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Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am06.02.20181. Auflage
Wonder Woman - als Heldin geboren, zur Legende geworden Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York - und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...

Leigh Bardugo ist in Jerusalem geboren, wuchs in Los Angeles auf, studierte in Yale und lebt in Hollywood. Ihre 'Grisha'-Trilogie war ein weltweiter Bestseller und wird derzeit verfilmt.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextWonder Woman - als Heldin geboren, zur Legende geworden Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York - und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...

Leigh Bardugo ist in Jerusalem geboren, wuchs in Los Angeles auf, studierte in Yale und lebt in Hollywood. Ihre 'Grisha'-Trilogie war ein weltweiter Bestseller und wird derzeit verfilmt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423433372
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum06.02.2018
Auflage1. Auflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
IllustrationenFormat: EPUB
Artikel-Nr.2532173
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Man tritt nicht zu einem Wettlauf an, um zu verlieren.

Die Worte ihrer Mutter Hippolyta klangen Diana in den Ohren, als sie an der Startlinie stand und leicht auf den Zehen auf und ab wippte, die Waden gespannt wie Bogensehnen. Eine lärmende Menge hatte sich zu den Wettkämpfen im Ringen und Speerwerfen versammelt, mit denen die Nemesinischen Spiele eröffnet werden würden, doch das eigentliche Ereignis war der Wettlauf, und auf den Tribünen hatte sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Tochter der Königin daran teilnahm.

Als Hippolyta Diana unter den Läuferinnen in der Arena entdeckt hatte, hatte sie keinerlei Überraschung gezeigt. Wie es der Tradition entsprach, war sie von ihrem erhöhten Tribünenplatz heruntergekommen, um den Athletinnen Glück zu wünschen, hier und da einen kleinen Scherz zu machen oder Mut zuzusprechen. Ihrer Tochter hatte sie keine Sonderbehandlung zukommen lassen, sondern ihr nur kurz zugenickt, aber sie hatte ihr für andere nicht hörbar zugeflüstert: »Man tritt nicht zu einem Wettlauf an, um zu verlieren.«

Der Weg, der aus der Arena führte, war von Amazonen gesäumt, die mit den Füßen aufstampften und im Sprechchor forderten, die Spiele beginnen zu lassen.

Rani, die rechts neben Diana an der Startlinie stand, warf ihr ein strahlendes Lächeln zu. »Viel Glück!« Sie war immer freundlich, immer liebenswürdig und, natürlich, immer siegreich.

Thyra, die links von Diana stand, schüttelte schnaubend den Kopf. »Sie wird es brauchen.«

Diana beachtete sie nicht. Sie freute sich schon seit Wochen auf diesen Lauf - ein Wettrennen über die Insel, um als Erste eine der roten Fahnen zu ergattern, die unter der großen Kuppel in Bana-Mighdall hingen. In einem Kurzstreckenlauf hätte sie keine Chance gehabt. Ihre Amazonen-Kräfte waren noch nicht voll ausgereift. Es wird bald so weit sein, hatte ihre Mutter versprochen. Aber ihre Mutter versprach viel.

Dieser Lauf war anders. Dafür brauchte es eine Strategie, und genau das hatte Diana. Sie hatte heimlich trainiert, war mit Maeve Sprints gelaufen und hatte eine Strecke ausgearbeitet, die zwar durch schwierigeres Gelände, dafür aber auf direkterem Weg zur westlichen Spitze der Insel führte. Sie hatte sogar die anderen am Lauf teilnehmenden Amazonen â¦ na ja, vielleicht nicht ausspioniert, aber sie hatte sich über sie schlaugemacht. Sie war immer noch die Kleinste und natürlich die Jüngste, doch im letzten Jahr war sie in die Höhe geschossen und jetzt fast so groß wie Thyra.

Ich brauche kein Glück, sagte sie sich. Ich habe einen Plan. Sie spähte die Reihe der Amazonen entlang, die sich wie kampfbereite Truppen an der Startlinie versammelt hatten, und korrigierte sich. Aber ein kleines bisschen Glück kann nicht schaden. Sie wollte diesen Lorbeerkranz mit jeder Faser ihres Herzens. Er bedeutete ihr mehr als jedes königliche Diadem. Das war etwas, das sie sich verdienen konnte, statt es bloß verliehen zu bekommen.

Als sie Maeves rote Haare und ihr sommersprossiges Gesicht inmitten der Menge entdeckte, grinste sie und gab sich betont selbstsicher. Maeve lächelte zurück und machte eine Geste, als würde sie die Luft nach unten drücken. Dazu formten ihre Lippen die Worte »Immer mit der Ruhe«.

Diana verdrehte die Augen, nickte aber und versuchte, gleichmäßiger zu atmen. Sie hatte die schlechte Angewohnheit, sich gleich zu Beginn zu verausgaben, statt ihre Kräfte einzuteilen.

Entschlossen verscheuchte sie alle Gedanken aus ihrem Kopf und zwang sich, sich auf ihre Strecke zu konzentrieren, als Tekmessa die Linie abschritt und die Läuferinnen prüfend musterte. In ihren zu einem dichten Kranz geschlungenen Locken funkelten Edelsteine, an ihren braunen Armen glitzerten Silberreifen. Sie war die engste Beraterin von Hippolyta, kam in der Rangfolge gleich nach der Königin und trug ihre gegürtete indigoblaue Tunika, als wäre es eine Rüstung.

»Lass es langsam angehen, Pyxis«, raunte sie Diana im Vorbeigehen zu. »Würde nur ungern dabei zusehen, wie du an der Herausforderung zerbrichst.« Diana hörte Thyra erneut schnauben, weigerte sich aber, auf den Spitznamen zu reagieren. Dir wird dein Spott schon noch vergehen, wenn ich erst einmal auf dem Siegerpodest stehe, dachte sie trotzig.

Tek bat mit erhobenen Händen um Ruhe und verneigte sich vor Hippolyta, die zwischen zwei weiteren Angehörigen des Amazonen-Rates in der königlichen Loge saß - dem höchsten Platz auf der Tribüne, der von einem Seidenbaldachin in leuchtendem Rot und Blau, den Farben der Königin, überspannt war. Diana wusste, dass ihre Mutter es lieber gesehen hätte, wenn sie dort neben ihr gesessen und gemeinsam mit ihr auf den Beginn der Spiele gewartet hätte, statt daran teilzunehmen. Nichts davon würde noch eine Rolle spielen, wenn sie gewann.

Hippolyta neigte huldvoll den Kopf. Sie trug eine elegante weiße Tunika und Reithosen und einen schlichten Reif um die Stirn. Sie wirkte vollkommen entspannt, als könnte sie sich jeden Moment dazu entschließen, in die Arena herunterzuspringen und selbst am Wettkampf teilzunehmen, war aber dennoch durch und durch Königin.

Tek wandte sich an die versammelten Athletinnen. »Zu wessen Ehren tretet ihr diesen Wettstreit an?«

»Zu Ehren der Amazonen«, antworteten sie einstimmig. »Zu Ehren unserer Königin.« Diana spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie hatte diese Worte noch nie ausgesprochen, nicht als Wettkämpferin.

»Wen preisen wir jeden Tag?«, rief Tek.

»Hera«, verkündeten sie im Chor. »Athene, Demeter, Hestia, Aphrodite, Artemis.« Die Göttinnen, die die Insel Themyscira erschaffen und sie Hippolyta als Zufluchtsstätte geschenkt hatten.

Tek hielt einen Moment inne, und Diana hörte, wie rechts und links von ihr noch andere Namen geflüstert wurden: Oya, Durga, Freyja, Mary, Yael. Namen, die einst im Moment des Todes angerufen worden waren , die letzten von im Kampf gefallenen Kriegerinnen gesprochenen Gebete, jene Worte, die sie auf diese Insel geführt und ihnen ein neues Leben als Amazonen geschenkt hatten. Neben Diana murmelte Rani die Namen der Dämonen bekämpfenden Matrikas, den sieben Muttergottheiten, und presste das rechteckige Amulett, das sie immer um den Hals trug, an ihre Lippen.

Tek hob eine blutrote Fahne, die denen glich, die in Bana-Mighdall auf die Läuferinnen warteten.

»Möge die Insel euch zu einem gerechten Sieg führen«, rief sie und senkte die Fahne.

Ohrenbetäubender Jubel brandete von den Tribünen, als die Läuferinnen in Richtung des Ostausgangs losstürmten. Das Rennen hatte begonnen.

Diana und Maeve hatten vorausgesehen, dass es im Bogengang zu einem Gedränge kommen würde, trotzdem frustrierte es sie, inmitten des Durcheinanders aus weißen Tuniken, muskulösen Gliedmaßen und hallenden Schritten festzustecken, als alle Läuferinnen auf einmal versuchten, aus der Arena zu preschen. Dann waren sie endlich auf freiem Gelände und jede Läuferin schlug ihre eigene Strecke über die Insel ein.

Man tritt nicht zu einem Wettlauf an, um zu verlieren.

Diana stimmte das Tempo ihrer Schritte auf den Rhythmus dieser Worte ab, ihre nackten Füße klatschten über die festgestampfte Erde der Straße, die sie durch den Kybelischen Wald zur Nordküste der Insel führen würde.

Normalerweise würde man auf einer mehrere Kilometer langen Strecke durch diesen Wald zu viel wertvolle Zeit verlieren, ausgebremst von umgestürzten Bäumen und Schlingpflanzen, deren Ranken so dick waren, dass sie mit einer Klinge durchtrennt werden müssten, die danach stumpf wäre. Aber Diana hatte ihre Route aufs Genaueste durchdacht. Eine Stunde, nachdem sie den Wald betreten hatte, brach sie zwischen den Bäumen hervor auf die verwaiste Küstenstraße. Der Wind zerrte an ihren Haaren und die salzige Gischt peitschte ihr ins Gesicht. Sie atmete tief ein und prüfte den Stand der Sonne. Sie würde gewinnen - nicht bloß einen Platz belegen, sondern gewinnen.

Sie hatte die Route eine Woche zuvor mit Maeve endgültig ausgearbeitet und war sie zweimal heimlich mit ihr im grauen Licht der Morgenstunden gelaufen, als ihre Schwestern gerade erst aufstanden, als die Feuer in den Küchen eben erst angefacht wurden und die Einzigen, von denen sie neugierige Blicke zu befürchten hatten, jene waren, die bereits zur Jagd oder zum Fischen aufgebrochen waren. Aber die Jägerinnen waren in den Wäldern und den Weideflächen weiter südlich unterwegs und zum Fischen taugte dieser Teil der Küste nicht. Ihre stahlgrauen Klippen waren zu steil, um dort ein Fischerboot zu Wasser zu lassen, und es gab dort lediglich eine winzige unwirtliche Bucht, die nur über einen so schmalen Pfad erreicht werden konnte, dass man sich mit dem Rücken an den Felsen gepresst seitlich hinuntertasten musste.

Die Nordküste war grau, düster und abweisend. Diana kannte jeden Zoll ihrer verborgenen Landschaft, ihrer Felswände und Höhlen, ihrer von Schnecken und Anemonen besiedelten Gezeitentümpel. Es war ein guter Ort, um allein zu sein. Die Insel möchte allen gefallen, hatte ihre Mutter ihr erklärt. Deswegen war Themyscira mancherorts mit Rotholzbäumen bewaldet und andernorts mit Gummibäumen; deswegen konnte man nachmittags auf einem Pony das Weideland durchstreifen und abends auf einem Kamel die vom Mond beschienenen, wie Drachenrücken gezackten Sanddünen erklimmen. Jede Gegend war ein Bruchstück aus dem Leben, das die Amazonen geführt hatten, bevor sie auf die Insel kamen; Landschaften, direkt aus dem Herzen der Amazonen entsprungen.

Manchmal fragte sich Diana, ob Themyscira die...
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Autor

Leigh Bardugo ist in Jerusalem geboren, wuchs in Los Angeles auf, studierte in Yale und lebt in Hollywood. Ihre "Grisha"-Trilogie war ein weltweiter Bestseller und wird derzeit verfilmt.