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Das Tal: Die Prophezeiung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am01.07.2012
Es ist Prüfungszeit am Grace College - und ausgerechnet jetzt verschwindet Ben, für drei lange Tage. Als er ins College zurückkehrt, ist er kaum wiederzuerkennen. Was immer ihn auf diesen Horrortrip gebracht hat, jetzt schwebt er in Lebensgefahr. Hat Ben etwas über die Vergangenheit des Tals herausgefunden, was ihm nun gefährlich wird? Die einzige Möglichkeit, sein Leben zu retten und das Geheimnis endgültig zu lüften, ist, Benjamins Spur zu folgen. Katie, Robert und David machen sich auf den Weg in die Berge und ahnen nicht, was für ein unfassbarer Fund sie erwartet.

Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Würzburg und Göttingen sowie zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit Vorliebe Thriller und Krimis. 'Schneewittchenfalle' war Krystyna Kuhns erster Jugendroman. Für ihr literarisches Werk wurde Krystyna Kuhn bereits zweifach für den Frauenkrimipreis nominiert.
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Produkt

KlappentextEs ist Prüfungszeit am Grace College - und ausgerechnet jetzt verschwindet Ben, für drei lange Tage. Als er ins College zurückkehrt, ist er kaum wiederzuerkennen. Was immer ihn auf diesen Horrortrip gebracht hat, jetzt schwebt er in Lebensgefahr. Hat Ben etwas über die Vergangenheit des Tals herausgefunden, was ihm nun gefährlich wird? Die einzige Möglichkeit, sein Leben zu retten und das Geheimnis endgültig zu lüften, ist, Benjamins Spur zu folgen. Katie, Robert und David machen sich auf den Weg in die Berge und ahnen nicht, was für ein unfassbarer Fund sie erwartet.

Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Würzburg und Göttingen sowie zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit Vorliebe Thriller und Krimis. 'Schneewittchenfalle' war Krystyna Kuhns erster Jugendroman. Für ihr literarisches Werk wurde Krystyna Kuhn bereits zweifach für den Frauenkrimipreis nominiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401801216
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum01.07.2012
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1230481
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1

Demon Days.

Nein. Bloß nicht! Die Dämonen hatte sie gerade verjagt.

Katie schaltete auf den nächsten Song ihrer Wiedergabeliste.

Hope there s someone von Antony and the Johnsons.

Okay, das war auch nicht besser.

Sie schob den Gedanken an Sebastien schnell zur Seite. Vermutlich gab es unendlich viele tragische Songs über Liebespaare. Nicht daran denken. Vorbei ist vorbei.

Sie starrte zur Steilwand hinüber, die in einiger Entfernung hinter dem Solomonfelsen aufragte. Den Winter über hatte Katie jede freie Minute im collegeeigenen Fitnessstudio verbracht. An den Geräten absolvierte sie jeweils zwei Runden à zwanzig Wiederholungen: Oberarmtraining, Bauchmuskeln, Waden, Unterschenkel, Rücken, Po. Sie war bestens gewappnet für die Klettersaison im Freien.

Katie drückte auf dem iPod herum, um doch wieder bei Robert Forster zu landen. War es Zufall, dass sie ihn mochte? Schließlich war der Name Forster hier oben Programm. Und die Dämonen führten sowieso ihr eigenes Leben, das wusste sie aus bitterer Erfahrung.

Die Musik klang in ihren Ohren.

The fingers of fate

Stretch out and take

Us to a night

Sie zog das Handy aus der Hosentasche. Es zeigte eine Liste von unbeantworteten Anrufen, die alle denselben Namen anzeigten. Warum meldete er sich nicht? Der Duke, wie Benjamin ihn damals, nachdem sie wieder am College waren, getauft hatte. Wenigstens eine SMS - ein Lebenszeichen - ein Standardsmiley. Aber nichts?

Sie steckte es zurück.

The half whispered hopes

The dreams that we smoked.

Katie streckte die Beine aus. Von ihrem Platz am Ufer des Lake Mirror hatte sie einen Wahnsinnsblick auf das Panorama. Es war vermutlich einer der klarsten Tage, die sie je hier oben erlebt hatte, mit einer Sicht, die ihr den Atem verschlug.

Der Schnee und die glitzernde Oberfläche des Spiegelsees reflektierten das Licht so stark, dass es in den Augen wehtat. Sie schob die Sonnenbrille nach unten und legte den Kopf zurück.

Auf den Berghängen und den Gipfeln rundherum lag noch meterhoch der Schnee - doch in Seehöhe war er unter dem Einfluss des sogenannten Pineapple Express innerhalb eines Tages geschmolzen. Der Pineapple Express, auch Kona-Sturm genannt, trat immer dann auf, wenn feuchte Warmluftmassen aus Hawaii auf die arktische Luft Kanadas prallten. Bis vorgestern hatten sich Regenfälle von tropischen Ausmaßen entladen, dann war plötzlich die Sonne hinter den Wolken hervorgekommen und heute hatte das Thermometer fünfzehn Grad erreicht - und das im Februar und auf zweitausend Meter Höhe!

Katie sah auf die Uhr. Noch gut dreißig Minuten bis zu ihrem nächsten Seminar. Sollte sie noch einmal versuchen, ihn anzurufen? Katie wollte schon das Handy in die Hand nehmen, als sie aus den Augenwinkeln Julia und Chris erkannte, die Hand in Hand das Ufer entlangkamen. Als die beiden auf der Höhe ihrer Bank angekommen waren, nickte Katie ihnen zu.

Chris ließ sich neben sie auf die Sitzfläche fallen und zog ihr einen Stöpsel aus dem Ohr. »Was hörst du?« Er horchte. »Oh, Robert Forster?«

»Was dachtest du denn? Teenage Dream von Katy Perry?«

Julia lachte leise, doch dann verzog sich ihr Gesicht. »Katie, hast du meine Notizen für den Französischkurs irgendwo gesehen? Sie sind seit heute Morgen spurlos verschwunden.«

»Das höre ich jetzt schon seit Stunden.« Chris seufzte.

»Ja! Weil du mir nicht sagen kannst, ob ich sie dabeihatte, als ich zu dir runterkam, oder nicht.«

»Wenn du nachts an meinem Bett erscheinst, achte ich nur darauf, was du nicht anhast, Süße, und nicht, was du in der Hand hältst.«

Katie hob ironisch die Augenbrauen, aber sie sparte sich einen Spruch. Normalerweise bereitete es ihr großes Vergnügen, Chris zu provozieren, vor allem, nachdem er sie damals auf dem Ghost einfach im Stich gelassen hatte. Doch dieser Tag ⦠sie seufzte ⦠war einfach zu sonnig für die üblichen Boshaftigkeiten.

»Wo warst du eigentlich heute Morgen?«, wandte sie sich an Julia. »Wir wollten aufs Laufband, vergessen?«

Julia blickte sie schuldbewusst an. »Wir haben verschlafen, tut mir leid.«

Chris grinste. »Verschlafen?«

Julia hob die Schultern und trug ein verlegenes Lächeln im Gesicht. »Ja, verschlafen.«

»Seitdem Debbie nicht mehr über euch wacht, verschläfst du so gut wie jeden Tag«, gab Katie zurück.

»Nur kein Neid!« Chris legte den Arm um Julia.

»Gott, Chris«, Katie schüttelte gelangweilt den Kopf. »Meinetwegen könntet ihr es hier auf der Bank miteinander treiben, ich würde es nicht zur Kenntnis nehmen.«

Ganz so war es nicht. Vor allem, wenn sie daran dachte, dass er immer noch nicht angerufen hatte. Außerdem störte sie etwas an der Beziehung zwischen Chris und Julia, heute mehr noch als früher. Nach der Sache am Remembrance Day schienen sie den Preis für das perfekte Paar gewinnen zu wollen und seit Weihnachten war es sogar noch schlimmer geworden. Irgendetwas war passiert, aber Katie war noch nicht dahintergekommen, was es sein könnte. Egal. Sie hatte ihr eigenes Geheimnis.

»Sehen wir uns nachher im Seminar?«

Katie nickte. »Viel Erfolg bei der Suche nach deinem Franz-Script! Vielleicht ist es wieder im Kühlschrank, wie neulich deine Formelsammlung«, rief sie Julia nach.

»Sie war nicht im Kühlschrank ⦫, Julia winkte ihr zu, »sondern im Gefrierfach.«

Wenn es weiter bei Katie so gut im Studium lief, würde sie Französisch doch als Schwerpunkt behalten. Seit dieses Arschloch von Professor ach so tragisch aus dem Leben geschieden war - oh, nein - Katie empfand kein Mitleid -, unterrichtete André Marot ihr Hauptfach. Am liebsten hätte sie diesen Professor heiliggesprochen, schon allein seiner Aussprache wegen. Ganz abgesehen davon, dass er keine öden Vorträge über einen mumifizierten Literaten hielt, der seiner Kindheit hinterhertrauerte.

