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Mortal Engines - Der Grüne Sturm

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am27.02.20191. Auflage
»Mortal Engines - Der Grüne Sturm« ist der dritte Band in Philip Reeves monumentaler Fantasy-Saga voller Luftschiffe und Piraten, Kopfgeldjäger und fahrender Städte. Die Motoren von Anchorage stehen schon seit langem still, und Wren wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Heimat zu verlassen und endlich einmal ein Abenteuer zu erleben. Die Geschichten ihrer Eltern Tom und Hester kennt sie auswendig - und wartet dort draußen nicht eine Welt voller Wunder und Gefahren darauf, von ihr entdeckt zu werden? Als ein mysteriöser U-Boot-Pirat auftaucht und verspricht, sie mitzunehmen, zögert sie deshalb nicht lang ... ohne zu ahnen, dass ihr Weg sie mitten in einen gewaltigen Krieg zwischen den Traktionsstädten und dem Grünen Sturm führen wird. Für Leser von Philip Pullman und J. R. R. Tolkien sowie Fans von Peter Jackson. Das »Mortal Engines«-Quartett besteht aus: Band 1: Mortal Engines - Krieg der Städte Band 2: Mortal Engines - Jagd durchs Eis Band 3: Mortal Engines - Der Grüne Sturm Band 4: Mortal Engines - Die verlorene Stadt

Philip Reeve ist seit vielen Jahren erfolgreicher Autor und Illustrator. Die insgesamt acht Mortal-Engines-Bücher (das Mortal-Engines-Quartett, drei Prequels und ein Band mit Erzählungen) stellen sein vielfach ausgezeichnetes Hauptwerk dar. Zusammen mit seiner Frau Sarah und seinem Sohn wohnt er im Dartmoor National Park, Südengland.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext»Mortal Engines - Der Grüne Sturm« ist der dritte Band in Philip Reeves monumentaler Fantasy-Saga voller Luftschiffe und Piraten, Kopfgeldjäger und fahrender Städte. Die Motoren von Anchorage stehen schon seit langem still, und Wren wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Heimat zu verlassen und endlich einmal ein Abenteuer zu erleben. Die Geschichten ihrer Eltern Tom und Hester kennt sie auswendig - und wartet dort draußen nicht eine Welt voller Wunder und Gefahren darauf, von ihr entdeckt zu werden? Als ein mysteriöser U-Boot-Pirat auftaucht und verspricht, sie mitzunehmen, zögert sie deshalb nicht lang ... ohne zu ahnen, dass ihr Weg sie mitten in einen gewaltigen Krieg zwischen den Traktionsstädten und dem Grünen Sturm führen wird. Für Leser von Philip Pullman und J. R. R. Tolkien sowie Fans von Peter Jackson. Das »Mortal Engines«-Quartett besteht aus: Band 1: Mortal Engines - Krieg der Städte Band 2: Mortal Engines - Jagd durchs Eis Band 3: Mortal Engines - Der Grüne Sturm Band 4: Mortal Engines - Die verlorene Stadt

Philip Reeve ist seit vielen Jahren erfolgreicher Autor und Illustrator. Die insgesamt acht Mortal-Engines-Bücher (das Mortal-Engines-Quartett, drei Prequels und ein Band mit Erzählungen) stellen sein vielfach ausgezeichnetes Hauptwerk dar. Zusammen mit seiner Frau Sarah und seinem Sohn wohnt er im Dartmoor National Park, Südengland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104906560
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum27.02.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1486 Kbytes
Artikel-Nr.4168939
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2 Anchorage-in-Vineland

Mehrere Monate später und am anderen Ende der Welt lag Wren Natsworthy nachts wach und schaute zu, wie ein Flecken Mondlicht über die Wand kroch. Es war nach Mitternacht, und im Zimmer war nichts zu hören als Wrens eigener Atem und ein gelegentliches leises Knarren im Holz. Bestimmt gab es nirgendwo auf der Welt eine verschlafenere Stadt als die, in der sie lebte: Anchorage-in-Vineland war ein trauriges statisches Kaff an der felsigen Südküste einer namenlosen Insel in einem verlassenen See im hinterletzten Winkel des toten Kontinents.

Aber so ruhig es auch war, Wren konnte einfach nicht schlafen. Sie wälzte sich hin und her und verhedderte sich in den warmen Laken. Beim Abendbrot hatte sie wieder Streit mit Mum gehabt. Es war eine dieser Auseinandersetzungen, die mit irgendeiner Kleinigkeit begannen (in diesem Fall, dass Wren mit Tildy Smew und den Sastrugi-Jungs ausgehen wollte, statt den Abwasch zu machen) und sich rasend schnell zu einem verbissenen Kampf auswuchsen, samt Beleidigungen und Tränen und Vorwürfen, die sie aus der Mottenkiste hervorkramten und einander an den Kopf schleuderten wie Handgranaten, während Dad hilflos danebenstand und »Beruhige dich doch, Wren« oder »Hester, bitte!« sagte.

Am Ende hatte Wren natürlich verloren. Sie hatte das Geschirr spülen müssen und war danach, so laut es ging, die Treppe zum Schlafzimmer hochgestampft. Seitdem arbeitete ihr Kopf auf Hochtouren und ließ sich lauter schlagfertige Gemeinheiten einfallen, die sie vorhin hätte sagen sollen. Mum hatte doch keine Ahnung, was es hieß, fünfzehn Jahre alt zu sein. Sie war so hässlich, dass sie als Teenager vermutlich überhaupt keine Freunde gehabt hatte, und schon gar nicht solche wie Nate Sastrugi, von dem alle Mädchen in Anchorage schwärmten und der Tildy gesagt hatte, dass er Wren ziemlich nett fand. Ihre Mum hatte wahrscheinlich nie irgendjemand nett gefunden, außer Dad natürlich - und was Dad in ihr sah, war für Wren eins der großen ungelösten Rätsel von Vineland.

Sie wälzte sich wieder auf die andere Seite und versuchte, diese Gedanken loszuwerden, aber schließlich seufzte sie resigniert und stand auf. Vielleicht würde ein Spaziergang helfen, den Kopf freizubekommen. Und wenn ihre Eltern aufwachten und merkten, dass sie weg war, und sich Sorgen um sie machten, würde Mum bestimmt bereuen, sie wie ein Kind behandelt zu haben. Wren zog sich warme Sachen und Stiefel an und schlich durch das stille nächtliche Haus zur Tür.

Mum und Dad hatten das Haus vor sechzehn Jahren für sich ausgewählt, als Anchorage an Land ging und Wren noch nicht mehr war als ein kleines Würmchen in Mums Bauch. So ging die Familienlegende, die Gutenachtgeschichte, die Wren als kleines Mädchen erzählt bekommen hatte. Freya Rasmussen hatte den beiden erlaubt, sich irgendeins der Gebäude in der Oberstadt auszusuchen. Für dieses hatten sie sich entschieden: eine ehemalige Kaufmannsvilla an einer Straße namens Sirius Court mit Blick auf den Lufthafen. Es war ein gutes Haus, behaglich und stabil gebaut, mit gefliesten Böden und breiten Heizungsrohren aus Keramik, die Wände mit Holz und Bronze vertäfelt. Im Lauf der Jahre hatten Mum und Dad aus den umstehenden leeren Häusern weitere Möbel zusammengetragen und die Räume mit Bildern und Gardinen dekoriert, mit Treibholz von der Küste und mit Antiquitäten, die Dad von seinen Ausflügen in die Toten Berge mitbrachte.

Wren tappte durch den Flur, um ihren Mantel von der Garderobe zu holen. Sie achtete weder auf die Fotografien an den Wänden noch auf die kostbaren Bauteile alter Küchenmaschinen und Telefone in der Vitrine neben der Tür. Diese Dinge kannte sie schon von klein auf und interessierte sich überhaupt nicht mehr dafür. Seit einem Jahr ungefähr fühlte sich das ganze Haus zu eng an, als wäre Wren aus ihm herausgewachsen. Der vertraute Geruch nach Staub und Holzpolitur und nach Dads Büchern war heimelig, aber irgendwie auch stickig. Sie war fünfzehn Jahre alt, und das Leben drückte und kniff wie ein zu klein gewordener Schuh.

Wren schloss so leise wie möglich die Tür hinter sich und eilte den Sirius Court hinunter. In den Toten Bergen hing der Nebel so dicht wie Rauch, und auch Wrens Atem erzeugte weiße Wolken. Es war erst Anfang September, aber die Nachtluft roch schon nach Winter.

Der Mond stand tief, die Sterne leuchteten hell, und das Polarlicht schillerte am Himmel. Davor zeichnete sich im Herzen der Stadt der Winterpalast als schwarze Silhouette ab. Efeu franste seine Konturen aus. Im Winterpalast hatte früher die Herrschaftsfamilie von Anchorage gelebt, aber heute war da nur noch Miss Freya, damals die letzte Margrabina und jetzt die Lehrerin der Stadt. Seit ihrem fünften Lebensjahr hatte Wren an jedem Wochentag im Winter den Klassenraum im Erdgeschoss des Palasts besucht und sich von Miss Freya Geographie und Logarithmen und den Städtedarwinismus erklären lassen und lauter andere Sachen, die sie garantiert nie brauchen würde. Es hatte sie furchtbar gelangweilt, aber jetzt, wo sie fünfzehn und zu alt für die Schule war, vermisste sie den Unterricht schrecklich. Nie wieder würde sie in dem netten kleinen Klassenzimmer sitzen, es sei denn, sie folgte Miss Freyas Bitte und half ihr, die Kleineren zu unterrichten.

Dieses Angebot hatte die Lehrerin Wren schon vor Wochen gemacht, und sie würde bald darauf antworten müssen, denn wenn die Erntezeit vorbei war, sollten die Kinder von Anchorage wieder Unterricht bekommen. Aber Wren konnte sich nicht entscheiden, ob sie Miss Freyas Assistentin sein wollte. Sie mochte nicht einmal darüber nachdenken, jedenfalls nicht heute.

