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Drachenbrut

ab 12 J.
TaschenbuchKartoniert, Paperback
479 Seiten
Deutsch
Blanvaleterschienen am08.05.2007Deutsche Erstausgabe
Eine faszinierende "All-Age"-Fantasy-Saga voll dramatischer Drachenkämpfe, Magie und großer Gefühle!

Als die HMS Reliant eine französische Fregatte aufbringt, kann Captain Will Laurence noch nicht ahnen, wie sehr sich sein Leben bald schon ändern wird. Denn die Fregatte hat eine höchst kostbare Fracht an Bord: ein noch nicht voll ausgebrütetes Drachenei, dem schon bald eine jener sagenhaft mächtigen Flugkreaturen entschlüpfen wird. Will Laurence weiß um seine Pflicht: Er muss dem Drachen einen Namen geben und so der lebenslange menschliche Begleiter dieses Geschöpfes werden. Auch wenn das bedeutet, dass er die Planken seines geliebten Schiffes für immer verlassen und sich in die Lüfte erheben muss - als ein Feuerreiter Seiner Majestät ...

Peter Jackson, der Regisseur von "Der Herr der Ringe", wird "Die Feuerreiter Seiner Majestät" verfilmen!
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEine faszinierende "All-Age"-Fantasy-Saga voll dramatischer Drachenkämpfe, Magie und großer Gefühle!

Als die HMS Reliant eine französische Fregatte aufbringt, kann Captain Will Laurence noch nicht ahnen, wie sehr sich sein Leben bald schon ändern wird. Denn die Fregatte hat eine höchst kostbare Fracht an Bord: ein noch nicht voll ausgebrütetes Drachenei, dem schon bald eine jener sagenhaft mächtigen Flugkreaturen entschlüpfen wird. Will Laurence weiß um seine Pflicht: Er muss dem Drachen einen Namen geben und so der lebenslange menschliche Begleiter dieses Geschöpfes werden. Auch wenn das bedeutet, dass er die Planken seines geliebten Schiffes für immer verlassen und sich in die Lüfte erheben muss - als ein Feuerreiter Seiner Majestät ...

Peter Jackson, der Regisseur von "Der Herr der Ringe", wird "Die Feuerreiter Seiner Majestät" verfilmen!
Details
ISBN/GTIN978-3-442-24443-0
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2007
Erscheinungsdatum08.05.2007
AuflageDeutsche Erstausgabe
Reihen-Nr.1
Seiten479 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht406 g
Illustrationen15 SW-Abb.
Artikel-Nr.10752845
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Im unruhigen Seegang hob und senkte sich das vom Blut der K?fenden gl?ende Deck des franz?sischen Schiffes in Besorgnis erregendem Ma?. Ein Hieb konnte den Mann, der ihn ausf?hrte, ebenso leicht selbst zur Strecke bringen wie das anvisierte Ziel. Im Eifer des Gefechts blieb Laurence keine Zeit, sich ?ber das Ausma?des Widerstandes zu wundern, doch selbst durch den bet?enden Schleier des Schlachtfiebers und das Durch einander von Klingen und Pistolenrauch bemerkte er den gequ?en Ausdruck auf dem Gesicht des franz?sischen Kapit?, w?end dieser seine M?er anfeuerte. Er war auch noch zu erkennen, als sie kurze Zeit sp?r an Deck zusammentrafen und der Mann ?erst widerstrebend seinen Degen ?bergab: Im letzten Augenblick noch schloss sich seine Hand halb um die Klinge, als wolle er sie wieder zur?ckziehen. Laurence blickte empor, um sicherzugehen, dass die Fahne gesetzt worden war, dann nahm er den Degen mit einem stummen Kopfnicken entgegen. Er selbst beherrschte kein Franz?sisch, und so w?rde jedes weitere Gespr? warten m?ssen, bis sein Dritter Leutnant anwesend w? ? jener junge Mann, der im Augenblick unter Deck damit besch?igt war, die franz?sischen Kanonen zu sichern. Mit dem Versiegen der Kampfhandlungen lie?n sich die ?berlebenden Franzosen buchst?ich an Ort und Stelle zu Boden sinken. Laurence bemerkte, dass es weniger waren, als er an Bord einer Fregatte mit sechsunddrei?g Kanonen erwartet hatte. Er sch?ttelte den Kopf und musterte den franz?sischen Kapit?missbilligend: Der Mann h?e sich nie auf einen Kampf einlassen sollen. Abgesehen von der schlichten Tatsache, dass die Reliant selbst im g?nstigsten Fall der Amiti?n Waffen und M?ern leicht ?berlegen gewesen w?, war die Besatzung offenkundig durch Krankheit oder Hunger dezimiert worden. Obendrein befanden sich die Segel ?ber ihnen in einem traurigen Zustand, was nicht der Schlacht, sondern dem Sturm, der erst heute Morgen nachgelassen hatte, zuzuschreiben war. Nur m?hsam war es ihnen gelungen, ?berhaupt eine einzige Breitseite abzufeuern, ehe die Reliant herangekommen war und sie das Schiff geentert hatten. Der Kapit?war augenscheinlich tief best?rzt angesichts der Niederlage, doch er war kein junger Mann mehr, der sich von ?ermut hatte hinrei?n lassen: Er h?e seinen M?ern einen besseren Dienst erweisen sollen, als sie in einen so aussichtslosen Kampf zu schicken. ?Mr. Riley?, sagte Laurence, um die Aufmerksamkeit seines Zweiten Leutnants auf sich zu lenken, ?sorgen Sie daf?r, dass unsere M?er die Verwundeten unter Deck bringen.? Er hakte den Degen des Kapit? an seinen G?rtel, denn er war nicht der Ansicht, dass dem Mann die Ehre geb?hrte, ihn wiederzubekommen, obwohl Laurence normalerweise die Klinge zur?ckgegeben h?e. ?Und schicken Sie nach Mr. Wells.? ?Sehr wohl, Sir?, erwiderte Riley und gab umgehend die notwendigen Anweisungen. Laurence trat an die Reling und schaute hinab, denn er wollte pr?fen, welchen Schaden der Rumpf genommen hatte. Dieser wirkte vergleichsweise unbeschadet, weil Laurence seine M?er angewiesen hatte, Sch?sse unterhalb der Wasserlinie zu vermeiden. Mit Befriedigung dachte er, dass es keine Schwierigkeiten bereiten sollte, das Schiff in den Hafen zu bringen. Seine Haare hatten sich aus seinem kurzen Zopf gel?st und fielen ihm nun in die Augen, w?end er sich vorbeugte. Ungeduldig strich er sie beim Umdrehen zur?ck und verwischte dabei Blut auf seiner Stirn und seinem sonnengebleichten Haar. Dies, seine breiten Schultern und der ernste Gesichtsausdruck, mit dem er seine Beute in Augenschein nahm, verliehen ihm ohne sein Wissen ein wildes ??res, das seinen gew?hnlich nachdenklichen Gesichtsz?gen vollkommen un?lich war. Wells kam an Deck geklettert, um Laurence? Ruf Folge zu leisten, und trat an dessen Seite. ?Sir?, sagte er, ohne darauf zu warten, dass er zum Sprechen aufgefordert wurde. ?Ich bitte um Entschuldigung, doch Leutnant Gibbs sagt, es bef?e sich etwas Sonderbares zwischen der Fracht.? ?Oh. Das werde ich mir ansehen?, antwortete Laurence. ?Bitte teilen Sie diesem Gentleman mit?, er deutete auf den franz?sischen Kapit? ?dass er mir f?r sich und seine Mannschaft sein Ehrenwort geben muss, denn sonst m?ssten sie eingesperrt werden.? Der franz?sische Kapit?antwortete nicht sofort; er betrachtete seine M?er mit einem kl?ichen Gesichtsausdruck. Nat?rlich w?rde es ihnen viel besser ergehen, wenn sie ?ber das Unterdeck verteilt werden konnten, und jede R?ckeroberung des Schiffes war unter den gegebenen Umst?en ohnehin praktisch unm?glich. Und doch z?gerte er, ehe er den Kopf senkte und schlie?ich mit rauer Stimme m?hsam hervorbrachte ?Je me rends?, wobei sein Blick noch j?erlicher wurde. Laurence nickte knapp. ?Er kann in seine Kabine gehen?, sagte er, an Wells gerichtet, und wandte sich ab, um in den Frachtraum hinunterzusteigen. ?Tom, werden Sie mich begleiten? Sehr gut.? Mit Riley auf den Fersen kletterte er hinunter, wo er auf seinen Ersten Leutnant traf, der dort auf ihn wartete. Gibbs? rundes Gesicht gl?te noch immer vor Schwei?und Aufregung: Er w?rde die Prise in den Hafen bringen, und da es sich bei dem Schiff um eine Fregatte handelte, w?rde er mit ziemlicher Sicherheit selbst zum Kapit?bef?rdert werden. Laurence war dar?ber nur m?g erfreut. Auch wenn Gibbs seine Pflichten zuverl?ig erledigt hatte, war ihm dieser Mann doch von der Admiralit?aufgezwungen worden, und sie waren nie richtig miteinander warm geworden. Er hatte Riley auf dem Posten des Ersten Leutnants haben wollen, und wenn es nach ihm gegangen w?, w? es nun Riley, der seine Chance erhielte. Doch so lief es im Dienst der Marine, und er missg?nnte Gibbs sein Gl?ck auch nicht. Trotzdem war er nicht so aus vollem Herzen erfreut, wie er es gewesen w?, wenn Riley sein eigenes Schiff erhalten h?e. ?Nun gut, was gibt es??, fragte Laurence jetzt. Die Matrosen waren um ein merkw?rdig platziertes Schott gedr?t, das sich in den Bereich achternaus ?ffnete, und vernachl?igten ihre Arbeit, die Fracht des aufgebrachten Schiffs in Listen zu verzeichnen. ?Sir, wenn Sie bitte her?berkommen wollen?, sagte Gibbs. ?Machen Sie Platz hier?, befahl er, und die Matrosen zogen sich zur?ck, sodass Laurence nun einen Durchstieg erkennen konnte, der in eine Wand eingelassen war, welche den hinteren Teil des Frachtraums abtrennte. Dies konnte erst vor kurzem geschehen sein, denn das Holz war deutlich heller als bei den Planken, die den Einstieg umrahmten. Er duckte sich, um durch die niedrige T?r zu gelangen, und fand sich in einer kleinen Kammer wieder. Die W?e waren mit dickem Metall verst?t worden, was dem Schiff viel unn?tzes Gewicht eingebracht haben musste, und den Boden hatte man mit altem Segeltuch bedeckt. Dar?ber hinaus gab es einen kleinen Kohleofen in einer Ecke, der allerdings im Augenblick nicht benutzt wurde. Der einzige Gegenstand, der in diesem Raum verstaut worden war, war eine gro? Kiste, die einem Mann ungef? bis zur H?fte reichte und ebenso breit war. Man hatte sie mithilfe von dicken, an Metallringen befestigten Tauen am Boden und an den W?en gesichert. Laurence konnte sich nicht helfen: Er versp?rte lebhafteste Neugier, und nachdem er diese einen Augenblick lang niederzuk?fen versucht hatte, gab er ihr nach. ?Mr. Gibbs, ich denke, wir sollten einen Blick hineinwerfen?, sagte er und gab den Weg frei. Der Deckel der Kiste war sorgf?ig festgenagelt, l?ste sich schlie?ich jedoch unter der Einwirkung vieler williger Helferh?e. Sie nahmen den Deckel ab und holten die oberste Schicht des F?llmaterials heraus, dann beugten sich viele K?pfe gleichzeitig vor, um hineinsp?n zu k?nnen. Niemand sprach ein Wort; schweigend starrte Laurence auf die gl?ende Rundung der Eierschale, die aus dem Strohhaufen herausragte: Es war kaum zu glauben. ?Schicken Sie nach Mr. Pollitt?, sagte er schlie?ich, und seine Stimme klang ein wenig angespannt. ?Mr. Riley, bitte stellen Sie sicher, dass diese Halterungen festsitzen.? Riley antwortete nicht sofort; zu sehr war er in staunendes Starren versunken. Dann riss er sich von seiner Betrachtung mit einem Ruck los, sagte hastig: ?Ja, Sir? und beugte sich vor, um die Befestigungen zu ?berpr?fen. Laurence trat erneut n?r heran und blickte auf das Ei hinab. Was seine Natur anging, konnte es kaum einen Zweifel geben, auch wenn er es nicht aus eigener Erfahrung mit Bestimmtheit sagen konnte. Die ersten Augenblicke der ?erraschung waren verflogen, und so streckte er z?gernd die Hand aus, um sehr vorsichtig die Oberfl?e zu bef?hlen: Sie war glatt und fest unter seiner Ber?hrung. Um gehend zog er die Hand wieder zur?ck, denn er wollte nicht das Risiko eingehen, wom?glich Schaden anzurichten. Auf seine ?blich linkische Weise kam Mr. Pollitt hinunter in den Frachtraum, wobei er sich mit beiden H?en an den Seiten des Niedergangs festhielt und blutige Spuren darauf hinterlie? Er war kein echter Seemann, denn er war erst im sp?n Alter von drei?g Jahren, nach einigen nicht n?r bekannten Misserfolgen an Land, zum Schiffsarzt geworden. Doch dessen ungeachtet war er ein h?chst f?ger Mediziner, der bei der Mannschaft wohlgelitten war, auch wenn er am Operationstisch nicht immer die ruhigste Hand hatte. ?Ja, Sir?? Dann fiel sein Blick auf das Ei. ?G?tiger Herr im Himmel.? ?Dann ist es also ein Drachenei?, stellte Laurence fest. Es kostete ihn einige Anstrengungen, den Triumph in seiner Stimme zu m?gen. ?Oh ja, in der Tat, Kapit? allein die Gr?? beweist das.? Mr. Pollitt hatte seine H?e an der Sch?rze abgewischt und war bereits damit besch?igt, weiteres Stroh zu entfernen, um das ganze Ausma?des Eies absch?en zu k?nnen. ?Herrje, es hat sich bereits ziemlich verh?et; ich frage mich, was sie sich dabei gedacht haben, jetzt noch so weit vom Land entfernt zu sein.? Dies klang nicht sehr viel versprechend. ?Verh?et??, fragte Laurence alarmiert. ?Was hat das zu bedeuten?? ?Nun, es hei?, dass der Drache bald schl?pfen wird. Ich werde in meinen B?chern nachschlagen m?ssen, um sicher zu sein, doch ich glaube, dass Badkes Bestiarium mit Bestimmtheit sagt, wenn die Schale vollst?ig verh?et ist, erfolgt das Schl?pfen innerhalb von einer Woche. Was f?r ein pr?tiges Exemplar, ich muss meine Messschnur holen.? Er eilte davon, und Laurence tauschte einen Blick mit Gibbs und Riley. Daraufhin r?ckten sie n?r zusammen, damit sie sprechen konnten, ohne von den herumstehenden Gaffern belauscht zu werden. ?Bei gutem Wind mindestens drei Wochen bis Madeira, wollen Sie sagen??, fragte Laurence leise. ?Im g?nstigsten Fall, Sir?, best?gte Gibbs mit einem Nicken. ?Ich kann mir nicht vorstellen, wie es dazu kam, dass sie sich mit dem Ei an Bord an dieser Stelle des Meeres befinden?, sinnierte Riley. ?Was sollten wir Ihrer Meinung nach tun, Sir?? Laurence? anf?liche Zufriedenheit schlug nach und nach in Unbehagen um, als ihm klar wurde, wie ausgesprochen verzwickt sich die Lage gestaltete. Mit leerem Blick starrte er auf das Ei. Selbst im schummrigen Licht der Laterne gl?te es in dem warmen Ton von feinem Marmor. ?Verflucht, wenn ich das nur w?sste, Tom. Doch ich sch?e, ich werde dem franz?sischen Kapit?seinen Degen zur?ckgeben. Nach all dem, was wir gesehen haben, ist es kein Wunder, dass er so erbittert gek?ft hat.? Trotz allem war ihm selbstverst?lich klar, dass es nur eine denkbare L?sung gab, so unangenehm es auch war, sie in Betracht zu ziehen. Mit d?sterer Miene sah Laurence zu, wie das Ei, noch immer in seiner Kiste, auf die Reliant hin?bergeschafft wurde: Wenn man von den franz?sischen Offizieren absah, war er der einzige grimmig dreinblickende Mann an Bord. Er hatte ihnen freie Bewegung auf dem Achterdeck gew?t, und sie beobachteten nun von der Reling aus tr?bsinnig den bed?tigen Vorgang. ?erall um sie herum waren die Gesichter aller Matrosen von einem L?eln verkl? ? in sich gekehrte, verz?ckte Mienen ?, und bei den am Umzug nicht Beteiligten gab es viel Gedr?e und etliche unn?tige Warnungen und Ratschl?, die der schwitzenden Gruppe von M?ern, welche mit dem eigentlichen Transport besch?igt war, zugerufen wurden. Als das Ei sicher an Deck der Reliant abgeladen worden war, verabschiedete sich Laurence in aller Form von Gibbs. ?Ich werde die Gefangenen bei Ihnen lassen; es hat keinen Sinn, ihnen Anlass f?r einen verzweifelten Versuch zu geben, doch wieder in den Besitz des Eies zu gelangen?, sagte er. ?Bleiben Sie in meiner N?, so gut es Ihnen m?glich ist. Falls wir unverhofft getrennt werden sollten, werden wir uns in Madeira wiedertreffen. Meinen herzlichsten Gl?ckwunsch, Kapit?, f?gte er hinzu und sch?ttelte Gibbs die Hand. ?Vielen Dank, Sir, und darf ich Ihnen sagen, dass ich sehr bewegt ? sehr dankbar ?? Doch hier versagte Gibbs? Redegewandtheit, die ohnehin nie besonders ausgepr? gewesen war. Er gab es auf und beschr?te sich darauf, Laurence und die ganze Welt, die ihm so wohlgesonnen schien, breit anzustrahlen. Das Schiff war l?sseits gebracht worden, um die Kiste r?berhieven zu k?nnen; Laurence musste kein Boot nehmen, sondern sprang einfach hin?ber, als sich das Schiff auf einem Wellenkamm befand. Riley und der Rest seiner Offiziere waren bereits dabei abzudrehen. Er gab den Befehl, die Segel zu setzen, und ging schnurstracks unter Deck, um sich dort ungest?rt mit dem anstehenden Problem zu befassen; es offenbarte sich ihm jedoch auch w?end der Nacht keine denkbare Alternative. Am n?sten Morgen akzeptierte er schlie?ich das Unausweichliche und gab seine Befehle. Kurze Zeit darauf dr?ten sich die Oberf?riche und die Leutnants in seiner Kaj?te, geschniegelt und nerv?s in ihrem besten Zwirn. Einen solchen Massenappell hatte es bislang noch nicht gegeben, und die Kaj?te war leider nicht ger?ig genug, um allen bequem Platz zu bieten. Laurence bemerkte auf vielen Gesichtern den ?stlichen Ausdruck, der zweifellos von einem geheimen schlechten Gewissen herr?hrte, aufgeregte Mienen bei anderen. Nur Riley schaute besorgt, und vielleicht ahnte er bereits etwas von Laurence? Vorhaben. Laurence r?perte sich; er stand bereits, denn er hatte veranlasst, dass sein Schreibtisch und sein Stuhl entfernt w?rden, um mehr Platz zu schaffen. Doch er hatte sein Tintenfass und seine Feder ebenso wie mehrere Bl?er Papier zur?ckbehalten, die nun auf dem Sims der Achterschiffsfenster hinter ihm lagen. ?Gentlemen?, begann er, ?Sie alle haben inzwischen geh?rt, dass wir ein Drachenei an Bord der Prise gefunden haben; Mr. Pollitt hat es f?r uns zweifelsfrei als ein solches identifiziert.? Viele l?elten breit und stie?n sich heimlich mit den Ellenbogen an; der kleine Oberf?rich Battersea qu?e in seiner Sopranstimme: ?Gl?ckwunsch, Sir!?, und ein rasches, zustimmendes Gemurmel lief durch die Kabine. Laurence runzelte die Stirn, obwohl er ihre Freude nachf?hlen konnte, und wenn die Umst?e auch nur ein wenig anders l?n, h?e er sie mit ihnen geteilt. Das Ei w?rde das Tausendfache seines Gewichtes in Gold wert sein ? wenn es denn gelang, es sicher an Land zu bringen. Jeder Mann an Bord w? an der Belohnung beteiligt, und als Kapit?w?rde ihm der gr??e Teil des Betrages zufallen. Die Logb?cher der Amiti?aren ?ber Bord geworfen worden, doch die Matrosen hatten sich ? ganz im Gegensatz zu ihren Offizieren ? als weniger verschwiegen erwiesen, und so hatte Wells aus ihren Beschwerden genug erfahren, um sich nur allzu deutlich zu erkl?n, wie es zu der Verz?gerung gekommen war: ein Fieber unter der Besatzung, eine Flaute, die sie zur?ckgeworfen und fast einen Monat angedauert hatte, ein Leck in den Wassertanks, sodass die Wasserrationen knapp geworden waren, und dann zuletzt auch noch der Sturm, dem sie selbst vor so kurzer Zeit getrotzt hatten. Es war eine Abfolge von au?rgew?hnlich ungl?cklichen Umst?en gewesen, und Laurence wusste, dass die abergl?ischen Gem?ter seiner M?er bei der Vorstellung verzagen w?rden, dass die Reliant nun das Ei trug, welches zweifellos der Grund f?r all dieses gewesen war. Selbstverst?lich w?rde er daf?r Sorge tragen, dass diese Informationen der Mannschaft nicht zu Ohren k?n; es w? bei weitem besser, wenn sie nichts von der langen Reihe von Ungl?cksf?en h?rte, unter der die Amiti?u leiden gehabt hatte. Und so sagte Laurence lediglich, als wie der Ruhe eingekehrt war: ?Ungl?cklicherweise hatte die Prise eine Menge Widrigkeiten zu bew?igen. Bereits vor einem Monat h?e sie Land erreichen sollen, wenn nicht noch eher, und die Verz?gerung hat dazu gef?hrt, dass wir nun den Fall haben, sofort Ma?ahmen bez?glich des Eies treffen zu m?ssen.? Auf den meisten Gesichtern zeichneten sich daraufhin Verwunderung und Unverst?nis ab, auch sorgenvolle Blicke wurden gewechselt, und so beendete er seine Ansprache mit den Worten: ?Um es kurz zu machen, meine Herren: Es steht kurz vor dem Schl?pfen.? Wieder war ein leises Murmeln zu h?ren, das dieses Mal entt?cht klang, und hie und da st?hnte auch so manch einer. Gew?hnlich h?e er sich die St?renfriede gemerkt, um sie sich sp?r zur Brust zu nehmen, doch so, wie die Dinge lagen, lie?er es dieses Mal durchgehen. Schon bald w?rden sie noch viel mehr Grund zum Murren haben. Bis jetzt hatten sie offenbar noch gar nicht begriffen, was seine Ank?ndigung bedeutete; sie hatten nur im Kopf ausgerechnet, wie sich die Belohnung f?r einen wilden kleinen Drachen verringerte, der weit weniger wertvoll war als ein ungeschl?pftes Ei. ?Vielleicht sind Sie sich nicht alle der Tatsache bewusst?, fuhr er fort, nachdem er mit einem einzigen Blick alles Fl?stern zum Verstummen gebracht hatte, ?dass sich England in einer ?erst bedrohlichen Lage befindet, was das Luftkorps angeht. Nat?rlich ist unsere Man?vrierf?gkeit un?bertroffen, und das Korps ist in der Luft jeder anderen Nation der Welt ?berlegen, doch was die Zuchtrate angeht, ?bersteigt die der Franzosen unsere Erfolge um das Doppelte, und es l?t sich unm?glich abstreiten, dass sie mehr Abwechslung in ihren Blutlinien haben. Ein vern?nftig ans Geschirr gew?hnter Drache ist f?r uns mindestens so viel wert wie hundert der besten Kanonen, selbst wenn es nur ein gew?hnlicher Gelber Schnitter oder ein dreitonniger Winchester w?n. Mr. Pollitt glaubt, nach der Gr?? und der Farbe des Eies zu urteilen, k?nnte es sich bei diesem Schl?pfling um ein Exemplar erster G?te und wahrscheinlich eines der seltenen, gro?n Rassen handeln.?mehr
Kritik
"Erfrischend anders, nichtsdestotrotz spannend und ähnlich kultverdächtig wie die Drachenreiter von Pern von Anne MacCaffrey." Neues aus Anderweltmehr

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Autor

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.