Katie wollte wieder die Stöpsel des iPods in die Ohren stecken, als das Handy an ihrer Hüfte vibrierte. Sie fischte das Telefon so hektisch aus der Tasche, dass es fast hinuntergefallen wäre. Bevor sie die grüne Taste drückte, atmete sie tief durch. Okay, Katie, er muss ja schließlich nicht hören, wie sehr du auf den Anruf gewartet hast.

»Hi.«

»Ist das alles, was dir dazu einfällt, wenn mein Name auf deinem Display erscheint? Hi?« Seine dunkle Stimme klang spöttisch.

»Du weißt doch, ich gehöre zur Kategorie Stille Wasser sind tief.« Katie starrte auf den See hinaus, dessen wirkliche Tiefe niemand zu kennen schien.

»Ich habe nicht viel Zeit und bin auch nicht allein.«

»Warum rufst du dann an?«

Er lachte leise. »Immer wieder ein Vergnügen, mit dir zu telefonieren.«

»Warum tust du es dann so selten?«

»Höre ich so etwas wie Sehnsucht aus deiner Stimme?«

»Höre ich da so etwas wie Eitelkeit in deiner Stimme?«

»Komm schon, Katie, gib es zu! Du vermisst mich. Bist du einsam?«

Katie erhob sich und ging ein Stück am Ufer entlang, bis sie auf der nächsten Bank, die nur wenige Meter entfernt lag, Platz nahm.

»Ich werde noch verrückt hier oben«, sagte sie leise. »Mein Kopf platzt bald. Und wenn mich noch einmal Sam Ivy mitten im Philo-Seminar antextet und um ein Date bittet, kotz ich ihm vor die Füße.«

Wieder lachte er leise.

»Und? Warum willst du dich nicht mit ihm treffen?«

Sie wechselte das Handy von einem Ohr zum anderen. »Eben weil ich ihm lieber vor die Füße kotze!«

Ein Knacken tönte in der Leitung, dann war seine Stimme, plötzlich wieder ernst. »Katie, wir müssen uns endlich sehen.«

Sie schloss die Augen. »Du kennst die Regeln«, sagte sie.

»Ja«, erwiderte er. »Und ich bin jetzt bereit dafür. Tag der Wahrheit.«

Katie hörte ihr Herz pochen. Er war bereit? Was hatte ihn plötzlich dazu bewogen? Seit er sich aus dem Nichts heraus am Anfang des Jahres gemeldet hatte, hatte der Duke sich geweigert, ihr seinen wahren Namen zu verraten. Aber das war ihre Bedingung dafür gewesen, einem Treffen mit ihm zuzustimmen.

Sie hörte ihn fragen: »Samstag?«

Wieder ertönte ein Knacken.

»Bist du noch dran?«

Nichts.

Hatte er einfach aufgelegt? Oder war sie wieder einmal an einer Stelle im Tal, wo es plötzlich keinen Empfang gab? Sie starrte auf das Handy in ihrer Hand und die Anzahl der grünen Balken.

»Katie? Katie?« Erleichtert vernahm Katie wieder seine Stimme. »Ja.«

»Ich muss aufhören. Samstagmittag. In Fields. Das kleine Café neben dem Sportgeschäft?«

»In Ordnung.«

»Katie? Es war eine lange Zeit. Ich ⦠ich vermisse dich.«

Sie grinste. Was wollte er jetzt hören? Ich dich auch? Den Gefallen tat sie ihm nicht. »Viele Grüße ⦠an Paul Forster«, sagte sie stattdessen. »Richte ihm aus, ich denke an ihn.«

Sie hörte sein Lachen, und als sie auf die rote Taste drückte, fühlte sie sich mit einem Mal leicht, irgendwie schwerelos. Solche Momente hatte es seit der Sache mit Sebastien in ihrem Leben nur noch selten gegeben.

Katie starrte hinüber auf den weißen Gipfel des Ghost und schob die Erinnerung an das Drama, das sie dort oben erlebt hatte, einfach weg. Die enge...


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Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Würzburg und Göttingen sowie zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit Vorliebe Thriller und Krimis. "Schneewittchenfalle" war Krystyna Kuhns erster Jugendroman. Für ihr literarisches Werk wurde Krystyna Kuhn bereits zweifach für den Frauenkrimipreis nominiert.