vormärz, der Kernzeit der Dorfgeschichten, gesellschaftspolitische Anliegen. Nach 1848 degenerierte die Dorfgeschichte durch zunehmend reaktionären Nationalismus zur « Heimatliteratur ». Ein erneutes Interesse an Dorfgeschichten begann in der DDR in den 1960iger Jahren und erfuhr in der BRD um 1980 eine zunächst nostalgisch geprägte Renaissance, die im Kontext ökologischer Debatten und einer Skepsis gegenüber Formen der Akzeleration an Popularität gewann.mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR80,85
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Produkt

KlappentextDie Dorfgeschichte im Vormärz kennzeichnet eine Ablehnung der neoklassizistischen « Kunstperiode » zugunsten der von Robert Prutz definierten « Unterhaltungsliteratur ». Das bedeutet die Hinwendung des auktorialen Erzählers zur Erzählgegenwart, eine oft autobiographisch ausgerichtete Ortsgebundenheit, « Oralität » mit gelegentlicher Verwendung von Dialekt und dem durchgängigen Gebrauch « einfacher Formen ». Die Darstellung sentimentalischer Gefühlsregungen der Dorfbewohner entspricht den demokratischen Bestrebungen der Aufklärung, sie sind Teil ihrer emanzipatorischen Selbstbestimmung. Während in Frühformen der Dorfgeschichte der Schweiz (Zschokke, Gotthelf) didaktische Aspekte im Vordergrund stehen, sind es im Vormärz, der Kernzeit der Dorfgeschichten, gesellschaftspolitische Anliegen. Nach 1848 degenerierte die Dorfgeschichte durch zunehmend reaktionären Nationalismus zur « Heimatliteratur ». Ein erneutes Interesse an Dorfgeschichten begann in der DDR in den 1960iger Jahren und erfuhr in der BRD um 1980 eine zunächst nostalgisch geprägte Renaissance, die im Kontext ökologischer Debatten und einer Skepsis gegenüber Formen der Akzeleration an Popularität gewann.
ZusammenfassungDas Buch illustriert die Entwicklung der Dorfgeschichte in den letzten 200 Jahren. Inhaltliche Wandlungen reflektieren geschichtliche Änderungen von Emanzipationsbestrebungen über Nationalismus zu Nostalgie, während die strukturellen Merkmale das Genre der von Robert Prutz definierten definierten Unterhaltungsliteratur zuordnen.
Details
ISBN/GTIN978-1-78997-936-7
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.05.2021
Reihen-Nr.10
Seiten214 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht410 g
Illustrationen2 Abb.
Artikel-Nr.16405989

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Contents: Überlegungen zur Dorfgeschichte - Forschungsüberblick - Autoren im Umkreis der Dorfgeschichte - Vorgeschichte - Frühe Formen der Dorfgeschichte aus der Schweiz - Dorfgeschichten im Umkreis des Vormärz - Grenzfälle: Erzählungen im Umkreis der Dorfgeschichte - Verfasserinnen von Dorfgeschichten - Vom Dorf zur Heimat - Peter Rosegger und der Übergang von der Dorfgeschichte zur Heimatliteratur - Von der Dorfgeschichte zur Heimatliteratur - « Dorf- Geschichten » in jüngster Zeit - Dorfgeschichten: Nachrede.mehr

Schlagworte

Autor

Hans-Joachim Hahn wurde in einem kleinen Dorf geboren. An den Universitäten Tübingen und Wien studierte er Germanistik und Anglistik, er schloss sein Studium mit einer Dissertation über die Krise des Lyrischen bei W. B. Yeats und W. H. Auden ab. Von 1971 bis 2002 war er Dozent für Germanistik an der Universität Oxford Brookes mit Lehraufträgen an der Universität Oxford. Nach der Emeritierung und bis 2018 hielt er Vorlesungen und Seminare an den Universitäten Oxford und Oxford Brookes, sowie zahlreiche Vorträge auf Konferenzen im In- und Ausland. Er ist Mitglied der Association of German Studies und des Forums Vormärz Forschung (Bielefeld). Relevante Publikationen: German Thought and Culture (1995) und The 1848 Revolutions in German-Speaking Europe (2001) und Artikel über Grass' Hundejahre in German Life and Letters (2019) und PEGIDA in Monatshefte (2020).