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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.02.20221. Auflage
Ein True-Crime-Thriller inspiriert von einer wahren Geschichte Ein Mord führt Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer auf die Spur eines erschütternden Sozial-Experiments: der 2. Justiz-Krimi des Bestseller-Duos Florian Schwiecker & Michael Tsokos bietet erneut Hochspannung kombiniert mit außergewöhnlichen Insider-Einblicken! Rocco Eberhardt kann kaum glauben, was den unscheinbaren Timo Krampe in seine Anwaltskanzlei führt. Timo wollte mit seinem Freund Jörg einen Skandal von enormer Sprengkraft aufdecken, doch nun ist Jörg verschwunden. Ermordet, wie Rechtsmediziner Justus Jarmer angesichts der Wasserleiche auf seinem Tisch vermutet. Und auch Timos Leben scheint in Gefahr, denn seine Enthüllung ist wahrlich brisant: Im Rahmen des Granther-Experiments hatten Berliner Jugendämter noch bis 2003 Pflegekinder bewusst an pädophile Männer vermittelt - auch Timo und Jörg. Und die Verantwortlichen sitzen inzwischen an den Schalthebeln der Macht ... Auch im 2. Band ihrer Justiz-Krimi-Reihe lassen der ehemalige Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos wieder tief hinter die Kulissen des deutschen Justiz-Systems blicken. Der spannende Fall um einen Mord vor dem Hintergrund eines Missbrauchs-Skandals ist inspiriert von einer wahren Geschichte. Ihren ersten Fall lösen der Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer im Bestseller »Die siebte Zeugin«.

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller 'Verraten'. Seit einigen Jahren ist er im Management eines führenden globalen Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz in der Medizin tätig und hält Vorträge dazu in der ganzen Welt. Florian Schwiecker empfiehlt regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de. Folgen Sie Florian Schwiecker auf Instagram: @florianschwiecker
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin True-Crime-Thriller inspiriert von einer wahren Geschichte Ein Mord führt Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer auf die Spur eines erschütternden Sozial-Experiments: der 2. Justiz-Krimi des Bestseller-Duos Florian Schwiecker & Michael Tsokos bietet erneut Hochspannung kombiniert mit außergewöhnlichen Insider-Einblicken! Rocco Eberhardt kann kaum glauben, was den unscheinbaren Timo Krampe in seine Anwaltskanzlei führt. Timo wollte mit seinem Freund Jörg einen Skandal von enormer Sprengkraft aufdecken, doch nun ist Jörg verschwunden. Ermordet, wie Rechtsmediziner Justus Jarmer angesichts der Wasserleiche auf seinem Tisch vermutet. Und auch Timos Leben scheint in Gefahr, denn seine Enthüllung ist wahrlich brisant: Im Rahmen des Granther-Experiments hatten Berliner Jugendämter noch bis 2003 Pflegekinder bewusst an pädophile Männer vermittelt - auch Timo und Jörg. Und die Verantwortlichen sitzen inzwischen an den Schalthebeln der Macht ... Auch im 2. Band ihrer Justiz-Krimi-Reihe lassen der ehemalige Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos wieder tief hinter die Kulissen des deutschen Justiz-Systems blicken. Der spannende Fall um einen Mord vor dem Hintergrund eines Missbrauchs-Skandals ist inspiriert von einer wahren Geschichte. Ihren ersten Fall lösen der Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer im Bestseller »Die siebte Zeugin«.

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller 'Verraten'. Seit einigen Jahren ist er im Management eines führenden globalen Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz in der Medizin tätig und hält Vorträge dazu in der ganzen Welt. Florian Schwiecker empfiehlt regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de. Folgen Sie Florian Schwiecker auf Instagram: @florianschwiecker
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426463673
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.02.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
SpracheDeutsch
Dateigrösse3024 Kbytes
Artikel-Nr.8384810
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

13. Kapitel

Berlin-Moabit, Institut für Rechtsmedizin:
Donnerstag, 10. September, 10.43 Uhr

Mit fachkundigem Blick sah Doktor Justus Jarmer auf den Körper herab, der vor ihm auf dem Sektionstisch lag. Unfall, Suizid oder Tötungsdelikt? Die Polizei hält Letzteres zumindest immer noch für möglich, wenn auch eher für unwahrscheinlich, überlegte er. Auf deren Veranlassung hatte die Staatsanwältin beim zuständigen Richter die Obduktion beantragt. Das war in der Regel eine reine Formsache, denn den Anträgen wurde in neunundneunzig Prozent der Fälle stattgegeben. Und das aus gutem Grund. Die Richter wussten, dass sich kein Staatsanwalt freiwillig unnötige Arbeit ans Bein binden würde, was nach einer Obduktion mit allem damit verbundenen Papierkram und den gegebenenfalls noch nachfolgenden Untersuchungen und Zusatzgutachten zwingend die Folge war. Und einem solchen Beschluss auf Durchführung der Obduktion hatte Jarmer es zu verdanken, dass der noch unbekannte Tote jetzt vor ihm auf dem blanken Stahl des Sektionstisches lag. Todesursache unklar. Doch in gut einer Stunde würde er mehr wissen, wenngleich er bereits eine Vermutung hatte. Dass der Mann keinerlei Geld und Papiere bei sich trug, hatte er schon von Hauptkommissarin Müller gehört. Obwohl Jarmer klar war, dass das nichts zu bedeuten hatte. Der Mann hätte sein Portemonnaie ja gar nicht dabeihaben müssen, als er ins Wasser geriet, oder es war in der Strömung aus der Tasche gerutscht. Doch sein Instinkt sagte ihm, dass das hier nicht zwangsläufig der Fall gewesen sein musste. Und auf seinen Instinkt konnte er sich in der Regel verlassen.

Bevor Jarmer mit seiner Arbeit begann, ging er noch einmal alle Informationen des Falles durch, die ihm vorlagen. Dabei ließ er mit der rechten Hand unaufhörlich und in atemberaubendem Tempo einen Kugelschreiber um seine Finger kreisen. Ein Tick, der noch aus seiner Jugend stammte und bei ihm Zeichen höchster Konzentration war. Jarmer blickte auf die Notizen vor sich. Es war gegen zwölf Uhr gewesen, als Enno Friedrich die Leiche des Mannes am Vortag aus dem Wasser gezogen hatte. Friedrich hatte die leblose Person von der gegenüberliegenden Straßenseite aus im Wasser wahrgenommen, kurz nachdem er einen Discounter verlassen hatte. Als er den Körper geborgen und an Land gezogen hatte, wählte er den Notruf. Den Rettungssanitätern war sofort klar, dass hier jegliche ärztliche Hilfe zu spät kommen würde, denn schon ein erster oberflächlicher Blick zeigte, dass längst die Leichenfäulnis eingesetzt hatte.

Der Tote trug eine dunkle Hose und eine Jeansjacke, darunter ein T-Shirt. Der linke Fuß steckte in einer dunkelblauen Socke mit großen, bunten Punkten, der rechte Fuß war nackt. Die wenig später eingetroffenen Beamten der Schutzpolizei hatten die völlig durchnässte und verschmutzte Kleidung des Toten auf Ausweispapiere oder andere Identitätshinweise untersucht, ohne jedoch fündig zu werden. Das ist nicht eben viel, dachte Jarmer, aber ein Anfang.

Er blickte er zu Jeanine Öttinger, seiner Sektionsassistentin, hinüber, die an der Stirnseite des Obduktionstisches stand. Aus ihren hellen, blauen Augen erwiderte sie Jarmers Blick.

»Ein Fall für die Mordkommission?«, fragte sie und traf damit genau den Gedanken, der dem Rechtsmediziner ebenfalls durch den Kopf ging.

