Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Zucht und Ordnung.

Gewalt gegen Kinder in historischer Perspektive.
BuchKartoniert, Paperback
491 Seiten
Deutsch
Duncker & Humbloterschienen am18.09.2019
Die weitgehende soziale Ablehnung und die rechtliche Ächtung von Gewalt gegen Kinder, wie sie etwa in der UN-Kinderrechtskonvention von 1989/90 zum Ausdruck kommt, stellen zugleich historisch junge, wie offenkundig immer noch fragile Errungenschaften moderner Gesellschaften dar. So deuten die Ergebnisse einer im Jahr 2003 veröffentlichten Studie von UNICEF darauf hin, dass allein in den OECD-Ländern jährlich etwa 3500 Kinder unter 15 Jahren aufgrund von Misshandlung oder Vernachlässigung zu Tode kommen.

Der Sammelband geht den geschichtlichen Wurzeln und Erscheinungsformen von Gewalt gegen Kinder in systematischem und epochenübergreifendem Ansatz für die Zeit seit der Antike nach. In 15 Beiträgen thematisieren deutsche, schweizerische und US-amerikanische Autorinnen und Autoren soziale Praxis, Rechtfertigungsstrategien und wissenschaftliche Deutungsmuster, aber auch Konzepte zur Eindämmung von kindgerichteter Gewalt. Dabei wird deutlich, dass sich deren Geschichte weder als quasi-naturhaft gegebenes intergenerationelles Verhaltensmuster noch als Erfolgshistorie modernen Kinderschutzes hinreichend erfassen lässt.»Discipline and Order. Violence against Children from a Historical Perspective«

This anthology addresses the phenomenon of violence against children in its historical roots and manifestations since antiquity. The 15 contributions provided by German, Swiss and American authors discuss questions of social practice, strategies of legitimation and interpretative models as well as historical concepts for preventing this kind of violence. They make clear that the history of violence against children can neither be convincingly interpreted as a »natural« inter-generational pattern of behaviour nor as a success story of modern child protection.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR99,90

Produkt

KlappentextDie weitgehende soziale Ablehnung und die rechtliche Ächtung von Gewalt gegen Kinder, wie sie etwa in der UN-Kinderrechtskonvention von 1989/90 zum Ausdruck kommt, stellen zugleich historisch junge, wie offenkundig immer noch fragile Errungenschaften moderner Gesellschaften dar. So deuten die Ergebnisse einer im Jahr 2003 veröffentlichten Studie von UNICEF darauf hin, dass allein in den OECD-Ländern jährlich etwa 3500 Kinder unter 15 Jahren aufgrund von Misshandlung oder Vernachlässigung zu Tode kommen.

Der Sammelband geht den geschichtlichen Wurzeln und Erscheinungsformen von Gewalt gegen Kinder in systematischem und epochenübergreifendem Ansatz für die Zeit seit der Antike nach. In 15 Beiträgen thematisieren deutsche, schweizerische und US-amerikanische Autorinnen und Autoren soziale Praxis, Rechtfertigungsstrategien und wissenschaftliche Deutungsmuster, aber auch Konzepte zur Eindämmung von kindgerichteter Gewalt. Dabei wird deutlich, dass sich deren Geschichte weder als quasi-naturhaft gegebenes intergenerationelles Verhaltensmuster noch als Erfolgshistorie modernen Kinderschutzes hinreichend erfassen lässt.»Discipline and Order. Violence against Children from a Historical Perspective«

This anthology addresses the phenomenon of violence against children in its historical roots and manifestations since antiquity. The 15 contributions provided by German, Swiss and American authors discuss questions of social practice, strategies of legitimation and interpretative models as well as historical concepts for preventing this kind of violence. They make clear that the history of violence against children can neither be convincingly interpreted as a »natural« inter-generational pattern of behaviour nor as a success story of modern child protection.
ZusammenfassungDer Sammelband geht den historischen Wurzeln und Erscheinungsformen von Gewalt gegen Kinder in systematischem und epochenübergreifendem Ansatz für die Zeit seit der Antike nach. In 15 Beiträgen thematisieren deutsche, schweizerische und US-amerikanische Autorinnen und Autoren soziale Praxis, Rechtfertigungsstrategien und wissenschaftliche Deutungsmuster, aber auch Konzepte zur Eindämmung von kindgerichteter Gewalt. Dabei wird deutlich, dass sich deren Geschichte weder als quasi-naturhaft gegebenes intergenerationelles Verhaltensmuster noch als Erfolgshistorie modernen Kinderschutzes hinreichend erfassen lässt.
Details
ISBN/GTIN978-3-428-15068-7
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum18.09.2019
Reihen-Nr.120
Seiten491 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht740 g
Illustrationen7 Abb.; 491 S., 7 schw.-w. Abb.
Artikel-Nr.47503945
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Stefan Grüner / Markus Raasch
Einleitung

Stefan Grüner
Gewalt als Erziehungsmittel, Kindesrechte und Kinderschutz. Historische Grundlinien seit der Aufklärung

I. Gewalt in Schule und Familie

Stephanie Kirsch
»Schulen« in Rom und die Kritik an der kindbezogenen Gewalt in der Literatur des ersten nachchristlichen Jahrhunderts

Christiane Richard-Elsner
Gewalt gegen Kinder im Mittelalter. Züchtigung von Kindern in der Lateinschule

Markus Raasch
Erziehung und häusliche Gewalt. Ein Beitrag zur Gesellschaftsgeschichte des Katholizismus im 19. Jahrhundert

Sarina Hoff
Vom Ende der »Prügelpädagogen«. Der Weg zur Ächtung von körperlichen Schulstrafen in Hessen und Rheinland-Pfalz 1945-1974

II. Heime und Kliniken

Rudolf Oswald
»Der Stock ist doch wirklich nicht der Erziehung größte Weisheit«. Die Gewaltdebatte in der katholischen Anstaltspädagogik, 1900-1933

Silke Fehlemann / Frank Sparing
Wiederkehrende Gewalt. (Kriegs-)Kinder in den psychiatrischen Einrichtungen des Rheinlandes 1945-1954

Isabel Richter
Jugendwerkhöfe in Thüringen. Sozialistische Umerziehung zwischen Anspruch und Realität

III. Recht und medizinisch-psychologische Wissenschaften

Anne Purschwitz
Gewalt als Phänomen oder die Schutzwürdigkeit des Kindes. Das Beispiel Sachsen (1680-1860)

Sace E. Elder
Ein gerechtes Maß an Schmerz. Körperliche Züchtigung, die Subjektivität von Kindern und die Grenzen vertretbarer Gewalt im Kaiserreich und der Weimarer Republik

Stefan Grüner
Kinder und Trauma. Zur wissenschaftlichen Konzeptionalisierung von kindlicher Kriegs- und Gewalterfahrung seit dem 19. Jahrhundert

IV. Sexuelle Gewalt gegen Kinder

Rebecca Heinemann
Im Zweifel für das Kind? Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Kaiserreich und in der Weimarer Republik

Dagmar Lieske
Von »Gemeingefährlichen«, »Sittlichkeitsverbrechern« und »Geschändeten«. Die Verfolgung von sexuellem Kindesmissbrauch im Nationalsozialismus

Sonja Matter
Das »unschuldige«, das »verdorbene« und das »traumatisierte« Kind. Die Prekarität des Opferstatus bei sexueller Misshandlung in österreichischen Strafprozessen (1950-1970)

Michael Mayer
Gewalt gegen Kinder und gesellschaftlicher Wandel. Die »Sex Crime Panic« in den USA in den 1950er Jahren

Autorinnen und Autoren

Personen- und Ortsregister
mehr
Kritik
"Um es zusammenzufassen: Es gäbe viele weitere Anmerkungen zu dem facettenreichen, interessanten Band, dessen Lektüre nicht zuletzt auch weiteren Forschungsbedarf deutlich werden lässt." Prof. Dr. Barbara Stambolis, in: Historische Zeitschrift, Bd. 310, Heft 2/2020mehr

Schlagworte

Autor

Stefan Grüner is a research associate at the Institut für Zeitgeschichte München and taught as interim professor at the Ludwig-Maximilians-Universität München and the Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. He published on the history of liberalism in Europe, on socio-economic change in Germany and on violence against children. Markus Raasch is a research associate at the Johannes Gutenberg-Universität Mainz and taught as interim professor at the Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn and the Johannes Gutenberg-Universität Mainz. He published on economic culture, nobility, catholicism and war societies, especially on war children and families.