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Jedes Kind kann rechnen lernen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
184 Seiten
Deutsch
Julius Beltz GmbHerschienen am09.04.2018Originalausgabe
Für die Hälfte der Grundschulkinder ist Mathe ein Angstfach. Wer aber die grundlegenden Denkstrategien hinter den vier Rechenarten erst einmal verstanden hat, wird nicht länger scheitern. Dieses Buch zeigt, dass jedes Kind rechnen lernen kann. Der erfahrene Mathematik-Didaktiker Klaus R. Zimmermann hat schon vielen Grundschulkindern geholfen, ihre Lernblockaden zu überwinden. In seinem bewährten Ratgeber erklärt er Schritt für Schritt, wie Kinder zu einem tieferen mathematischen Verständnis finden, sodass die richtigen Lösungen fast von alleine folgen. Ein Buch für alle Eltern, die beim Mathe-Üben nach leichten Erklärungen, klaren Hilfestellungen und nachhaltigen Aha-Effekten suchen.

Klaus R. Zimmerman, Dr.rer.nat. und Dipl. Mathematiker, hat nach seiner Karriere in der Wirtschaft zehn Jahre erfolgreich mit Schülerinnen und Schülern mit Rechenschwierigkeiten (RS) gearbeitet. Er entwickelte das »Frankfurter Integrative Therapiekonzept« (FIT) für Kinder und Jugendliche mit RS und promovierte zu diesem Thema an der Humboldt Universität zu Berlin. Er hat mehrere Veröffentlichungen zum Thema verfasst und war u.a. Lehrbeauftragter an zwei Universitäten.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextFür die Hälfte der Grundschulkinder ist Mathe ein Angstfach. Wer aber die grundlegenden Denkstrategien hinter den vier Rechenarten erst einmal verstanden hat, wird nicht länger scheitern. Dieses Buch zeigt, dass jedes Kind rechnen lernen kann. Der erfahrene Mathematik-Didaktiker Klaus R. Zimmermann hat schon vielen Grundschulkindern geholfen, ihre Lernblockaden zu überwinden. In seinem bewährten Ratgeber erklärt er Schritt für Schritt, wie Kinder zu einem tieferen mathematischen Verständnis finden, sodass die richtigen Lösungen fast von alleine folgen. Ein Buch für alle Eltern, die beim Mathe-Üben nach leichten Erklärungen, klaren Hilfestellungen und nachhaltigen Aha-Effekten suchen.

Klaus R. Zimmerman, Dr.rer.nat. und Dipl. Mathematiker, hat nach seiner Karriere in der Wirtschaft zehn Jahre erfolgreich mit Schülerinnen und Schülern mit Rechenschwierigkeiten (RS) gearbeitet. Er entwickelte das »Frankfurter Integrative Therapiekonzept« (FIT) für Kinder und Jugendliche mit RS und promovierte zu diesem Thema an der Humboldt Universität zu Berlin. Er hat mehrere Veröffentlichungen zum Thema verfasst und war u.a. Lehrbeauftragter an zwei Universitäten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783407865281
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum09.04.2018
AuflageOriginalausgabe
Seiten184 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse34162 Kbytes
Artikel-Nr.3396413
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Theoretische Konzepte


Zeigen Kinder Schwierigkeiten beim Rechnen, so gibt es dafür wie gesagt eine Vielzahl von Bezeichnungen. Man kann fast für jeden Buchstaben des Alphabets einen Begriff dafür finden, von A wie Akalkulie bis Z wie Zahlendyslexie.