»Schwer zu sagen, aber gleich wissen wir mehr.«

Der Hintergrund von Öttingers Frage war allerdings von wesentlicher Bedeutung. Denn wenn sich der Verdacht eines Tötungsdeliktes während seiner Untersuchung bestätigte, musste Jarmer die Obduktion sofort abbrechen und die Mordkommission darüber in Kenntnis setzen.

Diese würden dann, wie es in Berlin üblich war, kurz darauf, meist in Begleitung der zuständigen Staatsanwältin oder dem zuständigen Staatsanwalt, aber immer mit einem Fotografen der Spurensicherung in das Rechtsmedizinische Institut kommen.

Jarmer warf einen prüfenden Blick auf den Toten, dann sagte er: »Lassen Sie uns anfangen. Sobald wir einen Hinweis auf ein mögliches Gewaltdelikt haben, schalten wir die Mordkommission ein. Wenn sich das Ganze aber als Unfall herausstellt, wollen wir die Kollegen nicht umsonst bemüht haben.«

Öttinger nickte, und Jarmer begann mit der äußeren Leichenschau, wobei er jedes noch so kleine Detail mit seinem Diktiergerät aufzeichnete.

Er ging dabei systematisch vor und untersuchte zunächst die Kleidung des Toten. Er konnte keinen Hinweis auf etwaige Defekte sehen, die von Stich- oder Schussverletzungen hätten herrühren können. Ebenso wenig sah er blutsuspekte Antragungen an der Kleidung, was auch nicht weiter verwunderlich war. Denn der bekleidete Körper hatte sich augenscheinlich bereits längere Zeit im Wasser befunden.

Im nächsten Moment erhellte sich allerdings seine Miene. »Schauen Sie mal«, sagte Jarmer mit einem wissenden Lächeln auf dem Gesicht und deutete neben die linke Brustwarze des Toten. »Was meinen Sie, was das hier ist?«

Öttinger beugte sich jetzt ebenfalls über den Toten.

»Sieht aus wie ein Leberfleck, oder?«, erwiderte sie mit zweifelndem Ton, offensichtlich unsicher, ob sie nicht etwas übersehen hatte.

»Stimmt. Auf den ersten Blick schon. Aber schauen Sie noch mal etwas genauer hin.«

»Das gibt es doch nicht«, rief Öttinger dann überrascht, nachdem sie die betreffende Stelle ein zweites Mal und jetzt mit deutlich größerer Sorgfalt begutachtet hatte.

»Das ist kein Leberfleck, das ist eine dritte Brustwarze. Hier, direkt unter seiner eigentlichen linken Brustwarze.«

»Stimmt, eine akzessorische Mamille«, erwiderte Jarmer und zog die Augenbrauen hoch. »Wie bei Scaramanga.«

Fragend blickte Öttinger ihn an.

»Scaramanga. Der Mann mit dem goldenen Colt«, erklärte Jarmer. »Aus dem James-Bond-Film.«

Ganz offensichtlich hatte sie keine Ahnung, wovon er sprach, was Jarmer auf ihr junges Alter zurückführte. Lustig, dachte er, zu meiner Zeit hätte das jeder gewusst, ehe er den Gedanken genauso schnell beiseiteschob, wie er ihm gekommen war. Konzentriert wandte er sich wieder der Untersuchung zu.

»Die dritte Brustwarze«, sagte er zu seiner Assistentin, die wegen ihrer ersten Antwort noch immer etwas enttäuscht schien, »konnte man bei der vorliegenden Leichenfäulnis tatsächlich leicht übersehen. Also lassen Sie uns weitermachen. Mal sehen, welche Hinweise auf seine mögliche Identität er noch für uns bereithält.«

Jarmer widmete sich wieder dem vor ihm liegenden Körper. Wasserleichen sind wirklich kein schöner Anblick, dachte er. Und die hier machte dabei keine Ausnahme. Ganze Flächen der Haut waren graugrün verfärbt, teilweise hatten sich Hautpartien abgelöst und hingen am Körper wie dünne Streifen von schmutzigem Pergamentpapier. An der Haut von Händen, Füßen und Ohren, aber auch über den Knien und Ellenbogengelenken hatte sich die aus abgestorbenen Hautzellen bestehende Hornhaut mit Wasser vollgesaugt und war deshalb aufgequollen, was ihr einen schrumpeligen Aspekt verlieh und von den Rechtsmedizinern als Waschhaut bezeichnet wurde.

Jarmer sprach seine Befunde weiter in sein Diktiergerät und beschrieb die Waschhaut, die die gesamten Handinnenflächen und die Fußsohlen kreideweiß verfärbt erscheinen ließ. Außerdem hielt er im Diktafon fest, dass sich die Haut der Finger- und Zehenspitzen einschließlich der Nägel schon deutlich abzulösen begann.

Vielleicht gar nicht schlecht, dachte Jarmer für einen kleinen Moment, dass wir heute keine Polizeibeamten hier haben. Nur zu gut war ihm der letzte Fall noch in Erinnerung, als er vor etwa einer Woche eine Wasserleiche obduziert hatte. Der Anblick hatte Kommissar Siegling, an sich ein hartgesottener Ermittler der Mordkommission, dazu gebracht, den Obduktionssaal für ein paar Minuten zu verlassen, um frische Luft zu schnappen. Die Kombination aus Geruch und Anblick von Wasserleichen war eben nicht für jeden etwas.

»Gucken Sie mal hier«, rief Öttinger, die sich gerade daranmachen wollte, den Leichnam für die Inspektion der Körperrückseite umzudrehen, und zeigte auf die Fußrücken des Toten. »Da hat sich ein dünner, glitschig grüner Algenfilm gebildet. Das sieht ja ein bisschen aus wie bei einem Schiffsrumpf, der lange nicht gereinigt wurde.«

»Stimmt. So kann man das sagen«, erwiderte Jarmer. »Und daraus können wir auch schließen, dass unser Mann schon einige Zeit im Wasser gelegen haben muss.«

Wie lange das aber genau war, konnte er noch nicht einschätzen. Denn weder Leichenfäulnis, Waschhautbildung noch die Besiedlung von Wasserleichen durch Algen oder andere marine Flora folgen nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten.

Als Nächstes untersuchte Jarmer die graugrün verfärbte Brust- und Bauchhaut des Toten.

»Sehen Sie mal«, sagte Jarmer zu Öttinger gewandt. »Die Natur, in diesem Fall die postmortalen Artefakte, sind ein wahres Wunderwerk. Sieht fast so aus, als hätte ein Laie mit unruhiger Hand ein braunschwarzes Spinnennetz auf unseren Mann tätowiert.«

»Ja«, erwiderte die Sektionsassistentin, offensichtlich ebenso fasziniert wie Jarmer, »Durchschlagen des Gefäßnetzes.«

»Korrekt«, erwiderte Jarmer. »Hier zeichnen sich die unter der Haut gelegenen Blutgefäße ab, in denen sich, wie im gesamten Körper, der rote Blutfarbstoff unter Bakterieneinfluss während des Fäulnisprozesses dunkel verfärbt.«

Wie bist du ums Leben gekommen? Was ist in den Minuten vor deinem Tod passiert?, fragte sich Jarmer und betrachtete den Körper, der für ihn weniger ein Mensch als vielmehr nur noch eine bloße...
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Autor

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller "Verraten". Seit einigen Jahren ist er im Management eines führenden globalen Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz in der Medizin tätig und hält Vorträge dazu in der ganzen Welt. Florian Schwiecker empfiehlt regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de.Folgen Sie Florian Schwiecker auf Instagram: @florianschwieckerProf. Dr. Michael Tsokos, Jahrgang 1967, ist Professor für Rechtsmedizin und leitet das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Michael Tsokos ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und regelmäßig als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für das BKA bei der Identifizierung der Opfer von Terrorangriffen und Massenkatastrophen. Seine bisherigen 26 Bücher waren allesamt SPIEGEL-Bestseller. Folgen Sie Michael Tsokos auf Instagram: @dr.tsokos

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt