Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

'Spielregeln barocker Prosa'

Historische Konzepte und theoriefähige Texturen 'ungebundener Rede' in der Literatur des 17. Jahrhunderts
BuchGebunden
353 Seiten
Deutsch
Peter Langerschienen am21.03.2012
Mit Martin Opitz' Buch von der Deutschen Poeterey (1624) tritt, als hatte es dieses Signals nur bedurft, eine deutschsprachige Kunstdichtung auf den literaturgeschichtlichen Plan, die sich sogleich vielfaltig ausfachert. Als 'gebundene Rede', in Versen verfasste Dichtung, erscheint sie dennoch durch eine gemeinsame Signatur zur einheitlichen Bewegung formiert. Was aber ist mit der barocken Prosa? Sie entwickelt sich parallel, in der literarisch wie theoretisch organisierten Ausschlusssphare, dies aber keineswegs bloss in Gebrauchs- und Reprasentationstexten, sondern gerade auch im Bereich der Fiktion. Die vorliegenden Beitrage widmen sich aus unterschiedlichen Perspektiven und von unterschiedlichen Textszenarien aus vorsichtig konzeptualisierend diesem Befund, fur den es keine tragfahigen Beschreibungssysteme gibt. Sie sind auf der Suche nach Kriterien, die das (scheinbar) unmarkierte Andere der "Poeterey" begrifflich fassen koennen, und zeichnen in paradigmatischen Momentaufnahmen nach, wie innerhalb des poetologischen Diskurses sich die Hierarchien verschieben: vom anfanglichen Ausschluss der Prosa aus den Poetiken bis hin zur Usurpation der Poetiken durch die Prosa. Der Band dokumentiert die von den Herausgebern im September 2009 an der Ruhr-Universitat Bochum veranstaltete Tagung "Spielregeln barocker Prosa".mehr

Produkt

KlappentextMit Martin Opitz' Buch von der Deutschen Poeterey (1624) tritt, als hatte es dieses Signals nur bedurft, eine deutschsprachige Kunstdichtung auf den literaturgeschichtlichen Plan, die sich sogleich vielfaltig ausfachert. Als 'gebundene Rede', in Versen verfasste Dichtung, erscheint sie dennoch durch eine gemeinsame Signatur zur einheitlichen Bewegung formiert. Was aber ist mit der barocken Prosa? Sie entwickelt sich parallel, in der literarisch wie theoretisch organisierten Ausschlusssphare, dies aber keineswegs bloss in Gebrauchs- und Reprasentationstexten, sondern gerade auch im Bereich der Fiktion. Die vorliegenden Beitrage widmen sich aus unterschiedlichen Perspektiven und von unterschiedlichen Textszenarien aus vorsichtig konzeptualisierend diesem Befund, fur den es keine tragfahigen Beschreibungssysteme gibt. Sie sind auf der Suche nach Kriterien, die das (scheinbar) unmarkierte Andere der "Poeterey" begrifflich fassen koennen, und zeichnen in paradigmatischen Momentaufnahmen nach, wie innerhalb des poetologischen Diskurses sich die Hierarchien verschieben: vom anfanglichen Ausschluss der Prosa aus den Poetiken bis hin zur Usurpation der Poetiken durch die Prosa. Der Band dokumentiert die von den Herausgebern im September 2009 an der Ruhr-Universitat Bochum veranstaltete Tagung "Spielregeln barocker Prosa".

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Thomas Althaus/Nicola Kaminski: Aspekte einer Theorie barocker Prosa - Christian Meierhofer: Erzählen und Wiedererzählen. Zur Verfahrensweise des Barockromans - Maximilian Bergengruen: Das Heuchelei-Dilemma. Moscheroschs Schergen-Teuffel als poetologische Ortsbestimmung satirischer Prosa - Uwe Spörl: Aristotelische Argumentationen zur fiktionalen Erzählprosa in deutschsprachigen Barockpoetiken - Peter Hesselmann: Der «honig der angedichteten umstände». Zur rhetorisch-poetologischen Kontroverse um historia, fabula und evidentia in der Romantheorie des Barock - Matthias Bauer: Von Fall zu Fall. Die narratio zwischen Argumentationsprotasis und Poetik - Rosmarie Zeller: Der Roman erhält poetologische Würden. Huets Roman-Traktat und seine Wirkung - Peter Hess: «Ist also der Dichter seines Wercks Meister/der Geschichtschreiber der Warheit Knecht.» Harsdörffers implizierte Romantheorie - Stephan Kraft: Koproduzierter Klassizismus. Sigmund von Birken, Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel und die Integration des hohen Barockromans in das System der Poetik - Bernhard Jahn: Prosa im Theater des 17. Jahrhunderts - Dietmar Till: Oratio ligata/oratio soluta. Zur Genese einer Opposition und den mit ihr entstehenden Normierungslücken in der Poetik der Frühen Neuzeit - Nicola Kaminski: Prosimetrum. Auf den Spuren einer impliziten Theorie 'ungebundener Rede' bei Martin Opitz - Thomas Althaus: Eine «artem Apophthegmaticam (wie ars Poëtica, Oratoria)» haben - Harsdörffers kompilatorische Arbeit an einer Prosapoetik des Barock im Klärungsbereich der Breviloquenz - Andreas Beck: Katholisch-bayerische Prosapropaganda in opitzianisch-poetologischer Tradition: Gelasius Hiebers Sprach-Lehr und Von der Teutschen Poeterey (1723-25) im Parnassus Boicus - Jörg Wesche: Regeln für den Traum. Literarische Empirie des Sonderbaren in spätbarocker Sachprosa am Beispiel von Johann Christoph Männlings Traum-Tempel (1714).mehr

Schlagworte

Autor

Thomas Althaus lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Literaturgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts) an der Universität Bremen.
Nicola Kaminski lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Deutsche Literatur von der Frühen Neuzeit bis zum 18. Jahrhundert) an der Ruhr-Universität Bochum.