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Wie die Milch aus dem Schaf kommt

Roman
BuchGebunden
504 Seiten
Deutsch
brotsuppeerschienen am22.05.2019
Selma Einzig macht in der Hinterlassenschaft ihrer Grossmutter Pauline einen schockierenden Fund. Aus ihrem Alltag herausgerissen macht sich die 35-jährige Protagonistin auf die Suche nach verdrängten Teilen ihrer Familiengeschichte. Sie führt sie in die Ukraine und nach Israel.Wer waren die papier- und mittellosen Vagabunden, die aus dem Gebiet der heutigen Ukraine in den Thurgau flüchteten und im kleinen Weiler Donzhausen die erste Nudelfabrik in der Ostschweiz gründeten?Die Reise führt aus dem Vergessen und Verdrängen zu Orten der Selbstentdeckung. Das Erfinden von Erinnerungen, das Fabulieren, aber auch das Erforschen der Gegenwart und Zufallsbekanntschaften erweisen sich als überraschende Mittel, um Lücken zu füllen. Eine Suche nach der eigenen Herkunft, die höchst ambivalent bleibt und mitunter auch von einem verstörenden Unbehagen begleitet wird.Die Erkenntnis, dass sich im Grunde nichts ändert, man lediglich ein Stück seines Wegs gegangen ist, lässt Selma Einzig ihr Vorhaben am Rand eines Kraters in der Wüste Negev in Rauch aufgehen.Der Bericht einer abenteuerlichen Reise in einer globalen Gegenwart. Und ein Stück überraschender Industrie- und Migrationsgeschichte aus der Schweiz des 19. Jahrhunderts.mehr

Produkt

KlappentextSelma Einzig macht in der Hinterlassenschaft ihrer Grossmutter Pauline einen schockierenden Fund. Aus ihrem Alltag herausgerissen macht sich die 35-jährige Protagonistin auf die Suche nach verdrängten Teilen ihrer Familiengeschichte. Sie führt sie in die Ukraine und nach Israel.Wer waren die papier- und mittellosen Vagabunden, die aus dem Gebiet der heutigen Ukraine in den Thurgau flüchteten und im kleinen Weiler Donzhausen die erste Nudelfabrik in der Ostschweiz gründeten?Die Reise führt aus dem Vergessen und Verdrängen zu Orten der Selbstentdeckung. Das Erfinden von Erinnerungen, das Fabulieren, aber auch das Erforschen der Gegenwart und Zufallsbekanntschaften erweisen sich als überraschende Mittel, um Lücken zu füllen. Eine Suche nach der eigenen Herkunft, die höchst ambivalent bleibt und mitunter auch von einem verstörenden Unbehagen begleitet wird.Die Erkenntnis, dass sich im Grunde nichts ändert, man lediglich ein Stück seines Wegs gegangen ist, lässt Selma Einzig ihr Vorhaben am Rand eines Kraters in der Wüste Negev in Rauch aufgehen.Der Bericht einer abenteuerlichen Reise in einer globalen Gegenwart. Und ein Stück überraschender Industrie- und Migrationsgeschichte aus der Schweiz des 19. Jahrhunderts.
Details
ISBN/GTIN978-3-03867-017-9
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatMit Lesebändchen
Verlag
ErscheinungsortBiel/Bienne
ErscheinungslandSchweiz
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum22.05.2019
Seiten504 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht800 g
IllustrationenUmschlagbild
Artikel-Nr.46760700
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Das Mädchen, das in einer Ecke kauerte, war trotz der eisigen Luftschwaden, die durch die schlecht schliessenden Fenster drangen, schweissüberströmt. Es erwiderte den Blick des Mannes mit geröteten, halbgeschlossenen Augen, lächelte ihn selig an, murmelte vor sich hin, als spräche es gerade einen Segen oder betete für ihn. Es knabberte Nüsse, kleinste Bisse, als prüfte es lediglich die Essbarkeit der holzigen Früchte, und wirkte dennoch wie ein wiederkäuendes Vögelchen, das, den Kopf hoch erhoben, über alles hinwegsah. Wer kümmerte sich schon um Gesetzeâ? Und Österreich war gross. Unendlich gross. Und würde auch dieses Gesindel schlucken und irgendwo in seinem grossen Magen verdauen und an einer anderen Grenze wieder auskacken, Hauptsache, es blieb seinem Dorf fern, überhaupt den Dörfern. Sollen doch die Städte aus dieser verfluchten Brut Schutzjuden machen. Verschwinden, ja, verschwinden, ihm soll es recht sein, er konnte der Sturmwelle all dieser verlausten Kreaturen, die über ihn hinwegflutete, ohnedies nicht standhalten. Nein, er war alt und hatte versagt. Sie alle hatten versagt. Er unterbrach seine Gedanken, spuckte auf den Boden: «Das Kind krepiert», sagte er heiser, «haut ab. Durchs Fenster. Und wenn ihr für teures Geld gefälschte Papiere kauft, schaut, dass alles drauf ist: Vatersname. Vorname. Familienname. Geburtsdatum. Geburtsort. Taufkirche. Heirat. Und ein richtiger Nameâ! Ein christlicher Name. Verstandenâ? Stehlen und Betteln verbotenâ! Taglöhnern und Hausieren verbotenâ! Ewiges Leben für Österreichâ!» Und da schlug Ossip, der bisher die Szene missmutig verfolgt hatte, die Fersen zusammen und es brach aus ihm heraus: «Es lebe der Kaiser Napoleonâ!» Hannah erstarrte. Jankel schaute zu Boden und biss sich auf die Lippen. Der Beamte musterte den Jungen, der soeben sein eigenes Todesurteil herbeigeredet hatte.mehr

Autor

Johanna Lier studierte Schauspiel in Bern und absolvierte einen Master of Arts in Fine Arts in Zürich. Sie lebt als Dichterin und freie Journalistin in Zürich. Nach jahrelanger Tätigkeit als Schauspielerin arbeitete sie als Redakteurin bei der Wochenzeitung WoZ. Sie -veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände und zwei ihrer Theaterstücke wurden uraufgeführt. Recherchen und politische Projekte führten sie für längere Zeit in den Iran, die Ukraine, nach Nigeria, Chile, Israel, Argentinien und Griechenland. Sie unterrichtet kreatives Schreiben an der Kunsthochschule Luzern und ist im JULL, junges Literaturlabor mit Jugendlichen, literarisch unterwegs. »Wie die Milch aus dem Schaf kommt« ist ihr erster Roman im verlag die brotsuppe.www.pillowbook.ch
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