Am Ende des Sirius Court führte eine Treppe durch die Deckplatten ins Maschinenviertel. Schon als Wren die Metallstufen hinunterpolterte, schlug ihr ein sommerlicher Geruch entgegen, und sie hörte die Rostflocken, die sich unter ihren Stiefeln lösten, in die Heuhaufen fallen. Früher einmal, als Anchorage noch von starken Motoren getrieben über das Eis glitt und mit anderen Städten Handel trieb, musste es hier laut und geschäftig zugegangen sein. Aber schon seit Wrens Geburt war die Stadt fest in den Felsgrund dieser Insel eingegraben, und das Maschinenviertel diente jetzt als Lagerstätte für Heu und Wurzelgemüse und als Winterquartier für das Vieh. Im Mondlicht, das durch Oberlichter und Öffnungen in den Deckplatten fiel, konnte Wren die gestapelten Heuballen zwischen den leeren Treibstofftanks erkennen. Als sie klein war, hatte sie dieses verlassene Stadtviertel als Spielplatz benutzt, und auch jetzt noch kam sie gern hierher, wenn sie traurig oder einfach gelangweilt war, und stellte sich vor, wie das Leben ausgesehen hatte, als die Stadt noch fuhr. Die Erwachsenen sprachen immer von den schlimmen alten Zeiten und den Ängsten, die sie ausgestanden hatten, weil sie ständig in Gefahr waren, von größeren, schnelleren Siedlungen gefressen zu werden, aber Wren hätte die gewaltigen Traktionsstädte zu gern gesehen oder wäre im Luftschiff von einer zur anderen gefahren, wie Mum und Dad vor ihrer Geburt. Ihr Dad hatte auf dem Schreibtisch eine gerahmte Fotografie, auf der die beiden an Bord einer Stadt namens San Juan De Los Motores im Lufthafen vor ihrem hübschen kleinen Luftschiff Jenny Haniver standen, aber sie erzählten nie von ihren Abenteuern. Wren wusste nur, dass sie irgendwann in Anchorage gelandet waren, wo der niederträchtige Professor Pennyroyal ihr Luftschiff gestohlen hatte, und sie sich von da an auf das beschauliche, verschlafene Dorfleben in Vineland eingelassen hatten.

So ein blödes Pech, dachte Wren und atmete den warmen, blumigen Heuduft ein. Sie wäre viel lieber als Tochter von Luftkaufleuten aufgewachsen. Es klang alles so spannend, viel aufregender als ihr eigenes Leben auf dieser einsamen Insel, unter Leuten, für die ein Ruderbootrennen oder eine gute Apfelernte schon ein Ereignis war.

Irgendwo im Dunkel vor ihr fiel eine Tür zu, und Wren erschrak. Sie hatte sich schon so daran gewöhnt, im verlassenen unteren Deck allein zu sein, dass ihr die Vorstellung, jemand anders könnte sich hier unten herumtreiben, fast Angst einjagte. Da wurde ihr erst klar, wo sie sich befand: Sie war in Gedanken versunken bis ins Zentrum des Viertels spaziert, wo Caul, der Ingenieur von Anchorage, in einem kleinen Verschlag zwischen zwei Stützpfeilern lebte. Er war der einzige Bewohner des gesamten Decks, denn niemand sonst wollte zwischen Rost und Schatten leben, wenn oben in der Sonne geräumige Häuser leer standen. Aber Caul war eigen. Er mochte die Sonne nicht besonders, weil er in einem unterseeischen Diebesnest namens Grimsby aufgewachsen war, und von Gesellschaft hielt er genauso wenig. Mit Mr Scabious, dem früheren Obermaschinisten, hatte er sich gut verstanden, aber seit der alte Mann gestorben war, blieb Caul hier unten für sich.

Warum war er um diese Zeit noch auf? Wren wurde neugierig und stieg über eine Leiter auf einen der Laufstege unter dem Oberdeck, von wo sie den ehemaligen Maschinenraum und Cauls Hütte überblicken konnte. Caul stand vor der Tür seiner Behausung. Er hatte eine Handleuchte dabei und las in ihrem Licht einen kleinen Zettel. Nach einer Weile steckte er den Zettel ein und ging in Richtung Stadtrand.

Wren stieg die Leiter hinunter und schlich ihm nach. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Als sie kleiner war und systematisch die wenigen Kinderbücher in der Bibliothek der Margrabina durchgelesen hatte, waren ihre Lieblingsgeschichten die Abenteuer mutiger junger Hobbydetektivinnen gewesen, die in einer Tour Schmuggler entlarvten und antitraktionistische Verschwörungen aufdeckten. Sie hatte immer bedauert, dass es in ganz...
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Autor

Philip Reeve ist seit vielen Jahren erfolgreicher Autor und Illustrator. Die insgesamt acht Mortal-Engines-Bücher (das Mortal-Engines-Quartett, drei Prequels und ein Band mit Erzählungen) stellen sein vielfach ausgezeichnetes Hauptwerk dar. Zusammen mit seiner Frau Sarah und seinem Sohn wohnt er im Dartmoor National Park, Südengland.