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Unoriginelle Literatur um 1800

Nachahmung nach der Nachahmungspoetik
TaschenbuchKartoniert, Paperback
306 Seiten
Deutsch
Peter Langerschienen am29.08.2024
Um 1800 wird die Nachahmung aus dem Zentrum der schönen Künste in deren Peripherie verbannt. Mit der Durchsetzung des Originalitätskonzepts wird die regelgeleitete Imitation klassischer Vorbilder als minderwertige, dilettantische oder epigonale Kunst abgewertet. Dieser theoretische Paradigmenwechsel täuscht darüber hinweg, dass Nachahmung in der literarischen Praxis zentral bleibt. Nicht nur bewegt sich die sogenannte originelle Literatur oft in Bahnen der Übersetzung und Adaption. Daneben gibt es auf dem deutschen und europäischen Buchmarkt eine breite Masse an Texten, die aus ihrer Orientierung an prominenten Vorbildern kein Geheimnis machen.
Der Band untersucht die Eigenlogiken unorigineller Texte und sondiert ihre Funktionen für Literaturtheorie und -kritik. Die Beiträge widmen sich Poetologien des Unoriginellen, fragen nach dem Einsatz von 'Unoriginalität' als Beschreibungskategorie und zeigen, dass Originalität auch und vor allem ein Produkt historisch wandelbarer Diskurspraktiken ist.
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Produkt

KlappentextUm 1800 wird die Nachahmung aus dem Zentrum der schönen Künste in deren Peripherie verbannt. Mit der Durchsetzung des Originalitätskonzepts wird die regelgeleitete Imitation klassischer Vorbilder als minderwertige, dilettantische oder epigonale Kunst abgewertet. Dieser theoretische Paradigmenwechsel täuscht darüber hinweg, dass Nachahmung in der literarischen Praxis zentral bleibt. Nicht nur bewegt sich die sogenannte originelle Literatur oft in Bahnen der Übersetzung und Adaption. Daneben gibt es auf dem deutschen und europäischen Buchmarkt eine breite Masse an Texten, die aus ihrer Orientierung an prominenten Vorbildern kein Geheimnis machen.
Der Band untersucht die Eigenlogiken unorigineller Texte und sondiert ihre Funktionen für Literaturtheorie und -kritik. Die Beiträge widmen sich Poetologien des Unoriginellen, fragen nach dem Einsatz von 'Unoriginalität' als Beschreibungskategorie und zeigen, dass Originalität auch und vor allem ein Produkt historisch wandelbarer Diskurspraktiken ist.
ZusammenfassungUm 1800 wird die Nachahmung aus dem Zentrum der schönen Künste in deren Peripherie verbannt. Der theoretische Paradigmenwechsel täuscht darüber hinweg, dass Nachahmung in der literarischen Praxis zentral bleibt. Der Band untersucht die Eigenlogiken unorigineller Texte, sondiert ihre Funktionen für Literaturtheorie und -kritik.
Details
ISBN/GTIN978-3-0343-4643-6
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum29.08.2024
Reihen-Nr.34
Seiten306 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht427 g
Illustrationen14 Abb.
Artikel-Nr.56614592

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Annika Hildebrandt und Erika Thomalla - Unoriginelle Literatur um 1800. Einführung - I. Unoriginalität als Beschreibu ngskategorie - Holger Dainat - Einige Rahmenbedingungen für die Produktion und Rezeption unorigineller Literatur um 1800 - Nora Ramtke - Fortsetzen, Wiederholen, Kopieren, Vollenden. Schreibweisen der Unoriginalität in Karl Ludwig Schönes "Fortsetzung des Faust von Göthe" (1823) - Tilman Venzl - 'Plumpe Nachahmungen' oder echte 'Originalschauspiele'? Originalitätsansprüche als Boundary-Work am Beispiel von Gottlieb Stephanies Militärdrama "Die abgedankten Officiers" (1770) - II. Unoriginalität/Originalität: Übergänge - Alexander Kosenina - Boccaccio rockt. Pope, Mylius und Chodowiecki machen Novellen aus dem "Decamerone" populär - Alexandra Hertlein - Unoriginelle Originale. Nachahmung und die Ästhetik des Unverfälschten in Volksliededitionen des späten 18. Jahrhunderts - Yulia Mevissen - "Dieß Eigenthümliche ... nennt man den Styl": Karl Philipp Moritz' "Vorlesungen über den Styl" (1793/1794) und "Allgemeiner deutscher Briefsteller" (1793) - III. Poetologien und Praktiken des Unoriginellen - Helene Kraus - Adaptierte Geschichten. Crossdressing und Feminismus in Charlotte von Steins Drama "Die zwey Emilien" (1803) - Nikolas Immer - Karl Moor und seine Genossen. Der räuberische Umgang mit Schillers "Räubern" (1781) - Alexander Nebrig - Kleists kompilatorische Poetik - IV. Kontexte von Unoriginalität - Barry Murnane - "Pasteboard pageantries and German spectres" (Anonym). Genealogien theatralischer Popularität und Originalität zwischen Deutschland, London und New York - Anne Feler - Geheimbünde und Ordensritter. Konvergenzlinien zwischen origineller und unorigineller Literatur (Schiller/Naubert) - Johannes Frimmel - Unoriginalität als Programm. Österreichische Literatur und österreichischer Buchmarkt um 1800 - Autorinnen und Autoren.
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Autor

ANNIKA HILDEBRANDT ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Literatur- und Kulturgeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts, Ästhetiken politischer Literatur sowie Theorien und Praktiken von Autorschaft.ERIKA THOMALLA ist Professorin für Buchwissenschaft / Digitale Buchkultur an der Ludwigs-Maximilian-Universität München. Sie forscht zur Literatur- und Kulturgeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts, zur Medien- und Wissensgeschichte der Literatur, zur Literaturtheorie, zur Praxeologie und zur literaturwissenschaftlichen Netzwerkforschung.