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Kingdoms of Smoke - Brennendes Land

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am21.05.20211. Auflage
Der Abschluss der epischen Fantasy-Trilogie Catherine muss als neue Königin von Pitoria das Land gegen die durch Dämonenrauch scheinbar unbesiegbare Armee ihres Vaters verteidigen - und die Frage beantworten, wem sie ihr Herz und ihre Zukunft schenkt: Ambrose, dem bei seiner Mission auf das Nördliche Plateau sein Überleben gleichgültiger ist denn je, oder Tzsayn, der sie besser versteht als jeder andere? Catherines Cousin Edyon findet sich in Calidor allein in einem Netz aus Intrigen und Ränkespielen wieder, nachdem March für seinen Verrat verbannt wurde. Und Tash verfügt plötzlich über Fähigkeiten, die bisher den Dämonen vorbehalten waren. Doch die Macht, die der Dämonenrauch verleiht, verlangt nach einem Preis und bringt alle, insbesondere Catherine, in große Gefahr ...

Sally Green lebt im Nordwesten Englands. Sie hat schon in mehreren Jobs gearbeitet, doch 2010 begann sie zu schreiben und hat seitdem nicht mehr damit aufgehört.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR19,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextDer Abschluss der epischen Fantasy-Trilogie Catherine muss als neue Königin von Pitoria das Land gegen die durch Dämonenrauch scheinbar unbesiegbare Armee ihres Vaters verteidigen - und die Frage beantworten, wem sie ihr Herz und ihre Zukunft schenkt: Ambrose, dem bei seiner Mission auf das Nördliche Plateau sein Überleben gleichgültiger ist denn je, oder Tzsayn, der sie besser versteht als jeder andere? Catherines Cousin Edyon findet sich in Calidor allein in einem Netz aus Intrigen und Ränkespielen wieder, nachdem March für seinen Verrat verbannt wurde. Und Tash verfügt plötzlich über Fähigkeiten, die bisher den Dämonen vorbehalten waren. Doch die Macht, die der Dämonenrauch verleiht, verlangt nach einem Preis und bringt alle, insbesondere Catherine, in große Gefahr ...

Sally Green lebt im Nordwesten Englands. Sie hat schon in mehreren Jobs gearbeitet, doch 2010 begann sie zu schreiben und hat seitdem nicht mehr damit aufgehört.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423438735
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum21.05.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5908 Kbytes
Artikel-Nr.5424238
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Harold
FALKENFELD,
NORDPITORIA

Ein Mädchen sitzt, still und schweigend,

wartet auf des Prinzen Befehl,

hübsch ist sie, in Demut sich neigend.

Traditionelles brigantisches Lied

Es war ein herrlich warmer und sonniger Nachmittag. Der junge Prinz Harold spazierte am Rand des Waldes entlang und summte vor sich hin, während er das alte Volkslied umdichtete.

Die Prinzessin wartet, tückisch und schweigend,

bereit für den tödlichen Stoß.

Hübsch ist sie, die Gnade vermeidend.

Prinz Boris reitet, stolz und ohne Not.

Dann durchbohrt ihn der rasende Speer.

Und er fällt vom Pferd, endlich tot.

Harold tritt vor, bereit für die Kron ,

königlich und voller Mut,

auf dem Weg zu seines Vaters Thron.

Harold blieb stehen und legte die rechte Faust über sein Herz, als stünde er bereits vor dem versammelten Hof und würde offiziell zum Kronprinzen von Brigant ernannt werden.

Auf dem Weg zu seines Vaters Thron â¦

In dem alten Lied ging es um eine reine, unschuldige junge Frau, die darauf wartet, dass ein Mann ihrem Leben einen Sinn verleiht. Boris hatte es oft gesungen, wenn er betrunken war.

»Tja, Bruder, unsere Schwester hat zweifellos meinem Leben einen Sinn verliehen.«

Der knallrote Tupfen einer winzigen wilden Erdbeere, die unten am Boden wuchs, stach Harold ins Auge und er pflückte die kleine Frucht. Sie war köstlich süß und er suchte nach mehr, wobei er nur die reifsten Früchte abrupfte und den Rest zertrampelte. Er trat hinaus aus dem Wald in den strahlenden Sonnenschein und leckte sich den Saft von seinen rot gefärbten Fingern. Das Schlachtfeld vor ihm lag immer noch unter einer Wolke aus grauem Rauch, die sich allmählich lichtete, sodass die Überreste des Gefechts sichtbar wurden: Leichen, verwundete Pferde, Waffen; Speere steckten kreuz und quer in der verbrannten Erde. Harold legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und genoss die Sonne auf seinem Gesicht. Er fühlte sich gesegnet.

»Was! Für! Ein! Tag!«

Die Worte hallten laut in der Stille wider und schienen über ihm zu verweilen.

»Was für ein herrlicher Tag!«, rief er noch einmal. Er empfand eine tiefe Ehrfurcht - über seine Stellung und darüber, wie sie ihm zugefallen war und wie gut sich alles anfühlte.

Aber niemand antwortete ihm. Alles war still, bis auf ein weit entferntes Kreischen - vielleicht von einem verwundeten Pferd oder einem Soldaten, obwohl es ein Ton war, wie ihn kein Lebewesen ausstoßen sollte.

Mitten auf dem Schlachtfeld standen zwei verbrannte Karren - auf dem einen hatte man Prinzessin Catherine, Harolds Schwester, transportiert, auf dem anderen Prinz Tzsayn. Die Maultiere, die vor die Karren gespannt gewesen waren, lagen - immer noch angeschirrt - verdreht und verkohlt auf dem Boden. In der Mähne des einen Tiers, dessen Kopf nach hinten verrenkt war, flackerten immer noch kleine Flammen; bei dem anderen war ein Bein nach oben gereckt. Harold hatte die Karren gemeinsam mit seinem Vater und Boris inspiziert, nachdem sie zusammengezimmert worden waren. Damals hatten sie ihn beeindruckt, aber jetzt waren sie klein und unbedeutend, wie alles andere auch.

In dem Rauch tauchten pitorianische Soldaten auf und gingen mit gesenkten Köpfen langsam das Feld ab. Wahrscheinlich suchten sie nach Verwundeten. Einer von ihnen schaute zu Harold hin.

Harold hielt dem Blick stand. Wollte der Mann ihn angreifen?

Nein. Der Pitorianer hatte seine Aufmerksamkeit bereits wieder dem Schlachtfeld zugewandt, und er und die anderen Soldaten gingen mit vorsichtigen Schritten weiter. Vielleicht hielten sie Harold für einen von ihnen oder vielleicht hatten sie genug vom Kämpfen. Aber in Harolds Kopf nagte die Vorstellung, dass sie in ihm womöglich nur den vierzehnjährigen Jungen sahen - keinen Soldaten, keine Bedrohung.

Sie würden sich wundern. Sie alle würden sich noch wundern.

Harold hatte nicht gewusst, dass die Pitorianer so gute Krieger waren; sie hatten die Schlacht mühelos und mit nur wenigen Verlusten für sich entschieden. Harold war dabei gewesen, als sein Vater und sein Bruder den Angriff auf Pitoria planten. Er hatte versucht, Fragen zu stellen, aber Boris hatte ihn wie üblich angefahren, er solle sie »nicht ständig unterbrechen«. Also hatte Harold geschwiegen und im Stillen überlegt, wie er selbst die simple Taktik seines Vaters, seine ganze Armee nach vorne zu werfen, kontern würde.

Lord Farrow, dem pitorianischen General, war es jedenfalls gelungen, seine Trümpfe auszuspielen. Und Harolds Vater hatte seinen Feind gnadenlos unterschätzt; er war der Annahme erlegen, dass der in der Kriegskunst unerfahrene Farrow einfach zu überwältigen sein würde. Harold hatte Farrow bei den Verhandlungen über das Lösegeld für Prinz Tzsayn kennengelernt. Der pitorianische Lord war eitel und gierig, aber Harold hatte auf den ersten Blick erkannt, dass er weder dumm noch faul war. Farrow hatte überall auf dem Schlachtfeld Gräben ausheben lassen, die mit Pech gefüllt waren. Diese Gräben in Brand zu stecken - und damit auch die feindlichen Soldaten - , war eine einfache Möglichkeit gewesen, die Armee der Briganter in Schach zu halten. Zugegeben, es war kein echter Sieg, weil sich die Briganter zurückziehen konnten, aber die Pitorianer hatten die Lage unter Kontrolle gehabt. Wieder einmal hatte König Aloysius seinen Gegner unterschätzt, genau wie damals, im letzten Krieg, seinen Bruder, Prinz Thelonius. Er hatte einen Narren aus sich gemacht. Und Boris war keinen Deut besser.

War keinen Deut besser gewesen.

Ein Lächeln umspielte Harolds Lippen.

»Vater hat die Pitorianer unterschätzt, und du, lieber Bruder, hast unsere ziemlich beeindruckende Schwester unterschätzt.«

Harold hatte gesehen, wie Boris und Viscount Lang mit Catherine redeten, als sie auf dem Karren gefesselt gewesen war. Selbst in Eisenketten hatte Catherine in ihrem weißen Kleid unter der glänzenden Rüstung noch prachtvoll ausgesehen. Boris hatte sie vermutlich beleidigt, aber Lang war noch einen Schritt weitergegangen: Er hatte Catherines Brustpanzer berührt, direkt über ihrem Busen. Das hätte Boris nicht zulassen dürfen. Lang war ein Trottel und Catherine eine Prinzessin. Aber jetzt war Lang tot und Boris auch. Harold hatte Boris letzte Augenblicke in diesem Leben miterlebt: wie sich der Speer aus Catherines Hand löste, dann den kurzen Blick voller Überraschung und Verwirrung auf Boris Antlitz. Harold hätte beinahe laut gelacht. Und dann dieses Hochgefühl, als Boris - tödlich verwundet - zu Boden fiel.

Und jetzt war Harold der Anwärter auf den Thron.

»Danke schön, Schwester.« Harold lächelte, während er zum pitorianischen Lager schaute, wohin Catherine nach der Schlacht geflohen war. Harold hatte sie schon immer mehr gemocht als seinen Bruder. Sie war clever und einfallsreich. Aber aus eigener Kraft hätte sie den Speer nicht so weit schleudern können. Sie musste Dämonenrauch inhaliert haben.

Vor ein paar Tagen hatte Harold den violetten Dämonenrauch selbst zum ersten Mal ausprobiert. Er war deswegen ziemlich nervös gewesen. Sein Vater verachtete alles, was die »Natur verdarb«, wie er sich ausdrückte, selbst Wein oder Bier, und Boris hatte Harold davor gewarnt. »Das Zeug macht dich wirr im Kopf - und seien wir ehrlich, da oben bist du schon wirr genug.« Harold war sich der Tatsache bewusst, dass sein Geist anders funktionierte als der normaler Leute. Aber wer wollte schon normal sein? Und wer wollte tun, was Boris befahl? Im Lager der Briganter gab es eine Reihe von Jungen, die Dämonenrauch hatten und die dem Sohn des Königs nur zu gerne etwas davon abgaben.

Harold hatte nur eine winzige Menge des Rauchs eingeatmet, aber ihm war sofort klar gewesen, dass sein altes Leben hinter ihm lag. Der Rauch hatte ihn verwandelt. Harold war klein und schlank - er kam eher nach seiner Mutter als nach seinem Vater, sehr zu dessen Enttäuschung - , aber der Rauch machte ihn schneller und stärker als den stärksten Mann in der ganzen Armee. Jetzt kannte er auch den Grund, warum Boris nicht wollte, dass Harold den Rauch kostete: Er hatte Angst gehabt, dass sein kleiner Bruder stärker werden würde als er. Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Boris war tot und Harold konnte tun und lassen, was er wollte.

»Und ich werde es viel besser machen als du, Bruder«, murmelte er. »Ich werde schon mit vierzehn meine eigene Truppe haben.«

Boris war fünfzehn gewesen, als er zum ersten Mal Soldaten befehligte.

Harold wusste genau, welche Truppe er wollte - und zwar ganz bestimmt nicht Boris Männer - diese Trottel! Harold wollte die Brigaden der Jungen. Er hatte sie im Training beobachtet, hatte miterlebt, wie der Rauch die Kinder veränderte â¦

»Hey, du.«

Es war einer der blauhaarigen pitorianischen Soldaten, die nach Verwundeten suchten. Er war zwar nicht allein, aber seine Kameraden waren ein ganzes Stück hinter ihm.

Harold lächelte und winkte. »Hallo.«

»Was machst du hier?«

Harold erwiderte in seinem besten Pitorianisch: »Ich bewundere die Aussicht.« Der Mann kam näher und Harold erkannte, dass sein Gesicht unter dem blau gefärbten Haarschopf ziemlich hässlich war - mit dicken Lippen und einer breiten, niedrigen Stirn. »Und du ruinierst sie.«

»Du bist Briganter, stimmt s, Junge? Du solltest nicht hier sein. Du solltest jetzt gehen.«

»Ich bin in der Tat ein Briganter. Ich bin Harold Godolphin Reid Marcus Melsor, zweiter Sohn von Aloysius von Brigant, der zukünftige König von Brigant, Pitoria, Calidor und...
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