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Triumph der Moderne

Jüdische Gründer von Warenhäusern in der Schweiz, 1890-1945
BuchGebunden
352 Seiten
Deutsch
Chronoserschienen am22.11.2021
Das Warenhaus scheint uns heute als Institution selbstverständlich. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch veränderte es die Konsumgewohnheiten grundlegend. Moderne Basare hatten schon ein paar Jahrzehnte zuvor begonnen, die vom kleinen Einzelhändler dominierte Marktordnung zurückzudrängen. Doch mit der Erfindung des Warenhauses wurden die herkömmlichen Warenvertriebsformen umgewälzt, und Prachtbauten schufen eine neue Plattform für den hereinbrechenden Massenkonsum.In der Schweiz konnten sich die ersten Warenhäuser an der Schwelle zum 20. Jahrhundert etablieren. Die Mehrheit der helvetischen Warenhauspioniere stammte aus dem benachbarten Ausland, viele von ihnen waren jüdische Einwanderer. Namen wie Brann, Mandowsky, Pilz oder Knopf sind heute in Vergessenheit geraten, aber auch bestehende Häuser wie Loeb und Manor oder die 2005 aufgelöste Epa sind weitgehend unerforscht geblieben. Obschon beim Publikum beliebt, war das Warenhaus von Beginn an umstritten. Spätestens in den 1930er-Jahren wurde das für den Mittelstand angeblich existenzvernichtende Warenhaus Zielscheibe einer rechtsbürgerlichen Kampagne, die den Liberalismus der Gründerzeit suspendierte. 1933 verbot ein dringlicher Bundesbeschluss die Eröffnung und Erweiterung von Warenhäusern, Kaufhäusern, Einheitspreisgeschäften und Filialgeschäften.Das Buch thematisiert einen kaum erforschten Zweig der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Schweiz, der von einer jüdischen Minderheit mitgeprägt wurde. Die Darstellung vereint Aspekte der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Migrations- und der Architekturgeschichte.mehr

