Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Den Himmel öffnen ...

Bild, Raum und Klang in der mittelalterlichen Sakralkultur
Book on DemandKartoniert, Paperback
164 Seiten
Deutsch
Peter Langerschienen am18.02.2014
In seiner ersten UEbersetzung der Artes-liberales-Enzyklopadie des Martianus Capella hat Notker der Deutsche aus dem Kloster St. Gallen um das Jahr 1000 festgehalten, dass die freien Kunste dem Menschen den Himmel oeffnen. Zu ihnen gehoerte auch die Musik, die ihren letzten Sinn aus der Analogie zur vollkommenen Harmonie der zahlhaften Struktur des Kosmos bezog, dem konstitutiven Prinzip absoluter Schoenheit und Ausgewogenheit. Im Akt des anagogischen Aufstiegs zur hoechsten und innersten Wahrheit - ausgehend von der Wahrnehmung im Sinnesvermoegen - pragte sich in der Meditation der goettlichen Geheimnisse im inneren Hoeren und Sehen ein Ethos aus, das als Seelenbildung den ganzen Menschen erfassen sollte. Die kunstlerischen Ausdrucksformen dienten dazu, unter Wahrung der Transzendenz dem Goettlichen eine mediale Prasenz im Diesseits zu verleihen, die sich in der AEsthetik des Ritus wie der Architektur und Ausstattung der Kirche verdichtete. Dieser Bedeutungsraum der Andacht spiegelt das geistige Sinngebaude des Mittelalters, das sich vom Irdischen zum Himmlischen weitet und das Erschaffene auf das Ewige hin transparent macht.mehr

Produkt

KlappentextIn seiner ersten UEbersetzung der Artes-liberales-Enzyklopadie des Martianus Capella hat Notker der Deutsche aus dem Kloster St. Gallen um das Jahr 1000 festgehalten, dass die freien Kunste dem Menschen den Himmel oeffnen. Zu ihnen gehoerte auch die Musik, die ihren letzten Sinn aus der Analogie zur vollkommenen Harmonie der zahlhaften Struktur des Kosmos bezog, dem konstitutiven Prinzip absoluter Schoenheit und Ausgewogenheit. Im Akt des anagogischen Aufstiegs zur hoechsten und innersten Wahrheit - ausgehend von der Wahrnehmung im Sinnesvermoegen - pragte sich in der Meditation der goettlichen Geheimnisse im inneren Hoeren und Sehen ein Ethos aus, das als Seelenbildung den ganzen Menschen erfassen sollte. Die kunstlerischen Ausdrucksformen dienten dazu, unter Wahrung der Transzendenz dem Goettlichen eine mediale Prasenz im Diesseits zu verleihen, die sich in der AEsthetik des Ritus wie der Architektur und Ausstattung der Kirche verdichtete. Dieser Bedeutungsraum der Andacht spiegelt das geistige Sinngebaude des Mittelalters, das sich vom Irdischen zum Himmlischen weitet und das Erschaffene auf das Ewige hin transparent macht.
ZusammenfassungIm Fokus der vier Studien steht der Himmel als Erfahrungsraum: Als utopischer Jenseitsort war er im Mittelalter nicht nur Ziel letzter Erkenntnis und spiritueller Kontemplation, sondern auch Imagination schöpferischer Gestaltung. In Malerei, Baukunst und Musik brachte dieser Transzendenzbezug eine sakrale Ästhetik 'überirdischer' Schönheit hervor.

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Therese Bruggisser-Lanker: Mittelalterliche Kunst zwischen Wahrheitssuche, Gotteserfahrung und Ewigkeitssehnsucht. Zur Einführung - Gabriela Signori: Das innere Gespräch mit Gott. Repräsentatio und Imaginatio in der spätmittelalterlichen Theologie bzw. Theorie des Bildes und der Bilder - Jens Rüffer: Raumerfahrung und Raumwahrnehmung im Mittelalter. Gervasius von Canterbury: De combustione et reparatione Cantuariensis ecclesiae - Wolfgang Fuhrmann: «Englische» und irdische Musik im 15. Jahrhundert.mehr
Kritik
«Den Interessenten sei dieser interdisziplinäre Sammelband mit hochstehenden Beiträgen wärmstens empfohlen.»
(Christoph Riedo, Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte 109/2015)
mehr

Schlagworte

Autor

Therese Bruggisser-Lanker studierte Musikwissenschaft, Mittelalterliche und Neuere Geschichte. Nach der Promotion 1999 zur Musik und Liturgie im Kloster St. Gallen habilitierte sie sich 2008 an der Universität Bern mit der Schrift Musik und Tod im Mittelalter - Imaginationsräume der Transzendenz. Seit 2011 wirkt sie als ständige Lehrbeauftragte am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich.
Weitere Artikel von
Herausgegeben von Bruggisser-Lanker, Therese