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Kritik der Verbandsstrafe.

Dissertationsschrift
BuchKartoniert, Paperback
354 Seiten
Deutsch
Duncker & Humbloterschienen am29.10.1998
Die Erfahrung verbandsbezogenen Unrechts läßt die Forderung nach Strafen gegen Verbände und insbesondere Unternehmen laut werden - und zwar über die bestehende Geldbußenregelungen des Ordnungswidrigkeitenrechts und des europäischen Rechts hinaus.

Der Verfasser untersucht, ob eine solche dem internationalen Trend folgende Verbandsbestrafung begründbar ist. Dabei erweist sich eine einheitliche Begründung von Individual- und Kollektivstrafe als unmöglich. Sie muß entweder für das gesamte Strafrecht auf eine subjektive Zurechnung und damit das Schuldprinzip verzichten. Oder es wird eine mit individueller Freiheit und Verantwortung gleichermaßen unvereinbare Reflexionsfähigkeit der Kollektivperson angenommen. Auch die Anknüpfung an Taten der Verbandsorgane oder -mitglieder gewährleistet die Einheit des Strafrechts nicht. Sie führt in zirkuläre "Zurechnungen" oder verstrickt sich in eine widersprüchliche Gemengelage von individueller und korporativer "Schuld". Die Verbandsstrafe muß daher ausschließlich durch Präventionszwecke legitimiert werden. Auch diese lassen sich nur gegenüber reflexionsfähigen Wesen verwirklichen, so daß die Verbandssanktion zielgerichtet und dem Schuldprinzip zuwider potentiell alle Mitglieder betrifft: die Strafwirkung gegenüber den Schuldigen ist nicht sichergestellt, es werden Unschuldige bestraft und Adressaten einer hinzutretenden Individualstrafe doppelt bestraft. Als individualstrafrechtliche Alternative wird insbesondere die Geschäftsherrenhaftung diskutiert.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR89,90

Produkt

KlappentextDie Erfahrung verbandsbezogenen Unrechts läßt die Forderung nach Strafen gegen Verbände und insbesondere Unternehmen laut werden - und zwar über die bestehende Geldbußenregelungen des Ordnungswidrigkeitenrechts und des europäischen Rechts hinaus.

Der Verfasser untersucht, ob eine solche dem internationalen Trend folgende Verbandsbestrafung begründbar ist. Dabei erweist sich eine einheitliche Begründung von Individual- und Kollektivstrafe als unmöglich. Sie muß entweder für das gesamte Strafrecht auf eine subjektive Zurechnung und damit das Schuldprinzip verzichten. Oder es wird eine mit individueller Freiheit und Verantwortung gleichermaßen unvereinbare Reflexionsfähigkeit der Kollektivperson angenommen. Auch die Anknüpfung an Taten der Verbandsorgane oder -mitglieder gewährleistet die Einheit des Strafrechts nicht. Sie führt in zirkuläre "Zurechnungen" oder verstrickt sich in eine widersprüchliche Gemengelage von individueller und korporativer "Schuld". Die Verbandsstrafe muß daher ausschließlich durch Präventionszwecke legitimiert werden. Auch diese lassen sich nur gegenüber reflexionsfähigen Wesen verwirklichen, so daß die Verbandssanktion zielgerichtet und dem Schuldprinzip zuwider potentiell alle Mitglieder betrifft: die Strafwirkung gegenüber den Schuldigen ist nicht sichergestellt, es werden Unschuldige bestraft und Adressaten einer hinzutretenden Individualstrafe doppelt bestraft. Als individualstrafrechtliche Alternative wird insbesondere die Geschäftsherrenhaftung diskutiert.
Details
ISBN/GTIN978-3-428-09506-3
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr1998
Erscheinungsdatum29.10.1998
Reihen-Nr.90
Seiten354 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht480 g
Illustrationen353 S.
Artikel-Nr.11238715
Rubriken
GenreRecht

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsübersicht: A. Einleitung - B. Verbandskriminalität und bestehende Kollektivsanktionen: Relativierung personaler Verantwortung im Kollektiv - Nicht repressive Sanktionen: Sanktionslücken und Übergänge zur Strafe - Verbandsgeldbuße (
30 OWiG) - Die Unternehmensbebußung im Recht der Europäischen Gemeinschaften - Die internationale Entwicklung zu verbandsstrafenden Sanktionen - Ergebnis - C. Einheitliche Strafbegründung für alle Normadressaten: Formale Straffähigkeit von Verbänden: abstrakte Rechtspersonalität - Normativismus und Natürlichkeit - Die Gesamtperson: Kollektivsubjektivität und Repräsentation - Ergebnis - D. Eigenständige Verbandsstrafenbegründung und die Bestrafung Unschuldiger: Strafrechtliche Nebensysteme - Die Bestrafung Unschuldiger - Ergebnis - E. Personalisierte Organisationsverantwortung (Geschäftsherrenhaftung) und die Sicherstellung des Schuldausgleichs: Strafrechtliche Personalisierung von Organisationsverantwortung - Die Sicherstellung des Schuldausgleichs - Ergebnis - F. Schluß - Literaturverzeichnis - Sachwortverzeichnis
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