Produkt

KlappentextDas Warenhaus scheint uns heute als Institution selbstverständlich. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch veränderte es die Konsumgewohnheiten grundlegend. Moderne Basare hatten schon ein paar Jahrzehnte zuvor begonnen, die vom kleinen Einzelhändler dominierte Marktordnung zurückzudrängen. Doch mit der Erfindung des Warenhauses wurden die herkömmlichen Warenvertriebsformen umgewälzt, und Prachtbauten schufen eine neue Plattform für den hereinbrechenden Massenkonsum.In der Schweiz konnten sich die ersten Warenhäuser an der Schwelle zum 20. Jahrhundert etablieren. Die Mehrheit der helvetischen Warenhauspioniere stammte aus dem benachbarten Ausland, viele von ihnen waren jüdische Einwanderer. Namen wie Brann, Mandowsky, Pilz oder Knopf sind heute in Vergessenheit geraten, aber auch bestehende Häuser wie Loeb und Manor oder die 2005 aufgelöste Epa sind weitgehend unerforscht geblieben. Obschon beim Publikum beliebt, war das Warenhaus von Beginn an umstritten. Spätestens in den 1930er-Jahren wurde das für den Mittelstand angeblich existenzvernichtende Warenhaus Zielscheibe einer rechtsbürgerlichen Kampagne, die den Liberalismus der Gründerzeit suspendierte. 1933 verbot ein dringlicher Bundesbeschluss die Eröffnung und Erweiterung von Warenhäusern, Kaufhäusern, Einheitspreisgeschäften und Filialgeschäften.Das Buch thematisiert einen kaum erforschten Zweig der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Schweiz, der von einer jüdischen Minderheit mitgeprägt wurde. Die Darstellung vereint Aspekte der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Migrations- und der Architekturgeschichte.
Details
ISBN/GTIN978-3-0340-1585-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum22.11.2021
Reihen-Nr.19
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht1491 g
Illustrationenfarbig und sw.
Artikel-Nr.49169766
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
DankEinleitungZu diesem BuchMultifokales Forschen: Überlegungen zur Theorie und MethodePhänomen WarenhausVon der Geburt des Konsumenten und dem Paradies der DamenDer Begriff Konsum: Schillernde Semantik und sich wandelnder SprachgebrauchVom Basar zum Warenhaus: Begriff, Thematik und Problem des «Warenhauses»Teil I: Migration, Kultur und Wirtschaft in transnationaler Perspektive 1. «Revolution» und «Wunder»: Die Entstehung des Warenhauses im Kontext des LiberalismusTransformationsprozesse und «legendäre» Anfänge in ParisDie Entwicklung der Warenhäuser in Europa und AmerikaArisierung und Enteignung im Deutschen Reich2. Der Einzug und Aufstieg des Warenhauses in der SchweizAllgemeine EntwicklungParis erobert die Schweiz, buchstäblichDie Gebrüder Geismar und das Kaufhaus Zur Stadt ParisHerkunft, Mobilität und Migration der Schweizer WarenhausgründerDie Herausbildung der WarenhäuserWarenhaus Knopf und KlopstockSozialer Aufstieg und Verbürgerlichung: Vom Händler zum WarenhausbesitzerFamiliäre Bande: Ein Netzwerk zum Erfolg3. «Kathedralen des Konsums»: Architektonische BauzeugenEinzigartige Anfänge im Stile der Pariser Grands MagasinsDie Warenhäuser Brann und Loeb in Zürich, Bern und BaselWarenhaus Léon Nordmann in Luzern und BaselVon der Schipfe bis zum Glaspalast: Warenhaus JelmoliWarenhauspionier Giovanni Pietro Jelmoli (1794-1860)4. Erfahrungswelten WarenhausDas Warenhaus als kulturelles und geschmacksbildendes MomentWeisse WochenSchauplatz einer sinkenden MoralExkurs: Die Macht der Mode5. Wirtschaftspolitische Eindämmungen im Zeichen des NeokorporatismusNicht alle mögen sie: Konsumkritik und WarenhausdebatteErster Widerstand gegen die Warenhäuser und die Gründung des «Vorläufers» des Schweizerischen DetaillistenverbandesDie Folgen der Wirtschaftskrise der 1930er-JahreKampagne gegen jüdische WarenhausbesitzerDer Warenhausbeschluss WHBKampf gegen die Einheitspreis AG, besser bekannt als EpaDer Widerstand und das Aktionskomitee in VeveyMaus und Brann in Frankreich, Brann und andere in Spanien und der TschechoslowakeiKurzes Gastspiel: Das Selbstbedienungsrestaurant MikaSubtile «Arisierung» oder gewollter Ausstieg?Teil II: Familien- und UnternehmensbiografienEinleitung6. Der Allererste: Julius Brann aus Rawitsch und das Warenhaus BrannFamilie und Herkunft«Flitterkrams» am Talacker 50 in Zürich: Das erste Warenhaus der SchweizEine Warenhauskarriere nimmt ihren LaufIn illustrer Gesellschaft: Vom Kleinbetrieb zur AktiengesellschaftTragödie in BielFamiliäre Bande und die Warenhäuser Mandowsky, Pilz und UniversumWarenhausdirektoren, Prokuristen und Else Lasker-SchülerVorboten des Zweiten Weltkriegs und Emigration in die USAZiehsohn und Geschäftspartner: Frank Bruce (Brauchbar)7. Der Familienbetrieb partout: Die Gebrüder Loeb und das Warenhaus LoebUrvater Moses Loeb der Zweite aus Nieder-WiesenNeue Heimat in Freiburg im Breisgau und die Etablierung der Gebrüder Loeb 1864Unterwegs in die SchweizDie Schwestern: Emilia und Wilhelmina Loeb«Überaus populär»: Das erste Warenhaus der Gebrüder Loeb in BaselModewaren, Bonneterie und Mercerie an der Bahnhofstrasse in ZürichWarenhaus Loeb in Bern: Eine ErfolgsgeschichteGründerzeit: David und Fanny Loeb-LöwBlütezeit: Auf dem Weg zum Traditionshaus LoebKunst und Kultur: Religion und Philanthropie8. Die Dynastie: Die Familien Maus und Nordmann sind das Warenhaus ManorAus dem Elsass in die Stadt der ZukunftDie Anfänge in Biel: Moïse Nordmann aus Hegenheim, Ernest und Henri Maus aus ColmarWarenhaus Léon NordmannDer Freiburger Zweig der Familie Nordmann: À la Ville de Paris und Aux Trois Tours«Schem tov»: Ein brillantes Geschäftsmodell und ein weitverzweigtes NetzwerkÀ l Innovation in LausanneDas Au Louvre in Murten, das Kaufhaus Strauss in BurgdorfBesiegelung zum Grosskonzern und bewegende Jahre des Aufbaus9. Das Paradebeispiel: Die Gebrüder Lang und die Grosse Französische WarenhalleDie Pioniere: Jacques, Raphael und Benoit Lang aus SierentzEtablierung in Glarus 1863: Die erste Tuch- und Kleiderhandlung der Gebrüder LangKriegsherbst 1870: «Deballage», «Mechale Schabes» und das Nachspiel in LuzernKaufhaus Schlossberg in Baden und die Synagogen-EpisodeDie glanzvollen Zeiten der Grossen Französischen Warenhalle in Zürich, 1871-1917Krisenjahre: Grossbrand, das «Gross» muss weg und eine ungewisse ZukunftVon der Frawa zur Übernahme durch C & AEpilogAnmerkungenAnhangAbkürzungsverzeichnisAbbildungsnachweisVerzeichnis TabellenTabellen WarenhäuserTestamentarischer Familien-Verband der Gebrüder LangStammbäume, genealogisches MaterialQuellen und Literaturmehr

Autor

Bhend, Angelawar wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel. Sie ist Mitherausgeberin des Buches «Jüdischer Kulturraum Aargau» (2020).
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Bhend, Angela