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Creepy Chronicles - Vorsicht, Halsabschneider!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am17.08.20221. Auflage
Die Monsterjagd geht weiter! Als Padraig und seine Freunde vom Monstrukt erfahren - einem Monster, das Viktor Frankenstein aus Leichenteilen verschiedener grässlicher Kreaturen zusammengenäht und mithilfe eines magischen Schlüssels zum Leben erweckt haben soll -, machen sie sich sofort auf den Weg in die Katakomben von Paris, um vom größten Halsabschneider aller Zeiten mehr über diese Legende herauszufinden. Die Suche nach dem zweiten Schattenschlüssel führt sie in ein steinernes Sumpflabyrinth und eine verlassene Berghütte voller mechanischer Puppen und natürlich kreuzen auch jede Menge Monster ihren Weg. Höchste Zeit, ihre Furchtlosigkeit und Kampfkünste unter Beweis zu stellen. Denn nur tote Monster sind gute Monster!

Sergio Dudli ist Schweizer, Werbetexter und Fußballnerd. Er hat Angst vor Horrorfilmen, hat es aber zum Glück gewagt, seine erste Reihe >Creepy Chronicles< zu schreiben, ohne den Kopf zu verlieren.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDie Monsterjagd geht weiter! Als Padraig und seine Freunde vom Monstrukt erfahren - einem Monster, das Viktor Frankenstein aus Leichenteilen verschiedener grässlicher Kreaturen zusammengenäht und mithilfe eines magischen Schlüssels zum Leben erweckt haben soll -, machen sie sich sofort auf den Weg in die Katakomben von Paris, um vom größten Halsabschneider aller Zeiten mehr über diese Legende herauszufinden. Die Suche nach dem zweiten Schattenschlüssel führt sie in ein steinernes Sumpflabyrinth und eine verlassene Berghütte voller mechanischer Puppen und natürlich kreuzen auch jede Menge Monster ihren Weg. Höchste Zeit, ihre Furchtlosigkeit und Kampfkünste unter Beweis zu stellen. Denn nur tote Monster sind gute Monster!

Sergio Dudli ist Schweizer, Werbetexter und Fußballnerd. Er hat Angst vor Horrorfilmen, hat es aber zum Glück gewagt, seine erste Reihe >Creepy Chronicles< zu schreiben, ohne den Kopf zu verlieren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423446341
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum17.08.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse14533 Kbytes
Artikel-Nr.9147036
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Hannah sah vom Bestiarium auf und musterte das Gewächshaus. »In dem botanischen Garten sitzt ein Froschmensch aus dem Urwald in Costa Rica?«

»In den Akten ist von einer Lieferung aus Mittelamerika die Rede, die in den letzten Tagen hier angekommen ist.« Ich kratzte mich mit dem Griff meines Stocks an der Stirn. »Seither haben drei Wachmänner seltsame Beobachtungen gemeldet. Möglich, dass der Schreckwandler in einer der Transportkisten saß.«

»Seltsame Beobachtungen ist maßlos untertrieben«, stellte Brandon klar. Er stopfte das zerfledderte Buch in eines der Seitennetze seines Rucksacks. »Ein Wachmann hat behauptet, seine Schwiegermutter sei aus einem der Teiche aufgetaucht. Der zweite will einen Yeti auf einer Seerose gesehen haben und der dritte sprach von einem Mann im Anzug mit dem Kopf einer Fliege.«

Der Herbst goss gespenstische Nebelschwaden aus einem unsichtbaren Eimer, die sich wabernd auf die Wiesen und die Bodenplatten legten. Ein Schild wies den Weg zum Eingang des Glashauses.

Hannah zog die Kapuze enger, die ihre Locken im Zaum hielt. Ihre Miene war so ausdrucklos wie immer. »Der Schreckwandler hat die Wachmänner also mit seiner giftigen Zunge berührt und dadurch die Halluzinationen hervorgerufen?«

»Entweder das«, begann ich, »oder eine Schwiegermutter, ein Yeti und eine Fliege im Anzug feiern seit Tagen eine abgedrehte Party.« Ich zuckte mit den Schultern, was die Eisenkette unter meinem Trenchcoat rasseln ließ. »Lustiger wäre die Party-Meute, aber da mache ich mir keine großen Hoffnungen. Regel Nummer drei besagt nicht umsonst: Rechne stets mit dem Schlimmsten und Unmöglichsten, dann wirst du nicht mehr so überrascht, wenn es noch viel schlimmer und unmöglicher kommt.«

Plötzlich musste ich an Dad denken, der mir ständig mit seinen Regeln in den Ohren gelegen hatte. Vier Monate waren vergangen, seit er im Keller unter dem Friedhof in Little Worrington die Sigille gezogen hatte, die ihn und die Monster, die uns töten wollten, in die Schattenwelt gebracht hatte - eine Parallelwelt, in der ewige Dunkelheit herrschte und der Tod in vielen Gestalten gierig und rastlos über abgestorbene Erde wandelte.