Dyskalkulie/Rechenschwäche


Bei Durchsicht der im Buchhandel erhältlichen Elternratgeber fällt auf, dass die Begriffe Dyskalkulie und Rechenschwäche am häufigsten auftauchen. Bei der Beschreibung der Ursachen für diese Störungen werden oft die Begriffe Teilleistungsschwäche bzw. Wahrnehmungsschwäche gebraucht. Die Vorstellungen darüber, was mit diesen Bezeichnungen genau gemeint ist, sind allerdings höchst heterogen. Demzufolge sind auch die Vorgehensweisen bei der Behandlung dieser »Störungen« sehr unterschiedlich. Wie die Bezeichnung »Schwäche« bereits andeutet, werden nach dieser Vorstellung vor allem organische Ursachen für die Rechenschwäche angenommen. Die Autoren, die den Begriff »Teilleistungsschwäche« verwenden, gehen meist davon aus, dass den kindlichen Rechenstörungen u.âa. Defizite oder Verzögerungen von Funktionen zugrunde liegen, die von der Reifung des zentralen Nervensystems abhängen. Es handelt sich demnach um Störungen, die im Kind liegen und organisch bedingt sind. Um diese organischen Teilleistungsstörungen zu beseitigen, werden in der Regel Funktions- bzw. Wahrnehmungstrainings empfohlen. So können Sie beispielsweise im Internet lesen »Wahrnehmungstraining hilft gegen Rechenschwäche«. Danach kann Kindern, die unter Rechenschwäche »leiden«, durch spezielle Förderung der Wahrnehmungs- und Sehfähigkeit geholfen werden.



Helfen bei Rechenschwäche Trainings der visuellen Wahrnehmung?


Autoren, die vom Konzept der »Rechenschwäche« als organisch oder psychisch bedingter Krankheit ausgehen, vermuten als Hauptursache häufig Störungen der visuellen Wahrnehmung. Sie wird im Zusammenhang mit der räumlichen Vorstellungsfähigkeit und dem mathematischen Denken als Grundvoraussetzung für den Erwerb von mathematischer (und auch schriftsprachlicher) Kompetenz angesehen.



Die visuelle Wahrnehmung wird in verschiedene Bereiche unterteilt:

Figur-Grund-Unterscheidung: das Erkennen von Figuren und Abbildungen vor komplexem Hintergrund.


Visiomotorische Koordination: das kontinuierliche Zusammenspiel von Auge und Hand.


Erkennen räumlicher Beziehungen: das Wahrnehmen von Gegenständen zueinander und in Relation zum Beobachter.




Nicht Übungen mit mathematischen Inhalten, sondern unterschiedlichste Wahrnehmungsübungen sollen nach diesem Konzept die Voraussetzung für mathematisches Lernen ermöglichen.


Hierzu einige Beispiele:


Zur Figur-Grund-Unterscheidung erhält das Kind ein Zeichenblatt mit sich überschneidenden Umrisszeichnungen von Figuren, die mit verschiedenen Farbstiften nachzuziehen sind.


Zum Training der Auge-Hand-Koordination wird das Zielwerfen eines Balles in einen Eimer geübt.


Für den Bereich des Erkennens der räumlichen Beziehungen wird ein Kind mit geschlossenen Augen über einen Parcours im Raum (über Tische, Stühle) geführt. Anschließend soll es den gleichen Weg mit offenen Augen zurücklegen.


Das sind nur einige Beispiele für Funktionstrainings, die in der Förderung von Kindern mit Schwierigkeiten im Rechnen auch im schulischen Bereich eingesetzt werden, aber keinen Bezug zu mathematischen Fragestellungen haben. Besonders problematisch wird es, wenn eine »Dyskalkulie-Therapie« ausschließlich aus derartigen Funktionstrainings bestehen soll, wie das nachfolgende Beispiel belegt:




Beispiel 2: Gutachten Lena



Gutachten einer Praxis für Wahrnehmungsstörungen Vorgeschichte


Aufgrund der ausgeprägten Lernprobleme und Ängstlichkeit ihrer Tochter Lena im Fach Mathematik suchte eine besorgte Mutter professionelle Hilfe. Die Praxis führte mit dem fast 9-jährigen Mädchen eine Reihe von Tests durch (u.âa. den Intelligenztest Hawik R und den Frostig-Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung FEW).



Testergebnisse


Aufgrund dieser Tests wurden der Mutter eine Vielzahl von Störungen ihrer Tochter bescheinigt: minimale cerebrale Dysfunktion, zentral bedingte visuelle Wahrnehmungsstörungen im Bereich der Figur-Grund-Wahrnehmung wie der Raumwahrnehmung sowie seriale Wahrnehmungsstörung und Verhaltensauffälligkeiten.



Folgerungen


Neben der bereits beschriebenen visuellen Wahrnehmungsstörung wurde eine minimale cerebrale Dysfunktion (MCD) diagnostiziert. Dieser Begriff assoziiert einen Gehirnschaden, der allerdings bislang in wissenschaftlichen Untersuchungen bei Kindern mit RS nicht als Ursache für ihre Störung nachgewiesen werden konnte. Eine echte neurologische Behinderung ist nach Dehaene, einem bekannten Neuropsychologen und Mathematiker, eher selten und war, wie die Untersuchungen zeigten, auch im vorliegenden Fall nicht gegeben.

Bei den Therapievorschlägen des Gutachtens fällt auf, dass keine konkreten Fördermaßnahmen mit mathematischen Inhalten vorgesehen sind. Die Vorschläge beinhalten im Wesentlichen die Durchführung von Funktionstrainings im Rahmen einer Ergotherapie mit sensorischer Integrationstherapie. Daneben wird empfohlen, die festgestellte visuelle Wahrnehmungsstörung weiter abzuklären und eine Psychotherapie durchzuführen. Schließlich sollte das Mädchen möglichst in seiner bisherigen Klasse verbleiben.

Dieses Gutachten war für die Mutter sehr unbefriedigend. Die Mutter beklagte, dass die Untersuchungen, statt Hilfen zur Lösung der mathematischen Probleme anzubieten, ihre Tochter mit negativen Etikettierungen versahen, die in keiner direkten Beziehung zu ihren eigentlichen mathematischen Problemen standen.



Zusammenfassung


Sie als Eltern sollten wissen, dass es bis heute keine wissenschaftlichen empirischen Beweise dafür gibt, dass Funktionstrainings bei Rechenschwierigkeiten erfolgreich geholfen hätten. Bedenklich ist, dass durch die Konzentration auf solche Übungen ohne Bezug zu mathematischen Fragestellungen wertvolle Zeit vergeht, die dringend für inhaltsbezogene Übungen genutzt werden sollte, denn sonst kann es durch den Zeitaufschub zu weiteren Entwicklungsrückständen kommen.

Meine Kritik, die von vielen Fachleuten geteilt wird, richtet sich nicht nur gegen solche speziellen Trainings der visuellen Wahrnehmung, sondern auch gegen Konzepte wie das der sensorischen Integrationstherapie. Diese werden oft nicht oder nur zum Teil mit mathematischen Inhalten und Fragestellungen verbunden.




Hilft bei Rechenschwierigkeiten eine sensorische Integrationstherapie?


Das Konzept der sensorischen Integration von Ayres gehört zu den weitverbreiteten Ansätzen, die die Bereiche Wahrnehmung, Bewegung und Sprache betreffen. Unter dem Begriff »Störung der sensorischen Integration« werden Unregelmäßigkeiten oder auch Defizite der Hirnfunktionen verstanden, die die Verarbeitung und Integration sinnlicher Reizeinwirkungen erschweren. Solche Störungen werden als Grundlage vieler Lernprobleme gesehen. Eine sensorische Integrationstherapie umfasst...

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Autor

Klaus R. Zimmerman, Dr.rer.nat. und Dipl. Mathematiker, hat nach seiner Karriere in der Wirtschaft zehn Jahre erfolgreich mit Schülerinnen und Schülern mit Rechenschwierigkeiten (RS) gearbeitet. Er entwickelte das »Frankfurter Integrative Therapiekonzept« (FIT) für Kinder und Jugendliche mit RS und promovierte zu diesem Thema an der Humboldt Universität zu Berlin. Er hat mehrere Veröffentlichungen zum Thema verfasst und war u.a. Lehrbeauftragter an zwei Universitäten.
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