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Herrschaft und Verwaltung in der Frühen Neuzeit

BuchKartoniert, Paperback
200 Seiten
Deutsch
Duncker & Humbloterschienen am04.02.2014
Ausgehend von der klassischen Annahme Max Webers, wonach Herrschaft im Alltag Verwaltung sei, analysiert der Sammelband Kommunikationsprozesse zwischen Herrschaft, Administration und Administrierten in europäischen Territorien der Frühen Neuzeit. Der verbreiteten Vorstellung, dass diese Kommunikationsprozesse weitgehend von Befehl und Gehorsam bestimmt waren, setzen die in diesem Band versammelten Einzelstudien differenzierte historische Analysen der Konstellationen und Dynamiken des Dreiecksverhältnisses entgegen. Die Beiträge widmen sich den spezifischen Formen und Verfahren der Kommunikation zwischen Landesherrn, Verwaltungen und Untertanen, und befassen sich mit deren sprachlicher Ausgestaltung. Zudem fokussieren mehrere Beiträge den Organisationscharakter von Verwaltungen, um das Verhältnis zwischen herrschaftlichen Initiativen und administrativem Handeln, sowie die Rolle von - nicht selten eigendynamischen - Verwaltungspraktiken zu bestimmen. Die hier vorgestellten neuen Ansätze der Verwaltungsgeschichte und Überlegungen zur Verwaltungskultur lösen sich von der konventionellen "Rationalitätserzählung" der Bürokratie in der Moderne, indem sie nach vielfältigen Rationalitäten und Logiken fragen, die das herrschaftliche und administrative Handeln in der Vormoderne prägten.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR49,90

Produkt

KlappentextAusgehend von der klassischen Annahme Max Webers, wonach Herrschaft im Alltag Verwaltung sei, analysiert der Sammelband Kommunikationsprozesse zwischen Herrschaft, Administration und Administrierten in europäischen Territorien der Frühen Neuzeit. Der verbreiteten Vorstellung, dass diese Kommunikationsprozesse weitgehend von Befehl und Gehorsam bestimmt waren, setzen die in diesem Band versammelten Einzelstudien differenzierte historische Analysen der Konstellationen und Dynamiken des Dreiecksverhältnisses entgegen. Die Beiträge widmen sich den spezifischen Formen und Verfahren der Kommunikation zwischen Landesherrn, Verwaltungen und Untertanen, und befassen sich mit deren sprachlicher Ausgestaltung. Zudem fokussieren mehrere Beiträge den Organisationscharakter von Verwaltungen, um das Verhältnis zwischen herrschaftlichen Initiativen und administrativem Handeln, sowie die Rolle von - nicht selten eigendynamischen - Verwaltungspraktiken zu bestimmen. Die hier vorgestellten neuen Ansätze der Verwaltungsgeschichte und Überlegungen zur Verwaltungskultur lösen sich von der konventionellen "Rationalitätserzählung" der Bürokratie in der Moderne, indem sie nach vielfältigen Rationalitäten und Logiken fragen, die das herrschaftliche und administrative Handeln in der Vormoderne prägten.
ZusammenfassungDer Sammelband stellt, im Anschluss an Konzepte wie "akzeptanzorientierte Herrschaft", "Triangulierung" und "empowering interactions", neue Überlegungen und Ergebnisse zur europäischen Verwaltungsgeschichte der Frühen Neuzeit vor. Die Beiträge analysieren in den Rubriken "Herrschaftsvermittlung und Triangulierung", "Indirekte Herrschaft" und "Verwaltungskultur" administrative Kommunikationsprozesse. Dadurch kann das Verhältnis von Herrschaft und Verwaltung genauer bestimmt sowie Prozesse der Bürokratisierung und Herrschaftsverdichtung erklärt werden.
Details
ISBN/GTIN978-3-428-14150-0
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum04.02.2014
Reihen-Nr.101
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht284 g
Illustrationen199 S.
Artikel-Nr.31147533
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Stefan Brakensiek
Einleitung: Herrschaft und Verwaltung in der Frühen Neuzeit

Corinna von Bredow
Die niederösterreichischen Kreisämter als Scharnier zwischen Landesregierung und Untertanen - Kommunikationsprozesse und Herrschaftspraxis

Peter Collmer
Dreieckskommunikation in der polnisch-litauischen Adelsrepublik. Vier Thesen und ein Quellenbeispiel

Simon Karstens
Verteidiger des Glaubens und Verteidiger von Interessen. Herrschaftssicherung durch Kirchen- und Konfessionspolitik am Beispiel Karls VI. in den Südlichen Niederlanden

Hanna Sonkajärvi
Supplikationen als Mittel zur Herrschaftsvermittlung in den Österreichischen Niederlanden im 18. Jahrhundert?

Bettina Severin-Barboutie
Herrschaft durch Kommunikation im napoleonischen Empire. Eingabepraktiken im Großherzogtum Berg

Nicolás Brochhagen
Zur Akzeptanz fürstlicher Herrschaft vor Ort. Landesherrliche Visitation und diskursive Praxis lokaler Akteure (Hessen-Kassel, 17. Jahrhundert)

Birgit Näther
Produktion von Normativität in der Praxis: Das landesherrliche Visitationsverfahren im frühneuzeitlichen Bayern aus kulturhistorischer Sicht

Klaus Margreiter
Die gute Schreibart in Geschäften. Normen und Praxis der Verwaltungssprache ca. 1750-1840

Birgit Emich
Verwaltungskulturen im Kirchenstaat? Konzeptionelle Überlegungen zu einer Kulturgeschichte der Verwaltung

Stefan Haas
Verwaltungsgeschichte nach Cultural und Communicative Turn. Perspektiven einer historischen Implementationsforschung

Barbara Stollberg-Rilinger
Schlusskommentar
mehr
Kritik
"Am Schluss kommentiert B. Stollberg-Rilinger die Ergebnisse der Tagung. Sie betont, dass die Analyse der Kommunikationsprozesse für die Kulturgeschichte der Verwaltung zentral sei. Die theoretischen Instrumentarien sowie die Analyse der symbolischen Dimension von Praktiken sind für eine postmoderne Kulturgeschichte der Verwaltung geeignet. Ihnen ist eine breite Rezeption zu wünschen." Pauline Puppel, in: Historische Zeitschrift, 301 (2) 2015mehr

Autor

Stefan Brakensiek hat seit 2006 den Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Duisburg-Essen inne. Nach einem Studium der Geschichte und der deutschen Literaturwissenschaft promovierte er 1990 mit einer Arbeit zur Privatisierung der ländlichen Gemeingüter in Westfalen und Niedersachsen. Im Jahr 1997 erfolgte die Habilitation an der Fakultät für Geschichtswissenschaft in Bielefeld mit einer Arbeit zur Amtsführung und Lebenswelt von Amtsträgern in der lokalen Justiz und Verwaltung in Hessen im 18./19. Jahrhundert. Seine aktuellen Forschungen betreffen Fragen der Herrschaftskommunikation in den europäischen Fürstenstaaten, die Legitimation dynastischer Herrschaft durch genealogische Artefakte sowie den Umgang mit Kontingenz durch Zukunftshandeln.

Corinna von Bredow schloss im Jahr 2008 ihr Magisterstudium der Geschichte und der Germanistischen Literaturwissenschaft an der TU Dresden ab. Von 2009 bis 2013 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Duisburg-Essen tätig. Im Rahmen ihres Dissertationsprojektes erforscht sie die Herrschaftspraxis und die Kommunikationsprozesse der niederösterreichischen Kreisämter im 18. Jahrhundert.

Birgit Näther ist seit 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl der Geschichte der Frühen Neuzeit, LMU München. Von 2007 bis 2012 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Duisburg-Essen und Münster tätig. Im Jahr 2007 schloss sie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ihr Studium der Fächer Geschichte, Philosophie, Politikwissenschaft und Evangelische Theologie mit dem Ersten Staatsexamen sowie als Magistra Artium ab.
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Herausgegeben:Brakensiek, Stefan
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Bredow, Corinna von
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Näther, Birgit