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A.R.T. - Coup zwischen den Sternen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am02.11.20221. Auflage
Eine Kunstausstellung im All. Ein begehrtes Objekt. Nur eine Frau kann es schützen. Kunst dient den Reichen. Und die Erde ist dafür nicht mehr rentabel genug. Das haben die hiesigen Kunstgalerien verstanden und ihre Versteigerungen in die Weite zwischen den Sternen verlagert: Auf Luxusraumschiffen der Extraklasse können illustre Kunstliebhaber nun ihrem Vergnügen frönen und ungestört Milliarden für die kostbaren Schätze ausgeben. Doch auch im All bedarf es eines besonderen Schutzes, sei es nun vor Kunstschändern, Möchtegern-Dieben oder religiösen Fanatikern. Dafür ist Savoy Midthunder zuständig. Sie arbeitet bei ArtSecure, einer Sicherheitsfirma, die sich auf die Bewachung von Kunstauktionen im Weltall spezialisiert hat. Ihr neuer Auftrag: Sie und ihr Team sollen ein ebenso geheimnisvolles wie spektakuläres Objekt während einer Auktion schützen. Doch darauf haben es mehrere Gruppen abgesehen, darunter auch Savoys Exfreundin! Ein Wettlauf gegen die Zeit und Savoys Gefühle beginnt.  »A.R.T. - Coup zwischen den Sternen« ist ein actiongeladener Science-Fiction-Thriller und eignet sich perfekt für alle Fans von Heist-Geschichten und Gaunerkomödien. 

Kris Brynn schreibt unter verschiedenen Namen Krimis, SF und Gegenwartsliteratur. Ihr Roman 'The Shelter' wurde 2019 in der Kategorie 'Bestes Debüt' mit dem Literaturpreis SERAPH ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart. Näheres über die Autorin finden Sie unter www.schreibkosmos.de.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine Kunstausstellung im All. Ein begehrtes Objekt. Nur eine Frau kann es schützen. Kunst dient den Reichen. Und die Erde ist dafür nicht mehr rentabel genug. Das haben die hiesigen Kunstgalerien verstanden und ihre Versteigerungen in die Weite zwischen den Sternen verlagert: Auf Luxusraumschiffen der Extraklasse können illustre Kunstliebhaber nun ihrem Vergnügen frönen und ungestört Milliarden für die kostbaren Schätze ausgeben. Doch auch im All bedarf es eines besonderen Schutzes, sei es nun vor Kunstschändern, Möchtegern-Dieben oder religiösen Fanatikern. Dafür ist Savoy Midthunder zuständig. Sie arbeitet bei ArtSecure, einer Sicherheitsfirma, die sich auf die Bewachung von Kunstauktionen im Weltall spezialisiert hat. Ihr neuer Auftrag: Sie und ihr Team sollen ein ebenso geheimnisvolles wie spektakuläres Objekt während einer Auktion schützen. Doch darauf haben es mehrere Gruppen abgesehen, darunter auch Savoys Exfreundin! Ein Wettlauf gegen die Zeit und Savoys Gefühle beginnt.  »A.R.T. - Coup zwischen den Sternen« ist ein actiongeladener Science-Fiction-Thriller und eignet sich perfekt für alle Fans von Heist-Geschichten und Gaunerkomödien. 

Kris Brynn schreibt unter verschiedenen Namen Krimis, SF und Gegenwartsliteratur. Ihr Roman 'The Shelter' wurde 2019 in der Kategorie 'Bestes Debüt' mit dem Literaturpreis SERAPH ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart. Näheres über die Autorin finden Sie unter www.schreibkosmos.de.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426464946
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum02.11.2022
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4635 Kbytes
Artikel-Nr.9138371
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Nur eine Schockgranate

11 Tage bis zur Auktion


Schon während der Ausbildung sagen sie dir, was alles auf dich zukommen kann. Dass du keine Angst zeigen darfst, erst mal mitspielen musst - denn es gibt immer ein Morgen, immer einen Ausweg, und du wirst ihn finden. Sie sagen dir, dass du dich in diesem Moment gleichzeitig verletzlich und unverwundbar fühlen wirst. Aber dass du die Mimose in dir beiseiteschieben musst, damit die Unverwundbarkeit die Waagschale zu ihren Gunsten kippen lassen kann. Du musst Wonder Woman sein. Dann wirst du es überleben. Dann bist du die Größte, Schnellste, kannst über drei aneinandergereihte Gleiter springen und dabei deine Waffe im Sprung abfeuern. Ob du das wirklich draufhast, spielt in dem Moment genauso wenig eine Rolle wie die Frage, ob du säufst, rauchst oder dir etliche Liebhaber wie Hamster hältst. Es geht nur darum, fehlerlos zu funktionieren und dir einzureden, du könntest es, wenn es darauf ankäme.

Ich bemühe mich. Ich bemühe mich wirklich.

 

Undatierte Datei, abgelegt unter »Dies ist kein Apfel«,
privater Infostick von Savoy Midthunder


Schon fünf Minuten zu spät. Savoy öffnete die Eingangstür des Firmengebäudes von ArtSecure, eilte mit langen Schritten durch die Lobby auf die Aufzüge zu und wollte gerade auf einen der Anforderungsknöpfe eindreschen, als sie hinter ihrem Rücken etwas über den Boden rollen hörte. Sie drehte sich um und sah die Granate, die noch einige Meter auf sie zuholperte und dann in der Mitte der Vorhalle liegen blieb. Danach folgten circa fünf Sekunden unheimlicher Stille, die schließlich in einem donnernden Knall und einem gleißenden Licht erstarb.

Die unerwartete Helligkeit ließ Savoy die Arme hochreißen, und ein plötzlich auftretender Schwindel fegte sie von den Füßen, als sei sie ein vertrocknetes Blatt, das der Sturm von einem Ast reißt. Zeitgleich schrillten die Alarmsirenen wie eine Schar kreischender Eichelhäher. Ihr rechter Arm war aufgeschürft, ihre Schläfe pochte unangenehm, und ihre Sicht war leicht verschwommen. In ihren Ohren brauste es.

Eine halbe Minute lang kam ihr Bewusstsein zu einer Art Stillstand, bevor direkt vor ihrem Gesichtsfeld eine Schrift auftauchte. Geringe Alarmstufe, las sie. Eine weitere Attacke auf die Zentrale durch den Hogarth Club. Auswirkung gleich null. Bewahren Sie Ruhe.

Der Knall, der grelle Blitz, der Sturz, der Schlag auf den Kopf. Savoy zwang sich zur Konzentration und blinzelte zweimal kurz hintereinander, um die AR-Anwendung zu schließen. Sofort verschwanden die vier Angaben. Noch halb im Liegen sah sie sich um. Die Info stand wie angenagelt hinter der Rezeptionstheke, schien aber funktionstüchtig zu sein, davor kniete jemand von der Sicherheit mit gezogener Waffe. Sie nickte selbstsicher in seine Richtung.

»Nur eine Schockgranate«, rief er ihr zu.

Fehlerlos funktionieren. Die Mimose beiseiteschieben. Savoy ignorierte den Gong in ihren Ohren, zwang sich dazu, aufzustehen, und bedeutete dem Kollegen durch ein weiteres Nicken, dass mit ihr alles in Ordnung war. Unverwundbarkeit statt Verletzlichkeit. Die Waagschale kippen lassen.

Drei weitere Angaben erschienen auf ihren AR-Kontaktlinsen: Begeben Sie sich zum besprochenen Treffpunkt. Konferenz mit Dr. Bonnier nicht abgesagt. Business as usual, B. Kremer.

Savoy klopfte demonstrativ lässig den nicht vorhandenen Staub von der Hose, tastete vorsichtig ihre Stirn ab und betrachtete anschließend ihre Finger. Kein Blut. Keine Platzwunde.

Mit einem enervierend hohen Pling öffneten sich die Fahrstuhltüren, und sie trat ein, betrachtete sich sorgfältig im Spiegel, der die gesamte hintere Liftwand einnahm, und stellte mit Erleichterung fest, dass sie immer noch präsentabel aussah. Sie löste den Haargummi, fasste den Pferdeschwanz erneut zusammen, korrigierte den Sitz ihrer Lederjacke und atmete einmal tief durch.

»Anna, Bob, Ebbe, Gag, Hannah, Kajak ...« Eine Liste von Palindromen half ihr, zu entspannen. Kremer hatte ihr nicht mitgeteilt, warum er ausgerechnet sie bei der Konferenz dabeihaben wollte, aber sie würde es in wenigen Minuten erfahren. Im Stillen zählte sie weiter Begriffe auf. Der Aufzug erreichte in dem Augenblick sein Ziel, als sie bei »Reliefpfeiler« angekommen war. Entschlossen trat sie auf den Korridor des dritten Untergeschosses.

*â*â*

Das kleine grüne Licht für eingehende Anrufe an Caius´ Armbanduhr begann zu leuchten, und er stellte sein Whiskeyglas ab. Mit einem entschuldigenden Lächeln sah er auf das Display, während seine Begleiterin sich an seinen Bizeps schmiegte.

»Geh ruhig ran«, flüsterte sie in sein Ohr, und ihre Fingerspitzen kletterten seinen Unterarm hinauf.

Für einen kurzen Moment wurde Caius unnatürlich heiß, dann räusperte er sich, stand auf, trat an die marmorne Balkonbrüstung, drückte auf das immer noch blinkende Licht und hielt das Handgelenk an sein Ohr.

»Ein Notruf vom Krankenhaus der Barmherzigen Elisabeth an Dr. Fichtner. Ihre Abteilung verfügt momentan über zwei freie Betten, das Durchschnittsalter der Patienten beträgt vierundsiebzig Jahre, wobei der prozentuale Anteil der weiblichen ...«

»Einleitung überspringen«, raunzte er.

»Nehmen Sie diesen Anruf an?«

»Ja, verdammt!« Die dämlichen ausschweifenden Einleitungen bei jedem Anruf könnten sich die Blechbüchsen in den Hintern stecken, dachte Caius. Überflüssig wie ein Kropf und alles andere als effektiv.

»Ein Notfall, Dr. Fichtner«, wiederholte die weibliche Stimme monoton.

Caius hätte sich gerne eine langbeinige Blondine dazu vorgestellt, wusste aber sehr wohl, dass er mit einer Datenbank sprach.

»Hast du eben schon gesagt. Was ist mit Dr. Braun?«

»Dr. Braun ist auf dem Weg nach Brasilien.«

Er erinnerte sich. Sein Kollege gönnte sich einen Familienurlaub auf Luna 5, einer Freizeitraumstation, die ihren Besuchern ein »sportives Allerlei« versprach. Was auch immer man sich darunter vorstellen mochte. In Brasilien startete der Raumer, der ehemalige Flughafen in Macapá hatte sich zum Weltraumbahnhof gemausert. Sehr gut, der Kollege war also unabkömmlich, was hieß, dass er selbst die OP durchführen könnte.

»Welche Art Notfall?«, hakte er ungeduldig nach. Dass die Blechbüchse zuerst einen verbalen Dünnschissanfall bekam und danach wortkarg wurde, sollte sich auch mal ein Techniker anschauen.

»Gleiterunfall.«

Also das Übliche, dachte Caius. Eine alkoholisierte Schnupfnase, die vor ihrem Betthasen den Macho raushängen lassen wollte. Den Gedanken kannte er aus seinem eigenen Leben, aber er war vorsichtig. Andere jedoch nicht. Dem Herrn sei´s gedankt, denn das könnte für ihn einen fetten Obolus bedeuten. In einer staatlichen Klinik musste man schauen, wo man als Mediziner blieb.

»Bin unterwegs.« Er fuhr über das Display und ließ den Arm sinken.

Nachdem er überstürzt gezahlt und sich so angemessen wie nötig und so fix wie möglich von seiner Begleiterin verabschiedet hatte, schnappte er sich ein Taxi. Sein Magen knurrte - er hoffte, die Schönheit mit den großen dunklen Augen aß ohne ihn. Er konnte Hungerhaken nicht ausstehen, und er hatte vor, das Date zu wiederholen.

Im Gleiter ließ er sich auf den Rücksitz fallen und gab sein Ziel an. Das fahrerlose Taxi kam ihm momentan ganz recht. Kein Gequatsche. Keine forschenden Blicke im Rückspiegel. Nur Fahren.

Als das Auto nach einer Weile an der gut in Schuss gehaltenen Münchner Residenz und dem gepflegten Hofgarten vorbei Richtung Spital schwebte, hoffte Caius inständig, dass es sich bei dem Unfallopfer um einen Prominentensohn handelte. Der eine zahlungskräftige Familie im Rücken hatte. Was ihm den Abend jetzt endgültig versauen würde, wäre ein Jüngelchen aus der Mittelschicht, dessen Erzeuger nur das Allernötigste springen ließe, um den Sohnemann wieder zurück in den Sattel zu hieven. Denn das bedeutete: Caius´ Anteil wäre kleiner.

An den Maximiliansanlagen angekommen, stürzte er sich aus dem Gleiter, stürmte ins Krankenhaus Richtung Patientenannahme und baute sich schwer atmend vor der Infothek auf. Schnelligkeit war ausschlaggebend. Wer zuerst kam, durfte zuerst operieren. Der Scanner nahm sein Sehorgan in Augenschein, und gleich darauf meldete sich die Stimme der Info wieder. Der Blechkasten stand hinter dem Tresen, gesichtslos, weiß, quadratisch, und blinkte entrüstet.

»Dr. Fichtner! Bitte benutzen Sie den Antibiotika-Injektor.«

»Aber, ich habe erst gestern ...«, setzte Caius an, wurde aber sofort abgewürgt.

»Ein neuer multiresistenter Keim wurde identifiziert und ein Antibiotikum entwickelt. Bitte benutzen Sie den Injektor.«

Er seufzte, folgte aber der Anweisung. Nachdem seit einigen Jahren die Pharmaindustrie zur Entwicklung neuer Medikamente KI hinzuzog, die feste Denkmuster durchbrach, neue Verbindungen schaffte und nüchtern, neutral und unbelastet durch persönliche Erfahrungen an die Analyse heranging, hatte sich die Zulassungszeit für neue Wirkstoffe um zehn Jahre verkürzt. Neue Antibiotikacocktails sprossen nahezu wöchentlich aus den Laboren.

»Wir freuen uns, dass Sie sich die Zeit genommen haben, zu erscheinen, müssen aber mitteilen, dass ein anderer Kollege den Fall inzwischen übernommen hat«, teilte ihm die Info mit, nachdem er die Manschette seines Hemdes wieder zugeknöpft hatte.

»Wie ... Wer soll das sein?«, brachte Caius kurzatmig hervor,...
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