»Immerhin deutet diese Regel nicht an, dass uns grausige Kreaturen den Schädel spalten, Körperteile ausreißen oder Organe zerquetschen werden«, holte mich Brandon aus den Gedanken. »Das tun nämlich fast alle Regeln deines Dads.«

»Apropos, denkt daran«, ich hob meinen Zeigefinger, »wir töten den Schreckwandler am schnellsten, indem wir ihm die Zunge abschneiden.«

Wir erreichten den Eingang zum Glashaus. Ich überprüfte die Salzkugeln an meinem Waffengurt, der sich neben der Eisenkette um meine Brust schlang. Auf das Weihwasser und das Feuer des Prometheus hatte ich heute verzichtet.

Ich wandte mich Hannah zu. »Spürst du schon etwas?«

Sie schloss die Augen und atmete ruhig. Auch wenn ihre Hörner unter der Kapuze verborgen lagen, erwischte ich mich dabei, wie mein Blick zu ihrer Stirn wanderte. Es war mir nach wie vor ein Rätsel, wie sie mit den Dingern Emotionen fühlen konnte.

»Das Glas macht es schwierig, die Spuren zu lesen«, meinte Hannah. Sie öffnete die Augen und spähte durch die gläserne Fassade. »Wir müssen rein, damit ich die Gefühle erkennen kann.«

Ich nickte und kramte den Schlüssel aus der Tasche. Wir hatten ihn vor unserem nächtlichen Einsatz bei BEAST, der Behörde für eigenartige Angelegenheiten und superobskure Tierwesen abgeholt. Die Behörde der Monsterjäger besaß die Zugangsschlüssel zu den meisten öffentlichen Gebäuden.

Die schwere Glastür schwang geräuschlos auf und wir traten ein. Kurz raubte mir die stickige, feuchte Luft den Atem. Der schnelle Wechsel von Temperatur und Luftfeuchtigkeit stellte die Härchen auf meinen Unterarmen auf. Das nervöse Prickeln entlang der Wirbelsäule gab es kostenlos dazu.

Brandon erschauderte und fluchte leise, weil seine Brillengläser beschlugen. Hannah hingegen stand ungerührt da, die Hände in den Taschen, und schaute sich mit gelangweiltem Ausdruck um.

Brandon nahm die Brille ab und putzte sie mit dem Ärmel sauber. Seine Augen verkleinerten sich auf die Größe von ausgedörrten Rosinen. »Bei welchem der Teiche haben sich die Spukgestalten rumgetrieben?«

»Bei dem mit den großen Seerosen«, erklärte ich.

»Die Seerosen müssen wirklich riesig sein, wenn ein Yeti darauf sitzen kann.« Brandon setzte sich die Brille auf. Kaum berührte sie seine Nase, beschlugen die Gläser erneut. »Verfluchte Bril-«

»Hier steht eine Maschine, die deine Brillengläser mit einer Schicht versiegelt.« Hannah zeigte auf ein Gerät neben der Tür.

Brandon murrte, hielt seine Brille aber unter den Apparat. Die Maschine sprühte eine Flüssigkeit auf die Gläser, die in wenigen Sekunden trocknete. Brandon setzte die Brille auf - und nickte anerkennend. »Schon besser. Also, wo geht´s zum Seerosenteich?«

Ich knipste eine Taschenlampe an. Brandon friemelte einen Stift aus der Hosentasche und kritzelte etwas auf seine Handfläche. Als er fertig war, glomm ein helles blaues Licht auf. Er grinste breit und streckte die Hand aus, die wie ein Scheinwerfer leuchtete.

»Ist das dein neuester Party-Trick?« Hannah zog kaum merklich eine Augenbraue hoch.

»Hat mir Mrs Chandra diese Woche beigebracht.« Brandon gelang es nicht, seine kindliche Freude an der Sigille zu verbergen.

Seit ein paar Wochen bildete ihn Elsha Chandra zu einem Sigillisten aus. Er hatte bei unserem Fall in Port Willow ein beachtliches Talent für das Ziehen magischer Symbole an den Tag gelegt. Was wohl daran lag, dass er gerne Comics zeichnete. Zudem wurde ich den Verdacht nicht los, dass seine Begabung etwas mit seinem verstorbenen Großvater zu tun hatte. Grandpa Duncan hatte nicht nur eine mit Sigillen verzierte Vase gehört, er hatte Brandon außerdem bereits als Kind auf den Geschmack von Monstern gebracht und ihn damit vom Rest seiner religiösen Familie entfremdet.

»Diese Sigille beschwört ein Licht herauf«, erklärte Brandon stolz und streckte den Arm wie ein Polizist aus, der ein Auto aufhalten wollte.

»Ach, was du nicht sagst ...«

»Eigentlich ist es gedacht, um Höhlen, Grüfte und andere finstere Räume zu erleuchten.« Brandon zuckte mit den Schultern. »Aber so ist es cooler.«

»Es ist völlig albern.«

»Schon ein wenig.«

»Ihr seid doch nur neidisch!«

Wir betraten die grüne, dicht bewachsene Welt, die einem Regenwald glich. Stauden von Bananenbäumen wuchsen wie schützende Hände über den betonierten Weg, der sich durch die Pflanzen schlängelte. In das Grün und Braun der Bäume und Sträucher mischten sich Farbtupfer von Blumen, Knospen und anderen Gewächsen, die aussahen wie von einem weit entfernten Planeten.

Unter einem Baum stand eine Informationstafel, die die einzelnen Bereiche des Glashauses aufzeigte. Der Teich mit den Seerosen lag im hinteren Teil.

Der Weg führte vorbei an sonderbaren Bäumen, Sträuchern und Pflanzen. An manchen Stellen fielen sie wie Vorhänge von dicken Ästen, an anderen sprossen sie wie krauses Brusthaar an Baumstämmen. Der Geruch in der Luft war frisch und modrig zugleich und kitzelte mich unangenehm in der Nase.

Nachdem wir vier weitere Türen passiert hatten, tat sich der Teich mit den Seerosen vor uns auf. Sie waren groß wie die Räder von Traktoren und trieben wie kreisrunde Flöße auf dem Wasser.

»Monsterscheiße, sind die riesig«, sagte Brandon erstaunt. »Darauf könnte man ein Nickerchen halten!«

»Du würdest untergehen wie die Titanic, wenn du einen Fuß daraufsetzt.« Ich trat näher an den Teich. Mit der Spitze meines Gehstocks stupste ich eine Seerose an. Sie schwankte sanft hin und her. »Ab jetzt gilt höchste Konzentration. Hannah, hast du eine Ahnung, wo sich unser ungebetener Gast aufhält?«

Sie öffnete gerade die Augen. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, er ist noch da drin.« Sie zeigte auf den Teich. »Ich nehme eine Spur wahr, aber das Wasser dämpft ihre Kraft.«

Brandon stellte seinen Rucksack ab und öffnete ihn. Darin steckten Einmachgläser mit aufgemalten Sigillen. Er nannte sie MEGs, Magische Einsaug-Gläser. Seit er damit am Tag nach unserem Kennenlernen einen Angstzehrer eingesaugt hatte, trug er sie ständig mit sich herum. Dummerweise war ihre Reichweite begrenzt. Man musste also ziemlich nahe an ein Monster herankommen, damit sie wirkten. Mir waren sie ein wenig suspekt, weshalb ich nach wie vor eine scharfe Klinge bevorzugte!

»Will jemand ein MEG?« Brandon hielt eines der Gläser hoch.

»Kannst du das Licht wieder ausmachen?« Ich schirmte die Augen ab. »Du leuchtest damit überall hin wie ein Suchscheinwerfer, der vergessen hat, wonach er sucht.«

Brandon zog die Lippen kraus. »Nein, dafür müsste ich eine der Linien der Sigille unterbr-«

Wie aus dem Nichts schnellte ein Schatten aus dem Wasser, schlang sich um das Einmachglas in Brandons Hand und riss es mit einem dumpfen Pflutsch! in den Teich.

»Was zum Teufel?«

Wir fuhren herum. An der Stelle, wo das Glas untergetaucht war, breiteten sich kreisförmige Wellen aus und ließen die Seerosen schaukeln.

Ich legte die Lampe auf den Boden und streifte hastig den Trenchcoat ab....
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