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Der schwarze Steg

Roman - Die vielfach ausgezeichnete schwedische Krimi-Serie
TaschenbuchKartoniert, Paperback
441 Seiten
Deutsch
btberschienen am01.12.2008
»Nicht nur eine der besten Krimischriftstellerinnen Skandinaviens, sondern auch weltweit.« Antje Deistler, WDR

Anwältin Rebecka Martinsson fasst nach ihrem letzten Fall nur schwer wieder Fuß. Sie entschließt sich, Stockholm zu verlassen und nach Kiruna zu ziehen, in das alte Haus ihrer Großmutter. Doch die Stille ihres neuen Lebens wird jäh unterbrochen, als eine Frau ermordet aufgefunden wird. Die Identität der Toten ist schnell geklärt: Sie war leitende Angestellte einer Grubengesellschaft. Bei ihren Ermittlungen stößt Rebecka auf die dubiosen Machenschaften des schillernden Industriemagnaten Mauri Kalli. Ein Mann, der offensichtlich bereit ist, über Leichen zu gehen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

Klappentext»Nicht nur eine der besten Krimischriftstellerinnen Skandinaviens, sondern auch weltweit.« Antje Deistler, WDR

Anwältin Rebecka Martinsson fasst nach ihrem letzten Fall nur schwer wieder Fuß. Sie entschließt sich, Stockholm zu verlassen und nach Kiruna zu ziehen, in das alte Haus ihrer Großmutter. Doch die Stille ihres neuen Lebens wird jäh unterbrochen, als eine Frau ermordet aufgefunden wird. Die Identität der Toten ist schnell geklärt: Sie war leitende Angestellte einer Grubengesellschaft. Bei ihren Ermittlungen stößt Rebecka auf die dubiosen Machenschaften des schillernden Industriemagnaten Mauri Kalli. Ein Mann, der offensichtlich bereit ist, über Leichen zu gehen.
Details
ISBN/GTIN978-3-442-73862-5
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum01.12.2008
Reihen-Nr.3
Seiten441 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht364 g
Artikel-Nr.10912378
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Die Zeit ist nahe.Sehet, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen.Die Stunde ist nahe.Es ist die Zeit des feuerroten Pferdes. Dessen, der da kommt mit dem langen Schwert, auf dass die Menschen einander abschlachten.Und hier! Halten sie mich in den Armen! Sie hören nicht! Hartnäckig weigern sie sich, den Blick zum Himmel zu heben, der sich über ihnen auftut.Es ist die Zeit des fahlen Pferdes.Und er scharrt mit seinem scharfen Huf. Er tritt die Erde auf seinem Weg fort. Da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack voller Haare, und der ganze Mond wurde wie Blut.Und ich blieb zurück. Es sind ihrer viele, die zurückgelassen wurden. Wir fallen vor unserer Reise in die Finsternis auf die Knie, und wir leeren vor Furcht unser Gedärm. Auf dem Weg zur See, die mit Feuer und Schwefel brennt, und das ist der zweite Tod. Nur wenige Minuten bleiben noch. Man packt das Erstbeste. Klammert sich an den Nächstbesten.Ich höre die Stimmen der sieben Donner. Endlich sind die Wörter deutlich.Sie sagen. Dass die Zeit. Nahe ist.Aber hier hört niemand zu!Auszug aus dem Krankenbericht, 27. September 2003, betr. Patientin Rebecka Martinsson.Die Patientin ist ansprechbar, antwortet auf Anrede, kann sich zu den Ereignissen äußern, die die depressive Psychose ausgelöst haben. Zeigt Symptome von Depressivität, wie Gewichtsverlust, Unlust, gestörten Nachtschlaf und frühes Erwachen. Suizidgefährdet. ECT-Behandlung wird fortgesetzt. Cipramil in Tablettenform, 40 mg/Tag.Einer der Pfleger (ich habe Pfleger, allein die Vorstellung!) heißt Johan. Oder Jonas? Johnny? Er geht mit mir spazieren. Ich darf nicht allein los. Wir gehen nicht weit. Trotzdem werde ich unvorstellbar müde. Vielleicht sieht er das, als wir zurückgehen. Er gibt vor, nichts zu merken. Redet die ganze Zeit. Das ist gut, dann muss ich nichts sagen.Er spricht über Muhammad Alis Titelkampf 1974 gegen George Foreman in Zaire.»Der hat so viel Prügel eingesteckt! Stand vor dem Seil und ließ Foreman schlagen. Foreman, also, der war übel. Wir reden hier von Schwergewicht, die meisten haben das ja vergessen, aber die Leute haben sich vor diesem Kampf wirklich Sorgen um Ali gemacht. Dachten, Foreman würde ihn vielleicht umbringen. Und dann stand Ali einfach da wie ein verdammter . ? Fels! Und steckte sieben Runden lang Prügel ein. Hat Foreman psychisch total fertig gemacht. In der siebten Runde beugte er sich zu Foreman vor und flüsterte ihm ins Ohr: >Is that all you got, George?Ich gehe schweigend weiter. Registriere, dass es bei den Bäumen jetzt nach Herbst riecht. Er dagegen redet. Rumble in the Jungle. I am the greatest. Thrilla in Manilla.Oder er redet über den Zweiten Weltkrieg (darf er das eigentlich, frage ich mich in Gedanken, bin ich denn nicht empfindlich, zerbrechlich sozusagen, was würde der Oberarzt dazu sagen?).»Die Japaner, das sind echte Krieger. Verstehst du, wenn den Kampfflugzeugen mitten über dem Pazifik der Treibstoff ausging. Wenn ein amerikanischer Flugzeugträger in Reichweite war, haben sie sich einfach drauffallen lassen. Peng. Oder sie haben auf dem Meer eine elegante Bauchlandung hingelegt, nur um zu zeigen, was sie für unglaublich fähige Flieger waren. Danach, wenn sie überlebt hatten, sprangen sie ins Wasser und töteten sich mit dem Schwert. Sie fielen dem Feind nicht lebend in die Hände. Das war auch bei den Kämpfen bei Guadalcanal so. Sie sprangen wie Lemminge in den Abgrund, als ihnen aufging, dass sie besiegt waren. Die Amis standen da mit ihren Megafonen und riefen, sie sollten sich ergeben.«Als wir zur Station zurückkommen, habe ich plötzlich Angst, er könnte mich fragen, ob ich gern spazieren gehe. Fragen, ob ich diesen Spaziergang gern gemacht habe. Ob ich morgen auch einen machen möchte.Ich kann nicht mit »ja« oder »gern« antworten. Dann komme ich mir vor wie damals als Kind. Bei den Frauen im Dorf, wenn sie zu Eis oder Limo einluden. Die mussten immer fragen: »Schmeckt das?« Obwohl sie es doch sehen konnten. Ich saß da und schleckte, andächtig, stumm. Ich musste ihnen etwas geben. Einen Preis. »Ja« und am liebsten »danke« von der Kleinen, der Armen mit der verrückten Mutter. Jetzt habe ich nichts zu geben. Nicht einen Mucks. Wenn er fragt, muss ich Nein sagen. Obwohl es wunderschön war, in der Luft zu atmen. Auf der Station riecht es nach ausgeschwitzter Medizin, nach Zigaretten, Schmutz, Krankenhaus, Reinigungsmittel für die Plastikböden.Aber er fragt nicht. Nimmt mich auch am nächsten Tag mit auf eine Runde.Auszug aus dem Krankenbericht, 27. September 2003, betr. Patientin Rebecka Martinsson.Patientin reagiert gut auf die Behandlung. Suizidgefahr scheint nicht mehr zu bestehen. In den beiden vergangenen Wochen Behandlung im Rahmen der Gesundheitsgesetzgebung. Niedergeschlagen, aber nicht ernsthaft deprimiert. Wird in eine Wohnung in Kurravaara gebracht, einem Dorf bei Kiruna, wo sie aufgewachsen ist. Weiterhin poliklinische Gesprächstherapie in Kiruna. Weiterhin medikamentös behandelt, Cipramil 40 mg/Tag.Der Oberarzt fragt, wie es mir geht. Ich antworte: Gut.Er schweigt und sieht mich an. Fast ein Lächeln. Verständnisvoll. Er kann unendlich lange schweigen. Darin ist er Experte. Schweigen provoziert ihn nicht. Am Ende antworte ich: Gut genug. Das ist die richtige Antwort. Er nickt.Ich darf nicht hierbleiben. Habe lange genug Platz weggenommen. Es gibt Frauen, die diesen Platz dringender brauchen. Solche, die sich die Haare anstecken. Die hier auf der Toilette Spiegelscherben schlucken und in aller Eile auf die Notstation gebracht werden müssen. Ich kann sprechen, antworten, morgens aufstehen und mir die Zähne putzen.Ich hasse ihn, weil er mich nicht dazu zwingt, in alle Ewigkeit hierzubleiben. Weil er nicht Gott ist.Dann sitze ich im Zug nach Norden. Die Landschaft jagt in kleinen Bruchstücken vorbei. Zuerst hohe Laubbäume in roten und gelben Tönen. Herbstsonne und jede Menge Häuser. In allen leben Menschen ihre Leben. Auf irgendeine Weise kommen sie weiter.Hinter Bastuträsk liegt Schnee. Und dann endlich: Wald, Wald, Wald. Ich bin auf dem Heimweg. Die Birken schrumpfen, heben sich jämmerlich und schwarz vom Weiß ab.Ich presse Stirn und Nase ans Fenster.Mir geht es gut, sage ich mir. So ist es, wenn es gut geht.Samstag, 15. März 2005Spätwinterabend in Törneträsk. Das Eis lag dick, über einen Meter. Überall auf dem siebzig Kilometer langen See standen die Archen, kleine Hütten auf Kufen, vier Quadratmeter groß. Im Spätwinter pilgerten die Bewohner von Kiruna nach Torneträsk. Sie fuhren mit dem Schneemobil und der Arche im Schlepp.Der Boden der Arche hatte eine Luke. Ins dicke Eis wurde ein Loch gebohrt.mehr
Kritik
"Åsa Larsson ist Skandinaviens neuer Krimikomet." ELLEmehr

Autor

Åsa Larsson, 1966 geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Kiruna. Sie arbeitete als Steueranwältin, bis sie beschloss, Autorin zu werden. Mit ihrem ersten Rebecka-Martinsson-Krimi »Sonnensturm« machte sie in Schweden und international sofort Furore (ausgezeichnet als bestes Krimi-Debüt). Mit dem sechsten Band »Wer ohne Sünde ist«, der mit dem Schwedischen Krimipreis ausgezeichnet wurde, beendet die Autorin die hoch gelobte und erfolgreich verfilmte Reihe mit den Ermittlerinnen Rebecka Martinsson und Anna-Maria Mella.Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Irischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem »Gustav-Heinemann-Friedenspreis« und dem »Deutschen Jugendliteraturpreis« ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis des »Deutschen Jugendliteraturpreises« für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Camilla Grebe und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit verschiedenen Kolleginnen hat sie mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben.